15.342
Bearbeitungen
(Beiträge von Rondrastein und vivar eingefügt) |
(Beiträge von Rondrastein, Nezwar und vivar eingefügt) |
||
Zeile 194: | Zeile 194: | ||
Da Ihr mein Gold verschmäht und Euch uns nicht anschließen wollt, so werd' ich mich in Rondra empfehlen und Euch eine angenehme Reise in Eure Heimat wünschen. Das Fräulein Odina wird mich einstweilen begleiten, doch seid unbesorgt: kein Leid wird Ihr geschehen - solange Ihr, Herr von Dûrenstein, Euch mir nicht in den Weg stellt." | Da Ihr mein Gold verschmäht und Euch uns nicht anschließen wollt, so werd' ich mich in Rondra empfehlen und Euch eine angenehme Reise in Eure Heimat wünschen. Das Fräulein Odina wird mich einstweilen begleiten, doch seid unbesorgt: kein Leid wird Ihr geschehen - solange Ihr, Herr von Dûrenstein, Euch mir nicht in den Weg stellt." | ||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:Rondrastein|Rondrastein]] | |||
„''Ich'' soll mich nicht fürchten?“, fragte Dom Dartan amüsiert. „Herr von Alstingen, Ihr schätzt Eure Lage eindeutig besser ein, als sie ist. Es war vielmehr eine Warnung an Euch nichts Unüberlegtes zu tun, was Euch den Kopf kosten könnte.“ Er blickte den selbsternannten Baron an. „Was ihro Wohlgeboren angeht, so möchtet Ihr vielleicht, dass sie euch begleitet, aber ich kann Eurem Wunsch da nicht entsprechen. Und Eure Erpressung zieht bei mir ebenso wenig; sie sorgt eher dafür, dass Euer Stuhl noch stärker wackelt.“ | |||
Das Gesicht des Condottiere war wieder ernst und kalt geworden. „Ihr habt jetzt zwei Optionen. Option eins: Ihr übergebt mir sofort meine Verwandte, samt ihrer Ausrüstung, Pferd und so weiter; das wäre die für Euch angenehmste Option. Oder Option zwei: Ihr tut es nicht und zieht ab. Dann werdet Ihr Euch aber stets fragen müssen, folgt mir jemand? Ihr werdet Euch immer umschauen und mit der Angst weiter ziehen müssen, dass jemand hinter Euch sein könnte, der Euch und die Euren zu jeder Zeit angreifen könnte.“ | |||
Das Mitglied des Hauses di Salsavûr machte eine ausholende Bewegung auf seine Männer und Frauen. „Glaubt Ihr etwa, das hier wären all meine Männer und Frauen? Falls ja, werdet Ihr Euren Irrtum schneller bemerken, als Euch lieb ist. Überlegt es Euch gut; auch, was aus strategischer Sicht besser für Euch ist…“ | |||
Dartan di Salsavûr fixierte noch einmal das Gesicht seines Gegenübers mit seinem Blick. „Solltet Ihr allerdings, bei Option zwei, auf den Gedanken kommen meiner Verwandten auch nur ein Haar zu krümmen, so gebe ich Euch ein Versprechen: Ihr und Eure Familie werdet nicht länger als zwei mal zwei Jahre am Leben bleiben. Dies ist eine Sache, derer Ihr Euch sicher sein könnt.“ Während seiner Rede war die Stimme des Cavalliere vollkommen ruhig, so als ob sie sich über Alltagsdinge unterhalten würden. | |||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
Unsicherheit flackerte in den kleinen Schweinsäuglein des Alstingers auf. Er wechselte einen Blick mit Praionbur von Gernebruch. Wenn er diesem horasischen Wüterich seine Nichte oder Base oder Tochter oder wer auch immer sie sein mochte, nicht zurückgab, so wäre er vor ihm und seinen Reitern niemals sicher. Wenn er sie ihm aber andererseits nun überließ, so gab es keinen Grund mehr für Dartan von Dûrenstein, ihn nicht wegen der Kränkung seiner Ehre sofort anzugreifen. Woher sollte Remigius denn wissen, wie die Horasier mit ihren Gefangenen umgingen? Bestimmt steckten sie ihnen Blümchen ins Haar und legten ihnen das Essen vor und überließen ihnen ihr eigenes Bett um selbst auf dem Boden zu nächtigen. Zum Dreigehörnten damit! Er war ein Veteran des Orkkrieges! | |||
"Was meint Ihr, lieber Vetter?", raunte er leise dem Praiosgeweihten zu. "Meint dieser Herr von Dûrenstein es ernst oder bläst der nur die Backen auf?" | |||
---- | |||
'''Autor:''' Nezwar | |||
Pherad von Gernebruch blickte mittlerweile recht finster drein. "Ein | |||
gefährlicher Mann, aber ohne Zweifel auch mit dem Hang zur | |||
Übertreibung", antwortete er seinem Vetter ebenso leise. "Anderseits, solltet Ihr -" | |||
Ehe Pherad enden konnte, unterbrach ihn die laute Stimme Praionbur von Gernebruchs. | |||
