Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 35: Unterschied zwischen den Versionen

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Die letzten Worte Lodovicos waren kaum mehr als ein tränenersticktes Gurgeln. Lodovico hoffte, dass unter all diesen nur zwölf Gerechte und Fromme waren, deren Gebet das Ohr der Heiligen erreichte. Oder auch nur sechs Gläubige, deren Flehen etwas vermochte. Er selbst konnte sich nicht dazu rechnen. Bis ins Innerste war er unrettbar verdorben und verloren. Nie würde ein Heiliger oder gar eine Göttin, seinen Gebeten lauschen. Das wusste Lodovico. Aber er hoffte, flehte und wimmerte, dass doch eine anständige Person hier war, die die alveranischen Herzen der Heiligen oder der Göttinnen zu erweichen vermochte. Golgari durfte ihn nicht holen. Aber was sollte er sonst tun, um den Baron zu retten. Er konnte nichts, konnte nicht zaubern, nicht heilen; er konnte nur hoffen und zu San Valpo beten. Er war machtlos. Er konnte nur hoffen. Als Lodovico mit heißen Tränen auf den Wangen und angsterfülltem Herzen von seinem Weinfass kletterte, rief er den Leuten sein „freier Wein“ zu. Für ihn aber würde heute kein Trost in diesem ergaunerten Wein liegen, das wusste er. Er war bis ins Innerste verdorrt. Er war ein Unrettbarer. Er wollte seinen guten Herrn aber nicht verlieren. Als Dom Lodovico wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stand, sackte er zusammen. Er knetete seine Hände, aus seinem Gesicht war alle Farbe gewichen und flehentlich gelobte er eine Fahrt bis zum Ende der Welt, wenn es sein musste, wenn die Göttinnen nur das Leben Dom Leóns schonten und seine Seele nicht dem kalten Rethon überließen.
Die letzten Worte Lodovicos waren kaum mehr als ein tränenersticktes Gurgeln. Lodovico hoffte, dass unter all diesen nur zwölf Gerechte und Fromme waren, deren Gebet das Ohr der Heiligen erreichte. Oder auch nur sechs Gläubige, deren Flehen etwas vermochte. Er selbst konnte sich nicht dazu rechnen. Bis ins Innerste war er unrettbar verdorben und verloren. Nie würde ein Heiliger oder gar eine Göttin, seinen Gebeten lauschen. Das wusste Lodovico. Aber er hoffte, flehte und wimmerte, dass doch eine anständige Person hier war, die die alveranischen Herzen der Heiligen oder der Göttinnen zu erweichen vermochte. Golgari durfte ihn nicht holen. Aber was sollte er sonst tun, um den Baron zu retten. Er konnte nichts, konnte nicht zaubern, nicht heilen; er konnte nur hoffen und zu San Valpo beten. Er war machtlos. Er konnte nur hoffen. Als Lodovico mit heißen Tränen auf den Wangen und angsterfülltem Herzen von seinem Weinfass kletterte, rief er den Leuten sein „freier Wein“ zu. Für ihn aber würde heute kein Trost in diesem ergaunerten Wein liegen, das wusste er. Er war bis ins Innerste verdorrt. Er war ein Unrettbarer. Er wollte seinen guten Herrn aber nicht verlieren. Als Dom Lodovico wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stand, sackte er zusammen. Er knetete seine Hände, aus seinem Gesicht war alle Farbe gewichen und flehentlich gelobte er eine Fahrt bis zum Ende der Welt, wenn es sein musste, wenn die Göttinnen nur das Leben Dom Leóns schonten und seine Seele nicht dem kalten Rethon überließen.




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