Chronik.Ereignis1033 Feldzug Alina 03: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
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„Der Morgen graut“, stellte Hernán von Aranjuez fest, als sich hinter den gewaltigen Gipfeln des Rashtulswalles ein helles Band sichtbar wurde. Einen Augenblick sahen seine Offiziere nach Osten, jeder mit seinen eigenen Gedanken inmitten all der mehr oder weniger laut leidenden Verwundeten, und den mittlerweile in langen Reihen gelegten Leichen, sofern es sich um Mercenarios oder Simancener handelte, manches Antlitz von einem Verwandten oder Freund gnädig mit einem Tuch oder dergleichen bedeckt, in Haufen achtlos übereinander geworfen, sofern es Ferkinas waren.   
„Der Morgen graut“, stellte Hernán von Aranjuez fest, als sich hinter den gewaltigen Gipfeln des [[Rashtulswall]]es ein helles Band sichtbar wurde. Einen Augenblick sahen seine Offiziere nach Osten, jeder mit seinen eigenen Gedanken inmitten all der mehr oder weniger laut leidenden Verwundeten, und den mittlerweile in langen Reihen gelegten Leichen, sofern es sich um Mercenarios oder Simancener handelte, manches Antlitz von einem Verwandten oder Freund gnädig mit einem Tuch oder dergleichen bedeckt, in Haufen achtlos übereinander geworfen, sofern es Ferkinas waren.   
   
   
Vorsichtig räusperte sich Servando Cronbiegler, als er hinzu trat. „Der Dorfschulze war nicht begeistert von den Einquartierungen, und erst recht nicht davon, dass wir ihre wenigen Karren brauchen. Doch letztlich hatte er klein bei gegeben.“ Tatsächlich hatte ihn der junge Caballero an das Schicksal des nahen Junkergutes erinnern müssen, von dem außer Asche und schwelenden Bohlen nicht allzu viel geblieben, nachdem der Hinweis, dass diese Leute letztlich auch das Dorf Alina vor den Ferkinas beschützt hatten, nur bedingt Wirkung gezeigt hatte. „Wir bringen ihnen die Karren doch wieder, oder?“, fragte der Ragather vorsichtig.  
Vorsichtig räusperte sich Servando Cronbiegler, als er hinzu trat. „Der Dorfschulze war nicht begeistert von den Einquartierungen, und erst recht nicht davon, dass wir ihre wenigen Karren brauchen. Doch letztlich hatte er klein bei gegeben.“ Tatsächlich hatte ihn der junge Caballero an das Schicksal des nahen Junkergutes erinnern müssen, von dem außer Asche und schwelenden Bohlen nicht allzu viel geblieben, nachdem der Hinweis, dass diese Leute letztlich auch das Dorf Alina vor den Ferkinas beschützt hatten, nur bedingt Wirkung gezeigt hatte. „Wir bringen ihnen die Karren doch wieder, oder?“, fragte der Ragather vorsichtig.  
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„Wenn Ihr es wünscht, Dom Servando…“, lächelte Hernán von Aranjuez dünn „…betraue ich Euch gerne mit dem Kommando über den Verwundetentransport. Dann könnt Ihr höchstpersönlich Sorge dafür tragen, dass die Karren hernach wieder hierher gebracht werden.“  
„Wenn Ihr es wünscht, Dom Servando…“, lächelte Hernán von Aranjuez dünn „…betraue ich Euch gerne mit dem Kommando über den Verwundetentransport. Dann könnt Ihr höchstpersönlich Sorge dafür tragen, dass die Karren hernach wieder hierher gebracht werden.“  
   
