Chronik.Ereignis1036 Wider die Taifas 02: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
"Ohne Zweifel wollte der Verräter mit dem Tod meines Oheims die Baronie Brigellan in Unordnung stürzen, um so den Aufmarsch zu behindern. Dieser Hund kennt Kriegswerk, aber nicht nur er. Wenn er meint, uns damit aufzuhalten, so wird er sich täuschen!" Er spuckte auf den Boden; dann wandte er sich zu seinem Söldnerhaufen.  
"Ohne Zweifel wollte der Verräter mit dem Tod meines Oheims die Baronie Brigellan in Unordnung stürzen, um so den Aufmarsch zu behindern. Dieser Hund kennt Kriegswerk, aber nicht nur er. Wenn er meint, uns damit aufzuhalten, so wird er sich täuschen!" Er spuckte auf den Boden; dann wandte er sich zu seinem Söldnerhaufen.  


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"Schildträger, schützt die junge Domna, sie ist ein zu gutes Ziel für die Heiden" brüllte er als der Pfeilhagel einsetzte. "Bleibt in Bewegung Dom Léon wenn ihr mir helfen wollt, die Mauern sind nicht mehr fern."
"Schildträger, schützt die junge Domna, sie ist ein zu gutes Ziel für die Heiden" brüllte er als der Pfeilhagel einsetzte. "Bleibt in Bewegung Dom Léon wenn ihr mir helfen wollt, die Mauern sind nicht mehr fern."


Die Schildträger hatten nun alle Hände voll zu tun als sie dem Regen aus Geschossen entgegenstemmten um die Sturmleitern und den rest der Truppe zu schützen. Einer von ihnen spurtete zu Leonora und mit sichtlichem Unbegahen bat er sie, dass sie doch vom Pferd steigen möge auf das er dem Befehl nachkommen könne und sie nicht von einem Novadipfeil dahingerafft würde.
Die Schildträger hatten nun alle Hände voll zu tun, als sie dem Regen aus Geschossen entgegenstemmten, um die Sturmleitern und den Rest der Truppe zu schützen. Einer von ihnen spurtete zu Leonora und mit sichtlichem Unbegahen bat er sie, dass sie doch vom Pferd steigen möge, auf dass er dem Befehl nachkommen könne und sie nicht von einem Novadipfeil dahingerafft würde.


Die Einheit hatte nun nurnoch achtzig Schritt zu den Mauern als die Antwort der Almadaner die Mauern von Dâl erreichte. Die Rotzen begannen die Mauern von Verteidigern zu tilgen und so manches Geschoss verschaffte der Vorhut mehr Spielraum im Gewitter der feindlichen Pfeile. Noch fünfzig Schritt, erneut blickte sich Ferando um ob der Vivar schrittgehalten hatte und ob Leonora in Sicherheit war.
Die Einheit hatte nun nurnoch achtzig Schritt zu den Mauern, als die Antwort der Almadaner die Mauern von Dâl erreichte. Die Rotzen begannen die Mauern von Verteidigern zu tilgen und so manches Geschoss verschaffte der Vorhut mehr Spielraum im Gewitter der feindlichen Pfeile. Noch fünfzig Schritt, erneut blickte sich Ferando um ob der Vivar schrittgehalten hatte und ob Leonora in Sicherheit war.


"Welcher Daimonid hat euch geritten, dass ihr die junge Domna in solche Gefahr bringt, Dom Léon? War nicht euer Befehl einen Ausfall zu verhindern?"  
"Welcher Daimonid hat Euch geritten, dass Ihr die junge Domna in solche Gefahr bringt, Dom Léon? War nicht Euer Befehl einen Ausfall zu verhindern?"  


