Pelayo von Rebenthal
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Dom Pelayo von Rebenthal war einer der fürnehmsten Gefangenen im Kerker von Al'Muktur. Er starb in der Schreckensnacht des Massakers von Al'Muktur.
Curriculum VitaeBearbeiten
Aufgewachsen und erzogen als Mundillo seines Vaters Maqueda von Rebenthal und als Erbe der reichen Rebenthal-Latifundias rund um die prosperierende Marktstadt Sherbeth, war Dom Pelayo seit dem Jahre 1023 BF im Landeskerker von Al'Muktur inhaftiert[1], wo er die letzten Jahre seiner 12jährigen Kerkerhaft verbüßte. SKM Selindian Hal von Gareth höchstselbst, seinerzeit noch kindlicher Graf des Yaquirtals, hatte dieses Urteil über ihn gesprochen, nachdem Dom Pelayo gräfliche Gardisten attackiert hatte und mit 70 Zwergenklingen aus feinstem Taladurer Stahl Waffenschmuggel betreiben wollte - mutmaßlich, um damit den Landfrieden der Talschaft zu brechen.
Dom Pelayo war bei äußerlich normaler Entwicklung und wohlgestaltetem Wuchs geistig auf dem Niveau eines großen Kindes stehengeblieben, was landläufig durch die inzestiöse Verbindung seiner Eltern (seine beiden Großväter waren zugleich auch Vettern) erklärt wurde. Er neigte unvermittelt zu Anfällen von Schwermut, in denen er grundlos seinen eigenen Kopf gegen die Wand zu schlagen begann oder andere selbstzerstörerische Aktionen unternahm.
Durch seine Kerkerhaft und der damit einhergenden Kerkersieche hatten sich diese Anfälle noch verstärkt, um in ein bequemeres, seinem adligen Stande angemessenes Kerkergelass verlegt zu werden, biss er sich gleich zu Beginn seiner Haft selbst den kleinen Finger der linken Hand ab. Spätestens seit der Entführung von Dom Ansvins Gemahlin Tsajane de Braast durch die Rebenthals konnte er aber kaum noch auf Mitleid und Nachsicht des ranghöchsten ksl. Kerkerbeaufsichtigers hoffen - Dom Pelayos Verlegung in eine halbwegs passabel möblierte Einzelzelle im oberen Teil des Kerkers war schon das höchste an Zugeständnissen, wozu sich Landvogt Ansvin erweichen ließ.
Vor Ausbruch der Großen Yaquirtaler Blutfehde war Dom Pelayo ohne seine Zustimmung und ohne seine Zukünftige zuvor ein einziges Mal gesehen zu haben, von den Sippen-Soberans Maqueda und Hilbarn mit der Domnatella Rahjada Al'Shirasgan verlobt worden - die Verlobung sollte der seidene Faden sein, der die gegeneinander gerichteten Schwerter der vorher oft rivalisierenden Häuser Al'Shirasgan und von Rebenthal aneinander band. Durch seine wenig später erfolgende Arretierung, mutmaßlich auf ein abgekartetes Spiel von Rinaya di Madjani und Gendahar von Streitzig ä. H. hin, blieb Dom Pelayo keine Gelegenheit, seine Verlobte kennenzulernen oder diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die er hauptsächlich für sein Leid verantwortlich macht.
Dom Pelayo hatte bereits elf Jahre seiner 12jährigen Kerkerhaft verbüßt und sah sehnsüchtig seiner Entlassung entgegen, als sich der Staatskerker von Al'Muktur im Herbst 1034 plötzlich mit Dutzenden anderen hochadligen Gefangenen füllte, die dort aus Gründen der Staatsraison als Verräter auf kaiserlichen Befehl hin eingeliefert wurden. Kurz keimte in Pelayo die Hoffnung auf, dass man ihn selbst wegen Platzmangels vorzeitig aus der Haft entlassen würde - doch er hatte seine Rechnung ohne den Kaiser gemacht, der zum Ende des Traviamonds den Befehl gab, die Gefangenen im Staatskerker ausnahmslos zu töten, um ihr Blut für ein unheilvolles Mond-Ritual zu opfern. Zu Pelayos zusätzlichem Verderben brach sich im allgemeinen Chaos und Gemetzel - wie schon 400 Jahre zuvor beim 13-Ingerimms-Massaker - der Fluch des Zulipan seine Bahn und ergriff Besitz vom kleinen Valdemoro von Streitzig-Madjani - einem geschworenen Blutfeind von Pelayos Familia. Gefolgt von zwei Almadingardisten drang er in Pelayos Zelle ein, und während diese ihn festhielten, stach der kleine Madaseer wieder und wieder auf Pelayo ein, bis der letzte Lebensfunke aus dem unglücksseligen Sherbether gewichen war.
Stimmen der Nobleza über Pelayo von RebenthalBearbeiten
"Hochfahrender Lümmel ... viel zu ungestüm für einen Adligen und Ränkeschmied! Fast schade, dass er einsitzt, als schwächstes Glied seiner Familia wäre er uns in Freiheit fast nützlicher ... der Hass und die Rache seiner Alten machen mir weit mehr Sorge als die Drohungen dieses vorlauten Kindes!"
- Dom Ansvin Ferbras von Al'Muktur
- ↑ mehr über die Hintergründe von Dom Pelayos Verhaftung: s. YB 11