   
Natürlich hätte das dem Condottiere so gepasst, sich des aufsässigen Gräflichen auf diese Weise zu entledigen, doch wo der gedanklich nicht immer von der schnellen Truppe war, hatte doch seinen eigentlich Auftrag nicht vergessen, die Schwester seiner Herzensdame und Tochter seines Lehnsherrn wohlbehalten zurück nach Ragath zu bringen. Und nicht karrenweise Verwundete. „Meine Aufgabe ist es, nach Domna Romina zu suchen“, antwortete er dann auch mit entschlossenem Nicken.  
Natürlich hätte das dem Condottiere so gepasst, sich des aufsässigen Gräflichen auf diese Weise zu entledigen, doch wo der gedanklich nicht immer von der schnellen Truppe war, hatte doch seinen eigentlich Auftrag nicht vergessen, die Schwester seiner [[Rahjada von Ehrenstein-Streitzig ä. H.|Herzensdame]] und Tochter seines Lehnsherrn wohlbehalten zurück nach Ragath zu bringen. Und nicht karrenweise Verwundete. „Meine Aufgabe ist es, nach Domna [[Romina von Ehrenstein-Streitzig ä. H.|Romina]] zu suchen“, antwortete er dann auch mit entschlossenem Nicken.  
   
   
„So sei es“, zuckte der Baron und Junker mit den Schultern. „Anzures, die Fackel.“  
„So sei es“, zuckte der Baron und Junker mit den Schultern. „Anzures, die Fackel.“  
   
   
Während Anzures Ballan die Fackel höher hielt, beugte Hernán von Aranjuez ein Knie, und begann mit einem Stock mit groben Strichen eine Karte in den Boden zu skizzieren. Seine Offiziere schlossen den Kreis enger um ihn, wobei es niemand für nötig hielt, einen Platz für den Caballero frei zu halten, den sie hinter seinem Rücken schon spöttisch ‚Im-Namen-Seiner-Hochwohlgeboren‘ nannten. So blieb Servando Cronbiegler nichts anderes übrig, als sich in zweiter Reihe auf die Zehenspitzen zu stellen.  
Während Anzures Ballan die Fackel höher hielt, beugte Hernán von Aranjuez ein Knie, und begann mit einem Stock mit groben Strichen eine Karte in den Boden zu skizzieren. Seine Offiziere schlossen den Kreis enger um ihn, wobei es niemand für nötig hielt, einen Platz für den Caballero frei zu halten, den sie hinter seinem Rücken schon spöttisch '' ‚Im-Namen-Seiner-Hochwohlgeboren‘ '' nannten. So blieb Servando Cronbiegler nichts anderes übrig, als sich in zweiter Reihe auf die Zehenspitzen zu stellen.  
   
   
„Wir sind hier…“, zeichnete der Condottiere einen Kreis, und zog dann eine Linie gen Osten. „…und dies ist die Straße nach Selaque. Dir, Gualterio, gebe ich fast alle verbliebenen Reiter. Dort wo die Selaqua die Straße kreuzt…“, ein Strich gen Nordosten „…biegst Du nach Nordosten ab und folgst dem Flusslauf, bis ihr das Castillo Albacim seht. Glücklicherweise ist die Weiße Brünne schon aus der Entfernung zu sehen. Dann wendet Euch direkt nach Norden, umgeht auf jeden Fall das Castillo und Selaque. Um die Bosquirische Jungfer und ihren Anhang kümmern wir uns ein andermal. Anzures, hast Du noch den Eingang zum Tal der da Vanyas vor Augen?...Gut, dann begleitest Du Gualterio. Haltet euch von Vanyadâl und dem Castillo fern, sondern biegt stattdessen noch vor halbem Wege nach Osten ab ins Gebirge zum vereinbarten Treffpunkt nach Grezzano. Ich will, dass ihr noch vor Sonnenuntergang dort seid. Vor allem das letzte Wegstück wird nicht einfach, doch wenn sie den Marmor von dort hinunter bekommen, werdet Ihr auch ein paar Rösser dort hinauf bekommen. Lasst Euch unterwegs nicht aufhalten, verstanden, zeigt kein Wappen, und solltet ihr doch der Jungfer in die massigen Arme laufen, so sagt ihr seid vom Grafen mit der Suche nach seiner Tochter beauftragt, verstanden?“  
„Wir sind hier…“, zeichnete der Condottiere einen Kreis, und zog dann eine Linie gen Osten. „…und dies ist die Straße nach Selaque. Dir, Gualterio, gebe ich fast alle verbliebenen Reiter. Dort wo die Selaqua die Straße kreuzt…“, ein Strich gen Nordosten „…biegst Du nach Nordosten ab und folgst dem Flusslauf, bis ihr das Castillo Albacim seht. Glücklicherweise ist die ''Weiße Brünne'' schon aus der Entfernung zu sehen. Dann wendet Euch direkt nach Norden, umgeht auf jeden Fall das Castillo und Selaque. Um die [[Praiosmin von Elenta|Bosquirische Jungfer]] und ihren Anhang kümmern wir uns ein andermal. Anzures, hast Du noch den Eingang zum Tal der [[Familia da Vanya|da Vanyas]] vor Augen?...Gut, dann begleitest Du Gualterio. Haltet euch von Vanyadâl und dem Castillo fern, sondern biegt stattdessen noch vor halbem Wege nach Osten ab ins Gebirge zum vereinbarten Treffpunkt nach Grezzano. Ich will, dass ihr noch vor Sonnenuntergang dort seid. Vor allem das letzte Wegstück wird nicht einfach, doch wenn sie den Marmor von dort hinunter bekommen, werdet Ihr auch ein paar Rösser dort hinauf bekommen. Lasst Euch unterwegs nicht aufhalten, verstanden, zeigt kein Wappen, und solltet ihr doch der Jungfer in die massigen Arme laufen, so sagt ihr seid vom Grafen mit der Suche nach seiner Tochter beauftragt, verstanden?“  
   
