Baronie Nemento: Unterschied zwischen den Versionen

1 Byte hinzugefügt ,  8. Februar 2012
K
typo
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K (typo)
Zeile 25: Zeile 25:


===Nemento – ein Land der Schlösser===
===Nemento – ein Land der Schlösser===
Die Eslamiden und die almadanischen Fürsten waren regelrecht vernarrt in die sanfte, liebreizende Landschaft des Nementoer Andentals und verewigten ihre Namen durch den Bau etlicher Lustschlösser und Landhäuser. Almadaweit bekannt ist vor allem das Schloss '''Valposlust''', das fünf Meilen südlich von Sorobán über dem Anden gelegen ist. Errichtet wurde diese Anlage in bester Reblage und beherbergt noch heute das Kleine und das Große Valpofass (wobei das Kleinere der beiden Weinfässer so groß ist, dass ein Fuhrwerk darin Platz fände). Valposlust ist eine Vierflügelanlage im spät-eslamidischen Stil. Die Außenmauer ist ganz von wildem Wein umrankt und verleiht dem ganzen Schloss etwas Märchenhaftes. Tatsächlicher Aufenthaltsort für einen gekrönten Herrscher war und ist Valposlust nur selten. Die Tage und Nächte, an denen gekrönte Schlossherren im Laufe des letzten Jahrhunderts hier waren, kann man getrost an den Fingern weniger Hände abzählen. Heute ist Schloss Valposlust zusammen mit dem Ort Soroban das Herzstück der Unterhaltslande der Königinwitwe [[Tulameth saba Malkillah|Tulameth]]. Doch da Ihre Königliche Majestät viel eher in [[Punin]] oder [[Omlad]] weilt, so bleiben neben ein paar wenigen Knechten, Mägden und Hausdienern nur eine Handvoll Schreiber und Aktenknechte, die kürzlich Einzug hielten, als einzige Bewohner des Schlosses.  
Die Eslamiden und die almadanischen Fürsten waren regelrecht vernarrt in die sanfte, liebreizende Landschaft des Nementoer Andentals und verewigten ihre Namen durch den Bau etlicher Lustschlösser und Landhäuser. Almadaweit bekannt ist vor allem das Schloss '''Valposlust''', das fünf Meilen südlich von Sorobán über dem Anden gelegen ist. Errichtet wurde diese Anlage in bester Reblage und beherbergt noch heute das Kleine und das Große Valpofass (wobei das Kleinere der beiden Weinfässer so groß ist, dass ein Fuhrwerk darin Platz fände). Valposlust ist eine Vierflügelanlage im spät-eslamidischen Stil. Die Außenmauer ist ganz von wildem Wein umrankt und verleiht dem ganzen Schloss etwas Märchenhaftes. Tatsächlicher Aufenthaltsort für einen gekrönten Herrscher war und ist Valposlust nur selten. Die Tage und Nächte, an denen gekrönte Schlossherren im Laufe des letzten Jahrhunderts hier waren, kann man getrost an den Fingern weniger Hände abzählen. Heute ist Schloss Valposlust zusammen mit dem Ort Sorobán das Herzstück der Unterhaltslande der Königinwitwe [[Tulameth saba Malkillah|Tulameth]]. Doch da Ihre Königliche Majestät viel eher in [[Punin]] oder [[Omlad]] weilt, so bleiben neben ein paar wenigen Knechten, Mägden und Hausdienern nur eine Handvoll Schreiber und Aktenknechte, die kürzlich Einzug hielten, als einzige Bewohner des Schlosses.  
   
