2.897
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(Steves Beitrag) |
||
Zeile 38: | Zeile 38: | ||
Tsacharias Krähenfreund schüttelte den Kopf. "Mit Verlaub, mein Herr, aber diese Frau braucht Ruhe und Schatten! Es ist zwar besser, sie aufrecht auf einem Pferde zu transportieren als – was völlig indiskutabel wäre – sie, wie Eure Leute vorschlugen, über ein Ross zu hängen. Aber wenn Ihr ihre Gesundheit nicht weiter gefährden wollt, so lasst sie von zwei Eurer Männer tragen, den Kopf ein wenig erhöht auf einem Kis... äh ... einem Umhang vielleicht, und jemand soll ihr Gesicht beschatten. Diese arme Frau hat vor wenigen Tagen erst eine ernsthafte Kopfwunde erlitten, wenn Ihr sie nicht ... vorsichtig behandelt, mag sie sterben. Und, die Götter seien meine Zeugen: Ich werde nicht zulassen, dass Ihr Euch an diesem Tag ein weiteres Mal gegen Tsa versündigt!", sagte er streng. | Tsacharias Krähenfreund schüttelte den Kopf. "Mit Verlaub, mein Herr, aber diese Frau braucht Ruhe und Schatten! Es ist zwar besser, sie aufrecht auf einem Pferde zu transportieren als – was völlig indiskutabel wäre – sie, wie Eure Leute vorschlugen, über ein Ross zu hängen. Aber wenn Ihr ihre Gesundheit nicht weiter gefährden wollt, so lasst sie von zwei Eurer Männer tragen, den Kopf ein wenig erhöht auf einem Kis... äh ... einem Umhang vielleicht, und jemand soll ihr Gesicht beschatten. Diese arme Frau hat vor wenigen Tagen erst eine ernsthafte Kopfwunde erlitten, wenn Ihr sie nicht ... vorsichtig behandelt, mag sie sterben. Und, die Götter seien meine Zeugen: Ich werde nicht zulassen, dass Ihr Euch an diesem Tag ein weiteres Mal gegen Tsa versündigt!", sagte er streng. | ||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer: SteveT|SteveT]] | |||
Moritatio hatte die ganze Szenerie beobachtet, ohne sie recht verstehen zu können. Immer wieder hatte er dabei vorsichtig zu den fünf Ferkinas im Gebüsch auf den Felshängen hoch über sich hinaufgespäht, die gewiss irgendeine Bosheit ausheckten, ohne dass sie ihn bis jetzt bemerkt hatten. Aber das war nur eine Frage der Zeit ... | |||
Wieso in der Zwölfe Namen hatte Dom Hernán, dem er bis eben gerade ohne jegliche Bedenken sein Leben anvertraut hätte, seine schöne Cousine verfolgt und grob rittlings vom Pferd gerissen? Wenn er es auf die Entfernung richtig sah, waren sogar ihre Hände gefesselt - jedenfalls hatte sie diese beim Reiten so seltsam gehalten, wie es eigentlich keine geübte Reiterin wie Richeza tun würde. Immerhin wuselte nun der alte Narr Tsacharias Krähenfreund um sie herum, der sich hoffentlich um sie kümmern würde, wenn sie sich bei dem Sturz verletzt hatte. | |||
Mit einem Kloß im Hals sah er, dass sich seine Geliebte nicht mehr rührte. Offenbar hatte sie die Besinnung verloren. Alles in ihm drängte danach, aufzuspringen, hinüberzueilen und neben Richeza niederzuknien, um sich Klarheit über ihren Zustand zu verschaffen. Aber leider scharwenzelte die pestverfluchte Harmamund um Dom Hernán herum und redete auf ihn ein - da, eben zeigte das verschlagene Luder auch noch auf Richeza! Was ging sie die Scheffelsteinerin an? Diese Hündin sollte schnell hier von ihrem Land verschwinden und sonst gar nichts! | |||
Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gesponnen, kam es zu seiner Verblüffung tatsächlich haargenau so - die Harmamund verabschiedete sich und bestieg mit ihrem müde dreinschauenden Waffenknecht die Schindmähre, die sie nun durch Moritatio selbst zu reiten gezwungen war. Sie entfernte sich, gefolgt von fünfen von Hernáns Mercenarios, endlich aus Vanyadâl. | |||
Moritatio presste die Zähne zusammen vor Wut. Für einen Moment wünschte er sich inniglich, so kämpfen zu können wie seine Mutter oder wenigstens so zu fechten wie Richeza - dann würde er der Harmamund einfach lässig in den Weg treten und sagen: "Zieh, Kebse! Hier endet dein Weg! Bringen wir es gleich hier zu Ende!" Aber leiderrondra stand zu befürchten, dass die um über ein Jahrzehnt ältere Morena eine weitaus erfahrenere Kämpferin war. | |||
Moritatio wägte ab, ob er nun zu Dom Hernán hinübergehen und ihn fragen sollte, was sein plötzliches Verhalten gegenüber Richeza zu bedeuten hatte. Andererseits war er hier, um die Burg seiner Mutter zu befreien. | |||
Die Ferkinas über ihm, die sich plötzlich erhoben, um ihre Speere auf den Condottiere zu schleudern, nahmen ihm jede Entscheidung ab. | |||
Moritatio brüllte: "HERNÁN! RUNTER!" - und sprang ebenfalls aus dem Gebüsch. | |||
Bearbeitungen