Die Pfeile prasselten immernoch auf Schilde und Streiter und so mancher Söldner fiel um nicht wieder aufzustehen. Verluste würde es geben, Ferando hatte es erwartet, wohlwissentlich hatte er jedem Einzelnen der Angeworbenen Zahlung nach Beendigung der Kämpfe versprochen und nicht zuvor. Das einige starben hatte er einkalkuliert, es würde den Preis verringern, das Dom Léon nun ebenfalls Held spielen wollte und dabei die Nichte der Marschallin in Gefahr brachte hatte er nicht bedacht. Zwanzig Schritt, die Mauern waren nah, die Sturmleitern wurde bereitgemacht um den Zugang zu ermöglichen.
Die Pfeile prasselten immernoch auf Schilde und Streiter und so mancher Söldner fiel um nicht wieder aufzustehen. Verluste würde es geben, Ferando hatte es erwartet, wohlwissentlich hatte er jedem Einzelnen der Angeworbenen Zahlung nach Beendigung der Kämpfe versprochen und nicht zuvor. Das einige starben hatte er einkalkuliert, es würde den Preis verringern, das Dom Léon nun ebenfalls Held spielen wollte und dabei die Nichte der Marschallin in Gefahr brachte hatte er nicht bedacht. Zwanzig Schritt, die Mauern waren nah, die Sturmleitern wurde bereitgemacht um den Zugang zu ermöglichen.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Auch wenn es dem Vivar nicht in den Kopf wollte, warum die Verteidiger Dâls gerade seine kleine, unscheinbar gewandetete Knappin für ein besonders gutes Ziel halten sollten und nicht ihn selbst, einen ausgewachsenen Mann in Weiß, hinter dem sie beinahe völlig verschwand, oder seinethalben auch den Dom Meeltheuer, ließ er den Schildträger zunächst gewähren.
Als der Haufen jedoch nah genug an den Mauern war, um die Sturmleitern aufzustellen, zog der Baron seine Knappin wieder an sich heran. "Dicht hinter mir bleiben, Mädchen!", erinnerte er sie an seine Warnung. Dann zog er den Degen kletterte, diesen in der Rechten, die Sturmleiter empor - einer behelmten Mercenaria Dom Ferandos hinterher. Diesem, der am Fuß der Leitern stand und seine Leute hinaufscheuchte, rief er zu: "Ich bin kein Soldat und daher nicht besonders gut darin, Befehlen zu gehorchen - zudem, Rahja helfe mir, mir stets irgendwelche Frauen die Sinne verwirren." Um seine Worte zu unterstreichen, deutete er auf das schwankende Gesäß der Mercenaria über ihm.
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
Romina wusste, wo der Vivar sich aufhielt.
Seit sie vor Dâl angekommen war, hatte sie dezent nach ihm Ausschau gehalten. Sie war nach jener Rahjasnacht aus seinen Armen geflüchtet. Ein letzter Blick, nicht einmal ein Lächeln und heute schien es ihr wie nie geschehen. Nein, es schien wie ein Traum.
Sie runzelte die Stirn und zwang sich zurück in die Gegenwart. Die Schlacht hatte begonnen, die ersten Truppen stürmten zur Mauer. Ihr Blick glitt zu Dom Léon. Er war wie immer ausnehmend gutgekleidet und schien ebenso erhaben wie deplaziert. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
Es missverstehend zückte er ein Tüchlein. Sie erkanntes es und keuchte leise. Was hatte er vor? Dies hier war kein Turnier, sondern bitterer Ernst! Ungläubig schaute sie zu, wie er sich das Tuch umbinden ließ und zusammen mit seiner Knappin nach vorne preschte. War er wahnsinnig geworden? Seine Knappin hieß Leonora vom Berg und statt sie von seinem Platz in der Nachhut zu sehen zu lassen, führte er sie in den Tod - und mochte selbst dabei sterben. Mit ihrem Tuch am Arm! Ihr Herz stolperte. Alle Welt würde ihr eine Liebschaft mit ihm andichten. Eine Liebschaft, die es nie gegeben hatte. Nie geben würde, wenn er jetzt starb.
Wütend gab sie ihrem Hengst die Sporen und trieb ihn aus der Traube hinaus gen Mauer. Sie sah noch kurz den ungläubigen Blick Marschallin Gerones, dann war sie an ihr vorbei. Sie waren keine Freundinnen, daher würde ihr Schicksal die Magnatin kaum kümmern. Doch da war noch seine Gnaden Ronderion Samandro. Sie hatte dem Geweihten versprochen, sich nicht in Gefahr zu bringen.
Kurz dachte sie an ihn, bat still um Abbitte und sprang in Pfeilschussweite aus dem Sattel. Sie griff sich ihr Schild und rannte in dessen Schutz weiter in Richtung des Vivar. Die junge [[Zaida de las Dardas y Sangrín|Zaida]] machte es ihr gleich und so eilten beide Kriegerinnen im Zickzack gen Mauer.
