Grafschaft Ragath: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Grafschaft Ragath''' ist die nordöstliche der vier Grafschaften des [[Königreich Almada|Königreiches Almada]].
Die '''Grafschaft Ragath''' ist die nordöstliche der vier Grafschaften des [[Königreich Almada|Königreiches Almada]]. Sie ist zugleich die flächenmäßig größte und am dichtesten besiedelte Grafschaft. Derzeit wird sie von Graf [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] regiert.
 
==Derographie==
==Derographie==
Von Norden, aus den nördlichen Reichsprovinzen kommend, schlängelt sich die Reichsstraße II durch den von hochwandigen Berghängen flankierten Engpass zwischen Amboss und Raschtulswall heran, den man seit alters her die ''Almadanische Pforte'' nennt. Die Dorfschaften und Castillos thronen hier abgeschieden wie Adlerhorste auf den schrundigen, sonnenvebrannten Hügeln hoch über der uralten, sich im Talgrund hinziehenden Heerstraße.
Von Norden, aus den nördlichen Reichsprovinzen kommend, schlängelt sich die Reichsstraße II durch den von hochwandigen Berghängen flankierten Engpass zwischen Amboss und Raschtulswall heran, den man seit alters her die ''Almadanische Pforte'' nennt. Die Dorfschaften und Castillos thronen hier abgeschieden wie Adlerhorste auf den schrundigen, sonnenvebrannten Hügeln hoch über der uralten, sich im Talgrund hinziehenden Heerstraße.
===Caldaia===
===Caldaia===
Diese reich mit Burgen und Wehrtürmen gesprenkelte Hügelland, [[Caldaia]] genannt, ist weithin überzogen mit einem rosarot bis purpur leuchtenden Heideteppich aus Erika, Jasalinkraut und Lavendel mit nur wenigen Wacholder- oder Birkenhainen dazwischen. Die  hier lebenden Faulziegen- und Phraischafhirten zeichnen sich durch eine Jahrhunderte lang mit Stolz und Würde getragene Armut aus, denn die überwiegende Mehrheit des caldaischen Landvolks  ist seit alters her halbfrei oder eigenhörig.
Dieses reich mit Burgen und Wehrtürmen gesprenkelte Hügelland, [[Caldaia]] genannt, ist weithin überzogen mit einem rosarot bis purpur leuchtenden Heideteppich aus Erika, Jasalinkraut und Lavendel mit nur wenigen Wacholder- oder Birkenhainen dazwischen. Die  hier lebenden Faulziegen- und Phraischafhirten zeichnen sich durch eine Jahrhunderte lang mit Stolz und Würde getragene Armut aus, denn die überwiegende Mehrheit des caldaïschen Landvolks  ist seit alters her halbfrei oder eigenhörig.


Den Caldaiern sagt man die größte Dulderkraft und Zähigkeit von allen Almadanis nach. Die stolzen caldaischen Edelleute, deren Geschlechter fast ausnahmslos noch aus der Zeit der von Kaiser Eslam I. aufgelösten (und zwischen Garetien und Almada halbierten)  ''[[Landgrafschaft Caldaia]]'' herstammen, sind uneingeschränkte Herrinnen und Herren ihrer Ländereien und pochen auf ihre Eigenständigkeit innerhalb der Grafschaft Ragath, während sie von ihren Standesgenossen aus den südlicheren Landesteilen oft als etwas rückständige Sonderlinge angesehen werden.
Den Caldaiern sagt man die größte Dulderkraft und Zähigkeit von allen Almadanis nach. Die stolzen caldaischen Edelleute, deren Geschlechter fast ausnahmslos noch aus der Zeit der von Kaiser Eslam I. aufgelösten (und zwischen Garetien und Almada halbierten)  ''[[Landgrafschaft Caldaia]]'' herstammen, sind uneingeschränkte Herrinnen und Herren ihrer Ländereien und pochen auf ihre Eigenständigkeit innerhalb der Grafschaft Ragath, während sie von ihren Standesgenossen aus den südlicheren Landesteilen oft als etwas rückständige Sonderlinge angesehen werden.
===Ragatien===
===Ragatien===
Die sich südlich anschließende, fruchtbare Tiefebene [[Ragatien]] - eine weite flache Senke, die ringsum von Hügelländern und Berghängen begrenzt wird - bildet das eigentliche Herzstück der Grafschaft Ragath, in deren Zentrum der imposante Burgberg der Stadt [[Ragath]] aufragt. Völlig zu recht gilt Ragatien, vom schilfgesäumten, hier noch jungen "Onkelchen" [[Yaquir]] durchströmt, als Almadas Kornkammer.