   
Gualterio Colonna und des Condottieres Waffenmeister nickten beide, wobei das zufriedene Lächeln aus dem Antlitz des Jüngeren verschwunden war, als ihm der Ältere als Aufpasser zugeteilt worden war. Zumindest empfand der junge Teniente dies ganz offensichtlich so.  
Gualterio Colonna und des Condottieres Waffenmeister nickten beide, wobei das zufriedene Lächeln aus dem Antlitz des Jüngeren verschwunden war, als ihm der Ältere als Aufpasser zugeteilt worden war. Zumindest empfand der junge Teniente dies ganz offensichtlich so.  
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„Sofern ihr dort niemanden findet, wartet ihr auf uns. Wir werden es heute wohl nicht mehr schaffen“, blickte er zwischen zwei seiner Leute durch gen Osten, wo der Rand der Praiosscheibe nun deutlicher über das titanische Gebirge kroch. „Findet ihr die anderen, so lasst euch nicht für irgendwelchen Dummheiten einspannen. Priorität hat die Suche nach dem kleinen Praiodor und nach Domna Romina…“  
„Sofern ihr dort niemanden findet, wartet ihr auf uns. Wir werden es heute wohl nicht mehr schaffen“, blickte er zwischen zwei seiner Leute durch gen Osten, wo der Rand der Praiosscheibe nun deutlicher über das titanische Gebirge kroch. „Findet ihr die anderen, so lasst euch nicht für irgendwelchen Dummheiten einspannen. Priorität hat die Suche nach dem kleinen Praiodor und nach Domna Romina…“  
   
   
„…nach Domna Romina und dem kleinen Praiodor“, berichtigte Servando Cronbiegler die Reihenfolge, doch fuhr der Condottiere scheinbar unbeeindruckt fort:  
„…nach Domna Romina und dem kleinen [[Praiodor von Culming-Alcorta|Praiodor]]“, berichtigte Servando Cronbiegler die Reihenfolge, doch fuhr der Condottiere scheinbar unbeeindruckt fort:  
   
