Erste Schlacht von Heldor: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Oktober 2014, 12:42 Uhr
Erste Schlacht von Heldor | |
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Datum: 25. Hesinde 904 BF | |
Konfliktparteien | |
Chiarissimo von Rebenthal | Pellice von Ragathsquell |
Befehlshaber | |
Talfan von Aranjuez | Pellice von Ragathsquell |
Truppenstärke | |
ca. 3.500 | ca. 3.000 |
Verluste | |
Schwer | Schwer |
Schlachten und Gefechte in Almada während der Kaiserlosen Zeiten | |
Erste Schlacht von Heldor - Schlacht von Albesh - Schlacht von Yrosien - Schlacht von Ragath - Zweite Schlacht von Heldor |
Die Erste Schlacht von Heldor war eine Auseinandersetzung während der Kaiserlosen Zeiten auf dem Boden der Baronie Dubios. Sie gilt, im Winter ausgetragen, als eine der blutigsten Schlachten auf almadanischem Boden.
Hintergrund
Mit dem Tode Kaiser Valpos im Jahre 902 BF erlosch die Dynastie der Eslamidenkaiser im Mannesstamm. Da seine noch dazu schwachsinnige Tochter weder die Eslamskrone noch die Kaiserwürde erben konnte, traten alsbald überall im Reich Thronprätendenten auf den Plan, so auch in Almada. Mächtigster Anwärter im mittäglichen Königreich war Chiarissimo von Rebenthal, ehedem Mundschenk des verschiedenen Kaisers. Doch bereits im Jahre 904 erhob sich Pellice von Ragathsquell, Gräfin von Ragath, gegen den Yaquirtaler und erklärte sich ihrerseits zur Kaiserin.
Der Rebenthaler befahl umgehend seinem Feldherrn und letztem Marschall Almadas, Talfan von Aranjuez, die Konkurrentin anzugreifen. Zwar erschien ein Feldzug ob der fortgeschrittenen Jahreszeit kaum sinnvoll, doch wollte Chiarissimo von Rebenthal den Aufruhr im Keim ersticken, bevor daraus ein Flächenbrand wurde, und auch andere almadanischen Landstriche von seiner Sache abfallen konnten.
Nicht nur ob seiner ragatischen Abkunft hätte der Marschall wohl eine diplomatische Lösung bevorzugt. Dennoch sammelte er zähneknirschend ein Heer auf der Schwanenhöh. Der erste Schneefall zwang das Aufgebot schließlich zum Aufbruch, obgleich noch nicht alle Kräfte versammelt waren. Man stieß entlang der Reichsstraße II nach Norden vor, in der Hoffnung, mit der schnellen Einnahme Ragaths und Besetzung des Ragatischen Kessels die Usurpatorin ihrer Machtbasis zu berauben. Diese war freilich ihrerseits nicht untätig geblieben und hatte ihre Unterstützer, darunter auch Angehörige des Marschalls, mit ihren Reisigen nach Ragath befohlen. In einem schnellen Schlag gegen den vermeintlich noch unvorbereiteten Rivalen sah sie ihre besten Erfolgsaussichten.
Zwar hätte sie den Angriff auch in den starken Festen Ragatiens abwarten können, zumal große Heere im Winter umso schwerer zu versorgen sind, und die Verluste der Belagerer vermutlich beträchtlich gewesen wären. Die alten Animositäten zwischen Ragatiern und Yaquirtalern und letztlich auch der Wunsch die Kaiserkrone auf dem Schlachtfeld zu erringen, bewogen Gräfin Pellice schließlich dazu, sich auf den Feldern südlich von Heldor zur offenen Feldschlacht zu stellen.
Ausgangslage
Dom Talfans Streitmacht war zahlenmäßig leicht überlegen, doch hatten seine Truppen am Vortag einen Gewaltmarsch absolviert. Als Vorreiter dem Marschall berichtet hatten, dass Domna Pellice ihrerseits ein Heer versammelte, hatte er gehofft, die Ragathsquellerin zum Kampf stellen zu können, noch ehe alle ihre Gefolgsleute eingetroffen waren.
Beide Parteien, jeweils überrascht vom Anmarsch der anderen, suchten einen verlustreichen Winterfeldzug zu vermeiden, und planten daher den Gegner in einem einzigen Schlag zu vernichten. Die ebenen Felder von Heldor, begrenzt durch den Yaquir auf der einen Seite und den Dubianer Höhen auf der anderen, schienen beiden Feldherren dafür ideal.
Dabei waren die Pläne durchaus ähnlich: beide Feldherren suchten auf dem für die Reiterei günstigen Gelände an der Reichsstraße den Durchbruch, um dann den Gegner gegen den Yaquir zu drücken.
Schlachtverlauf
Durch die beinahe identischen Pläne entwickelten sich sogleich auf dem östlichen Teil des Schlachtfeldes schwere Kämpfe, als die Reiterei beider Seiten zusammentraf. Die Ragatier, seit den Tagen der Almadaner Dragoner der Inbegriff Schwerer Reiterei, ritten die Yaquirtaler Reiterei dabei buchstäblich über den Haufen. Rasch eingesetzte Reserven verhinderten den völligen Zusammenbruch dieses Flügels, doch mussten sich Dom Talfans Leute unter schweren Verlusten Schritt um Schritt zurückziehen.
