Ratzingen: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K (→Örtlichkeiten) |
||
Zeile 42: | Zeile 42: | ||
An der firunwärtigen Seite des Platzes steht der mächtige [[Palacio Ippolito]], die (neue) Residenz der [[Junkergut Dalias|Junker von Dalias]] und Barone von Nemento. An der praioswärtigen Seite des Platzes erhebt sich – etwas weniger wuchtig – das '''Rathaus''' und Amtsgericht. Neben Schreibstuben und dem örtlichen Archiv verfügt das Gebäude auch über Dienst- und Schlafgemächer für die Corregidora und hohe Gäste der Stadt. Der Bau wird derzeit um zwei nach hinten gelagerte Flügel erweitert, um repräsentativere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. | An der firunwärtigen Seite des Platzes steht der mächtige [[Palacio Ippolito]], die (neue) Residenz der [[Junkergut Dalias|Junker von Dalias]] und Barone von Nemento. An der praioswärtigen Seite des Platzes erhebt sich – etwas weniger wuchtig – das '''Rathaus''' und Amtsgericht. Neben Schreibstuben und dem örtlichen Archiv verfügt das Gebäude auch über Dienst- und Schlafgemächer für die Corregidora und hohe Gäste der Stadt. Der Bau wird derzeit um zwei nach hinten gelagerte Flügel erweitert, um repräsentativere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. | ||
Eine zweite große Baustelle findet man im neu eingemeindeten Stadtteil [[Theronshafen]] am gegenüberliegenden Flussufer. Dort lässt Baron Nicetos einen modernen '''Palacio''' errichten, um den aus allen Nähten platzenden Streitturm der Familia zu entlasten. Die nötigen Dukaten hat er wohl vom Verkauf der Siedlung an Ratzingen kurz nach dem Erwerb der Stadtrechte. Theronshafen ist Zentrum des Ratzinger Flusshandels und als solches unverzichtbar für die Bewältigung des stetig wachsenden Handelsstroms. Und wo viel Geld fließt, ist auch das käufliche Vergnügen nicht weit: In der '''Roten Oase''' kann man dem Glücksspiel frönen oder die Dukaten in ein paar schöne Stunden in den Armen eines leichten Mädchens oder hübschen Knabens investieren. | Eine zweite große Baustelle findet man im neu eingemeindeten Stadtteil [[Theronshafen]] am gegenüberliegenden Flussufer. Dort lässt Baron Nicetos einen modernen '''[[Palacio Amaros|Palacio]]''' errichten, um den aus allen Nähten platzenden Streitturm der Familia zu entlasten. Die nötigen Dukaten hat er wohl vom Verkauf der Siedlung an Ratzingen kurz nach dem Erwerb der Stadtrechte. Theronshafen ist Zentrum des Ratzinger Flusshandels und als solches unverzichtbar für die Bewältigung des stetig wachsenden Handelsstroms. Und wo viel Geld fließt, ist auch das käufliche Vergnügen nicht weit: In der '''Roten Oase''' kann man dem Glücksspiel frönen oder die Dukaten in ein paar schöne Stunden in den Armen eines leichten Mädchens oder hübschen Knabens investieren. | ||
==Quellen== | ==Quellen== |
Version vom 23. Januar 2025, 13:40 Uhr
|
Ratzingen ist eine Landstadt, die verkehrsgünstig im Herzen des Yaquirtals liegt. Heute herrscht Corregidora Zulay de Comino über den Ort.
Wer Waren abseits des Yaquirs durch die Talschaft transportieren oder vom Eisenwald herab kommend mit Holz oder Erzen handeln will, der kommt schwerlich umhin, in Ratzingen Station zu machen, wo einmal wöchentlich – natürlich am Markttag – „Großer Markt“ abgehalten wird. In Ratzingen trifft der hier bereits schiffbare Theron auf die Weinstraße von Punin nach Sherbeth und Weinbergen. Die gute Lage ist auch der Grund, warum Ratzingen bisweilen als Benedictia [bosp. "die Gesegnete"] umschrieben wird.
