Baronie Taubental: Unterschied zwischen den Versionen

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==Historie==
==Historie==
Die Entstehung der Baronie Taubental ist das Ergebnis einer Kabinettsintrige. Das Lehen wurde im Jahre [[Annalen:575|575]] BF durch die Berater des schwächlichen Fürst [[Tyandaris von Punin]] geschaffen, die zum einen die Macht der [[Descendientes]] und insbesondere der Landjunker von [[Junkergut Vivar|Vivar]] in der [[Grafschaft Waldwacht]] brechen wollten, welche der bisherigen Fürstenfamilia [[Familia de Aguilon|derer von Aguilon]] verbunden waren und zum anderen [[Lope Castañeda im Taubental|Lope Castañeda]], einen einflussreichen Geliebten Tyandaris', aus Punin an den Rand des Fürstentums fortzuloben suchten. In der so genannten ''Waldwachter Ordonnanz'', in der diverse verwaltungsrechtliche, militärische und juristische Angelegenheiten ohne Absprache mit den [[Landstände]]n festgelegt wurden, befahl der Fürst, dass die Baronie Taubental neu geschaffen werden solle und zu diesem Behufe das Landjunkergut Vivar, welches sich vom Rôn bis zur Escarra erstreckte, in drei gewöhnliche Junkergüter aufgeteilt werden solle, von denen zwei dem neuen Baron zufielen. Des Weiteren wurde das Leiretal mit dem Dorf Las Dardas aus dem Land der Viryamuner Fürstensprösslinge gelöst und das alte [[Castillo Chellara]], ehedem Eigengut der Waldwachter Grafen, samt umliegenden Ländereien hinzugefügt.
Die Entstehung der Baronie Taubental ist das Ergebnis einer Kabinettsintrige. Das Lehen wurde im Jahre [[Annalen:575|575]] BF durch die Berater des schwächlichen Fürsten [[Tyandaris von Punin]] geschaffen, die zum einen die Macht der [[Descendiente]]s und insbesondere der Landjunker von [[Junkergut Vivar|Vivar]] in der [[Grafschaft Waldwacht]] brechen wollten, welche der bisherigen Fürstenfamilia [[Familia de Aguilon|derer von Aguilon]] verbunden gewesen waren und zum anderen [[Lope Castañeda im Taubental|Lope Castañeda]], einen einflussreichen Geliebten Tyandaris', aus Punin an den Rand des Fürstentums fortzuloben suchten. In der so genannten ''Waldwachter Ordonnanz'', in der diverse verwaltungsrechtliche, militärische und juristische Angelegenheiten ohne Absprache mit den [[Landstände]]n festgelegt wurden, befahl der Fürst, dass die Baronie Taubental neu geschaffen werden solle und zu diesem Behufe das Landjunkergut Vivar, welches sich vom Rôn bis zur Escarra erstreckte, in drei gewöhnliche Junkergüter aufgeteilt werden solle, von denen zwei dem neuen Baron zufielen. Des Weiteren wurde das Leiretal mit dem Dorf Las Dardas aus dem Land der Viryamuner Fürstensprösslinge gelöst und das alte [[Castillo Chellara]], ehedem Eigengut der Waldwachter Grafen, samt umliegenden Ländereien hinzugefügt.


Als Landjunker [[León de Vivar y Cotar|León I. de Vivar y Cotar]], bis dato unangefochtener Herr über Taubental, Drachental und Rôntal, von den Puniner Plänen erfuhr, beschloss er kurzerhand im fruchtbarsten Teil seiner Besitzungen, dem Taubental, ein Kloster für [[Santa Catalina]] zu stiften und dieses samt Grund und Regalien der Rahjakirche auf immerdar zu schenken, ehe Dom Lope Castañeda als neuer Baron sein Amt antreten konnte. Das Rahjastift wurde zwar Teil der neuen Baronie und war dem neuen Baron Gefolgschaft schuldig, doch war es dem direkten Zugriff der Barone entzogen, und in den [[Catalinenser]]n fanden die Vivar treue Verbündete wider die "Fremdherrschaft" der Barone. Noch im selben Jahr trat Dom León gemeinsam mit seiner elfischen Gemahlin [[Elodiron Mondruf|Elodiron]] als einfaches Mitglied dem Orden bei, all seine weltlichen Ämter und Ehren seinem Mundillo [[Raúl Mondruf de Vivar|Raúl II.]] überlassend.
Als Landjunker [[León de Vivar y Cotar|León I. de Vivar y Cotar]], bis dato unangefochtener Herr über Taubental, Drachental und Rôntal, von den Puniner Plänen erfuhr, beschloss er kurzerhand im fruchtbarsten Teil seiner Besitzungen, dem Taubental, ein Kloster für [[Santa Catalina]] zu stiften und dieses samt Grund und Regalien der Rahjakirche auf immerdar zu schenken, ehe Dom Lope Castañeda als neuer Baron sein Amt antreten konnte. Das [[Rahjastift Taubental]] wurde zwar Teil der neuen Baronie und war dem neuen Baron Gefolgschaft schuldig, doch war es dem direkten Zugriff der Barone entzogen, und in den [[Catalinenser]]n fanden die Vivar treue Verbündete wider die "Fremdherrschaft" der Barone. Noch im selben Jahr trat Dom León gemeinsam mit seiner elfischen Gemahlin [[Elodiron Mondruf|Elodiron]] als einfaches Mitglied dem Orden bei, all seine weltlichen Ämter und Ehren seinem Mundillo [[Raúl Mondruf de Vivar|Raúl II.]] überlassend und fortan in den Wäldern Taubentals nach göttlicher Harmonie suchend.


