Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 28

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Mark Ragathsquell, in der Nacht vom 9. auf den 10. Tsa 1036 BF

Kloster La Dimenzia, weit nach Mitternacht

Autor: SteveT

Das Silberlicht des Madamals erleuchtete die mondhelle Nacht, die - reflektiert durch die nahezu geschlossene Schneedecke ringsumher - noch heller als gewöhnliche Vollmondnächte wirkte. Außer dem kurzen Schrei einer vorbeifliegenden Eule störte nichts die absolute nächtliche Stille auf dem Grund des von einer hohen Mauer umfriedeten Klosters der Heiligen Noiona in der gräflichen Gemarkung Ragathsquell. Auch die Schritte der über einem Dutzend Rösser und Maultiere, die sich dem Kloster im Dunkel der Nacht von Nordwesten her näherten, wurden beinahe vollkommen vom fesselhohen Schnee geschluckt und gedämpft.

Das vorderste Ross blies schnaubend eine Atemwolke aus seinen Nüstern in die frostklare Nacht, als es von seiner Reiterin direkt vor der Klostermauer gezügelt wurde.

"Da wären wir! La Dimenzia!", klärte sie flüsternd einige der ihr nachfolgenden Begleiter auf und verwendete dabei den Namen für das altehrwürdige Klsoter, der sich im Volksmund dafür eingebürgert hatte, auch wenn die borongeweihten Priester diese Bezeichnung nicht schätzten.

"Haltet einmal mein Pferd gut fest!", bestimmte Rifada da Vanya und drückte dem auf dem Ross neben ihr im Sattel sitzenden Burgcapitan Abelardo aus Scheffelstein die Zügel ihres eigenen Pferdes in die Hand. Rifada stemmte sich daraufhin balancierend im Sattel hoch, stellte die Füße auf diesen und richtete sich schließlich wackelig auf dem Pferderücken stehend zu ihrer vollen Größe auf. Boraccio D'Altea, der hünenhafte Cronvogt zu Khahirios, der sie mit seinen Männern und Frauen von seiner Burg aus hierher begleitet hatte, verfolgte ihre artistische Einlage mit verdutzt-skeptischem Blick.

So aber konnte Rifada über die annähernd drei Schritt hohe Mauer hinwegsehen. Das Hauptgebäude des Klosters war nur noch eine schwarzverkohlte Ruine. Der Schneefall der letzten Tage hatte auch die letzten Brandnester des flammenden Infernos gelöscht und zugedeckt, dessen unfreiwillige Zeugen Richeza, Belisetha und sie vor einigen Tagen geworden waren. Im Wirtschaftsgebäude aber brannte in einigen Kammern noch Kamin- oder Fackellicht. Offenbar hatten sich noch nicht alle Klosterbewohner selig träumend in die Arme ihres schwarzen Herrn begeben, obwohl inzwischen etwa die Stunde vor Mitternacht angebrochen sein sollte.

"Scheinbar ist der eine oder andere noch wach!", ließ Rifada ihre kopfstarke Begleitung wispernd wissen. "Da ich Euch nicht tiefer als unbedingt notwendig in diese Fehde hineinziehen will," wandte sie sich danach, noch immer flüsternd, an Dom Boraccio, nachdem sie schnörkellos vom Pferderücken hinab in den Schnee gehopst war, "schlage ich vor, dass Ihr mit Euren Leuten hier draußen auf uns wartet und die Umgebung im Auge behaltet, falls sich irgendjemand von außerhalb nähern sollte, der uns in die Quere kommen könnte. Ihr beide dagegen", sie wandte sich an Dom Abelardo und an den Waffenknecht ihres Schwagervaters Hesindian, "begleitet mich nach innen, wenn ich jetzt unseren Freund Amando Almadarich heraushole - ob es ihm gefällt oder nicht."

Sie kramte etwas aus ihrer Satteltasche hervor, was wie ein leerer Mehlsack aussah. Hatte sie deswegen heute früh bei den Windmühlen von Wilsemund haltmachen wollen und war im Inneren von einer der Windmühlen verschwunden?

"Da stecke ich unsere Boronskrähe hinein und ziehe ihm den Sack dicht über den Kopf. Solange Ihr also Acht gebt, dass er Euch nicht an Eurer Stimme erkennt, könnt Ihr ganz unbesorgt sein, dass die Harmamunds von Eurer Beteiligung an dieser schönen Geiselnahme erfahren ..."