Chronik.Ereignis1036 Wider die Taifas 03

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Baronie Brindâl, 28. Travia 1036 BF

In den Straßen Dâls (mittags)

Autor: vivar [[ Davos Rakane]], der im Torbogen mit seiner Tochter den Weg des Vivar und seiner Knappin kreuzte, als sie sich zu Fuß auf den Rückweg zum Heerlager machten, blickte den beiden nur einen kurzen Augenblick lang hinterher. Dann wollte sich der alte Condottiere mit dem graubärtigen Vollbart aus Kaiser Retos Tagen sich dem Jungspund zuwenden, der mit seinem Gefolge das Tor gestürmt hatte. Als er die Comtessa bemerkte, die ebenfalls dem Baron hinterherblickte, verzog er nur spöttisch das Gesicht. Als er jedoch sah, dass seine eigene Tochter es ihr gleich tat, knurrte er sie an: "In drei Mantikors Namen, Smeralda! Halt hier keine Maulaffen feil! Der Feind ist vor, nicht hinter uns!"

Die junge Frau, einen halben Kopf größer als Rakane, aber unter ihrer Plattenrüstung nicht ganz so kräftig wie er, drehte sich um und spuckte aus. Statt der Schaller ihres Vaters bedeckte eine Kappe ihr Haupt, die aus einem Wolfskopf genäht war. Ihr dunkelbraunes Haar trug sie darunter offen. Es umrahmte ein Gesicht mit großen braunen Augen, das ansehnlich zu nennen gewesen wäre, würden nicht eine große Narbe auf der linken Wange und ein paar abgebrochene oder -gefaulte Zähne daran erinnern, dass das Söldnerleben hart und blutig war. In einer Rückenscheide stak eine geschwungene, neun Spann lange Klinge - eine Boronssichel, wie auch Davos Rakane eine führte. "Pah!", rief Smeralda. "Dieser Tag mag ohnehin unser letzter sein, Vater, und da wäre es doch Sünde vor der Herrin Rahja, mir so einen edlen Hintern nicht anzusehen!"

"Heute kommt dich der Gevatter noch nicht holen, Smeralda! Dafür werde ich schon sorgen", brummte Davos Rakane unwirsch. Dann blickte er aus dem Torbogen hinaus in die menschenleeren Gassen Dâls hinein, musterte die verschlossenen Fensterläden und Dächer. "Wenn er es aber doch tun wollte, so wäre es ihm in diesen verwinkelten Gassen ein Leichtes", setzte er dann, mehr zu sich selbst, hinzu. Er hasste es, durch enge Gassen zu schleichen. Wald und Gebüsch, ja sogar offenes Feld waren ihm lieber.

Schließlich pflanzt er sich vor Dom Ferando auf und richtete das Wort an ihn: "Davos Rakane, Dom. Nebst 80 Rauwölfen, die noch unter den Mauern stehen. Wir sollen bis zum Cabildo Dâls vordringen. Und wie lauten Eure Befehle?"