   
„Am besten wartet ihr alle, bis auch wir Grezzano erreicht haben. Sollte die Situation es gebieten, dass ihr sofort handeln müsst, so erwarte ich, dass ihr vorsichtig abwägt.“ Sein Blick wechselte zwischen dem jungen Teniente und dem erfahrenen Waffenmeister, wohl dem einen verdeutlichend, dass er keine Husarenstücke sehen wollte, und dem anderen, dass er gefälligst selbiges verhindern sollte, da der Jüngere es ja doch versuchen würde. „Und schickt mir verdammt noch mal Reiter zurück, wenn ihr irgendetwas entscheidet!“  
„Am besten wartet ihr alle, bis auch wir Grezzano erreicht haben. Sollte die Situation es gebieten, dass ihr sofort handeln müsst, so erwarte ich, dass ihr vorsichtig abwägt.“ Sein Blick wechselte zwischen dem jungen Teniente und dem erfahrenen Waffenmeister, wohl dem einen verdeutlichend, dass er keine Husarenstücke sehen wollte, und dem anderen, dass er gefälligst selbiges verhindern sollte, da der Jüngere es ja doch versuchen würde. „Und schickt mir verdammt noch mal Reiter zurück, wenn ihr irgendetwas entscheidet!“  
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„Bien“, schloss der Condottiere schließlich. „Gualterio, kümmere Dich um Deine Leute. Ihr brecht in einem halben Wassermaß auf. Derweil begraben wir unsere Toten, laden die Verwundeten auf Karren oder bringen sie nach Alina, und brechen das Lager ab.“ Die Aufträge waren rasch unter den restlichen Offizieren verteilt, sodass zuletzt nur noch Anzures bei seinem Freund stand.  
„Bien“, schloss der Condottiere schließlich. „Gualterio, kümmere Dich um Deine Leute. Ihr brecht in einem halben Wassermaß auf. Derweil begraben wir unsere Toten, laden die Verwundeten auf Karren oder bringen sie nach Alina, und brechen das Lager ab.“ Die Aufträge waren rasch unter den restlichen Offizieren verteilt, sodass zuletzt nur noch Anzures bei seinem Freund stand.  
   
   
„Der alte Castellan müsste bald hier sein“, stellte der Mercenario vorsichtig, aber mit deutlichem Grinsen im Gesicht fest.  
„Der alte [[Rondrigo vom Eisenwalde|Castellan]] müsste bald hier sein“, stellte der Mercenario vorsichtig, aber mit deutlichem Grinsen im Gesicht fest.  
   