"Herr von Dûrenstein, ich kann Euren Ärger verstehen. Doch auf einer Reise | |||
sind die Möglichkeiten zur Unterbringung von Gefangenen recht begrenzt." | |||
Der Nordmärker Ritter machte eine kleine Pause. "Aber gibt uns nicht | |||
Rondra höchstselbst ein Zeichen?" | |||
Er deutete kurz auf den Himmel. "Ich | |||
schlage ein Duell vor. Gewinnt Eurer Mann, dann werden wir die Gefangene | |||
herausgeben. Und beide Haufen ziehen friedlich ihrer Wege. Gewinnt aber | |||
unser Mann, dann bleibt die Gefangene in Gewahrsam und Ihr erklärt Euch | |||
bereit mit Euren Leuten den Herrn von Alstingen zu unterstützen. Wenn die | |||
Mission erfolgreich beendet ist, dann könnt Ihr gemeinsam ziehen. Und was | |||
die Bedingungen der Gefangenschaft angeht, so ist mein Vetter | |||
sicher zu einer Verbesserung bereit." | |||
Er blickte sowohl Dom Remigius als auch den Dûrensteiner fragend an. "Wäre das für beide Seiten akzeptabel?" | |||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
Wie um die rondragefälligen Worte Praionburs zu unterstreichen, zuckte ein erneuter Blitz über den Himmel. Nur einen Herzschlag später rollte Donner über den Platz. Dom Remigius blickte zweifelnd zum Himmel. Er hatte wenig Lust durch einen Zweikampf im Regen aufgehalten zu werden und noch später in der Nacht das trockene Gut Waldhaus zu gelangen. Andererseits, wenn ihm Rondra wohlgesonnen war, so würde er die Mannstärke seines Haufens verdoppeln können. | |||
"Ein wahrhaft rondragefälliger Einfall, mein lieber, guter, ehrenfester Vetter!", rief Dom Remigius von Alstingen durch das Gewitter hindurch. "Ihr habt Recht; die Sturmgöttin selbst verlangt mit donnerndem Ruf von uns, dass wir die Entscheidung in ihre Hände legen! Doch wer soll für unsere Sache streiten?" Sein Blick wanderte über seine Mannen, bis er schließlich an Shafirio, direkt an seiner Seite, hängen blieb. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. | |||
"Ich glaube, ich habe unseren Streiter schon gefunden! Ich nenne Shafirio von Aranien als Streiter für unsere Sache! Dieser Mann", deutete er auf den Aranier", "hat sich auf der [[Agumer Weg|Straße der guten und tapferen Gräfin]] [[Shahane Al'Kasim|Shahane von der Südpforte]] der Landplackerei und des versuchten Totschlags schuldig gemacht. Doch nun, unter den Augen Rondras, soll er eine Gelegenheit erhalten, dem Gericht der Gräfin zu entkommen! Besiegt er, wen auch immer Ihr als Streiter aussenden mögt, in einem Kampf bis auf das zweite Blut, so soll die Dame Odina von Salsavûr in unserem Gewahrsam bleiben und Ihr, Herr Dartan, Euch unserer göttergerechten und von der Kaiserin für ehrenvoll geheißenen Unternehmung anschließen. Shafirio von Aranien aber soll seine Freiheit erhalten und seiner Wege ziehen dürfen. | |||
Wird er aber von Eurem Streiter besiegt, so übergebe ich Euch, Herr Dartan, die Wohlgeborene Dame samt all ihrer Habe, und wir werden beide mit unseren Haufen friedlich von einander scheiden. Shafirio von Aranien aber soll - so er den Zweikampf überlebt - mein Gefangener bleiben und sich vor dem Gericht der gerechten und aufrechten Gräfin Shahane von der Südpforte wegen Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs auf einen Dienstmann des [[Yantur von Pildek|Junkers von Pildek]] auf dem Agumer Grafenweg zu verantworten haben." | |||
{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 25|Streit ums Taubental 25]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=[[Chronik:1033#Streit_ums_Taubental|Streit ums Taubental]]|Teil=26|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 27|Streit ums Taubental 27]]}} | {{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 25|Streit ums Taubental 25]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=[[Chronik:1033#Streit_ums_Taubental|Streit ums Taubental]]|Teil=26|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 27|Streit ums Taubental 27]]}} | ||
{{DEFAULTSORT:03}}[[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]] | {{DEFAULTSORT:03}}[[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]] |