Marschallin Gerone vom Berg schnaufte. Es war ihr klar gewesen, dass die junge Comtessa Ärger bedeuten würde. Sie würde keinen Mann für sie opfern, doch den Rondrianern Bescheid geben. Mochten diese sich darum kümmern. Sie drehte sich im Sattel ihrem Kaplan zu.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
"Habt Ihr so etwas schon einmal gesehen, [[Fratenello]]? Dieser nichtsnutzige Narr von León!", machte sie ihrem Ärger Luft. "Nicht nur missachtet er meinen Befehl, mit Leonora in der Nachhut zu bleiben und reitet stattdessen mit ihr ins dichteste Gewühl, aus dem nur sie Rondra weiß wie unversehrt wieder herauskommen wird, nein, er lockt auch noch die Ehrensteinerin und ''deren'' Knappin unter die Mauern! Sie ist eine brave Caballera, doch viel zu hochwohlgeboren für derlei Wahnwitz! Wofür habe ich denn den Meeltheuer an die vorderste Front gestellt? Doch wohl, damit dieser Jungspund sich seine Sporen und seine Baronie verdienen kann - oder beim Versuch zu Rondra auffährt! "
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'''Autor:''' [[Benutzer:Endor Dorén]]
[[Cordovan III. Dorén|Cordovan]] hatte an der Seite der Marschallin das Geschehen verfolgt. 'Welch tollkühnes Vorhaben', dachte er bei sich. Das hätte er der hübschen Grafentochter nicht zugetraut. Es gab wohl noch so einiges im Lande jenseits des Yaquirs, das er unterschätzte. Bestimmt war es ratsam, sollten Domna Romina und Dom León unerwarteterweise lebendig ins Heerlager zurückkehren, die Befehlshaberin milde zu stimmen.
"Eure Exzellenz, mit Verlaub", wandte sich der Rondrianer an die schnaubende Befehlshaberin, "Domna Romina von Ehrenstein-Streizig und Dom León de Vivar könnten uns durchaus beim Sturm auf Dâl behilflich sein. Durch ihr tollkühnes Unterfangen könnten sich die Wüstensöhne einschüchtern lassen und uns würde die Göttin den Sieg noch viel eher schenken. Bitte verzeiht und entnehmt meinen Worten absolut kein Gefallen an solchen Aktionen, Eure Exzellenz, aber waren es nicht Eure Erzahnen, Sanct Sigrain und Sancta Leonore, die einst mutig und tollkühn [[avwik:Raul der Große|Raul dem Großen]] folgten und über deren Heldentaten man heute noch spricht? Ich will keinen Soldaten wegen beider Vorpreschen fallen sehen, aber falls sie zurückkehren sollten, seid nachsichtig. Das ist meine Bitte, Marschallin" Die rechte Hand auf die Brust gelegt, neigte der Rondrianer tief das Haupt vor seiner Herrin.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Die Marschallin murmelte etwas Unverständliches, ließ es aber dabei bewenden und widmete sich weiter der Beobachtung der Geschehnisse an der Mauer. Als sie bemerkte, dass immer mehr Verteidiger an der Stelle zusammenliefen, an der Ferando Meeltheuer und sein Tercio die Leitern angelegt hatten, nickte sie zufrieden. "Rotzenfeuer einstellen!", rief sie. Dann winkte sie eine der Botenreiterinnen zu sich und sagte: "Gebt Condottiere Luntfeld Bescheid." Die Reiterin wendete ihr Ross und preschte an den Linien des wartetenden Heerbanns entlang.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
Die Bogenschützen auf den Mauern erachteten die Reiterin auf Grund ihrer exponierten Lage als das einfachere Ziel und vermuteten durch ihre Erscheinung, eine Adlige, eventuell sogar einen Kommandeur, der, wenn ausgeschaltet, den Sturm vielleicht in Chaos und zum Abbruch zwingen würde. Der Pfeilhagel jedoch kannte solche bevorzugten Ziele nicht, er verrichtete sein Werk ohne Standesdenken und so fielen einige Streiter, bevor die Leitern an den Mauern waren. Novadische Befehle wurden gebrüllt, als die Schützen auf den Mauern, sofern diese nicht in Deckung gezwungen oder tot durch den vorherigen Rotzenbeschuss, beseite traten und ein Kessel an die Zinnen getragen wurde.
Dom Ferando, welcher eben noch den Vivar obgleich seines Draufgängertums wider die Befehle der Marschallin getadelt hatte und sich anschicken wollte, nach den ersten Mercenarios die Leiter zu erklimmen, weitete seine Augen in Angesicht der Kessel und gab einen lauten Knappen befehl. "Magier, tut Euer Werk!"
Bei diesen Worten warf ein etwas in Deckung unter Schilden kauernder Mann mit langem Mantel diesen ab und hervor kam die Gewandung eines Zauberwirkers, der nun mit einem Stab hektisch umherfuchtelte, um dann den Stab gen Kessel zu richten, als dieser gerade dabei war, seinen Inhalt über die erklimmenden Almadaner zu entladen. Im Lärm der Schlacht waren nur die Worte "Ignifaxius Flammenstrahl!" zu vernehmen. Die Feuerlanze schlug in den sich gerade senkenden Kessel und ein Feuerball explodierte. Die Luft erfüllte sich mit dem Geschrei von Kämpfern auf der Mauer und dem Gestank von verbranntem Fleisch, als der Zauber seine Wirkung kundtat.
