Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 17

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Mark Ragathsquell, 4. Tsa 1036 BF[Quelltext bearbeiten]

Kloster La Dimenzia[Quelltext bearbeiten]

4. Tsa, mittags

Autor: von Scheffelstein

Durch verharschten Schnee fuhr die Kutsche, der unter den Rädern knirschte und dichter wurde, weicher, je weiter das Gefährt nach Osten kam, fort aus der Yaquirebene, auf die Berge zu, deren Gipfel im Grau der Wolken verschwanden. Vorbei zog der Vierspänner an einem lichten Kiefernwäldchen am Rand der vereisten Harma, vorbei an den halb im Schnee verborgenen Wegsteinen, auf denen verwitterte Pfeile gen Aranjuez und Quazzano wiesen.

Als der Wagen Klosterland erreichte, drang mit dem Ostwind Brandgeruch durch seine mit Samtvorhängen verhängten Fenster. Eine goldberingte Hand schob den Stoff beiseite, ein scharf geschnittenes Gesicht spähte hinaus, betrachtete schweigend die grauen Rauchschwaden, die in den trüben Himmel aufstiegen, sich vor dem Grau der Wolken verloren.

Die Kutsche wurde langsamer, als das Tor des Klosters erreicht war, im Schritttempo zogen die Pferde den Wagen auf den Hof, hielten neben einem Rappen und einem Schimmel, die eine Sänfte trugen, weiß und golden bemalt, mit roten Vorhängen. Auch durch diese schob sich eine beringte Hand, ein bärtiges Gesicht, deutlich älter, mit glühenden, dunklen Augen, und für einen in der Winterluft gefrierenden Moment musterten sich die beiden Männer schweigend.

"Amando Almadarich", sagte der Alte in der Sänfte.

"Eminenz", erwiderte der Mann in der Kutsche förmlich.

Schweigen.

"Das Kloster wurde Opfer eines Frevlers", erklärte der Alte.

"Das sehe ich."

"Wer schickt Euch?"

"Der Fürst."

Schweigen. Rauch stieg noch immer aus den Mauern auf, dunkel, beißend. Der Schnee schwarz und grau und braun. Erde und Blut, gefroren, getrocknet.

Der Alte: "Wir müssen reden. Dann werden wir weiterziehen gen Selaque, später nach Schrotenstein. Wir werden nicht eher ruhen, als bis Almada sicher ist vor diesem Götterlästerer."

Der Jüngere mit dem Ziegengesicht nickte. Der Alte folgte seinem Blick. Aus dem weitgehend unversehrten Gesindehaus war eine junge Frau getreten, groß, drahtig, gerüstet, das lange Gesicht unter einem Cassis mit Helmbusch, an der Seite den Säbel, am Arm den Reiterschild. Als sie die Kutsche erblickte, das Wappen, rot und golden und purpurn, erstarrte sie. Mit finsterer Miene trat sie heran, den Handschuh am Säbelknauf.

"Meine Großnichte", sagte der Alte, "Gujadanya da Vanya. – Gujadanya: Seine Ehrwürden Amando Almadarich von Harmamund. Dein Oheim und Vetter."