===Die Familia Castañeda und die Magierkriege===
===Die Familia Castañeda und die Magierkriege (575-602 BF)===
Baron Lope hatte von Anfang an nicht nur gegen den Widerstand seiner Vasallen, sondern auch gegen die zusammen gestückelte Derographie seines Lehens zu kämpfen. So ließ er sich zunächst mit seinem Weib und seinem jungen Sohn in Orondo nieder. Doch weil ihm das zentrale Versatzstück seines Lehens fehlte, blieben sowohl die Zehntzahlungen aus Trajalés, das brav weiter nach Santa Catalina im Taubental lieferte, wo die Zehntscheune der Junker von Vivar in den Besitz des neuen Klosters übergegangen war, als auch die aus Kellfall, das sich durch die Zurückstufung von einem Gräflichen zu einem Freiherrlichen Gut gekränkt fühlte, aus. Vivar dachte nicht einmal daran, den Zehnt zu zahlen und drohte sogar damit "den Puniner Hund wieder dahin zu prügeln, wo er hergekommen ist". Nach einigen Jahren zog Dom Lope vorsichtshalber auf das Castillo Chellara um und konnte sich so immerhin die Einnahmen des efferdwärtigen Teils seiner Baronie sichern.
Baron Lope hatte von Anfang an nicht nur gegen den Widerstand seiner Vasallen, sondern auch gegen die zusammen gestückelte Derographie seines Lehens zu kämpfen. So ließ er sich zunächst mit seinem Weib und seinem jungen Sohn in Orondo nieder. Doch weil ihm das zentrale Versatzstück seines Lehens fehlte, blieben sowohl die Zehntzahlungen aus Trajalés, das brav weiter nach Santa Catalina im Taubental lieferte, wo die Zehntscheune der Junker von Vivar in den Besitz des neuen Klosters übergegangen war, als auch die aus Kellfall, das sich durch die Zurückstufung von einem Gräflichen zu einem Freiherrlichen Gut gekränkt fühlte, aus. Vivar dachte nicht einmal daran, den Zehnt zu zahlen und drohte sogar damit "den Puniner Hund wieder dahin zu prügeln, wo er hergekommen ist". Nach einigen Jahren zog Dom Lope vorsichtshalber auf das Castillo Chellara um und konnte sich so immerhin die Einnahmen des efferdwärtigen Teils seiner Baronie sichern.


Es zeigte sich bald, dass Dom Lope ''der Zarte'' Liebhaber größere Talente besessen hatte denn als Verwalter. Ohne Heeresmacht, ohne Unterstützung durch den an menschlichem Händel wenig interessierten zwergischen Grafen und ohne treue Vasallen sollte es ihm bis zu seinem Tode im Jahre [[Annalen:597|597]] BF nicht gelingen, eine geordnete Herrschaft aufzubauen. So konnte er auch nicht verhindern, dass sich um [[Annalen:590|590]] ein Anhänger des Schwarzen [[avwik:Borbarad|Borbarad]] in Villanúa niederließ und seine finsteren Experimente durchführte. Um die jenseitigen Mächte anzurufen, bedurfte dieser Unhold einer reinen Seele, und so entführte er in einer sternenlosen Nacht den Abt der Catalinenser, [[Bonaventura I. Colombi]] und brachte ihn als Opfer dar.
Es zeigte sich bald, dass Dom Lope ''der Zarte'' Liebhaber größere Talente besessen hatte denn als Verwalter. Ohne Heeresmacht, ohne Unterstützung durch den an menschlichem Händel wenig interessierten zwergischen Grafen und ohne treue Aftervasallen sollte es ihm bis zu seinem Tode im Jahre [[Annalen:597|597]] BF nicht gelingen, eine geordnete Herrschaft aufzubauen. So konnte er auch nicht verhindern, dass sich um [[Annalen:590|590]] ein Anhänger des Schwarzen [[avwik:Borbarad|Borbarad]] in Villanúa niederließ und seine finsteren Experimente durchführte. Um die jenseitigen Mächte anzurufen, bedurfte dieser Unhold einer reinen Seele, und so entführte er in einer sternenlosen Nacht den Abt der Catalinenser, [[Bonaventura I. Colombi]] und brachte ihn als Opfer dar.