"Auf die Mauern! Lasst Kor singen und keine Gnade!", brüllte Dom Ferando, als er seine Einheit erneut anspornte,  die Leiter empor stieg und die Zinnen betrat, auf welchen die Mercenarios damit begannen, sie von Novadistreitern zu säubern. Die verbannten Leichen zu seinen Füßen kümmerten ihn nicht, ihn zog es gen Torhaus. "Banner zu mir! Wir pflanzen es auf das Tor!"
Um ihn herum tobte das Gefecht, Schreie der Sterbenden und Flüche der sich Schlagenden, der Widerstand zum Torhaus hin wurde stärker, verbissener die Versuche der Besatzung den Zutritt zu verwehren, das Meucheln auf beiden Seiten groß. Ein Hieb und der junge Novadi vor ihm sank mit einem Schrei zu boden, ein weiterer Schlag folgte, um sich zu vergewissern das dieser auf wirklich tot war. Er blickte sich kurz hinter sich um zu sehen ob der Baron es geschafft hatte sich von Rahja losreißen zu können und war etwas verdutzt, als er zwei weitere Streiterinnen über die Leitern kommen sah, welche nicht zu seinem Aufgebot gehörten.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Degen in der Rechten und den Dolch in der Linken, war der Vivar mit einem Satz zwischen zwei Zinnen hindurch gesprungen und federnd gelandet. Mit schwungvollen, tänzerischen Schritten hatte er sich nach rechts gewandt und sich ohne Zaudern in den Nahkampf mit dem ersten Wüstensohn begeben. Dieser, ein noch junger Bursche, ließ seinen Bogen fallen und fuhr mit der Hand nach der Säbelscheide. Ehe er die Klinge jedoch nur halb herausziehen konnte, war ein Taladurer Wespenstachel bereits vorgezuckt und stak in seiner Kehle. Einen Moment verharrte Dom León mit ausgestrecktem Arm, dann zog er den Degen wieder zurück, tat einen Schritt zur Seite und ließ den Mann gurgelnd nach seinem Halse greifen.
Einen Ausfallschritt und die Wucht einer Linksdrehung um die eigene Achse nutzend, wirbelte der Vivar um ihn herum und ließ seinen Linkhanddolch von schräg oben auf den nächsten Novadi niedersausen. Die leicht geschwungene Klinge bohrte sich tief zwischen das wattierte Wams und die lederne Panzerung der linken Schulter. Der Mann schrie vor Schmerz auf. Einem wuchtigen, aber ungezielten Säbelhieb konnte Dom León, noch immer in der Drehbewegung, ausweichen. Schräg hinter seinem Gegner kam er zum Stehen, riss ihm den Dolch aus dem Fleisch, was einen erneuten Schmerzensschrei hervorrief, und gab ihm gleichzeitig einen Tritt in den Allerwertesten, der ihn auf der Dâl zugewandten Seite der Mauer, wo sich - bis auf den Torturm - keine Brüstung befand, in den Abgrund stürzen ließ.
Dom Ferando und einige der Seinen hatten es weiter links von ihm ebenfalls über die Mauer geschafft und wandten sich dem Eingang des Turmes zu, der von den Novadis verbissen verteidigt wurde. In der anderen Richtung, längs der Mauer, formierten sich die Novadis ebenfalls neu. Gerade wollte er sich einem bärtigen Säbelfechter zuwenden, der über die Mauer hinweg auf ihn zugestürmt kam, da entdeckte er zwischen den Zinnen zwei nur zu bekannte Gesichter und blieb erstarrt stehen: "Domna Romina! Und Zaida! Was, bei [[San Baccio]], macht ''Ihr'' hier mit Eurer Knappin, Comtessa?"
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
Domna Romina hatte im Schutz der Zinne ihren Säbel gezogen und sprang, während sie nach dem Schild auf den Rücken griff, behände auf die Mauer. Der bärtige Säbelfechter stürmte blindwütig an ihr vorbei. Sie nahm den Schwung zur Hilfe, drehte sich und trat ihm die Beine weg. Wärend er in Richtung des Vivars flog, sah sie zu dem Waldwachter hin. Ihre Augen blitzten übermütig. "Ich schätze, meine Knappin und ich werden Novadis schlachten, verehrter Dom. Was gedenkt Ihr und die junge vom Berg hier zu tun?"
Sie sprang dem Novadi auf den Rücken und stieß ihm die Spitze ihres Säbels in den Hals. Dann stand sie direkt vor Léon. "Und was bei der Donnernden hat ein Heiliger der Rebe dabei zu tun?" Sie lachte spöttisch und drehte sich. "Zaida, zu mir." Sie machte eine Schritt nach vorn und nahm Zaida zwischen sich und Léon.