Anderenorts wogten die Kämpfe verbissen hin und her, ohne dass eine Seite die Oberhand zu gewinnen vermochte. In gewisser Weise griff das Kampfgeschehen sogar auf die Dubianer Höhen über, schickten die Feldherren doch immer wieder Späher hinauf, um sich vom erhöhten Gelände aus einen Überblick übers Schlachtgeschehen zu verschaffen. So kam es dort in winterlichen Obstgärten und zwischen Rebstöcken immer wieder zu kleinen Scharmützeln und Zweikämpfen, wenn die Kundschafter beider Parteien dort aufeinander trafen.
Als der rechte Flügel der Parteigänger Dom Chiarissimos einmal mehr bedenklich wankte, befahl Domna Pellice ihrer letzten Reserve, den Streitern der Mark Ragathsquell, hier an der Reichsstraße anzugreifen, um den endgültigen Durchbruch zu erzwingen. Dem Kommandeur des Harmamunder Aufgebotes aber, neben ihren eigenen Ragathsquellern das stärkste Kontingent in den Reihen der Mark, missfiel der Ton des überbrachten Befehles. Beide Familias standen sich in Alter und Stolz in Nichts nach, und waren als Nachbarn schon seit Menschengedenken Rivalen. Womöglich war es nur die ungeschickte Formulierung eines erschöpften Botenreiters in der Hitze der Schlacht - über den Wortlaut jedenfalls streiten beide Häuser noch heute.
Durch diese Verzögerung versäumte es Domna Pellice die Entscheidung herbei zu führen und diese fiel an anderer Stelle. Mit seiner eigenen Garde und letzten verbliebenen Reserve warf sich der Marschall seinerseits im Zentrum in die Schlacht, wo die Streiter der Gräfin nach stundenlangen Kämpfen diesem Angriff nichts mehr entgegen zu setzen hatten. Hilflos musste Domna Pellice, die mit dem Harmamunder noch immer die Botenreiter hin und her jagte, zusehen, wie ihre Mitte zerbrach. Die endlich eingesetzte Reserve wurde eilig in die Mitte geworfen, jedoch von ihren fliehenden Kameraden hinfort gerissen.
An einen geordneten Rückzug des zweigeteilten Heeres war nun nicht mehr zu denken. Der linker Flügel, wo eben noch ihr Sieg zum Greifen nahe schien, löste sich innerhalb kürzester Zeit auf, als sich die Kunde verbreitete, dass der Gegner im Zentrum durchgebrochen war. Im einsetzenden Schneetreiben flüchteten die Versprengten in die Dubianer Höhen. Die Gegner waren glücklicherweise zu erschöpft für eine ernstliche Verfolgung in solchem Gelände.
Wer aber auf dem rechten, yaquirnahen Flügel focht, hatte ungleich weniger Glück. Aus dem Zentrum drängten die siegreichen Yaquirtaler nach links, fielen den Ragatiern in Flanke und Rücken und trieben sie immer mehr gegen den Fluss. Die Kämpfe wurden mit solcher Erbitterung geführt, dass man sich am Ende selbst noch im hüfthohen Wasser beharkte. Einigen kräftigen Schwimmern, die sich rechtzeitig ihrer Kettenhemden hatten entledigen können, gelang es tatsächlich die kalten Fluten des breiten Stromes zu durchqueren. Viele jedoch ertranken bei dem Versuch und noch mehr wurden am Ufer oder im flachen Wasser erschlagen - sei es, weil ihre schweren Rüstungen das Schwimmen von vorneherein aussichtslos machte, oder aber sie ihr leichteres Rüstzeug zu spät abgelegt hatten, und so leichte Opfer der nachdrängenden Sieger wurden.
Folgen
Obgleich das, was von der Armee Pellice von Ragathsquells noch geblieben war, das Schlachtfeld in heilloser Flucht verließ, hielten sich die strategischen Auswirkungen in Grenzen. Chiarissmo von Rebenthals Heer hatte selbst schwerste Verluste erlitten und war viel zu erschöpft für eine geordnete Verfolgung. Die wenig später begonnene Belagerung von Ragath konnte im hereinbrechenden Winter nicht aufrecht erhalten werden, sodass das Ziel den Aufruhr schnell niederzuwerfen aufgegeben werden musste.
Bereits kurze Zeit später begann in beiden Lagern der wiederholte Abfall wichtiger Unterstützer, die sich ihrerseits zu Königen und Kaisern erklärten, so auch die Harmamunder, deren Hader mit den Ragathsquellern wesentlich zur Niederlage von Heldor beigetragen hatte. Darüber hinaus begannen beide Prätendenten sich in Gefechte mit Anwärtern außerhalb Almadas zu verstricken, sodass die Erste Schlacht von Heldor zwar als äußerst blutiges Gemetzel in die an blutigen Gemetzeln nicht arme Geschichte Almadas einging, tatsächlich aber kaum nachhaltige Auswirkungen auf das weitere Geschehen der Kaiserlosen Zeiten hatte.
Liste der Beteiligten
Für Chiarissimo von Rebenthal (Auswahl)
- Talfan von Aranjuez, Feldherr und letzter Marschall Almadas
Für Pellice von Ragathsquell (Auswahl)
- Pellice von Ragathsquell, Gräfin von Ragath und (Gegen)Kaiserin
- Ludovigo von Aranjuez, Junker von Aranjuez