Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 14: Unterschied zwischen den Versionen

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Eilfertig machte sich der Caballero daran, der Comtessa hochzuhelfen und sie zu ihrem Zelt zu bringen.
Eilfertig machte sich der Caballero daran, der Comtessa hochzuhelfen und sie zu ihrem Zelt zu bringen.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
„Ganz wie Euer Hochgeboren beliebt“, verneigte sich der Baron und Junker knapp, als Romina Alba ihr Unwohlsein verkündete. „Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm, und Ihr seid bald wieder wohlauf“, erlaubte er sich noch anzumerken, ehe er sich höflich entfernte, und die Grafentochter Dom Gendahar und Dom Servando überließ. Es galt immerhin noch einiges zu organisieren. Da fiel sein Blick auf Moritatio und die kleine Waldwachterin – die er gar nicht wirklich einordnen konnte, wie er gestehen musste – doch fehlte ganz offensichtlich Richeza. Ach ja, er hatte sie ja vor kurzem am Ortsausgang gesehen, doch war sie bislang noch nicht zurück gekehrt. Und die Örtlichkeiten für gewisse menschliche Bedürfnisse waren an anderer Stelle. Das fehlte noch, dass er noch mehr Leute im Gebirge suchen musste! Der Scheffelsteinerin und ihrem Dickkopf war schließlich so einiges zuzutrauen.
„Korporalin!“, sah er zu einer der Mercenarias, und deutete in die Richtung, in die Richeza verschwunden war. „Seht doch einmal nach, ob … ah … Kommando zurück, ich werde selbst gehen. Weitermachen.“ Sprach‘s, und beschleunigte seinen Schritt in besagte Richtung, durch die letzten Hütten hindurch die Straße hinauf, welche nach einer Biegung in den Marmorbruch führte, der die Existenzgrundlage der Bewohner bildete.


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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]]
 
Gendahar schaute gerade nachdenklich Dom Hernán nach, der in Richtung Marmorbruch verschwand, als Rominas Knie abermals weich wurden und sie zu würgen begann. Dom Servando reagierte geistesgegenwärtig, nahm die Comtessa hoch und trug sie zum Zelt. Dort bettete er sie auf eines der Lager. Romina hielt die Augen geschlossen und atmete schwer.
"Holt mir bitte Dom Rondrigo", bat sie leise, "und vielleicht einen Eimer." Sie würgte wieder. Dom Servando bejahte unsicher, holte erst den Eimer und eilte dann, den Castellan zu suchen.
 
Romina öffnete ein Auge, richtete sich auf und griff sich den Eimer. Sie fluchte halblaut. Sie hasste es, und es war schade um das gute Frühstück, doch sie sah keine andere Möglichkeit. Sie steckte sich den Finger in den Hals und begann in den Eimer zu brechen. Golshan, die im Zelt geblieben war, sah sie verwirrt an, kam aber mit einem nassen Tuch zu ihr und half ihr, sich zu säubern, als auch schon der Castellan besorgt ins Zelt rauschte. Romina ließ sich erschöpft zurücksinken, sah zu dem Kämpfer hoch und versuchte ein Lächeln. Ihre Hände ruhten auf ihrem Bauch.
 
"Es geht schon wieder, ich habe nur zu viel gegessen, ich war so hungrig." Sie schloss die Augen, unfähig, dem Schmerz der Befürchtung im Blick des älteren Mannes standzuhalten. Es musste sein.


„Ganz wie Euer Hochgeboren beliebt“, verneigte sich der Baron und Junker knapp, als Romina Alba ihr Unwohlsein verkündete. „Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm, und Ihr seid bald wieder wohlauf“, erlaubte er sich noch anzumerken, ehe er sich höflich entfernte, und die Grafentochter Dom Gendahar und Dom Servando überließ. Es galt immerhin noch einiges zu organisieren. Da fiel sein Blick auf Moritatio und die kleine Waldwachterin – die er gar nicht wirklich einordnen konnte, wie er gestehen musste – doch fehlte ganz offensichtlich Richeza. Ach ja, er hatte sie ja vor kurzem am Ortsausgang gesehen, doch war sie bislang noch nicht zurück gekehrt. Und die Örtlichkeiten für gewisse menschliche Bedürfnisse waren an anderer Stelle. Das fehlte noch, dass er noch mehr Leute im Gebirge suchen musste! Der Scheffelsteinerin und ihrem Dickkopf war schließlich so einiges zuzutrauen.  
Der Castellan wischte sich über die Augen und wandte sich ab. "Ich schickte Euch den heilkundigen Alten, Euer Hochwohlgeboren. Er hat dem Knaben geholfen, er wird auch Euch ...", er brach ab - bei sowas konnte keiner wirklich helfen, aber vielleicht war es wirklich nur ein empfindlicher Magen. Er stürmte aus dem Zelt. Romina hatte nie einen empfindlichen Magen gehabt. Sie war immer die Kriegerin der drei Schwestern gewesen, stolz und stark, Rondra zugetan. Und natürlich war sie verrückt genug gewesen, gegen die Ferkinas zu reiten. Nur wegen dieser vermaledeiten Hochzeit. Aber es war müßig, mit der Vergangenheit zu hadern. Er fluchte leise und ging Tsacharias suchen.  