Die Mächte des Chaos brachen daraufhin aus dem [[Katzenwald]] hervor. Felder und Wiesen verdorrten, Lichtungen wurden von verkrüppelten Gewächsen bedeckt, und Dämonen und böse Geister nahmen Besitz von mehreren Menschen im Taubental, unter anderem von Dom Lopes Sohn und Nachfolger, [[Lope Castañeda im Taubental|Lope II. Castañeda im Taubental]], der folgerichtig als ''Lope der Wahnsinnige'' bekannt wurde. Erst [[Annalen:599|599]] gelang es den Catalinensern den Schwarzmagier endgültig zu vertreiben und die Seele des jungen Barons zu befreien. Dabei fand dieser allerdings den Tod.
Die Mächte des Chaos brachen daraufhin aus dem [[Katzenwald]] hervor. Felder und Wiesen verdorrten, Lichtungen wurden von verkrüppelten Gewächsen bedeckt, und Dämonen und böse Geister nahmen Besitz von mehreren Menschen im Taubental, unter anderem von Dom Lopes Sohn und Nachfolger, [[Lope Castañeda im Taubental|Lope II. Castañeda im Taubental]], der folgerichtig als ''Lope der Wahnsinnige'' bekannt wurde. Erst [[Annalen:599|599]] gelang es den Catalinensern den Schwarzmagier endgültig zu vertreiben und die Seele des jungen Barons zu befreien. Dabei fand dieser allerdings den Tod.


In den folgenden Jahren übernahm Raúl II. de Vivar, wie in alter Zeit, die Herrschaft über die Ländereien der Baronie und beseitigte systematisch die dämonschen Spuren. Er versicherte den Grafen seine Treue und dieser schwieg zu der Angelegenheit, so lange die Abgaben regelmäßig nach [[Taladur]] flossen.
In den folgenden Jahren übernahm der Halbelf Raúl II. de Vivar, wie in alter Zeit, die Herrschaft über die Ländereien der Baronie und beseitigte systematisch die dämonischen Spuren. Er versicherte den Grafen seine Treue und diese schwiegen zu der ganzen Angelegenheit, so lange die Abgaben regelmäßig nach [[Taladur]] flossen.


===Aufsteiger: die Familia de Camposang===
===Aufsteiger: die Familia de Camposang (602-699 BF)===
Als im Jahre [[Annalen:602|602]] BF der Almadanerfürst [[Eslam I. von Almada]] den Kaiserthron des Mittelreiches bestieg und Rechenschaft von all seinen Vasallen forderte, geriet wieder Bewegung ins almadanische Lehensgefüge und da der Waldwachter Graf undurchdringlich wie der Fels von Tosch Mur schwieg, wurde ihm von Gareth eine neue Baronin anempfohlen. Der jungen Soldatin [[Rondriane von den Blutfeldern]] war für ihren heldenhaften Kampf gegen die blutrünstigen [[avwik:Tordochai|Tordochai-Orks]] eine Baronie im Almadanischen versprochen worden und weil es gerade vakant war, wurde ihr das Taubental zugesprochen.
Als im Jahre [[Annalen:602|602]] BF der Almadanerfürst [[Eslam I. von Almada]] den Kaiserthron des Mittelreiches bestieg und Rechenschaft von all seinen Vasallen forderte, geriet wieder Bewegung ins almadanische Lehensgefüge. Da der Waldwachter Graf undurchdringlich wie der Fels von Tosch Mur schwieg, wurde ihm von Gareth eine neue Baronin 'anempfohlen'. Der jungen Soldatin [[Rondriane von den Blutfeldern]] war für ihren heldenhaften Kampf gegen die blutrünstigen [[avwik:Tordochai|Tordochai-Orks]] eine Baronie im Almadanischen versprochen worden und weil es gerade vakant war, erhielt sie auf kaiserlich-königlichen Wunsch das Taubental.


