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"Habt Dank für Eure freundlichen Worte", sagte sie, ohne aufzustehen, denn sie hatte noch immer den Kopf des schlafenden Knaben auf dem Schoß. Als Romina stehen blieb, lächelte sie leicht, zögerte und fügte hinzu: "Möget Ihr denen verzeihen, die Euch schlecht behandelt haben. Und möget Ihr selbst Euch vergeben können, dass Ihr Gefangene wart und ... wehrlos." Sie schwieg kurz, während sie die junge Frau betrachtete. Ihr Blick war ernst und eindringlich, aber es lag auch Mitgefühl darin. "Tragt es Euch nicht nach, Domnatella! Es ist nicht Eure Schuld, was geschehen ist. Ihr seid ein freundlicher Mensch und habt verdient, dass man Euch ebenso behandelt." | "Habt Dank für Eure freundlichen Worte", sagte sie, ohne aufzustehen, denn sie hatte noch immer den Kopf des schlafenden Knaben auf dem Schoß. Als Romina stehen blieb, lächelte sie leicht, zögerte und fügte hinzu: "Möget Ihr denen verzeihen, die Euch schlecht behandelt haben. Und möget Ihr selbst Euch vergeben können, dass Ihr Gefangene wart und ... wehrlos." Sie schwieg kurz, während sie die junge Frau betrachtete. Ihr Blick war ernst und eindringlich, aber es lag auch Mitgefühl darin. "Tragt es Euch nicht nach, Domnatella! Es ist nicht Eure Schuld, was geschehen ist. Ihr seid ein freundlicher Mensch und habt verdient, dass man Euch ebenso behandelt." | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]] | |||
Dom Gendahar warf einen Seitenblick auf die Nichte, wie sie die Worte aufnahm, die Erinnerungen an die Ferkins hervorrufen mochten. Er konnte aber keine aufsteigende Gefühlswallung erkennen. | |||
Ob so vieler freundlicher Worte kam er nicht umhin, selbst ein Lächeln zu zeigen. Er blickte zu Richeza, die ihn ein weiteres Mal in Erstaunen versetzte. Wie warm sie sprechen konnte! Mit einem Mal schien es ihm weniger dringlich, sich von den anderen zu trennen. Lag nicht die unbeschwerte Weisheit der Jugend in Zaidas Vorschlag, zusammenzubleiben? Verfolgten sie nicht alle das gleiche Ziel? – Vielleicht, aber die Abschiedsworte waren gesprochen und es hätte unentschlossen gewirkt, jetzt doch dazubleiben und sich nun doch der Führung und den besseren Ortskenntnissen der da Vanyas anzuvertrauen. Und Romina hatte recht: Wahrscheinlich suchte man sie schon längst und dann war es schlauer, sich nahe an den bekannten Wegen zu halten. Sie sollten nicht noch länger warten. | |||
"Domna Richeza, Dom Moritatio, auch ich zolle Euch Dank, für alles, was Ihr für uns getan habt", sprach er und deutete eine Verbeugung an. Sein Blick fiel auf den schlafenden Praiodor. "Und du sei behütet auf deinem weiteren Weg, mögen Boron, Tsa und Peraine deinen Körper und deine Seele kurieren." Er wandte sich noch einmal an Richeza. "Verzeiht werte Domna, wenn mir der Hinweis zum Abschied erlaubt sei. In wenigen Tagen ist die Hochzeit des Kaisers. Falls es Euch wider erwarten möglich sein sollte, daran teilzunehmen, solltest Ihr Euch bei Gelegenheit eine andere Garderobe und eine modischere Frisur zulegen." | |||
Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er sich mit einem Nicken an Romina und Zaida umgewandt und auf den Weg gemacht, sich von Krähenfreund zu verabschieden. Wenn dieser nicht noch immer die Augen geschlossen gehabt hätte, hätte er auf dem Antlitz des Thangolforsters ein breites Grinsen sehen können. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Richeza klappte der Mund auf – und wieder zu, als der Thangolforster und die anderen sich dem Alten zuwandten. Ihre Tante hatte recht: Der Yaquirtaler ''war'' ein arroganter Geck! Einige wilde Herzschläge lang verschlug der Ärger ihr die Sprache. Dann rief sie ihm nach: | |||
"Ihr habt ganz recht, Dom Gendahar, ich habe den guten Geschmack Eurer Familia und ihrer aktuellen Begleiter ''nicht ganz'' getroffen. Aber seid unbesorgt, ich werde Euch auf der Hochzeit nicht mit meiner Anwesenheit beschämen: Es gibt noch Leute in diesem Land, die es wider die Heiden verteidigen, statt ihnen Tür und Tor nach Almada zu öffnen oder sich gar mit ihnen zu vermählen!" | |||
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