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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]] | |||
Umso näher sie der »verlassenen« Dorfschaft kam, umso mehr huschende Bewegungen konnte Rifada hinter der Person ausmachen, die sie von weitem erspäht hatte. Mehr noch, als sie es schon befürchtet hatte, sah sie immer wieder kurz die | |||
Waffen von Gerüsteten aufblitzen, obwohl diese sich alle Mühe gaben, sich vor ihr verborgen zu halten. Als sie sich schließlich bis auf 100 Schritt genähert hatte, traten noch drei weitere Personen neben den jungen Mann am Dorfeinlass. | |||
Rifadas Rechte zuckte kurz zum Griff ihres Säbels - aber keiner der Vier, drei Männer und eine Frau, trug Grün-Weiß, wie es die Soldaten Praiosmins normalerweise zu tun pflegten,. und so ritt sie immer weiter und näher heran. | |||
Als sie sich bis auf dreißig Schritt genähert hatte, erkannte sie den kleinsten der Männer, der als einziger in dunkle Farben gewandt war, und sie trieb ihr Pferd mit einem Schenkeldruck vorwärts, bis sie es zwei Mannslängen vor ihm und den | |||
anderen zügelte. "Meiner Treu! Ihr seid es wirklich! Dom Hernan? Da ich Euch nicht mit meiner Nichte und meinem Sohn antraf, muss ich gestehen...ich dachte schon: Der arme Hund musste in fremder Leute Blutfehde ins Gras beißen! | |||
So einen sinnlosen Tod wünscht man keinem!" | |||
Sie schwang ein Bein über den Sattel, sprang vor dem Aranjuezer und den drei Gräflichen auf die schlammige Dorfstraße und klopfte dem schwarzen Junker anerkennend auf die gepanzerte Schulter, dass es nur so schepperte. "Gut, dass ich mich getäuscht habe und dass auch Ihr aus dem Castillo entkommen seid!" | |||
Noch immer machte sie keinerlei Anstalten Dom Hernans Begleiter zu begrüßen - sei es, daß sie diese bloß für dessen Gefolgsleute hielt, sei es, daß ihr deren gräfliches Wappen nicht gefiel.. Stattdessen verschwand plötzlich ihr Grinsen, das | |||
sich beim Wiedersehen des Aranjuezers noch kurz auf ihr Gesicht gestohlen hatte und machte einer nachdenklichen Miene Platz: "Moment mal - da Ihr entkommen seid...was macht Ihr noch hier in Selaque? Zumal mit so viel Waffenknechten. Und was | |||
- um Alverans Willen - ist mit den Briefen, die ich Euch für den Kaiser mitgab? Ihr könnt doch unmöglich so schnell in Punin gewesen und wieder hierher zurückgekehrt sein?" | |||
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'''Autor''': [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
„Keine Sorge…“, grinste der Condottiere schief, nicht zuletzt wohl auch wegen der Hand, die soeben wuchtig auf seinen Schulterpanzer hernieder gefahren war „…es haben schon ganz andere Leute versucht meiner Hohen Mutter Sohn zu Gevatter Boron zu schicken, denn…“ – eine kurze Pause, denn beinahe wäre ihm etwas wie ‚irgendwelche Hinterwäldler‘ heraus gerutscht, doch besann er sich rechtzeitig: „…denn die [[Praiosmin von Elenta|Bosquirische Jungfer]]. Freilich seht Ihr mich dennoch überrascht, Euch hier anzutreffen. Tatsächlich waren wir, war ich es, der Euch bereits beim Flug über das Nirgendmeer gewähnt hatte.“ | |||
Kurz klopfte er ihr seinerseits seitlich auf den Oberarm, anerkennend gewiss, doch womöglich auch, um die Pranke auf seiner Schulter los zu werden. Mit einem Nicken trat er einen Schritt zur Seite, und wies auf die übrigen drei Anwesenden: „Erlaubt mir, dass ich Euch Rondrigo vom Eisenwalde vorstelle, der Castellan unseres Herrn Grafen.“ Manch einer mochte meinen, bei den letzten Worten eine merkwürdige Betonung zu bemerken, doch fuhr der Baron und Junker sogleich fort: „Sowie die Caballera Lilithrud Ernathesa von Silvansbühler und den Caballero Servando Cronbiegler. Domna y Doms: Rifada da Vanya, die Herrin von [[Junkergut Vanyadâl|Vanyadâl]].“ | |||
Bevor die Vorstellung allerdings in allzu viel Austausch von Höflichkeiten oder anderem ausarten konnte, schob sich der Condottiere wortwörtlich beinahe wieder dazwischen. „Doch sagt, wann und wo habt Ihr Eure Verwandten getroffen? Sie wollten zusammen mit Dom [[Gendahar von Streitzig|Gendahar]] hier in Grezzano Unterschlupf suchen, bis ich mit Bewaffneten aus [[Ragath]] zurückkehre. Wie Ihr seht, war Seine Hochwohlgeboren so freundlich, uns weitere Hilfe zur Seite zu stellen, doch fanden wir weder jemanden vor, noch überhaupt irgendeine Spur. | |||
Was die Dokumente betrifft…“, doch kam er nicht mehr dazu, den Satz zu beenden, da der junge Caballero ihn beiseite drängte. Derweil sich der alte Castellan, der wohl durchaus hinsichtlich der Ressentiments Domna Rifadas gegenüber seinem Herrn im Bilde war, wohlweislich zurückhielt, wurde sein Begleiter offensichtlich ungeduldig. „Was wisst Ihr etwas den Verbleib Domna [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina Alba vom Ehrenstein-Streitzigs]]?“, verlangte Servando Cronbiegler zu wissen, um dann noch mit einem Seitenblick auf den Aranjuezer festzustellen: „Wir sind hier um sie zu retten.“ | |||