Politik
Die wirtschaftlich bedeutende Lage und das Gedeihen der Siedlung veranlassten Baron Ancuiras Alfaran, der während eines Zusammentritts der Almadaner Landstände das Ende seiner Herrschaft über die Baronie Artésa gekommen sah, Ratzingen aus seiner Baronie herauszulösen und dem Grafen des Yaquirtals als gräfliches Eigengut direkt zu unterstellen. Der ihm nachfolgende Baron, Escalio d'Artésa, kam nicht umhin, sogleich begehrlich seine Hände nach dem wohlhabenden Markt auszustrecken - und mit Hilfe der Familias von Rebenthal und Al'Shirasgan wäre dieser auch beinahe gewaltsam wieder an ihn zurückgefallen.
Selten zuvor waren die Spannungen zwischen den Bürgerlichen, die eine städtische Zunftordnung und einen Rat nach dem Vorbild Punins wollten, und den lokalen Soberanes, die nach wie vor die alte Clientel-Ordnung verteidigten, so offen hervorgetreten wie in jenen Tagen. Und der neue Castellan Gualdo di Dalias y Gurnabán setzte harte Mittel ein, um die Ratsbefürworter klein zu halten oder gar aus dem Ort zu vertreiben. Unterstützt wurde er von der reichen Novadisippe der Beni Nasreddini, welchen im Gegenzug die Rechte über die Steuerpacht für den Markt verkauft wurde.
Die Lage änderte sich allerdings deutlich, als während der Unruhen zum Ende der Herrschaft Selindian Hals gleich drei der am Ringen um Ratzingen beteiligten Adligen verstarben: Castellan Gualdo di Dalias und Baron Escalio d'Artésa ebenso wie Graf Praiodar von Streitzig ä. H.. Der neuen Baron, Nicetos von Lindholz, befürwortete den Aufstieg Ratzingens zur Stadt, da er einen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten agierenden Stadtrat einem gräflichen Castellan vorzog und so war der Widerstand deutlich erlahmt, als die Bürgerschaft dem neuen Grafen Gendahar von Streitzig erneut ihre Bitte um die Verleihung der Stadtrechte vortrug. Im Rahja 1034 BF machte er Ratzingen zur Landstadt und ernannte die von der Bürgerschaft nominierte Zulay de Comino zur ersten Corregidora.
Zulay de Comino, die dem Ort einst als Marktrichterin diente, bemüht sich seitdem um Ausgleich zwischen den Parteiungen, die sich im Stadtrat, dem Cabildo, tummeln. Neben den Händlersippen Al’Chalil und Beni Nasreddini sind hier auch Vertreter der örtlichen Tempel sowie Gesandte der einflussreichsten Adelsgeschlechter zu finden; darunter Alrico Honorio di Dalias y las Dardas, Portano d'Artésa, Amaros Desidero von Lindholz, und Imanyada von Rebenthal. Der Cabildo besitzt einen Einfluss, gegen den die Corregidora alleine nicht ankommen könnte. Ein Beispiel für diese ungewöhnliche Machtstellung ist auch, dass der Cabildo dem Grafen das Recht abgerungen hat, dass er dazu angehalten sei, eine Corregidora aus den drei von dem Cabildo untertänigst vorgeschlagenen Kandidaten zu wählen.
Zudem haben sowohl Baron Nicetos von Lindholz als auch Ranudo di Dalias y las Dardas, Baron von Nemento, ihre Amtssitze in die Landstadt verlegt. Diese Konstellation verspricht für die nächsten Jahre nicht nur eine kulturelle und wirtschaftliche Blüte des Ortes, sondern auch ein stetes Buhlen der Adligen, um den Einfluss in der Stadt, wobei die di Dalias weiterhin auf eine Zusammenarbeit mit den ihres Marktrechtes beraubten Beni Nasreddini setzen, während die von Lindholz die Nähe der Familia Al'Chalil sowie des Fernhändlers Luciano Rueda suchen.