===Rahjatreue Schöngeister: die Familia di Bellini===
Domna Rondriane war jung und unerfahren, und daher nur allzu bereit die Ratschläge des bereits 60-jährigen Halbelfenjunkers zu befolgen. Beinahe ein halbes Jahrhundert diente er als ihr Kanzler und väterlicher Berater, sorgte für eine pünktliche Ablieferung der Zehntabgaben, verfasste die Korrespondenz der Baronin, begleitete sie auf ihren häufigen Reisen nach Punin und Gareth, sorgte für einen angemessenen Luxus auf Castillo Chellara, vertrat sie als Richter, arrangierte ihre Ehe mit einem Nachgeborenen aus unbedeutender, aber wohlhabender Familia und kümmerte sich auch sonst in jeder Hinsicht um alles, was mit der Verwaltung des Lehens zu tun hatte. Auf diese Art und Weise konnte der Soberan der Vivar seine Erblande beherrschen und Domna Rondriane das tun, was ihrer Ansicht nach die Essenz des Adels ausmachte: prassen, saufen, huren, jagen und sich duellieren.


===Die Baronsäbte im Taubental===
Als Dom Raúl im Jahre [[Annalen:646|646]] mit 103 Jahren starb, übernahm seine Urenkelin [[Jesabela de Vivar y Braast]] das Amt der Kanzlerin und lenkte die Geschäfte der bereits betagten Baronin. Es gelang ihr auch, das Vertrauen von Domna Rondrianes Sohn [[Bernal de Camposang]] zu gewinnen, der nur wenige Jahre älter als sie selbst war und ähnlich unpolitischem Zeitvertreib wie seine Mutter nachging. Nach Domna Rondrianes Tod [[Annalen:950|950]] verblieb Junkerin Jesabela daher in Diensten des neuen Barons. Doch [[Hunfred de Camposang]], ein von Baronin Rondriane anerkannter Bastardsohn, wollte sich nicht damit zufrieden geben, dass sein Halbbruder Halbbruder Bernal, den er aus tiefster Seele hasste, das Taubental beherrschen sollte und dass er selbst mit dem armseligen Caballerogut Trajalés abgespeist worden war.
{{:Annalen.Ereignis726 Bonaventura IX. Colombi Administrador im Taubental}}
 
{{:Annalen.Ereignis672 Bonaventura X. Colombi Baronsabt im Taubental}}
Er ermordete Dom Bernal und rief sich daraufhin selbst zum Baron im Taubental aus. Domna Jesabela entließ er sofort aus seinen Diensten. Diese zog sich mit Dom Bernals einzigem Sohn [[Macaro de Camposang|Macaro]] nach Vivar zurück und schwor in dessen Namen Rache. Gemeinsam mit ihren Verbündeten zog sie gegen Dom Hunfred zu Feld. Weder sie noch Dom Hunfred überlebten die dreijährige Fehde ([[Annalen:657|657]]-[[Annalen:660|660]]), doch ein gräflicher Urteilsspruch aus Taladur bestimmte, dass Dom Hunfreds Tochter [[Rondriane II. de Camposang|Rondriane II.]] ihm als Baronin nachfolgen sollte. Die Vivar protestierten lauthals. Domna Jesabelas Mundilla hatte nämlich inzwischen Dom Macaro geheiratet und die Familia machte sich Hoffnungen auf die gesamte Baronie. Daher ließen sie keine Möglichkeit ungenutzt, Streit mit Domna Rondriane II. zu suchen. Im Jahr [[Annalen:674|674]] gelang es ihnen sogar, die Baronin zu vertreiben und Dom Macaro auf dem Baronsstuhl zu installieren. Bereits zwei Jahre später kehrte Domna Rondriane II. allerdings an der Spitze eines schlagkräftigen Soldhaufens zurück, brandschatzte Santa Catalina (das Kloster wurde verschont) und Orondo, besiegte ihren Vetter Macaro in der Schlacht und meuchelte sein Weib und seine Kinder. Danach herrschten sie und ihre Töchter, mit reichlich härterer Hand als zuvor, bis zum Jahre [[Annalen:699|699]] über das Taubental, als die junge Offizierin [[Loba de Vivar y López]] die letzte Baronin [[Crispiana de Camposang|Crispiana]] tötete.
{{:Annalen.Ereignis785 Schenkung Brilonds}}
 
{{:Annalen.Ereignis834 Sansovino Erlani Baron im Taubental}}
===Rahjatreue Schöngeister: die Familia di Bellini (699-726 BF)===
 
