Chronik.Ereignis1033 LSV 95: Unterschied zwischen den Versionen

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==[[Ragath]], 3. Praios 1033 BF==
==[[Ragath]], 3. und 4. Praios 1033 BF==
===In Garten des [[Castillo Ragath]] (am Abend)===
===Auf [[Castillo Ragath]]===
'''Autor:''' [[Benutzer:Lindholz|Lindholz]]
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|León de Vivar]]


"Ist er das?" Neugierig blickt [[Alisea von Lindholz]] zu der Gruppe von Männern hinüber, die soeben den Weg aus goldgelbem Sand betreten haben, der am Südrand des Ziergartens von Burg Ragath entlangführt. Zusammen mit ihrer Schwester sitzt die junge Domnatella auf einer weißen Marmorbank, deren Rückenlehne von einem so filigranem Kreuzmuster durchbrochen ist, dass man es kaum wagt, sich dagegen zu lehnen. Sie selbst hat davon ohnehin Abstand genommen, bringt eine gerade Sitzhaltung doch ihr Dekolleté in dem graublauem Kleid, welches die Farbe ihrer Augen widerspiegelt, wesentlich besser zur Geltung. Sie hat das Gewand und den passenden mit einer Feder verzierten Hut erst kürzlich erworben und ist noch immer voller Bewunderung für den Meister von Nadel und Faden, der dieses auf den ersten Blick schlichte, doch im Detail raffiniert gearbeitete Meisterwerk der Scheiderkunst erschaffen hat. Sie hofft, es werde auch jenem blonden Edelmann auffallen, dessen jetziger Weg ihn zwangsläufig nur wenige Schritte von ihr entfernt vorbeiführen wird.
Dom [[León de Vivar|León]] nutzt die restlichen Tage bis zur Wiedereröffnung der Sitzung, um mit seinen Freunden und Verbündeten zu sprechen und bei ihnen - sofern sie nicht ohnehin bereits von vornherein ihre Zustimmung bekundet haben - noch einmal diskret für seinen Antrag zu werben, so wie er es auch bei Domna [[Mireia von Culming|Mireia]] getan hat. Verschwiegene Runden finden im Kreise der [[Descendiente]]s statt, doch der Vivar sucht auch Dom [[Leonardo Falcomar di Rastino]], dessen Familia bekanntermaßen rahjanische Traditionen hat sowie einige [[Grafschaft Ragath|ragatische]] Edelleute wie Domna [[Radia von Franfeld|Radia]] oder den jungen Dom [[Thallian Damotil|Thallian]] auf. Sogar Domna [[Sveva ai-Gurth]] stattet er einen Besuch ab und trägt ihr vorsichtig sein Anliegen vor. Dass das Gespräch der beiden diesmal nicht wie noch im vergangen Perainemond beim gemeinsamen Bade stattgefunden habe, wird von beiden beteuert - und wer wollte anderes behaupten?
 
Um ihn länger in Augenschein nehmen zu können ohne aufdringlich zu wirken, zieht Domnita Alisea eine Blüte des prachtvollen Rosenstrauches, der der Bank Schatten spendet, zu sich herab und blickt darüber hinweg. Der Duft der vollen, zartgelben Blüte, die sich zum Rand hin pastellorange färben, ist süß und intensiv, doch die Adlige ist zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um der rahjanischen Gabe, die sich in ihrer Hand darbietet, die Aufmerksamkeit zuzugestehen, die diese eigentlich verdient.
 
