Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 09: Unterschied zwischen den Versionen

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Moritatio kehrte zurück, reichte ihr atemlos einen Haufen aufgewickelte Leinenrollen. Sie nahm sie ihm wortlos ab, drückte einige der Tücher fest auf die Wunde und begann, sie abzubinden. "Hilf den anderen!", sagte sie zu ihrem Vetter, der noch immer neben ihr stand und sie erschrocken ansah.
Moritatio kehrte zurück, reichte ihr atemlos einen Haufen aufgewickelte Leinenrollen. Sie nahm sie ihm wortlos ab, drückte einige der Tücher fest auf die Wunde und begann, sie abzubinden. "Hilf den anderen!", sagte sie zu ihrem Vetter, der noch immer neben ihr stand und sie erschrocken ansah.
   
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
 
Drunten ertönte bereits ein Pochen und Rumpeln an der Pforte des Bergfriedes, doch war das massive Holz stabil, und würde so schnell nicht nachgeben. Viel mehr Sorgen musste man sich darüber machen, dass doch irgendjemand irgendwann auf die Idee kommen könnte, dass sie gar nicht vorhatten, sich hier zu verschanzen. Entsprechend trieb der Baron von Dubios die Gefährten zur Eile an.
 
„Domna Rifada hat mir ein Bündel Briefe übergeben, welche dem Ruf der Elenterin in [[Punin]] kaum zum Vorteile gereichen wird. Wohl hat sie vorausgesehen…“, erklärte er den plötzlichen Entschluss zum Bergfried zu flüchten, derweil er eine Schlaufe knüpfte „…dass die Sache hier ein blutiges Ende nehmen würde. ''‚Eine Junkerin verlässt Ihr Castillo nicht!‘'', sprach sie zu mir, und die Aussicht, ihre Feindin dennoch zu verderben, wie auch Euch beiden mit ihrem Opfer zur Flucht zu verhelfen, dürfte sie in diesem Entschluss bestärkt haben.“
 
Kurz blickte er vom Sohn zur Nichte der Junkerin, und zog schließlich besagtes Bündel aus seinem Gürtel. „Entsprechend ist es von höchster Wichtigkeit, diese Briefe nach Punin zu bringen. Im Zweifel wendet Euch an meinen Vetter Dom [[Rafik von Aranjuez|Rafik]], er wird gewiss anlässlich der Hochzeit aus Unterfels anreisen. Er versteht etwas von solchen Dokumenten, und wird wissen, was zu tun ist. Am besten verwahrt einstweilen Ihr es…“, hielt er es der Scheffelsteinerin hin. „…denn Ihr werdet zuerst gehen. Moritatio und ich werden Dom Gendahar abseilen, und sollten wir es nicht rechtzeitig schaffen, sollten die Briefe schon auf dem Weg sein. Ich würde es zunächst in Schrotenstein versuchen, zweifellos wird sich auch Anzures zunächst dorthin wenden. Mit etwas Glück holt Ihr ihn vielleicht sogar noch ein.“ Ob er das im Hinblick auf ihre Verwundung am Bein wirklich glaubte, musste freilich dahingestellt bleiben. Schließlich warf er vorsichtig einen Blick aus dem Fenster. Auf der Rückseite des Bergfrieds war offensichtlich niemand zu sehen, sodass Moritatio und er sich daran machten, die Strickleiter an den offensichtlich genau für einen solchen Fall im Mauerwerk versenkten Eisenhaken zu befestigen. Ein weiterer prüfender Blick, und dann warfen die beiden die Strickleiter in die Tiefe.  
 
„Dom Gendahar…?“ Dieser hatte sich schwer atmend auf eine Truhe sinken lassen, und versuchte wohl nicht zu sehr an seine schmerzende Schulter zu denken. „Haltet Euch sicherheitshalber mit dem gesunden Arm an der Strickleiter fest. Zu zweit sollten wir Euch halten können, doch es geht tief hinab.“ Sollte er es sich doch anders überlegen, war nun gewiss der rechte Moment. Während Richeza von Scheffelstein ein letztes Mal den drei Männern zunickte, ehe sie sich, ob ihres Beines nicht ganz ohne Mühen, aufs Fensterbrett schwang, und mit dem Abstieg begann, hatte der Aranjuezer seine Sitzschlinge für Gendahar von Streitzig vollendet. „Helft Seiner Hochgeboren zum Fenster.“, wies er Moritatio an, derweil er das andere Seilende sicherheitshalber ebenfalls an einem der Haken befestigte…