===Die Baronsäbte im Taubental (726-834 BF)===
Azila di Bellini hatte in ihrem Testament bestimmt, dass im Falle ihres Todes Äbtissin [[Bonaventura IX. Colombi]], zu der sie eine enge Bindung hatte, "commissaria administratione in Valli Columbarum" werden solle. Dieser Passus, dessen Echtheit mehr als umstritten ist - so mancher bahuptet, die Äbtissin selbst habe das Testament verfasst -, bildete die Grundlage für die über ein Jahrhundert währende Herrschaft der Baronsäbte im Taubental. Es war eine Epoche wirtschaftlichen Reichtums und kultureller Blüte der Baronie. Der Reichtum des Rahjaklosters, das von Bonaventua IX. zum Verwaltungssitz der Baronie gemacht wurde, zog Künstler und Kunsthandwerker gleichermaßen an. So ist zum Beispiel der Ursprung der Kunstglasbläserei im Taubental im VIII. Jahrhundert zu suchen. Es ist im Übrigen bezeichnend, dass die Familia Vivar während der Herrschaft der Baronsäbte eine nur untergeordnete Rolle im Taubental spielte. Dies lag einerseits daran, dass die Vivar nach den kostspieligen Fehden gegen die Familia de Camposang finanziell schlecht dastand und zum anderen daran, dass der bedeutendere Zweig der Familia sich inzwischen in der [[Reichsmark Amhallah]] in der Gunst der Eslamidenkaiser sonnte und nur wenig Interesse an dem alten Stammsitz im hintersten Winkel der Waldwacht zeigte.
 
Doch die Epoche war auch durch rahjaungefällige Herrsucht, Protzerei und Habgier von Seiten der Catalinenser geprägt. Während sich Bonaventura IX noch ''Kommissarin'' genannt hatte, ließ sich ihr Nachfolger [[Bonaventura X. Colombi]], [[Annalen:741|741]] zu ihrem Nachfolger gewählt, bereits bald als ''Seine Hochgeborene Hochwürden Bonaventura, Baronsabt im Taubental'' titulieren und führte den Zehnten aus der gesamten Baronie dem Kloster zu. Weil die Erträge hervorragend waren, begannen die Catalinenser sogar Geld zu verleihen. Diese Tatsache ist bekannt aus einer Schenkungsurkunde von [[Annalen:785|785]], in welcher der Baron von [[Baronie Flogglond|Flogglond]]  zur Tilgung seiner Schulden dem Catalinenserorden das [[Edlengut Brilond]] samt Dorf und Gestüt verschrieb. Es wurde in die Baronie Taubental eingegliedert und vergrößerte den Reichtum der Catalinenser, die bald darauf ihr bei einem Brand zerstörtes Kloster im eslamidischen Prunkstil neu wieder errichten konnten, der üppig die Macht Rahjas auf Deren darstellte.
 
Zunehmend mischten sich die Baronsäbte auch in die Landespolitik ein. [[Annalen:834|834]] war der Graf von Waldwacht jedoch des Machtstrebens der Catalinenser überdrüssig. Er entzog der Baronsäbtissin [[Bonaventura XV. Colombi]] Titel und Lehen und setzte den Südalmadaner [[Sansovino Erlani im Taubental|Sansovino Erlani]] als neuen Baron im Taubental ein. Durch Intervention der Äbtissin bei der Metropolitin in [[Punin]] und bei König [[Eslam V. von Almada]] konnte der Orden jedoch zumindest seine alten Ländereien um Taubental und Villanúa behalten.
 
===Nüchterne Reformer: die Familia Erlani (834-900 BF)===
Der Status der Ortschaft Brilond war durch das gräfliche Edikt nicht geklärt worden, so dass alsbald sowohl Baron Sansovino, Äbtissin [[Bonaventura XV. Colombi|Bonaventura XV.]] und der Baron von Flogglond darauf Anspruch erhoben.
{{:Annalen.Ereignis836 Brilonder Fehde}}
{{:Annalen.Ereignis836 Brilonder Fehde}}


===Nüchterne Reformer: die Familia Erlani===
===Die Kaiserlosen Zeiten: Vakanz und Söldnerregiment (900-953 BF)===
 