   
„Ich weiß“, knurrte Hernán von Aranjuez. „Ginge es nach mir, so würden wir noch die Pflugschar über den Hof des Aliners ziehen und die Furchen mit Salz füllen, aber ich glaube nicht, dass uns Dom Rondrigo soviel Zeit zugestehen wird.“  
„Ich weiß“, knurrte Hernán von Aranjuez. „Ginge es nach mir, so würden wir noch die Pflugschar über den Hof des Aliners ziehen und die Furchen mit Salz füllen, aber ich glaube nicht, dass uns Dom Rondrigo soviel Zeit zugestehen wird.“  
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„Gewiss gibt es irgendetwas wichtiges, was noch der Erledigung harrt, nicht wahr?“, fuhr der Condottiere seinen Freund an, der sich dann mit einem schmunzelnden Schulterzucken trollte.  
„Gewiss gibt es irgendetwas wichtiges, was noch der Erledigung harrt, nicht wahr?“, fuhr der Condottiere seinen Freund an, der sich dann mit einem schmunzelnden Schulterzucken trollte.  
*''Die Geschichte um die Vorhut wird fortgesetzt in: [[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 05|Schauplatz: Selaque, Teil 05]].''
'''Morgens'''
„Was bei allen Göttern ist hier vorgefallen!?“, riss Rondrigo vom Eisenwalde die Augen auf, als er sein Ross im soeben abgebrochenen Lager zwischen Alina und den Überresten des Junkergutes Rigoroso zügelte. Obwohl die schlimmsten Spuren schon beseitigt waren, sprachen die vielen Verwundeten Bände, von den Haufen erschlagener Ferkinas, um deren Verbleib sich niemand zu kümmern schien, ganz zu schweigen. Die eigenen Toten hingegen hatte man eilig auf dem aliner Boronsanger bestattet, in der Hoffnung, dass alsbald ein Boroni den nachträglichen Grabsegen würde sprechen können.
„Wir wurden von Ferkinas angegriffen“, sprach Servando Cronbiegler das Offensichtliche aus, und nickte Domna [[Lilithrud Ernathesa von Silvansbühler|Lilithrud]] zu, die den alten Castellan auf seinem fruchtlosen Besuch auf Wildenfest begleitet hatte. Etwas leider fügte er hinzu: „Der Feuerschein des brennenden Junkerguts hat sie wohl angelockt.“
Die beiden Neuankömmlinge tauschten verständnislose Blicke aus, sodass der junge Caballero nach einem kurzen Blick über Schulter, wo sich wohl Hernán von Aranjuez befinden mochte, fortfuhr: „Der Baron hat den Gutshof niederbrennen lassen. Soviel ich weiß, gehörte er einem gewissen [[Ordonyo di Alina]], und…“
Weiter kam er nicht, denn schon hatte Rondrigo vom Eisenwalde seinem Ross die Sporen gegeben, und war an ihm vorbei um sich auf die Suche nach dem Condottiere zu machen. Dieser hatte gerade einen Fuß in den Steigbügel des eigenen Pferdes gesetzt, als er über den Sattel hinweg den Castellan auf sich zu galoppieren sah. Augenblicklich verfinsterte sich sein Antlitz, wusste er doch, was ihm bevor stand. 
„Was ist hier geschehen, Dom Hernán?“, fragte der alte Castellan bemüht ruhig, wiewohl sein schwer gehender Atem durchaus darauf schließen ließ, dass es in ihm ganz anders aussah. „Und sagt mir nicht, Ihr wäret von Ferkinas angegriffen worden.“
„Nun, aber genau so war es“, entgegnete der Baron und Junker, und schwang sich in den Sattel. „Wie ich sehe, wart ihr nicht sonderlich erfolgreich in Eurem Bemühen Euch die Unterstützung weiterer Vasallen Seiner Hochwohlgeboren zu versichern?“
Diese Spitze war mehr als Rondrigo vom Eisenwalde zu ertragen bereit war. „Glaubt nicht, ich wüsste nicht, was sich hier zugetragen hat!“, fuhr er den Condottiere an. „Dom Servando hat mir bereits Bericht erstattet, dass Ihr hier den Besitz irgendeines Junkers niedergebrannt habt, und nur deswegen die Ferkinas über euch hergefallen sind!“
Ungerührt zuckte Hernán von Aranjuez mit den Schultern. „Besser hier als wir vorbereitet waren, als anderswo unvorbereitet. Der Rest geht Euch im Übrigen nichts an. Ich hatte versucht Seine Hochwohlgeboren davon in Kenntnis zu setzen, doch geruhte man mich dahingehend im Rittersaal nicht anzuhören zu wollen. Wenn ich mich recht entsinne, wart Ihr ebenfalls dort.“
„Es war der Wunsch Seiner Hochwohlgeboren, dass Ihr Domna Romina, seine Tochter findet, und nicht irgendwelchen Fehden frönt! Priorität hat…“, ließ der Gräfliche nicht locker, derweil der Wagenzug mit den Verwundeten soeben den Schauplatz in Richtung Ragath verließ. 
„Priorität hat die persönliche Ehre“, unterbrach ihn sein Gegenüber. „Ihr seid hier in Almada, Dom. Ordonyo di Alina hat mich angegriffen und einen meiner Männer getötet. Die Ehre gebot es, dies nicht ungesühnt zu lassen. Wir haben dadurch weder Zeit noch Leute verloren, denn gewiss werdet Ihr mir zustimmen, dass wir beim Kampf mit den Ferkinas hier bessere Voraussetzungen hatten als in den Bergen. Denkt an den [[Rossbannerorden]].“
Die Erinnerung an das Schicksal der Ritter versetzte dem alten Castellan einen sichtbaren Stich ins Herz. Gekannte hatte er sie alle, und den einen oder anderen der Gefallenen mochte er gar Freund genannt haben. Tief holte Rondrigo vom Eisenwalde Luft, um dann leise zu antworten: „Glaubt nicht, dass diese Angelegenheit bereits beendet ist. Seine Hochwohlgeboren wird davon erfahren, das versichere ich Euch.“
„Oh…“, lächelte Hernán von Aranjuez dünn „…ich hoffe doch, dass ganz Almada davon erfahren wird.“ Dann richtete er sich in den Steigbügeln auf, und ließ den übers Haupt erhobenen rechten Zeigefinger mehrfach zum Aufbruch kreisen.