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"Amateure!"
"Amateure!"


Einer der horasischen Söldner sprach aus was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriff der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Strasse zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Granden schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert war, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der grossen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und Horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert.  
Einer der horasischen Söldner sprach aus, was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriffs der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Straße zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Magnaten schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert waren, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der großen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und Horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert.  
Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in Brig-das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schliesslich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte Westtor angreifen.
 
Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in [[Brig-Lo]] das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schliesslich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte Westtor angreifen.
 
Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordostseite Dâls rannten mehrere Hundert Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Osttor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien außer Bogenschussweite stehengeblieben waren.


Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordseite Dâls rannten mehrere Hundert Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Westtor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien ausser Bogenschussweite stehengeblieben waren.
Schweigend und in geschlossener Formation schoben zwanzig von ihnen die Straße entlang eine Schutzkonstruktion mit einer Bohlenwand auf Rädern auf das Tor zu, in der sämtliche Pfeile und Bolzen der Verteidiger steckenblieben ohne Schaden zu verursachen. Die restlichen drei Dutzend der horasischen Söldner waren Armbrustschützen, die sich in Dreiergruppen aufgeteilt hatten und gezielt die Zinnen unter Beobachtung und unter Feuer nahmen: Einer schoss, einer lud seine Armbrust nach und der Dritte deckte seine beiden Kameraden, jederzeit bereit seinen Bolzen auf den nächsten Kopf los zu lassen, der sich auf den Zinnen sehen liess.
Schweigend und in geschlossener Formation schoben zwanzig von ihnen die Strasse entlang eine Schutzkonstruktion mit einer Bohlenwand auf Rädern auf das Tor zu, in der sämtliche Pfeile und Bolzen der Verteidiger steckenblieben ohne Schaden zu verursachen. Die restlichen drei Dutzend der horasischen Söldner waren Armbrustschützen, die sich in Dreiergruppen aufgeteilt hatten und gezielt die Zinnen unter Beobachtung und unter Feuer nahmen: Einer schoss, einer lud seine Armbrust nach und der Dritte deckte seine beiden Kameraden, jederzeit bereit seinen Bolzen auf den nächsten Kopf los zu lassen, der sich auf den Zinnen sehen liess.
 