===Die Kaiserlosen Zeiten: Vakanz und Söldnerregiment===


===Die Bejar-Vivar'sche Fehde===
===Die Bejar-Vivar'sche Fehde (953-962 BF)===
Kurze Zeit später war der Griff nach der Baronswürde des Taubentals für die Vivar zum Greifen nah. Als bei einem Ehrenduell im Jahre [[Annalen:955|955]] auf dem Gongplatz von [[Taladur]] zwischen der neu gekürten Baronin im Taubental [[Siguenza de Bejar]] und der Caballera [[Dela vom Berg]] erstere den Tod fand, rächte sich Domna Siguenzas Bruder [[Alonso de Bejar|Alonso]], indem er Dela vom Berg nur wenige Monde später auf der [[Via Ferra]] überfiel und tötete. Daraufhin erklärte die mächtige [[Familia vom Berg]] dem recht unbedeutenden [[Familia de Bejar|Haus de Bejar]] den ''Händel''. Die Regeln der [[Querella]] hätten es verlangt, dass auch Domna Delas Gemahl [[Eslam de Vivar y Jurios|Eslam VII. Glaciano Praiano Valpojóz de Vivar y Jurios]], ein Neffe des [[Brancaleón|Brancaleon]]en, sich an dieser Fehde beteiligte, doch während die vom Bergs die Waldwacht nach Dom Alonso absuchten, blieb Dom Eslam wohlfeil in Punin zurück.
Kurze Zeit später war der Griff nach der Baronswürde des Taubentals für die Vivar zum Greifen nah. Als bei einem Ehrenduell im Jahre [[Annalen:955|955]] auf dem Gongplatz von [[Taladur]] zwischen der neu gekürten Baronin im Taubental [[Siguenza de Bejar]] und der Caballera [[Dela vom Berg]] erstere den Tod fand, rächte sich Domna Siguenzas Bruder [[Alonso de Bejar|Alonso]], indem er Dela vom Berg nur wenige Monde später auf der [[Via Ferra]] überfiel und tötete. Daraufhin erklärte die mächtige [[Familia vom Berg]] dem recht unbedeutenden [[Familia de Bejar|Haus de Bejar]] den ''Händel''. Die Regeln der [[Querella]] hätten es verlangt, dass auch Domna Delas Gemahl [[Eslam de Vivar y Jurios|Eslam VII. Glaciano Praiano Valpojóz de Vivar y Jurios]], ein Neffe des [[Brancaleón|Brancaleon]]en, sich an dieser Fehde beteiligte, doch während die vom Bergs die Waldwacht nach Dom Alonso absuchten, blieb Dom Eslam wohlfeil in Punin zurück.


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Domnatella Zylva aber steigerte sich nun so sehr in den Hass gegen ihren Vater und ihre Stiefmutter hinein, dass sie die beiden in einer Winternacht des selben Jahres auf [[Castillo Chellara]] vergiftete.
Domnatella Zylva aber steigerte sich nun so sehr in den Hass gegen ihren Vater und ihre Stiefmutter hinein, dass sie die beiden in einer Winternacht des selben Jahres auf [[Castillo Chellara]] vergiftete.


===Verhasste Rescendienteherrschaft: Die Familia von Alstingen===
===Verhasste Rescendienteherrschaft: Die Familia von Alstingen (963-1032 BF)===
Derweil entschied Kaiser [[avwik:Bardo von Gareth|Bardo]] im fernen Norden aus einer Laune heraus, einer seiner Mätressen, der 'Bäurin von Alstingen', die vakante Baronie Taubental zum Erblehen zu geben. Da die unmündigen Kinder der Baronin Alena, [[Delina de Vivar y Bejar|Delina]] und [[Delon de Vivar y Bejar|Delon]], niemanden hatten, der beim Kaiser für sie sprach, ging den Vivar damit das Lehen nach nur sieben Götterläufen wieder verloren.
Derweil entschied Kaiser [[avwik:Bardo von Gareth|Bardo]] im fernen Norden aus einer Laune heraus, einer seiner Mätressen, der 'Bäurin von Alstingen', die vakante Baronie Taubental zum Erblehen zu geben. Da die unmündigen Kinder der Baronin Alena, [[Delina de Bejar y Vivar|Delina]] und [[Delon de Bejar y Vivar|Delon]], niemanden hatten, der beim Kaiser für sie sprach, ging den Vivar damit das Lehen nach nur sieben Götterläufen wieder verloren.
 
[[Buriana von Alstingen]], wie sich die Neuadlige nannte, trat im Jahre [[Annalen:963|963]] BF ihre Herrschaft über die Baronie Taubental an. Sie versuchte zunächst ihren luxuriösen Lebensstil, den sie am Kaiserhof geführt hatte, auf [[Castillo Chellara]] fortzusetzen, war jedoch in der Verwaltung eines Lehens und den vielen almadanischen Eigenheiten, die dabei zu beachten waren, vollkommen unbewandert, so dass sie schnell den Unwillen ihrer Aftervasallen, der [[Familia Vivar]], der [[Familia di Montiano]] und der [[Familia de las Dardas]] erregte. Ein rauschendes Fest im Spätsommer [[Annalen:964|964]], mit dem sie die Freundschaft ihrer Nachbarbarone gewinnen wollte, geriet zum Fiasko, als Domna Buriana unwissend gegen hundert ungeschriebene Gesetze der komplizierten almadanischen Etikette verstieß. In Folge dessen zog man es im Tosch Mur vor, die Baronin und ihre beiden Nachkommen mit Missachtung zu strafen. Einzig der Zwergenbaron [[Thorom Sohn des Thorgasch]], erst vor 14 Jahren ebenfalls von Bardo und Cella zum Baron von [[Baronie Haffith|Haffith]] ernannt, trat ihr gegenüber freundlich auf. Seiner Vermittlung war es auch zu verdanken, dass Domna Buriana gute Verbindungen zu den Erzzwergen von [[Orondo]] aufbaute und die [[Familia von Alstingen]] sich bis heute recht gut mit den Kleinen Leuten versteht.
 