Der Gang elegant, die Kleidung ohne Tadel und ein angenehmes Gesicht mit blauen Augen und schön geformten Lippen hat der wohl um die vierzig Jahre zählende Adlige, der einer der zur Zeit bedeutendsten Familias des Königreiches entstammt. Doch das Alter lässt sich nicht ewig verleugnen und schon bald werden die ausschweifenden Jahre ihren Tribut fordern. Das zeichnet sich jetzt schon ab. In niederen Kreisen würde wohl ein einfaches "zu alt" ausreichen, um den Vogt des [[Gräflich Thangolforst|Thangolforstes]] für sie als potentiellen Heiratskandidaten auszuschließen. Doch blaues Blut verbindet sich meist nach anderen Regeln und sie kann ihren Vater sogar verstehen, der seinen beiden Töchtern diesen Mann aufs wärmste empfohlen hat. Dennoch bedauert sie es, dass Vaters Wahl nicht auf den [[León Dhachmani de Vivar|schönen Baron des Taubentals]] gefallen ist. Dieser scheint jedoch auch noch wenig gewillt zu sein, schon an den Eintritt in den Travienstand zu denken und wenn, wird er wohl eine dynastisch für ihn günstigere Verbindung wählen.
 
"Ja", beantwortet ihre Schwester währenddessen ihre anfangs gestellte Frage und reißt Domnita Alisea somit aus ihrem Gedankengang. Ein Seufzen unterdrückend entlässt diese daraufhin die Blüte in die Freiheit und blickt zu [[Lianna von Lindholz|Lianna]] hinüber, welche sich schon wieder ihrem Buch zugewandt hat. Das Werk von Arto Telessi trägt den Titel ''Nosce te ipsum'' und ist ihnen von ihrem ehemaligen Hauslehrer mit den besten Grüßen zugeschickt worden. Es handele sich um eine ganz erstaunliche und äußerst interessante Schrift, hat er in dem beiliegenden Brief versichert. Diese Formulierung schließt quasi schon aus, dass Domnita Alisea unter den zahlreichen bedruckten Seiten auch nur eine finden wird, die ihr nicht ein gelangweiltes Gähnen entlocken wird.
 
Leicht enerviert entfaltet die Adlige mit den blonden, zu Locken gedrehten und in einer aufwändigen Frisur verarbeiteten Haaren, welche man unter dem Hut nur erahnen kann, ihren Fächer mit der Linken. Hinter diesem Sichtschutz raunt sie der jüngeren Schwester "Du könntest dir ruhig etwas Mühe geben und meinem Beispiel folgen" zu, während sie den Blick wieder auf die Männern richtet, die inzwischen fast auf Hörweite herangekommen sind.
 
Domnita Lianna schiebt sich lediglich eine Strähne ihres braunen Haares aus dem Gesicht, als sie antwortet: "Wenn ich mich genau so geben würde wie du, hätte er doch gar keine Auswahl." Was der um ein Jahr Älteren einen Laut entlockt, den Lianna irgendwo zwischen leichter Entrüstung und unterdrücktem Lachen einzuordnen weiß. Dann jedoch wirft auch die jüngere der beiden Damen den Neuankömmlingen einen neugierigen Blick und ein schüchternes Lächeln zu.


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Version vom 1. August 2010, 11:11 Uhr

Ragath, 3. und 4. Praios 1033 BF

Auf Castillo Ragath

Autor: León de Vivar

Dom León nutzt die restlichen Tage bis zur Wiedereröffnung der Sitzung, um mit seinen Freunden und Verbündeten zu sprechen und bei ihnen - sofern sie nicht ohnehin bereits von vornherein ihre Zustimmung bekundet haben - noch einmal diskret für seinen Antrag zu werben, so wie er es auch bei Domna Mireia getan hat. Verschwiegene Runden finden im Kreise der Descendientes statt, doch der Vivar sucht auch Dom Leonardo Falcomar di Rastino, dessen Familia bekanntermaßen rahjanische Traditionen hat sowie einige ragatische Edelleute wie Domna Radia oder den jungen Dom Thallian auf. Sogar Domna Sveva ai-Gurth stattet er einen Besuch ab und trägt ihr vorsichtig sein Anliegen vor. Dass das Gespräch der beiden diesmal nicht wie noch im vergangen Perainemond beim gemeinsamen Bade stattgefunden habe, wird von beiden beteuert - und wer wollte anderes behaupten?

Chronik:1033
Die Landständeversammlung
Teil 95