Allerdings liessen sich nur wenige Verteidiger blicken und es flogen auch nur wenige Pfeile. Da der anmarschierende Gegner weder einen Rammbock noch eine Leiter mit sich führte, befand sich der Grossteil der Verteidiger auf der Nordmauer um die Sturmleitern der Almadaner zurückzuschlagen.
Allerdings ließen sich nur wenige Verteidiger blicken und es flogen auch nur wenige Pfeile. Da der anmarschierende Gegner weder einen Rammbock noch eine Leiter mit sich führte, befand sich der Grossteil der Verteidiger auf der Nordmauer um die Sturmleitern der Almadaner zurückzuschlagen.


Fünf bis sechs Schritt vor dem Tor – ausser Reichweite von jedem über die Zinnen gekippten Stein oder siedender Flüssigkeit – kam die Horasische Formation zum Stehen und Sturmschilde wurde über die Köpfe gehalten, während sich die Stimmung hinter dem Schutzwall von disziplinierter Konzentration plötzlich zu Angespanntheit wandelte. Colmar wandte sich einem seiner Begleiter zu, der im Gegensatz zu seinen mit Platte, Kürass und Sturmhauben gerüsteten Mitstreitern nur eine einfache thorwalsche Krötenhaut trug:
Fünf bis sechs Schritt vor dem Tor – ausser Reichweite von jedem über die Zinnen gekippten Stein oder siedender Flüssigkeit – kam die Horasische Formation zum Stehen und Sturmschilde wurde über die Köpfe gehalten, während sich die Stimmung hinter dem Schutzwall von disziplinierter Konzentration plötzlich zu Angespanntheit wandelte. Colmar wandte sich einem seiner Begleiter zu, der im Gegensatz zu seinen mit Platte, Kürass und Sturmhauben gerüsteten Mitstreitern nur eine einfache thorwalsche Krötenhaut trug:
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"Es ist mir immer wieder ein Vergnügen", antwortete [[lfwiki:Santz|Santz]] etwas abgelenkt, da er gerade einen kleinen, geschickt zwischen den Bohlen versteckten Schieber zurückschob und hindurchspähte. Einen Moment später öffnete er auf Hüfthöhe einen zweiten Schieber, steckte seine gespreizte linke Hand hinein und sprach nur ein einziges Wort: "Desintegratus!"
"Es ist mir immer wieder ein Vergnügen", antwortete [[lfwiki:Santz|Santz]] etwas abgelenkt, da er gerade einen kleinen, geschickt zwischen den Bohlen versteckten Schieber zurückschob und hindurchspähte. Einen Moment später öffnete er auf Hüfthöhe einen zweiten Schieber, steckte seine gespreizte linke Hand hinein und sprach nur ein einziges Wort: "Desintegratus!"


Das wuchtige Stadttor Dâls zerbarst auf zwei Schritt Breite in einer Wolke von Spänen und Splittern. Ehe die überraschten Verteidiger reagieren konnten, hatten bereits die ersten horasischen Söldner die wenigen Schritte Entfernung zum Loch im Tor überwunden, sich hindurchgedrängt und mit der Bildung einer Verteidigungsformation begonnen, während hundert Schritt weiter hinten weitere hundertfünfzig weitere losrannten um ihre Kameraden im Brückenkopf zu verstärken.
Das wuchtige Stadttor Dâls zerbarst auf zwei Schritt Breite in einer Wolke von Spänen und Splittern. Ehe die überraschten Verteidiger reagieren konnten, hatten bereits die ersten horasischen Söldner die wenigen Schritte Entfernung zum Loch im Tor überwunden, sich hindurchgedrängt und mit der Bildung einer Verteidigungsformation begonnen, während hundert Schritt weiter hinten weitere hundertfünfzig weitere losrannten, um ihre Kameraden im Brückenkopf zu verstärken.
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
 
"Ah, seid Ihr unter die Schlachter gegangen, verehrte Domna Romina?", frug Dom León, während er sich halb zur Seite drehte und einen weiteren Novadi mit elegant dem Degen parierte. "Es scheint mir" - Degen und Khunchomer fuhren klirrend in die Höhe - "doch ein recht" - der Linkhanddolch zuckte vor und durchbohrte den ledernen Brustpanzer seines Gegners in der Magengegend - "grobes Gewerbe für eine Comtessa zu sein." Ruckartig zog er den Dolch wieder hervor und ging erneut in Abwehrhaltung.


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