Der stärkste Widerstand gegen Domna Burianas Herrschaft kam von Junker [[Enjural de Vivar y Albesh]]. Von Beginn an weigerte er sich konsequent den [[Zehnt]] in der freiherrlichen Zehntscheuer zu [[Kellfall]] abzuliefern und zahlte lediglich den für den Grafen bestimmten Anteil bei seinen Verbündeten in der [[Baronie Flogglond]]. Mehrere Versuche der Alstingerin, die Abgaben mit Waffengewalt auf dem [[Junkergut Vivar]] einzutreiben, scheiterten kläglich, weil der Junker die Landwehr hinter sich wusste. Zeitweise schlossen sich auch die Caballeros von [[Caballerogut Las Dardas|Las Dardas]] dem Boykott an. Um die Verluste zu kompensieren, erhöhte die Baronin die Abgaben in den von ihr kontrollierten Teilen des Tales, was dazu führte, dass die Edlen von [[Edlengut Waldhaus|Waldhaus]] und die Junker von [[Junkergut Orondo|Orondo]] ihre Lehen an sie verpfänden mussten.
 
Ein Verfahren vor dem gräflichen Gericht gegen den aufsässigen Dom Enjural, das die Baronin [[Annalen:971|971]] anstrebte, wurde auf Betreiben der Barone von Braast, Flogglond und Jennbach fünf Jahre lang verzögert und schließlich eingestellt. Schließlich resignierte Buriana von Alstingen und beschränkte sich auf die Einnahmen aus ihren Eigengütern und aus dem [[Rahjastift Taubental]]. Dessen Herren, die [[Catalinenser]], verhielten sich neutral und zahlten den Zehnt, verbaten sich aber jede Einmischung der Baronin in ihre eigenen Angelegenheiten.
 
Unter Domna Burianas Sohn [[Vitus von Alstingen|Vitus]] sollte sich an dieser Situation nichts ändern. Mit Hilfe seiner Gemahlin [[kos:Roana Grobhand von Koschtal|Roana Grobhand von Koschtal]], die als seine Kanzlerin fungierte, hielt er mit Müh' und Not die Einnahmen größer als die Ausgaben, während Dom Enjural und später dessen Mundillo und Nachfolger [[Lope de Vivar y Viryamun]] ihm bei jeder Gelegenheit zeigten, dass sie ihn nicht als ihren Lehnsherrn anerkannten. Alle Versuche von Seiten des Barons, die mächtigen Junker für sich zu gewinnen, blieben erfolglos. Auch eine mit Krediten aus Taladur finanzierte Strafexpedition gegen Vivar im Jahre [[Annalen:999|999]] scheiterte, weil Baron [[Sumudan von Viryamun]] seinem Verbündeten Dom Lope zur Hilfe eilte. Immerhin gelang es Baron Vitus, die neue Caballera von Las Dardas zum Ablegen des Lehnseids zu zwingen.
 
[[Annalen:1005|1005]] übernahm [[Buriana II. von Alstingen]], im Gegensatz zu ihrem Vater eine selbstsüchtige und verwöhnte Person, mit 17 Jahren die Herrschaft. Ihr ausgesprochener Hang zu guten kostspieligen Speisen und Getränken sollte sich zunächst nicht auf die Kassen der Baronie auswirken, denn die Ministerialen des ehemaligen Barons waren fähige Leute, und Travia, Rahja und Peraine hielten ihre schützenden Hände über Domna Buriana, so dass das Taubental prosperierte.
 
Doch dies sollte sich im Jahr [[Annalen:1017|1017]] schlagartig ändern. Domna Buriana hatte den Graumagier [[Tai Andor]] in ihre Dienste genommen und ihm und seiner Frau gestattet, sich in einem alten Turm am Rande des [[Katzenwald]]es niederzulassen. Die Baronin war der gewöhnlichen Zubereitungsweisen müde und Tai Andor sollte unter anderem nach Mitteln und Wegen suchen, neue, intensivere Geschmäcke herzustellen. Der Magier verfiel jedoch alsbald jener unheimlichen und verführerischen Macht, die im Katzenwald hauste und entfesselte schließlich den ''Schwarzen Kater'', der das Taubental auf fürchterliche Art vollständig verwüstete.
 