Die sich südlich anschließende, fruchtbare Tiefebene [[Ragatien]] - eine weite flache Senke, die ringsum von Hügelländern und Berghängen begrenzt wird - bildet das eigentliche Herzstück der Grafschaft Ragath, in deren Zentrum der imposante Burgberg der Stadt [[Ragath]] aufragt. Völlig zu recht gilt Ragatien, vom schilfgesäumten, hier noch jungen "Onkelchen" [[Yaquir]] durchströmt, als Almadas Kornkammer.
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Die Bosquirer sind unter den übrigen Almadanis als humorlose, abergläubische und wortkarge Landsleute verschrien, die das Leben nicht zu genießen wissen, ihre Sätze nicht mit Pointen würzen, und denen jeder Sinn für die Süße des Daseins abgeht.
Die Bosquirer sind unter den übrigen Almadanis als humorlose, abergläubische und wortkarge Landsleute verschrien, die das Leben nicht zu genießen wissen, ihre Sätze nicht mit Pointen würzen, und denen jeder Sinn für die Süße des Daseins abgeht.
Das Bosquirtal wurde schon oft von räuberischen Novadi- und Ferkinahorden heimgesucht, weshalb hier jede noch so kleine Dorfschaft von angespitzten Palisadenwällen und Gräben umgeben ist.Zahlreiche trutzige Burgen entlang des Bosquirslaufs erzählen vom Abwehrkampf gegen die Heiden und dem Schutz des unwirtlichen Grenzlandes.
Das Bosquirtal wurde schon oft von räuberischen Novadi- und Ferkinahorden heimgesucht, weshalb hier jede noch so kleine Dorfschaft von angespitzten Palisadenwällen und Gräben umgeben ist.Zahlreiche trutzige Burgen entlang des Bosquirslaufs erzählen vom Abwehrkampf gegen die Heiden und dem Schutz des unwirtlichen Grenzlandes.
==Historie==
Die Grafschaft Ragath besteht als solche seit Gründung des Neuen Reiches durch Kaiser [[avwik:Raul von Gareth|Raul]]. Zu den ersten Grafen bestallte der Kaiser Getreue aus dem Geschlecht [[Familia von Ragathsquell|derer von Ragathsquell]], die sich allerdings als äußerst streitbare Herrscher herausstellten. Alsbald gerieten sie mit den Grafen von [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]], der [[Familia von Eschgeier]], in heftigen Zank und lösten so die Erste Yaquirisch-Ragatische Blutfehde, die am 7. Rondra [[Annalen:80|80]] BF ihren blutigen Höhepunkt in den Gassen [[Ragath]]s nahm. Graf [[Grotian von Ragathsquell]] stellte nur wenige Jahrzehnte später die Freundschaft der Menschen zu den Angroschim der Waldwacht auf eine harte Probe, als er um [[Annalen:111|111]] letztere als 'dreckig wie die Erdschrate, klein und hässelich (itzebesondere ihre Weiber), mit aufgedunsenen Köpfen' bezeichnete. Gräfin [[Escalada I. von Ragathsquell]] (herrschte von [[Annalen:315|315]]-[[Annalen:349|349]]) schließlich, die man auch ''die Eiserne'' hieß, trieb es am weitesten von allen. Weil der Caldaier Landgrafensohn [[Almaderich von Jurios|Almaderich ''der Kühne'']] ihr Heiratsangebot ausgeschlagen hatte, rief sie ihren Heerbann zusammen und überfiel schlichterhand die benachbarte [[Landgrafschaft Caldaia|Landgrafschaft]]. Im ''[[Scharmützel von Hammelborn]]'' [[Annalen:320|320]] wurden die Ragatier jedoch vernichtend geschlagen.
Um das Jahr [[Annalen:400|400]] herum ging Escaladas Enkel die Herrschaft über die Grafschaft Ragath schließlich verlustig und sank in den Stand eines einfachen Junkers hinab. Die unter den Sonnengebietern aufgestiegene [[Familia da Vanya|Magnatenfamilia da Vanya]], die sich durch besonderen Glaubenseifer auszeichnete, stellte daraufhin einige Grafen. Sie waren den Sonnengebietern treue und fromme Diener - vermutlich der Hauptgrund, warum sie von [[Zafira de Aguilon]], nachdem diese [[Annalen:466|466]] Sonnengebieter [[Narvan]] in die [[Kühler Schrübbel|Sümpfe von Nervath]] getrieben und von [[avwik:Rohal der Weise|Rohal dem Weisen]] zur Fürstin Almadas erhoben worden war, umgehend abgesetzt wurden.
