Chronik.Ereignis1032 Willkommen in Almada 03

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Sherbeth, Anfang Ingerimm 1032 BFBearbeiten

In einem Gasthof am San-Valpo-PlatzBearbeiten

Autor: Lindholz

„Ich will dieser Bedingung gerne nachgeben und danke Euch auch im Namen der Meinen für Euer großzügiges Angebot," erwiderte Nicetos von Lindholz im freundlichen Ton, auch wenn ihm der harte Glanz in den Augen des Castellans und seiner Begleitung nicht entgangen war. Seine Kinder, seine Frau und er selbst nahmen wieder Platz, nachdem sich der Vertreter der gräflichen Macht und die Caballera von Gurnabán zu ihnen gesellt und auf die noch leeren gepolsterten Stühle gesetzt hatten. Langsam setzte das leise Murmeln der Gespräche an den umgebenden Tischen wieder ein und ein Angestellter des Hauses brachte zwei weitere gefüllte Weinkelche und erkundigte sich nach weiteren Wünschen.

Nachdem der junge Mann wieder gegangen war, setzte Dom Nicetos das Gespräch fort: „Wahrlich erschien mir Sherbeth immer als ein besonderer Ort im Yaquirtal. Praios' Strebsamkeit, Borons Gelassenheit, Rahjas Freude und Travias Gastfreundschaft scheinen von den Menschen hier wie nirgends sonst in Einklang gebracht worden zu sein und es freut mich sehr zu sehen, dass auch der neue Castellan diese Werte in seinem Herzen trägt. Es hätte mich sehr betrübt zu sehen, wenn dieser Ort unter den bedauernswerten Ereignissen der Vergangenheit zu leiden gehabt hätte." Man hätte das Verhalten der meisten Einwohner, den Machtverfall der Rebenthals einfach hinzunehmen, wohl als Opportunismus beschimpfen können, sinnierte Dom Nicetos, doch er hatte in den Jahren in fremden Landen gelernt, dass dieses Wort trotz seines bitteren Beigeschmacks häufig zum vernünftigsten Ausweg führte. Es brachte nichts, sich aus Ehrgefühl gegen etwas aufzulehnen, was man aus eigener Kraft nicht ändern konnte. Stattdessen war es häufig besser, darauf zu warten, dass sich die Lage änderte und sich neue Möglichkeiten erschlossen. Natürlich war es keine schlechte Idee, im Rahmen seiner Möglichkeiten das Eintreten einer solchen Entwicklung zu fördern.

Seine Frau Sinoa nahm den Gesprächsfaden auf als sie sich an den Castellan wandte: „Ich hoffe, ich bringe meinen Mann nicht in Verlegenheit, wenn ich Euch eröffne, dass er mir einstmals gestanden hat, dass ihm Sherbeth als Vorbild für unser Ribera dienen solle, wenn natürlich auch in einem wesentlich kleinerem Maßstab, sobald er heimkehrt. Seine Bewunderung für diesen Ort ist wahrlich groß und auch ich kann nur sagen, dass ich ihn nun, da ich hier bin, sehr gut verstehen kann. Wie lange übt Ihr dieses bedeutende Amt denn schon aus? Ich kann mir vorstellen, dass es zu manchen Zeiten sicher keine einfache Aufgabe war und ist." Ironischerweise war sie, die Albernierin, die Einzige in der Familie, deren Augen braun waren. Nun ruhte ihr Blick auf dem gegenüber sitzenden Junker, während sie die Hände im Schoß faltete. Leise raschelte dabei der dunkelblaue Damast.


Chronik:1032
Willkommen in Almada!
Teil 03