Waisenhaus von Heldor

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Das Waisenhaus von Heldor bietet seit 1034 BF etwa drei Dutzend Waisen ein Zuhause. Träger ist die Familia Aranjuez, mit Unterstützung durch den Ragather Perainetempel.

Geschichte

Schon bald nach der Gründung seines eigenen Terzios Viejo de Ragatia während des Horasischen Thronfolgekrieges war Hernán von Aranjuez damit konfrontiert, dass viele seiner Mercenarios insbesondere im unterfelser Winterlager mit Kind und Kegel lebten, zumeist nicht unbedingt in allzu traviagefälligen Verhältnissen. Blieben nun die Eltern im Feld oder starben an Krankheiten, und kümmerten sich nicht Freunde und Kameraden um deren Nachwuchs, ergab sich rasch die Problematik einer wachsenden Zahl von Waisenkindern im Umfeld der Kompanie. Nicht alle dieser Unglücklichen konnten irgendwo als Leibbursche, Pferdemagd, Trommlerbube oder Knappin bzw. als Lehrlinge bei Handwerksbetrieben, mit denen der Condottiere Geschäftsbeziehungen unterhielt untergebracht werden, sodass ihm früh die Idee kam ein Waisenhaus zu gründen.

Mit der Erhebung zum Baron von Dubios im Jahre 1033 schien die Gelegenheit günstig, doch verzögerten Campanyas im Yaquirbruch und der Ferkinakrieg von 1033 BF immer wieder die konkrete Umsetzung. So dauerte es bis zum 1. Peraine 1034 bis endlich im alten Teil von Heldor, Heldor La Vieja, das Waisenhaus seine Pforten öffnen konnte.

Ursprünglich war das Haus eigentlich nur für Dom Hernáns Kriegswaisen gedacht, jedoch fanden sich bald schon Waisenkinder aus Heldor und Umgebung vor seinen Türen ein, sodass es heute allen Waisen bis zum Alter von 15 Jahren offen steht.

Nicht zuletzt auch deswegen hatte man bald begonnen Kooperationen mit Heldorer Handwerksbetrieben einzugehen, wobei das Waisenhaus bei manchem Heldorer gemische Gefühle hervor ruft. Einerseits ist man froh, dass die Kinder nicht auf der Straße betteln oder gar stehlen, andererseits ist nicht jeder Handwerksmeister glücklich darüber, dass er neben dem für ihn damit verbundenen Zeitaufwand zumindest rudimentäre Teile seines Wissens umsonst weitergeben soll. Da Heldor aber in der Vergangenheit knapp daran gescheitert ist, zur Landstadt aufzusteigen, und sich somit die Bewohner nicht zunftrechtlich organisieren dürfen, fehlt bislang der koordinierte Widerstand dagegen.

Die zu Beginn ebenfalls involvierte Tsa-Kirche hingegen zog sich rasch wieder aus dem Projekt zurück, nachdem klar wurde, dass die Ausbildung der Kinder durchaus in nicht unerheblichem Maße auch im Waffenhandwerk erfolgt. Denn ganz uneigennützig ist diese Einrichtung für Dom Hernán freilich nicht: neben der Hebung der Moral seiner Landsknechte, die mit dem Wissen in die Schlacht ziehen können, dass ihre Kinder im schlimmsten aller Fälle versorgt sind, soll das Waisenhaus von Heldor nicht zuletzt auch Soldaten, Beamte und sonstige Bedienstete heranziehen, treu und loyal zu Dom Hernán und seiner Familia.

Örtlichkeit

 
Das Waisenhaus mit dem Familienwappen an der Fassade

Das Waisenhaus ist in einem schlichten aber geräumigen Gebäude im alten Teil von Heldor untergebracht, der heute vor allem von den Handwerksbetrieben geprägt ist, in denen die Kinder teilweise lernen.

Um den Innenhof herum gruppieren sich auf zwei Stockwerken und einem Kellergeschoss die verschiedenen Räumlichkeiten. Im ersten Stock hat nur das Personal eigene Schlafkammern, wohingegen die Waisen in vier großen Schlafsälen untergebracht sind: jeweils nach Geschlecht getrennt einer für die Jüngeren und einer für die Älteren. Im Erdgeschoss finden sich neben einigen Werkräumen vor allem der Küchentrakt und der große Speisesaal, der gleichzeitig auch als Unterrichtsraum dient. Im Keller befinden sich vor allem Vorrats- und Lagerräume, aber auch die Waffenkammer, die freilich nur dem Namen nach so heißt, finden sich in ihr doch vor allem Holz- und Übungsschwerter.

Leben im Waisenhaus

Strenge Regeln bestimmen das Leben im Waisenhaus. Aufgestanden wird mit dem ersten Hahnenschrei, nach Einbruch der Dunkelheit ist Bettruhe angesagt. Die vier Mahlzeiten des Tages sind einfach, doch zumindest muss niemand Hunger leiden. Fleisch gibt es freilich nur an Feiertagen und allenfalls noch Praiostags.

Der Morgen gehört meist der zwölfgöttergefälligen Unterweisung, dem Erlernen von Lesen und Schreiben sowie einfacher Mathematik oder dem Aufenthalt in den Handwerksbetrieben. Am Nachmittag stehen meist Leibes- und Waffenübungen auf dem Programm, manchmal auch Imman-Spiele nicht zuletzt auch wegen der lokal hoch verehrten Heldor Drachen.

Nach dem Abendessen ist Veteranenstunde, wenn Bedienstete oder Lehrer aus ihrem Leben erzählen, und den Kindern so zumindest ein rudimentäres Wissen in Gebieten wir Derographie, Geschichte, Sagen & Legenden und dergleichen vermitteln. Denn das Personal besteht zum allergrößten Teil aus ehemaligen Mercenarios aus Dom Hernáns Terzio, versehrt oder zu alt um noch regulären Dienst zu tun, und ist entsprechend weit herum gekommen.

Natürlich kennt man im Waisenhaus auch die Prügelstrafe, die meisten Vergehen werden aber mit Putzarbeiten sowie Küchen- oder Latrinendienst geahndet. Ohnehin hält man sich mit allzu renitenten Kindern nicht sonderlich lange auf. Wer sich nicht einfügt, wird alsbald vor die Türe gesetzt, ebenso wer mehr als einmal ausreißt. Die härtesten Strafen werden häufig unter den Mädchen und Knaben selbst verhängt, sind doch genannte Dienste die einzige Möglichkeit sich ein bescheidenes Taschengeld zu verdienen. Wer also ständig als Strafe zu derlei verdonnert wird - und dafür dann natürlich nichts bekommt - nimmt den anderen diese Verdienstmöglichkeit und macht sich entsprechend unbeliebt.

Zumeist mit 14 müssen sich die Kinder Gedanken über ihr eigenes Fortkommen machen. Vielen, jedoch nicht allen, wird eine ihren Talenten entsprechende Stellung zur weiteren Ausbildung angeboten. Nur wer erst spät ins Waisenhaus kam, erhält noch einen Götterlauf Schonfrist, um sich Grundlagen aneignen zu können. Mit spätestens 15 aber muss ein jeder das Waisenhaus verlassen.