Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 31: Unterschied zwischen den Versionen

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Der drahtige dunkelhaarige Gardist im Türrahmen starrte sie ungläubig an. Richeza drückte den Säbel etwas höher unter Eleas Kinn und schüttelte sacht den Kopf, ohne den Mann aus den Augen zu lassen.
Der drahtige dunkelhaarige Gardist im Türrahmen starrte sie ungläubig an. Richeza drückte den Säbel etwas höher unter Eleas Kinn und schüttelte sacht den Kopf, ohne den Mann aus den Augen zu lassen.
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
"Hierher!", brüllte Boronfried mit heiserer Stimme und feindseligem Blick, der seinem Namen keine Ehre machte. "Elea ist hier! Alarm! Eine Aufrührerin hat sie an der Gurgel!"
Er hob drohend seinen Säbel und zischte Richeza zu: "Mach keine Faxen, dummes Ding! Die Waffe weg! Du kommst hier nicht lebend raus! Wir sind vier gegen eine! Und draußen sind noch mehr! Wir machen dich alle, wenn du der da nur ein Haar krümmst!"
"Was hast du gesagt?", brüllte Lucia von außen, die hörbar den Gang herab gerannt kam. "Eine Aufrührerin?"
"Ja!", rief Boronfried zurück, ohne Richeza aus den Augen zu lassen. "Wahrscheinlich die, die unsere Frau Vogtin sucht! Da wird eine schöne Belohnung für uns fällig! Los, du Drecksweib! Hörst du nicht? Die Waffe weg - aber ganz schnell!"
Auch Laudro kam aus der Waschküche herbeigelaufen, sein Schwert in der Hand.
Moritatio, der in eben dieser Waschküche in einem der Zuber unter einem Haufen schmutziger Wäsche lag, begann sich unruhig zu rühren. Wenn er richtig gehört hatte, dann hatten diese Canaillen Richeza entdeckt. Er musste ihr zur Hilfe eilen oder sie stand allein in ihrem erbärmlichen Zustand gegen eine Übermacht.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Richeza musterte die Soldaten kalt. Sie wusste, dass sie diesen auf Dauer unterlegen war, es selbst dann gewesen wäre, wenn ihr Kopf nicht so erbärmlich geschmerzt, sie sich nicht so krank und schwach gefühlt hätte. Ihr Götter, hoffentlich beging ihr Vetter keine Dummheiten! Hoffentlich tat er, wie sie ihn geheißen hatte und verstand, dass das Castillo auf dem Spiel stand und er – waffenlos und kaum ein nennenswerter Kämpfer – ihr ohnehin nicht helfen konnte. Wenn er und Raúl entdeckt wurden, war alles umsonst! Falls die Bastarde hier wirklich angriffen, musste sie die Frau töten, damit diese die jungen Männer nicht verraten konnte. Wenn die Schergen der Elenterin dachten, sie sei alleine, hatten die Männer vielleicht die Möglichkeit, unbemerkt das Tor zu öffnen und ihre Tante und deren Leute hereinzulassen, wenn diese kamen. – Hoffentlich kamen sie bald!
"Haltet den Mund und hört mir zu", wandte sie sich an die Soldaten, "dann muss niemand weiter zu Schaden kommen. – Tut ihr nicht, was ich sage, stirbt diese Frau. Und der eine oder andere von euch ebenso." Sie war selbst erstaunt, wie ruhig sie trotz der aussichtslosen Lage klang.
"Ich bin Richeza von Scheffelstein und da Vanya. Dieses Castillo gehört meiner Familia ..."
"Ja, gewiss, und ich bin der Kaiser des Mittelreichs", knurrte einer der Männer, der sein Schwert gezogen hatte.
Richeza ging nicht auf ihn ein. "Vielleicht ist euch mein Name ja geläufig. Falls nicht, tätet ihr besser dran, mir zu glauben, denn andernfalls werdet ihr meine legendäre Klinge ebenso zu spüren bekommen wie dieser bedauerliche Narr, der sich vor euch weigerte, für die richtige Seite Partei zu ergreifen." Mit einem leichten Kopfnicken wies sie in Richtung des Bettes, unter dem sie den Toten in die Decke geschlagen hatten. Erwartungsgemäß reagierten die Soldaten mit wütenden Verwünschungen.
"Ihr werdet Folgendes tun: Ihr nehmt eure Commandanta gefangen und bringt sie gefesselt hier herunter. Dann verlasst ihr zusammen mit euren Kameraden das Castillo. Niemandem von euch wird etwas geschehen. Klingt gut, nicht? Tut ihr dies nicht, wird Blut fließen. Das von der armen Elea hier - " sie drückte den Säbel an den Hals der Gardistin, bis die Haut über der Klinge spannte, "und das eure. Oh, und eines sollte euch klar sein: Ihr seid allesamt Gemeine. Ersetzbar. Ich hingegen entstamme alten und ehrwürdigen Geschlechtern. Ich habe einen Namen und Verbündete. Mächtige Verbündete. Euch ist hoffentlich bewusst, dass der Mord an einem Mitglied der Nobleza, so gerechtfertigt er euch in diesem Moment erscheinen mag, ein todwürdiges Vergehen ist? Tötet mich, und ihr werdet hängen! Jeder und jede Einzelne von euch."
Sie lächelte bedauernd. "Ihr habt die Wahl: Loyalität gegenüber einer Herrin, deren Tage gezählt sind. Oder euer Leben."




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