   
Nordwestlich von Sorobán über dem Anden erhebt sich das verspielte und zum Flusstal hin offene Lustschlösschen '''Eslamshof'''. Die Dreiflügelanlage kann mit einem sehenswerten Park aufwarten, der auf vier Terrassen angelegt, sich vom Ufer des Anden bis zum Hügelrücken hochzieht, auf welchem das Schlösschen über dem Umland thront. Versteckt hinter Reihen hoher Bäume, um den Eindruck fürstlicher Einsamkeit und Ruhe nicht zu stören, liegt der kleine Weiler Eslamshof, der ganz zur Versorgung des Schlosses und der Herrschaften dient. Heutiger Herr von Schloss und Weiler ist Fürst [[Gwain von Harmamund]], der dieses Schloss durch seine Mittel aus seinen Nementoer Tafelgütern leidlich in Stand halten lässt.
Nordwestlich von Sorobán über dem Anden erhebt sich das verspielte und zum Flusstal hin offene Lustschlösschen '''Eslamshof'''. Die Dreiflügelanlage kann mit einem sehenswerten Park aufwarten, der auf vier Terrassen angelegt, sich vom Ufer des Anden bis zum Hügelrücken hochzieht, auf welchem das Schlösschen über dem Umland thront. Versteckt hinter Reihen hoher Bäume, um den Eindruck fürstlicher Einsamkeit und Ruhe nicht zu stören, liegt der kleine Weiler Eslamshof, der ganz zur Versorgung des Schlosses und der Herrschaften dient. Heutiger Herr von Schloss und Weiler ist Fürst [[Gwain von Harmamund]], der dieses Schloss durch seine Mittel aus seinen Nementoer Tafelgütern leidlich in Stand halten lässt.
    
    
Das Landhaus '''Monte Eslamo''', nordwestlich von Sorobán über dem Anden gelegen, befindet sich in Sichtweite von Schloss Eslamshof. Dieses Fachwerkhaus mitsamt Turm ist in einem äußerst erbärmlichen Zustand. Der weite Blumengarten ist völlig verwildert; um durch das Dornicht zu gelangen ist fast eine Machete nötig. Jüngst haben Sorobaner Bauern das alte, verfallene Gemäuer von Königinwitwe Tulameth auf Abriss gekauft. Ein paar junge Burschen und Mägde aus der Gegend wittern ihre letzte Gelegenheit, um diesem 200 Jahre alten Gemäuer seine Schätze und Geheimnis zu entreißen, bevor es niedergerissen wird. Auch weitgereiste Questadores – so munkelt die Sorobaáer Dorfjugend – seien schon bei Monte Eslamo aufgetaucht, um die Schätze zu rauben, die schließlich – das ist doch keine Frage – in Sorobáner Hände gehören.  
Das Landhaus '''Monte Eslamo''', nordwestlich von Sorobán über dem Anden gelegen, befindet sich in Sichtweite von Schloss Eslamshof. Dieses Fachwerkhaus mitsamt Turm ist in einem äußerst erbärmlichen Zustand. Der weite Blumengarten ist völlig verwildert; um durch das Dornicht zu gelangen ist fast eine Machete nötig. Jüngst haben Sorobaner Bauern das alte, verfallene Gemäuer von Königinwitwe Tulameth auf Abriss gekauft. Ein paar junge Burschen und Mägde aus der Gegend wittern ihre letzte Gelegenheit, um diesem 200 Jahre alten Gemäuer seine Schätze und Geheimnis zu entreißen, bevor es niedergerissen wird. Auch weitgereiste Questadores – so munkelt die Sorobaner Dorfjugend – seien schon bei Monte Eslamo aufgetaucht, um die Schätze zu rauben, die schließlich – das ist doch keine Frage – in Sorobaner Hände gehören.  


