Amazonenköniginnenreich Keshal Rondra
Das Amazonenköniginnenreich Keshal Rondra (tulam. Haus/Zuflucht der Rondra)
ist ein souveräner, südöstlich von Almada gelegener Zwergstaat mit eigener Königin und Gesetzgebung, der früher als selbstständige Enklave auf almadanischem Boden lag und sowohl kulturell, wie auch durch beidseitige Friedens- und Beistandsverträge noch heute eng an das Mittägliche Königreich angebunden ist.
Derographisch liegt das winzige Reich von Königin Ayshal Al'Yeshinna heute im wilden Niemandsland Transbosquirien, das die Novadis Zul'Djerim nennen. Innerhalb seiner Grenzen liegt die namensgebende amazonische Ordensfestung Keshal Rondra, die Gründungs- und Stammburg des kriegerischen Volkes der Achmad'sunni.
Historie
Im Südosten Almadas fand sich zur Regierungszeit des Priesterkaisers Gurvan und dessen lokalen Statthalters Zerilec ein Kämpferbund zusammen, der sich vor allem den Widerstandskampf aufs Panier geschrieben hatte. Angeführt wurde die Schar von der tulamidischen Kriegerin Ayla Al'Yeshinna und dem Baron Izlav Wolkenstein von Brig-Lo, ihr Geheimversteck war ein weitläufiges Höhlensystem in einem nur schwer zugänglichen Schluchtental nahe der Quelle des Schwarzen Bosquirs.
Alte Aufzeichnungen besagen, daß neben dem von den Sonnengebietern geschaßten Baron nur noch zwei weitere Männer - nämlich seine Brüder - zu den Anfangs zwanzig Rebellen gehörten, und daß die beiden Anführer in ständigem Streit miteinander lagen.
Nach einer großen Auseinandersetzung, bei der sich eine große Mehrheit auf die Seite Aylas schlug, fasste Izlav den Entschluß, den Geheimbund in Punin an die Suprema zu verraten und dadurch selbst Absolution und einen Gnadenerlaß für die ihm zur Last gelegten Missetaten zu erlangen.
Er und seine Brüder wurden jedoch von den Rebellen gestellt und getötet, noch ehe sie Punin erreicht hatten.
Zurück blieb eine verschworene Gemeinschaft, die nur noch aus Frauen bestand und sich unter Ayla Al'Yeshinnas alleiniges Kommando stellte. Die Tulamidin führte die Kämpferinnen - nun, da der mäßigende Einfluß Baron Izlavs entfiel - zu überaus wagemutigen Taten: Das städtische Puniner Archiv besitzt noch heute Berichte aus den Regierungsjahren von Fürstprima und Sonnengebieterin Zerila II., in denen die Amazonen den roten Hahn auf das Dach des Puniner Gilborntempels sezten oder über das Verschwinden des eilends angeforderten Großinquisitors aus Gareth, der nie in Punin ankam - mutmaßlich, weil ihn die Amazonen mitsamt seiner goldenen Kutsche und seinem Gefolge in den Fluten des Yaquirs versenkten.
Die Sonnengebieter ließen nahe des vermuteten Herkunftsortes der Amazonen eine eigene Garnisonsfestung der Sonnenlegion (die spätere Burg Wildenfest) an der Porta Magra errichten, einer Gebirgspforte, durch die die Kriegerinnen immer wieder in die Kernlande ihrer Lichtei vorstießen. Es gelang ihnen jedoch nicht, deren Versteck ausfindig zu machen.
In späteren Jahren verbesserte sich das Verhältnis der Amazonen zu den Kaisern und Provinzherren des Neuen Reiches sehr, weitere Amazonenburgen wurden in den nödlichen Schildlanden gegründet und auch die Hochkönigin aller Amazonen siedelte nach dorthin um (nach Burg Kurkum in den Beilunker Bergen). Die Achmad'sunni der Keshal Rondra blieben aber als die strenggläubigsten und traditionstreusten aller Amazonenvölker den strengen Regeln und Lebensvorgaben der Ordensgründerin Ayla Al'Yeshinna treu. Seit einem Vertrag zwischen Kaiser Eslam dem Münzreichen und Königin Azila Al'Yeshinna besteht ein gegenseitiger Beistands- und Bündnispakt zwischen dem Mittelreich und Almada im speziellen und dem Königinnenreich Keshal Rondra. Tatsächlich sah man die Achmad'sunni unter ihrer vorherigen Königin Shalima Al'Yeshinna gegen die Oger an der Trollpforte oder später unter der Führung ihrer Tochter Ayshal gegen die Orks und Borbaradianer kämpfen.
Lage
Die genaue Lage der Ordensfestung Keshal Rondra und des ganzen Königinnenreiches ist seit über 500 Jahren ein wohlgehütetes Geheimnis und da sich das Volk der Amazonen - bedingt durch seine Geschichte und der langen Verfolgung durch die Praioskirche - seit jeher der Verschwiegenheit und Geheimhaltung verpflichtet fühlt und zu keiner Nicht-Amazone auch nur ein Wort darüber verliert, wird sich dies auch so schnell nicht ändern. Die Keshal Rondra ist hauptsächlich eine Höhlenfestung, die in einem engen, von hochwandigen Steilhängen flankierten Schluchtental hinter dem Berg Djer Kulmaz nordwestlich der Quelle des Schwarzen Bosquirs liegt. Der einzige Zugang zu diesem Tal wird von einer stark bewachten Wehrmauer mit zwei Türmen abgeriegelt, dahinter erstreckt sich das eigentliche Tal als natürlicher 'Burghof' in dem auch die Hütten des Gesindes und der bäuerlichen Untertanen der Amazonenkönigin liegen - denn auch diese gibt es und auch sie sind, der strengen Gesetzgebung der Amazonen entsprechend, allesamt weiblichen Geschlechts, denn kein Mann und kein Knabe darf das Festungstal seit dem Verrat Baron Izlavs jemals wieder betreten. Die Kasematten, Wohnräume und Stallungen der Kriegerinnen, wie auch der Thronsaal, der Andachtsraum und die Gemächer der Königin sind ursprünglich allesamt Höhlen natürlichen Ursprungs, die aber im Laufe ungezählter Generationen inzwischen durchaus wohnlich eingerichtet und ausstaffiert wurden.
Unter den Magnaten der heutigen Nobleza wissen nur Gräfin Shahane Al'Kasim, die selbst eine ehemalige Amazone ist und auf der Keshal Rondra geboren wurde, und die bosquirische Junkerin Rifada da Vanya, die als junges Mädchen von den Achmad'sunni aus Ferkinahand errettet wurde, um die Lage der Amazonenfestung. Zudem dient Rifadas Tochter Gujadanya noch bis 1036 BF als Schwertschwester auf der Festung.
Selbstverständlich kann auch der Mondenkaiser Hal II. die amazonische Monarchin Ayshal kontaktieren, wenn er dies für erforderlich erachtet. Die Amazonenkriegerin Selimeda Al'Shabra weilt eigens zu diesem Zweck als Gesandte an seinem Hof.