„Korporalin!“, sah er zu einer der Mercenarias, und deutete in die Richtung, in die Richeza verschwunden war. „Seht doch einmal nach, ob…ah…Kommando zurück, ich werde selbst gehen. Weitermachen.“ Sprach‘s, und beschleunigte seinen Schritt in besagte Richtung, durch die letzten Hütten hindurch die Straße hinauf, welche nach einer Biegung in den Marmorbruch führte, der die Existenzgrundlage der Bewohner bildete.  
Romina fing an zu beten. "Vergib mir, Rondra ... hilf mir, Phex ..." Leise ging sie alle Zwölfe durch, wie sie es seit dem Ferkinalager immer wieder getan hatte, und bat jeden um Nachsicht oder Unterstützung. Sie endete mit Praios, musste an Aureolus denken, biss sich entschlossen innen auf die Wange und spuckte das Blut in den Eimer.


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Durch Moritatios Monolog hinweg hatte Zaidas Mimik emotionale Wechsel durchlaufen, und so richtig zufrieden, wirkte sie in der Tat nicht.  
Durch Moritatios Monolog hinweg hatte Zaidas Mimik emotionale Wechsel durchlaufen, und so richtig zufrieden, wirkte sie in der Tat nicht.  


"Der frechen Waldwachter Domnatella fällt sicher ein Grund ein, um die Harmamund abzulenken", gab sie mit schmalen Augen zurück. "Aber he, schallawalla oder wie die Ferkinas da sagen würden, was soll das heißen, bei uns heiratet eh immer die Base den Vetter? Bei euch vielleicht nicht, he? Und dann wundern, wenn einem ständig die Garethlinge vor die Beine hoppeln, wenn man nicht genug Cojones in den Hosen hat, um sich an die almadanischen Frauen ranzutrauen!" Energisch blies Zaida die Backen auf.  
"Der frechen Waldwachter Domnatella fällt sicher ein Grund ein, um die Elentinerin abzulenken", gab sie mit schmalen Augen zurück. "Aber he, schallawalla oder wie die Ferkinas da sagen würden, was soll das heißen, bei uns heiratet eh immer die Base den Vetter? Bei euch vielleicht nicht, he? Und dann wundern, wenn einem ständig die Garethlinge vor die Beine hoppeln, wenn man nicht genug Cojones in den Hosen hat, um sich an die almadanischen Frauen ranzutrauen!" Energisch blies Zaida die Backen auf.  


"Und deine Mutter ... behandelt dich, wie ein Ferkina nicht mal seinen Hund behandeln würde, und du lässt es dir gefallen? Und von Domna Richeza lässt du dich auch einfach ins Bockshorn jagen! Stell dir mal vor, jeder Hengst würde gleich reißaus nehmen, nur weil eine Stute mal die Zähne zeigt - die almadanische Pferdezucht läge jammervoll danieder, und wir würden nur noch auf Schusters Rappen reisen." Vorwurfsvoll stupste sie ihn mit den Fingern in die Rippen, stur ignorierend, dass sie womöglich gerade eine Tracht Prügel von Moritatio riskierte.  
"Und deine Mutter ... behandelt dich, wie ein Ferkina nicht mal seinen Hund behandeln würde, und du lässt es dir gefallen? Und von Domna Richeza lässt du dich auch einfach ins Bockshorn jagen! Stell dir mal vor, jeder Hengst würde gleich reißaus nehmen, nur weil eine Stute mal die Zähne zeigt - die almadanische Pferdezucht läge jammervoll danieder, und wir würden nur noch auf Schusters Rappen reisen." Vorwurfsvoll stupste sie ihn mit den Fingern in die Rippen, stur ignorierend, dass sie womöglich gerade eine Tracht Prügel von Moritatio riskierte.  
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Temperamentvoll warf sie die wilden Locken in den Nacken und stampfte mit dem Fuß auf den Boden, als das Erbe ihrer Mutter sich unvermutet Bahn brach. "Und wenn irgendwer in Punin es wagt, dich anzugehen, wieso du zu spät bist, dann setz ihm zu, bis er freiwillig hier in die Berge kommt und sich an den Ferkinas probiert, ehe er noch mal wagt, etwas gegen dich zu sagen, ha!"  
Temperamentvoll warf sie die wilden Locken in den Nacken und stampfte mit dem Fuß auf den Boden, als das Erbe ihrer Mutter sich unvermutet Bahn brach. "Und wenn irgendwer in Punin es wagt, dich anzugehen, wieso du zu spät bist, dann setz ihm zu, bis er freiwillig hier in die Berge kommt und sich an den Ferkinas probiert, ehe er noch mal wagt, etwas gegen dich zu sagen, ha!"  