Nicht minder geheimnisvoll ist das Lustschlösschen '''Retosruh''' mitsamt Jerganspark. Dieses Schloss, östlich von Sorobán gelegen, wurde im maraskanischen Stil unter den Kaisern [[avwik:Reto von Gareth|Reto]] und [[avwik:Hal von Gareth|Hal I.]] errichtet und sofort nach Fertigstellung – die Götter mögen wissen warum – von Kaiser Hal mitsamt Dorf und Caballerotitel seinem getreuen Höfling [[Praiodar von Streitzig ä. H.]] als Erb und Eigen geschenkt. Das fünfgeschossige, pagodenartige Turmgebäude wird von der Bevölkerung gemieden. Schenkt man den Geschichten Glauben, die sich die Nementoer und Sorobáner erzählen, so ist das Schloss verflucht; eine Heimstatt bösartiger und hinterlistiger maraskanischer Geister soll es sein, die allesamt an die hier aufbewahrten maraskanischen Waffen, an denen maraskanisches Blut klebt, und an die Kriegsbeute aus Palästen und Tempeln gebunden sind. Dabei ist Schloss Retosruh das vielleicht eindrucksvollste Beispiel eines Schlosses im maraskanischen Stil, welcher sich in der späten Reto-Zeit und in der frühen Hal-Zeit kurzzeitig einer gewissen Beliebtheit erfreute, innerhalb der almadanischen Grenzen. Selbst die Wirtschaftsgebäude sind mit maraskanischen Gesimsen ausgestattet und in grellbunten Farben bemalt.
Nicht minder geheimnisvoll ist das Lustschlösschen '''Retosruh''' mitsamt Jerganspark. Dieses Schloss, östlich von Sorobán gelegen, wurde im maraskanischen Stil unter den Kaisern [[avwik:Reto von Gareth|Reto]] und [[avwik:Hal von Gareth|Hal I.]] errichtet und sofort nach Fertigstellung – die Götter mögen wissen warum – von Kaiser Hal mitsamt Dorf und Caballerotitel seinem getreuen Höfling [[Praiodar von Streitzig ä. H.]] als Erb und Eigen geschenkt. Das fünfgeschossige, pagodenartige Turmgebäude wird von der Bevölkerung gemieden. Schenkt man den Geschichten Glauben, die sich die Nementoer und Sorobaner erzählen, so ist das Schloss verflucht; eine Heimstatt bösartiger und hinterlistiger maraskanischer Geister soll es sein, die allesamt an die hier aufbewahrten maraskanischen Waffen, an denen maraskanisches Blut klebt, und an die Kriegsbeute aus Palästen und Tempeln gebunden sind. Dabei ist Schloss Retosruh das vielleicht eindrucksvollste Beispiel eines Schlosses im maraskanischen Stil, welcher sich in der späten Reto-Zeit und in der frühen Hal-Zeit kurzzeitig einer gewissen Beliebtheit erfreute, innerhalb der almadanischen Grenzen. Selbst die Wirtschaftsgebäude sind mit maraskanischen Gesimsen ausgestattet und in grellbunten Farben bemalt.


Ein weiteres landesweit bekanntes Schloss ist - wenngleich auch nicht von Kaisern und Königen erbaut - das Wasserschloss [[Familia Al'Shirasgan|Shirasgan]] am Ufer des Aquener Sees.  
Ein weiteres landesweit bekanntes Schloss ist - wenngleich auch nicht von Kaisern und Königen erbaut - das Wasserschloss [[Familia Al'Shirasgan|Shirasgan]] am Ufer des Aquenauer Sees.  


