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'''Autor''': [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | |||
Romina versuchte gerade, sich zu entspannen und die Geräusche und Gerüche auszublenden, als sie plötzlich befreit wurde. Sie dachte sogleich an die Ferkina von heute morgen - die Frau war wohl doch klüger als gedacht - doch ihr Herz raste, es konnte ebenso gut eine Falle sein. | |||
Ihr erster Griff war der zum Rossbanner, sie zog das schmutzige Tuch ans Herz und schickte ein Stossgebet zu ... nein, Rondra war jetzt denkbar ungünstig ... zum listigen Phex. | |||
Dann war die Zeltplane offen, sie schaute zu der wartenden Frau, schüttelte energisch den Kopf und deutete auf die schlafende Richeza. Sie würde die Scheffelsteinerin keinesfalls hier zurücklassen, außerdem kannte diese sich hier in den Bergen aus. Und Stiefel brauchten sie ... | |||
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'''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Geduckt huschte Richeza hinter der Ferkina her, die sie von Zelt zu Zelt winkte. Ab und an kamen ihnen Wachen entgegen, junge Männer, bewaffnet mit Speeren oder Äxten. Im Schatten auf dem Boden liegend, warteten die Frauen darauf, dass sie vorüberzogen und sie nicht entdeckten. Die junge Ferkina schien zu wissen, was sie tat, führte Richeza und die Comtessa zielstrebig durch das Lager, vorbei an Wachfeuern und Ziegen, die zwischen kahlgefressenen Wacholdersträuchern schliefen. | |||
Die Nacht war noch jung, die Luft noch warm, aber der Himmel war klar, es würde sich rasch abkühlen. Richeza war davon erwacht, dass jemand sie an der Schulter gerüttelt hatte. Im ersten Moment hatte sie nicht gewusst, wo sie war, dann hatte sie befürchtet, die Ferkinas seien zurückgekehrt. Aber es war nur eine Ferkina: die, die am Nachmittag mit Domnatella Romina gesprochen hatte. Sie hatte sie losgeschnitten. Wusste der Namenlose, warum! | |||
Richeza blickte sich nach der Comtessa um, die zurückgefallen war und etwas aus ihrem Fuß zog, in das sie hineingetreten war. Die Edle bedeutete der Ferkina zu warten, bis die Domnatella aufgeschlossen hatte, dann eilten sie weiter. Hoffentlich entdeckte man ihre Flucht nicht vor dem Morgen! | |||
Die Ferkina führte sie aus dem Lager heraus und einen steilen Felshang hinauf. Zweimal stieß sich Richeza die Zehen und biss sich auf die Lippen. Barfuß durch die Berge, das war Wahnsinn! | |||
"Huna'cha!" Die Ferkina hatte angehalten und deutete auf einen Felsvorsprung. | |||
Richezas Herz schlug schneller. Dort lagen eine Steinaxt, ein Kurzschwert und ein Deckenbündel. Außerdem ihre Gürteltasche und ihre Stiefel! Die Edle schlang sich den Gürtel um den Bauch und schlüpfte in die Stiefel. Ein heller Stich in ihrem Fuß ließ sie zusammenzucken. Ein Skorpion? Angstvoll zerrte sie den Stiefel vom Fuß und schüttelte ihn. Doch es war kein Tier, das zu Boden fiel, sondern eine abgebrochene Feder. Richeza hielt sie sich dicht vor die Augen. Selbst in der Dunkelheit glänzte sie. Es mochte eine der Federn sein, wie Moritatio sie an seinem Hut getragen hatte. Seltsam, was machte die in ihrem Stiefel? Sie hatte den Hut doch während des Gefechts im Castillo verloren. Ob Moritatio und der Streitzig hier gewesen waren? Richeza steckte die Feder in ihre Gürteltasche, um sie sich bei Tageslicht noch einmal zu besehen. | |||
Die Frau hatte derweil einige Felle und Lederschnüre aus dem Bündel gezogen, bedeutete Domnatella Romina, sich zu setzen und band ihr die Felle mit der ledernen Seite nach unten um die Füße. Dann drückte sie der Comtessa das Kurzschwert in die Hand und Richeza das Bündel. Die Edle runzelte die Stirn, nahm den Packen jedoch wortlos entgegen. | |||
"Yalla!", flüsterte die Frau. | |||
Weiter ging es durch die sternenklare Nacht, in der sich die Ferkina mit der Sicherheit einer Katze bewegte, während die beiden Almadanerinnen immer wieder strauchelten oder sich in der Dunkelheit Knie und Füße stießen. Nach einer Weile führte die Wilde sie in eine Höhle, in der es vollkommen finster war. Allein durch den Eingang fiel Licht, so dass sich die Konturen der Frauen gegen den Nachthimmel abzeichneten. | |||
Die Ferkina sagte etwas. Wiederholte, was sie gesagt hatte. Dann legte sie Richeza die Hände auf die Schultern und drückte, bis diese widerstrebend nachgab und sich hinkniete. Das Gleiche tat sie bei Romina. Dann griff sie nach der Hand der Comtessa und legte sie um Richezas Fußknöchel, ging vor Richeza auf alle Viere, griff nach hinten und legte Richezas Hand um ihren eigenen Fuß. Steine und Sand drückten sich durch den Rock hindurch in Richezas Knie, das Brusttuch rutschte ihr von den Schultern. | |||
"Also wirklich!" Richeza stand auf und rückte das Tuch zurecht. "Was soll das jetzt werden?" Sie wechselte ins Tulamidische. "Was soll das? Wo bringst du uns hin? Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich jetzt durch irgendwelche dunklen Tunnel krieche?" | |||
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