Zwar erholte sich das Land in den folgenden Jahren von den dämonischen Schädigungen, doch in dem Maße, in dem die Erträge zurückgegangen waren, stieg nun die Schlemmerei der Buriana von Alstingen an, bis sie sich in den letzten Jahren zu einer wahren Fresssucht fortentwickelte, unter der die Bevölkerung des Taubentals arg zu leiden hatte. Trotzdem ließ sich die Baronin weiterhin teure Speisen liefern und verschuldete sich zu diesem Zweck erheblich bei diversen Taladurer Geschlechtern. Die Baronie wäre in Chaos und Hungeraufstand versunken, hätte nicht Dom Lopes Sohn, Junker [[Zurbarán de Vivar y Sangrín|Zurbarán]], die Gunst der Stunde genutzt, um durch seine verwandtschaftlichen Verbindungen dafür zu sorgen, dass keiner, der ihn als [[Soberan]] anerkannte, Hunger fürchten musste. Indem er mit den einbehaltenen Abgaben außerhalb der Baronie Korn einkaufte, rettete er viele Menschenleben. Als Dom Zurbarán jedoch im Jahre [[Annalen:1026|1026]] vor Borons Seelenwaage berufen wurde, brach diese Versorgung der Bevölkerung zusammen, denn der neue Soberan der Familia Vivar, der junge Schönling [[León Dhachmani de Vivar|León VI. Dhachmani de Vivar]], saß im fernen [[Punin]] und scherte sich nicht um seine lehnsherrlichen Pflichten im [[Tosch Mur]]. Brigantentum, Hungerrevolten und Schollenflucht waren die Folge.
 
Domna Buriana verlor nun schleichend die Kontrolle über das Taubental. Aftervasall für Aftervasall stellte seine Zehntzahlungen ein und wer von ihren Eigenleuten den Zehnten nicht zahlen konnte, floh in die unwegsamen Berge, um ein Leben als Brigant zu führen. Die Schuld für die Aufsässigkeit ihrer Bevölkerung sah die Baronin ganz klar bei den Vivar und der gesamten "diebischen [[Descendiente]]sbande", welche sie als Neuadlige niemals wirklich anerkannt hatten. Ihre eigene Verschwendungssucht sowie die pervalische Härte ihres Bruders [[Remigius von Alstingen|Remigius]], der [[Annalen:1028|1028]] als Vogt von Orondo mit Waffengewalt gegen die revoltierenden Rustikalen vorgegangen war, verteidigte sie damit, dass das Volk zu Recht leide, wenn es sich gegen seine von Praios gegebene Herrin auflehne und einem anderen, falschen Herrn (dem Soberan der Vivar) nachlaufe.
 
Als dieser schließlich (aus ursprünglich gänzlich anderen Motiven) am 30. Travia [[Annalen:1032|1032]] zum ersten Mal auf Castillo Chellara eintraf, bereitete Domna Buriana alles für seine Arretierung vor und ließ (wie üblich) ein herrliches Festmahl für ihn und seine Begleiter richten, bei dem sie sich jedoch bereits während des zweiten Gangs an einem gesplitterten Taubenknöchelchen verschluckte und verstarb.


===Die ersehnte Rückkehr der Vivar===
===Die ersehnte Rückkehr der Vivar (seit 1032)===
Mit dem tragischen Tod der Baronin Buriana und der Bestätigung [[León de Vivar|León VI. Dhachmani de Vivar]] als neuem Baron durch Gräfin [[Groschka Tochter der Bulgi]] im Jahre [[Annalen:1032|1032]] BF herrscht seit über 450 Götterläufen wieder ein Vivar offiziell über das Taubental. Ob sein Regiment von Dauer ist, muss die Zukunft zeigen.
Mit dem tragischen Tod der Baronin Buriana II. und der Bestätigung [[León de Vivar|León VI. Dhachmani de Vivar]] als neuem Baron durch Gräfin [[Groschka Tochter der Bulgi]] im Jahre [[Annalen:1032|1032]] BF herrscht seit über 450 Götterläufen wieder ein Vivar offiziell über das Taubental. Der schöne junge Mann hat aufgrund seiner Herkunft und seines rahjagefälligen Wesens einen großen Vertrauensvorschuss bei seinen Aftervasallen und Eigenleuten. Doch auch die Erwartungen sind hoch, denn er muss eine von jahrhundertelangem Zwist zerrissene Baronie zu einem einzigen Lehen zusammenfügen, das Volk bei Laune halten und obendrein die angehäuften Schulden seiner Vorgänger begleichen. Ob sein Regiment von Dauer ist, muss daher die Zukunft zeigen.
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==Wirtschaft==
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