===Nemento – ein Land reicher Bauern und der Querellas===
===Nemento – ein Land reicher Bauern und der Querellas===
'''Sorobán''' – der Ort der vier streitenden Dörfer: Durch den Willen eines einstigen Barons von Nemento wurden zwei Dörfer an den jetzigen Standort umgesiedelt, wo es bereits ein kleines Dorf namens Sorobán gab. Diese drei Dörfer ('''Alt-Sorobán''', '''Aquero''', '''Quentico''') wuchsen aber nie zusammen. Jedes Dorf bewahrte seine Eigenarten mit je eigenem Tempel, eigenem Schutzheiligen und eigenen Gebräuchen. Unter den Dörfern wurde auch nie sonderlich oft geheiratet, waren die anderen einem doch stets suspekt. Lieber holte man sich eine Braut von einem Winzerhof der Region oder einen Bräutigam aus Nemento oder Aquenau. Die Lage wurde nicht besser, als nach der Kaiserlosen Zeit ein viertes Dorf in Sorobán entstand: '''Aram''', das Dorf der Rastullahgläubigen. Scheinbare Nichtigkeiten können die Sorobaner gegeneinander aufbringen. Wenn etwa Vieh auf der falschen Weide steht, dann sind alte Gewohnheitsrechte missachtet worden. Wenn die Leichenprozessionen Quenticos über den Boronanger von Alt-Sorobán führen, dann wurde die ewige Ruhe der Toten empfindlich gestört und ganz Alt-Soroban schreit Zeter und Mordio. Wenn sich Aquero aus Furcht vor den Namenlosen Tagen tief in den Häusern verkriecht, dann feiert Aram laut und schrill. Schnell sind Alte wie Junge mit dem Verdacht bei der Hand, dass die Umtriebe der jeweils anderen ihre Wurzel in Hexerei und Dämonenknechterei hätten. Doch der Fremde braucht den Kopf nicht lachend zu schütteln, denn auch die Reisenden werden in den alten Hader zwischen den vier streitenden Dörfern hineingezogen. Wer in Aquero übernachtet hat, kann in Alt-Sorobán nicht in Ruhe Wein trinken gehen und in Quentico sein Pferd nicht beschlagen lassen – denn immerhin kommt er aus dem unseligen Aquero und wer will mit so einem schon zu tun haben?
'''Sorobán''' – der Ort der vier streitenden Dörfer: Durch den Willen eines einstigen Barons von Nemento wurden zwei Dörfer an den jetzigen Standort umgesiedelt, wo es bereits ein kleines Dorf namens Sorobán gab. Diese drei Dörfer ('''Alt-Sorobán''', '''Aquero''', '''Quentico''') wuchsen aber nie zusammen. Jedes Dorf bewahrte seine Eigenarten mit je eigenem Tempel, eigenem Schutzheiligen und eigenen Gebräuchen. Unter den Dörfern wurde auch nie sonderlich oft geheiratet, waren die anderen einem doch stets suspekt. Lieber holte man sich eine Braut von einem Winzerhof der Region oder einen Bräutigam aus Nemento oder Aquenau. Die Lage wurde nicht besser, als nach der Kaiserlosen Zeit ein viertes Dorf in Sorobán entstand: '''Aram''', das Dorf der Rastullahgläubigen. Scheinbare Nichtigkeiten können die Sorobaner gegeneinander aufbringen. Wenn etwa Vieh auf der falschen Weide steht, dann sind alte Gewohnheitsrechte missachtet worden. Wenn die Leichenprozessionen Quenticos über den Boronanger von Alt-Sorobán führen, dann wurde die ewige Ruhe der Toten empfindlich gestört und ganz Alt-Sorobán schreit Zeter und Mordio. Wenn sich Aquero aus Furcht vor den Namenlosen Tagen tief in den Häusern verkriecht, dann feiert Aram laut und schrill. Schnell sind Alte wie Junge mit dem Verdacht bei der Hand, dass die Umtriebe der jeweils anderen ihre Wurzel in Hexerei und Dämonenknechterei hätten. Doch der Fremde braucht den Kopf nicht lachend zu schütteln, denn auch die Reisenden werden in den alten Hader zwischen den vier streitenden Dörfern hineingezogen. Wer in Aquero übernachtet hat, kann in Alt-Sorobán nicht in Ruhe Wein trinken gehen und in Quentico sein Pferd nicht beschlagen lassen – denn immerhin kommt er aus dem unseligen Aquero und wer will mit so einem schon zu tun haben?


Heute gehört Sorobán zusammen mit dem Schlösschen Valposlust zu den Unterhaltslanden der Königinwitwe Tulameth, die in Omlad sitzt. Das Amt des Castellans von Sorobán gilt – trotz der vier streitenden Dörfer – als eines der lukrativsten der ganzen Talschaft, auch wenn der Castellan stets darum bemüht ist Streit zu schlichten. Und um als unparteiisch zu gelten, haben sich der Castellan und die Verwalter der Königinwitwe außerhalb Sorobáns in Valposlust einquartiert.   
Heute gehört Sorobán zusammen mit dem Schlösschen Valposlust zu den Unterhaltslanden der Königinwitwe Tulameth, die in Omlad sitzt. Das Amt des Castellans von Sorobán gilt – trotz der vier streitenden Dörfer – als eines der lukrativsten der ganzen Talschaft, auch wenn der Castellan stets darum bemüht ist Streit zu schlichten. Und um als unparteiisch zu gelten, haben sich der Castellan und die Verwalter der Königinwitwe außerhalb Sorobáns in Valposlust einquartiert.