An der da Vanya statt setzte Fürstin Zafira [[Sigman von Graytenau]] als Grafen ein. Die Ahnen Graf Sigmans hatten bereits an der Seite Kaiser Rauls wider die Bosparaner gefochten, und so galt sein [[Familia von Graytenau|Geschlecht]] als besonders loyal und ehrwürdig. Das Regiment der Graytenauer wird im Allgemeinen als friedfertig und harmonisch beschrieben. Die Ragather Grafen wetteiferten mit ihrem Yaquirtaler und Caldaier Widerpart in der Förderung der Musik, des Theaters, der Sternenkunde und anderer Künste und Wissenschaften. Aus ihrer Zeit stammt der [[Marmorthron]] der Ragather Grafen aus dem schneeweißen Stein der Minen von Selaque. Gegen Ende der Rohalszeit gerieten die Grafen bei ihren Vasallen jedoch in Verruf, weil sie die Regierungsgeschäfte zunehmend ihrem zauberkundigen [[Banus]] überließen und sich selbst den Freuden des Geistes hingaben. Während des [[avwik:Magierkriege|Kriegs der Zauberer]] ([[Annalen:590|590]]-[[595]]) verbündete sich dieser Banus mit dem verruchten [[Zulipan von Punin]] und brachte viel Unheil über die Grafschaft, ehe er vertrieben werden konnte.
Da das mächtige Amt des Banus derart in Misskredit geraten war, wurde es seither in der Grafschaft Ragath nicht mehr besetzt, sondern seine weitreichenden Aufgaben auf die anderen Hofämter verteilt. [[Eslam von Almada|Eslam]], der neue Almadanerkönig, bestätigte daraufhin zunächst die Graytenauer in ihrer Grafenwürde. Als er jedoch [[Annalen:602|602]] zum Kaiser erkoren wurde, sollte eine seiner umstrittensten politischen Handlungen, die Teilung der Landgrafschaft Caldaia, den Grafen von Ragath zum Verderben werden. Der südliche Teil Caldaias, darunter die [[Baronie Jurios]], die [[Baronie Yasamir]], die [[Baronie Falado]], die königlichen Eigengüter [[Königlich Franfeld|Franfeld]] und [[Königlich Khahirios|Khahirios]] sowie das kaiserliche Lehen [[Kaiserlich Molay|Molay]] fielen der Grafschaft Ragath zu und deren Größe beinahe verdoppelten. Doch Caldaia war stets arm, stolz und schwer zu beherrschen gewesen. Aufstände gegen die 'ragatische Fremdherrschaft', zunächst spontan in den Hügeldörfern entstanden, weiteten sich unter Führung der entmachteten [[Familia von Jurios|Landgrafenfamilia von Jurios]] und eingedenk des ''Scharmützels von Hammelborn'' in Windeseile über das gesamte Hochland aus.
Da die eher rohalisch geprägte Familia von Graytenau der Volkserhebungen nicht Herr wurde, setzten die Eslamiden sie kurzerhand ab und beauftragten eine Gräfin aus dem Hause da Vanyas mit der Befriedung der rebellischen Hochlandbewohner. Damit wurde das jahrhundertelange Gebet der da Vanyas erhört, die ihnen zu Unrecht entrissene Grafenkrone wieder zu erringen. In den folgenden Jahrhunderten festigten die da Vanyas ihre Herrschaft über die größte Grafschaft des Königreichs mit dem Feuer des Glaubens, der Stärke des Schwertarms und der Festigkeit des Traviabunds. In der Mitte des X. Jahrhunderts stieg Gräfin [[Rahjada da Vanya]] gar zur Fürstin Almadas auf. Nach ihrem Tod riss jedoch ihr Schwager [[Balbiano Calas von Harmamund]] den Grafenthron an sich und löste somit den [[Ragather Rosenkrieg]] aus, der bis heute andauert, obwohl inzwischen mit [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] ein gänzlich anderes Geschlecht über Almadas größte und dichtbesiedeltste Grafschaft herrscht.


==Die Lehensstruktur==
==Die Lehensstruktur==