Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 12: Unterschied zwischen den Versionen

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Als der Name ihrer Nichte fiel, zeichneten sich kurz die arbeitenden Kiefer unter den bärtigen Wangen ab, so als bisse er sich auf die Zähne. Offensichtlich hegte er in diesem Zusammenhang noch immer einen Groll, und nickte so nur andeutungsweise. "In einem Mond hat die Kaiserin zum [[:avwik:Reichskongress|Reichskongress]] nach Ragath geladen", drehte er nachdenklich den Stil seines Kelches. "Wir sollten warten, bis sich die Aasgeier wieder verzogen haben. Also eher sechs Wochen...?" Fragend hob er den Blick. Natürlich bestand auch die vage Möglichkeit, dass sich die Reichsvogtin zu dieser Gelegenheit als direkte kaiserliche Vasallin tatsächlich einmal aus dem Schutz ihres Castillos begab. Doch waren sie gewillt den auch für An- und Abreise geltenden ''Kaiserfrieden'' zu brechen?  
Als der Name ihrer Nichte fiel, zeichneten sich kurz die arbeitenden Kiefer unter den bärtigen Wangen ab, so als bisse er sich auf die Zähne. Offensichtlich hegte er in diesem Zusammenhang noch immer einen Groll, und nickte so nur andeutungsweise. "In einem Mond hat die Kaiserin zum [[:avwik:Reichskongress|Reichskongress]] nach Ragath geladen", drehte er nachdenklich den Stil seines Kelches. "Wir sollten warten, bis sich die Aasgeier wieder verzogen haben. Also eher sechs Wochen...?" Fragend hob er den Blick. Natürlich bestand auch die vage Möglichkeit, dass sich die Reichsvogtin zu dieser Gelegenheit als direkte kaiserliche Vasallin tatsächlich einmal aus dem Schutz ihres Castillos begab. Doch waren sie gewillt den auch für An- und Abreise geltenden ''Kaiserfrieden'' zu brechen?  
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
"Oh, erst im Rahjamond?", rief Rifada verdutzt. "Wenn das so ist, so habe ich den Tag wohl vor dem Abend gelobt, und die Wilden haben sich Euren Boten geholt, denn es ist nie eine Einladung auf meinem Castillo eingetroffen." Sie sagte das so lapidar, als würde dergleichen im Bosquirtal andauernd geschehen. "Aber sei's drum - ich komme natürlich zu Eurer Hochzeit und fühle mich sehr geehrt!" Nun war es ihr Gastgeber, der verdutzt dreinschaute, aber Rifada fuhr sogleich fort: "Das verschafft mir die Gelegenheit, einmal ein klares Wort zu Eurem Schwiegervater in spe zu sprechen. Natürlich soll er die Hochzeit seiner Tochter noch genießen können, aber danach muss ihm deutlich gemacht werden, dass es besser für alle wäre, wenn er unser schönes Land wieder verließe,
denn er könnte niemals rechtmäßig einen Thron besetzen, der seit Alters her zum Erbe meiner Familia zählt."
"Was den Reichskongress betrifft ..." Sie machte eine läppische, wegwerfende Handbewegung. "Auch von diesem höre ich jetzt gerade durch Euch zum allerersten Mal. Mir scheint es langsam, als sei Selaque unter den Kaisergütern in Vergessenheit geraten oder in Ungnade gefallen - was Wunder bei dieser Herrin? -, denn der letzte dorthin entsandte kaiserliche Beamte, den ich gesehen habe, war der Trottel, mit dem ich aus unerfreulichen Gründen verheiratet war! Selbst als Ihr vor einem Jahr meine Brücke über die Selaqua zum Einsturz gebracht habt …" Sie hob beschwichtigend die Hand und lächelte pervalisch.
"Ja, ja, streitet es nicht ab - das wart Ihr, aber Ihr konntet nicht wissen, dass die Brücke zu meiner Junkerschaft gehörte ... übrigens eine sehr gute Idee, auf die ich auch selbst hätte
kommen können! Praiosmin blieb dadurch fast ein Jahr auf ihren Marmorquadern sitzen, bis kürzlich eine neue ausreichend stabile Brücke errichtet worden ist. Aber zurück zum Reichskongress - in meinen Augen treffen sich dort nur unwichtige Leute zum salbadern. Unsere frisch bestallten neuadligen Nachbarn beratschlagen dort mit Lakaien der Kaiserin, was man tun ''könnte'' oder was sie gerne in ihren Wunschträumen ''täten'' - aber  am Ende laufen die Dinge dann hierzulande doch so, wie die alten Familias es wollen, während diese Speichellecker und Wendehälse kommen und gehen. Die wirklich wichtigen Dinge werden in privaten Unterredungen wie unserer hier entschieden - nicht auf dem ''Reichskongress''. Wenn es Euch also nicht unbedingt zu dieser Posse und Zeitverschwendung zieht, könnten wir von mir aus auch während dieser Zeit zuschlagen. Denn soweit ich weiß, ist unsere Feindin seit ihrem mysteriösen Verschwinden auf einer Landständeversammlung durch das Wirken ihres Hexer-Geliebten Rakolus zu Landtagen und dergleichen nie mehr geladen worden. Wenn also alle Welt an diesen Tagen auf Ragath blickt, hätten wir in Selaque freie Hand um zuzuschlagen. Nun was sagt Ihr?"
Während Rifadas Monolog war draußen Hufgetrappel und Stimmengewirr aufgekommen. Vermutlich hatte nun auch die im Schnee steckengebliebene Braut des Aranjuezers den Weg in ihr zukünftiges zweites Heim gefunden.




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