Amando Laconda da Vanya
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Seine Eminenz Amando Laconda da Vanya ist seit 1028 BF Großinquisitor der Heiligen Reichskirche des Praios und Soberan des mächtigen ragatisch-bosqurischen Magnatenhauses da Vanya. Er ist ein Sohn der ehemaligen almadanischen Landesfürstin Rahjada da Vanya und war zuvor Hochgeweihter zu Ragath und zu Punin. Er ist amtierender Illuminatus der Lichtei Almada.
Äußeres
Der Großinquisitor ist von seiner äußeren Erscheinung her ein äußerst würdevoller Greis in den Achtzigern, dessen Statur früher wenig almadanisch wirkte: Großgewachsen, mit einer Brust wie ein Tralloper Riese und massig-muskulösen Gliedern ähnelte er eher einem Tobrier oder Bornländer. Durch seinen prächtigen rot-güldenen Ornat, das lange silberweiße Haar und den sorgfältig gestutzten Bart, vor allem aber durch seine klugen, durchdringenden schwarzen Augen mit tausend Fältchen darum herum, strahlt er zu jeder Zeit die ruhige und vollkommene Würde hochrangiger Praiosdiener aus.
Curriculum Vitae
Amando Laconda da Vanya wurde zur Regierungszeit der Kaiserlichen Geschwister Bardo und Cella als erstgeborener Sohn der damaligen Almadanerfürstin Rahjada da Vanya in der Residencia zu Punin geboren. Schon in jungen Jahren entdeckte er durch die götterkundlichen Unterweisungen des Hofgeweihten seine Begeisterung für die Gemeinschaft des Lichts und er entschloß sich - wie es heißt, zum Entsetzen seiner Mutter, die für ihren Infanten eigentlich ganz andere Pläne hegte - in das Noviziat der heiligen Reichskirche einzutreten. Nach Erlangung der Weihe zum Donator Lumini schloß sich eine weitere Ausbildung zum Inquisitor der Suprema an. Im Jahre 989 BF wurde Dom Amando Ordentlicher Inquisitionsrat zu Ragath und siedelte in den dortigen Greifentempel um, dessen Praetor er zehn Jahre später wurde. Später, während des Schismas der Praioskirche, wurde er als Gefolgsmann des heutigen Heliodans Hilberian Erzpraetor der Gilbornshalle von Punin und nach der Schlacht an der Trollpforte einer der 12 Geheimen Inquisitionsräte der Heiligen Inquisition. Im Jahre 1028 BF schließlich wurde er vom Boten des Lichts zum Nachfolger von Rapherian von Eslamshagen im hohen Amt des Großinquisitors bestimmt.
In der Zwischenzeit war Dom Amando in Geschehnisse von aventurienerschütternder Bedeutung verwickelt worden: Als Vertrauter und schützender Patron begleitete er die sogenannten 'Gezeichneten' in ihrem Kampf gegen den Dämonenmeister Borbarad und hatte maßgeblichen Anteil an dessen Niederwerfung und Bannung. Seither gilt er innerhalb der Praioskirche als größte lebende Koryphäe in der Bekämpfung der Borbaradianer und ihrer geächteten Magie.
In der heutigen Zeit, in der die erzkonservativen Ideale und Hierachien der Praioskirche durch die Quanionsqueste in Frage gestellt sind, so daß sich der gesamte Kult in der Sinnkrise und im Umbruch befindet, suchen viele junge Geweihte Rat und Halt bei da Vanya, der die altbewährten Prinzipien des Kultes, gepaart mit einer messerscharfen, weltoffenen Denkweise, wie kein Zweiter verkörpert. Nichtsdestotrotz machen die Religionskonflikte Almadas auch dem Großinquisitor zu schaffen. Insbesondere die neu aufgekommenen, aber scheinbar schon uralten Stierkulte, die insgeheim schon Einfluß bis hinauf an den Kaiserhof gewinnen konnten, sind ihm ein großer Dorn im Auge.
Charakter
Amando Laconda erhebt die Ideale des Himmelsfürsten zu seinen höchsten Prinzipien und gilt als vorbildlicher und äußerst gewissenhafter Diener des alveranischen Greifen. Ihm fehlt der blinde Fanatismus völlig, der viele Priester des Sonnengottes auszeichnet. Er ist äußerst zielstrebig und effizient in seinem Handeln, begeht scheinbar niemals einen unüberlegten Schritt. Ständig wägt er zwischen religiösen Notwendigkeiten und pragmatischen Möglichkeiten ab, um sich schließlich für den optimalen Mittelweg zu entscheiden. Zudem ist Amando Laconda da Vanya mit einer fast schon prophetischen Weitsicht gesegnet, die ihn oftmals daran hindert, voreilige Entscheidungen zu treffen, die später unrevidierbar wären.
Seine Eminenz Amando spricht zumeist mit ruhiger, angenehmer Stimme, er ist freundlich und respektvoll selbst gegenüber (Gilden-)Magiern und Gläubigen anderer Kulte und pflegt sogar einen trockenen Humor. Dieses Verhalten ist echt - allerdings versteht es der Großinquisitor selbstverständlich auch, seine Gesprächspartner so in Sicherheit zu wiegen und ihnen langsam die entscheidenden Informationen zu entlocken. Und sobald sich jemand dabei verrät, schwenkt das freundliche Gebaren schnell in eine bedrohliche Ernsthaftigkeit um: die schwarzen Augen blitzen dann in kaltem Feuer und der Großinquisitor bedarf dann keiner Freundlichkeit mehr, um sein Gegenüber am Reden zu behalten - und wehe, es wird dabei etwas verschwiegen oder die Unwahrheit geäußert.
Aber selbst in dieser Strenge ist der Inquisitor Amando Ankläger und Verteidiger in einem: Er versteht es als seine heilige Pflicht, die Seelen derer zu retten, die sich Freveln und dunklen Mächten hingegeben haben.