Derographie
Lage
Ratzingen liegt nordwestlich des Alten Waldes. Hier trifft der hier bereits schiffbare Theron auf die Weinstraße von Punin nach Sherbeth und Weinbergen. Wo die Gemarkung der Landstadt endet, beginnen die Besitztümer der Daliaser Junker, von welchen Ratzingen vollkommen umschlossen wird.
Örtlichkeiten
Innerhalb der Ringmauer Ratzingens erheben sich fünf hohe und trutzige Streittürme. Jeder dieser Türme ist einer anderen Adelsfamilia des Umlandes zu Eigen: Der Baronsfamilias di Dalias und von Lindholz, den Junkerhäusern d'Artéas und Perain sowie dem einstigen almadanischen Fürstengeschlecht derer von Rebenthal. Den weithin sichtbaren Streittürmen hat der Markt Ratzingen auch seinen spöttischen Beinamen zu verdanken: Klein-Taladur, in Anlehnung an die noch markantere valguzische Streitturmstadt.
Der Sancta-Theria-Tempel, der der Herrin Peraine geweiht ist, ist ein Göttinnenhaus von beachtlicher Größe und bietet bis zu 300 Gläubigen Platz.
Der hiesige Tempel der Schatten steht unter der Leitung des Vogtvikars Aldan Al'Chalil, eines Sohnes der Handelsherrin Galeazza Al’Chalil. Der Phextempel ist vor allem mit dem Einfädeln und Beurkunden von Handelsabschlüssen beschäftigt. Das Gebäude am Rande des Ortes, direkt an der Wehrmauer gelegen, ist keine 40 Götterläufe alt und verfügt über den Charme einer Lagerhalle. Große Tempelschätze oder eine düster-geheimnisvolle Ausstattung sucht man hier vergebens.
Der Graf-Praiodar-Platz ist das Zentrum der Stadt. Der rechteckige und ungefähr 50 Schritt breite und 100 Schritt lange Platz ist umgeben von den wichtigsten Gebäuden des Ortes und allwöchentlich Schauplatz des Ratzinger Marktes. Der Platz ist in seiner Gänze gepflastert, was ansonsten in Ratzingen nur auf die Weinstraße zutrifft, die als Achsstraße den Ort und den Marktplatz durchschneidet. In seiner Mitte befindet sich eine heroische Statue des verstorbenen Grafen, die sich über einem muter plätschernden Brunnen erhebt.
An der firunwärtigen Seite des Platzes steht der mächtige Palacio Ippolito, die (neue) Residenz der Junker von Dalias und Barone von Nemento. An der praioswärtigen Seite des Platzes erhebt sich – etwas weniger wuchtig – das Rathaus und Amtsgericht. Neben Schreibstuben und dem örtlichen Archiv verfügt das Gebäude auch über Dienst- und Schlafgemächer für die Corregidora und hohe Gäste der Stadt. Der Bau wird derzeit um zwei nach hinten gelagerte Flügel erweitert, um repräsentativere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Eine zweite große Baustelle findet man im neu eingemeindeten Stadtteil Theronshafen am gegenüberliegenden Flussufer. Dort lässt Baron Nicetos einen modernen Palacio errichten, um den aus allen Nähten platzenden Streitturm der Familia zu entlasten. Die nötigen Dukaten hat er wohl vom Verkauf der Siedlung an Ratzingen kurz nach dem Erwerb der Stadtrechte. Theronshafen ist Zentrum des Ratzinger Flusshandels und als solches unverzichtbar für die Bewältigung des stetig wachsenden Handelsstroms. Und wo viel Geld fließt, ist auch das käufliche Vergnügen nicht weit: In der Roten Oase kann man dem Glücksspiel frönen oder die Dukaten in ein paar schöne Stunden in den Armen eines leichten Mädchens oder hübschen Knabens investieren.
Quellen
- Herz des Reiches S. 146 (Erwähnung)