Zaida schnaufte tief durch und spürte, wie ein wenig des las Dardas'schen Temperaments verrauchte. Energisch schob sie die Ärmel nach oben, die wieder bis über die Hände herabgerutscht waren. "So ... und jetzt geh ich da rüber und lenke die Harmamund ab, dass du dir das Ross leihen kannst ... und wehe du lässt dich erwischen, ohne dir Respekt zu verschaffen, dann red ich ''nie'' wieder mit dir ..." Vielleicht sollte sie nicht damit drohen, erfahrungsgemäß verspürten manche das wohl nicht unbedingt als Strafe ...
Zaida schnaufte tief durch und spürte, wie ein wenig des las Dardas'schen Temperaments verrauchte. Energisch schob sie die Ärmel nach oben, die wieder bis über die Hände herabgerutscht waren. "So ... und jetzt geh ich da rüber und lenke die Elentinerin ab, dass du dir das Ross leihen kannst ... und wehe du lässt dich erwischen, ohne dir Respekt zu verschaffen, dann red ich ''nie'' wieder mit dir ..." Vielleicht sollte sie nicht damit drohen, erfahrungsgemäß verspürten manche das wohl nicht unbedingt als Strafe ...
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
 
Moritatio blickte der kleinen Waldwachterin mit gekräuselter Stirne nach. Das fehlte gerade noch, dass er sich jetzt auch noch Vorhaltungen von einer unreifen Göre machen lassen musste, die den Schmerz unerwiderter Liebe bis jetzt vielleicht allenfalls aus den schwülstigen Canzones der Troubadours kannte. Hoffentlich hatte die kleine Nervensäge ihn überhaupt richtig verstanden? Sie hatte ständig von der Elenterin gebrabbelt - dabei war es doch die Harmamund, die sie
ablenken sollte! Hoffentlich wartete sie jetzt nicht tatsächlich ab, bis sie und die anderen am Hof der Elenterin eintrafen, wie es Rominas Gefolgsleute offenbar planten, denn ''dorthin'' konnte er sie natürlich unmöglich begleiten - da wäre es ja noch besser, geradewegs vor die Burg der Harmanunds zu reiten, als sich in Selaque auf dem Albamonte sehen zu lassen!
 
Immerhin ging Zaida zu den anderen zurück und steuerte damit auch auf die vermaledeite Harmamund zu. Er würgte den letzten Rest des Frühmahls herunter, den sie ihm gebracht hatte, und begann dann entlang der Rückwände der Steinbrecher-Hütten nach vorne in die Nähe des Dorfplatzes zu schleichen.


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Sie seufzte und senkte den Blick, schnippte einen Holzbock von ihrem Hosenbein und sah dem Baron erneut in die Augen. "Was werdet Ihr tun, Dom Hernán?"
Sie seufzte und senkte den Blick, schnippte einen Holzbock von ihrem Hosenbein und sah dem Baron erneut in die Augen. "Was werdet Ihr tun, Dom Hernán?"


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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Der alte Heiler betrat das Zelt, ohne anzuklopfen oder um Einlass zu bitten. Am Eingang blieb er stehen und blinzelte in das Zwielicht.
"Ihr fühlt Euch unwohl, hat man mir gesagt."
Er trat näher an das Lager der Comtessa heran und kniete sich neben sie, warf einen kurzen Blick in den spärlich gefüllten Eimer und einen langen in ihre Augen.
"Wie kann ich Euch helfen, mein Kind?", fragte er leise.




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