Schlacht von Ragath
Datum: 15. Boron 926 BF | |
Konfliktparteien | |
Harun I. | Ragatier |
Befehlshaber | |
Harun I. | Pellice von Ragathsquell, Gutierre von Harmamund |
Truppenstärke | |
ca. 1.700 | ca. 2.100 |
Verluste | |
mittel | mittel |
Schlachten und Gefechte in Almada während der Kaiserlosen Zeiten | |
Erste Schlacht von Heldor - Schlacht von Albesh - Schlacht von Yrosien - Schlacht von Ragath - Zweite Schlacht von Heldor |
In der Schlacht von Ragath während der Kaiserlosen Zeiten stoppten die Adligen Ragaths den Siegeszug der Novadis.
Hintergrund[Quelltext bearbeiten]
Während sich seit dem Tode Kaiser Valpos im Jahre 902 BF in Almada wie im Reich die Prätendenten gegenseitig bekriegten, nutzte Kalif Malkillah die Uneinigkeit und eroberte mit einem Überraschungsangriff seiner Reiterkrieger Süd-Almada. Nachdem er die unterlegenen Truppen Gräfin Hadjinsunnis von Yaquirtal am 29. Rondra 926 in der Schlacht von Yrosien vernichtend geschlagen hatte, zog er wenig später kampflos in Punin ein. Der Kalif selbst kehrte anschließend mit einem Teil des Heeres heim, sein Blutsbruder Harun aber erklärte sich in der Capitale zu einem weiteren Gegenkaiser.
Kern des Invasionsheeres Malkillahs waren die vom Kalifen selbst aufgestellten Murawidun und neun Lanzen Schwere Spahija-Reiterei. Nach dessen Abzug verblieb Harun lediglich die Hälfte der Elite-Reiterei, dafür strömten aber, angezogen von den schneinbar spielerisch erzielten Erfolgen, mehr und mehr beutegierige Wüstenkrieger zu seinen Fahnen. Um seine Leute bei Laune und vor allem beisammen zu halten, bedurfte es weiterer Erfolge und Eroberungen. So wandte er sich, durch angeworbene Mercenarios verstärkt, Ragatien zu.
Dieses war ebenso reich wie zerstritten. Entsprechend hatte niemand auf den Hilferuf Gräfin Hadjinsunnis reagiert, und nicht einmal der Fall Punins sorgte für dringend nötige Einigkeit. Die beiden mächtigsten Magnaten waren die Gräfin Pellice von Ragathsquell und ihr Widersacher Gutierre von Harmamund. Beide entstammten traditionell verfeindeten Familias, ein Umstand der die Ragatier schon 904 in der Ersten Schlacht von Heldor den Sieg gekostet hatte. In den folgenden Jahren war die Kluft immer größer geworden, und die Niederlage in der Püschelwald gegen Porquid von Ferdok führte 914 zum endgültigen Bruch.
Durch seine Späher vorgewarnt konnte sich Harun alsbald selbst davon überzeugen, dass die trutzigen Befestigungen von Ragath nicht im Handstreich zu nehmen waren. Die beginnende Tristeza, vor allem aber der Mangel an geeigneten Truppen für eine lange Belagerung ließen eine solche wenig attraktiv erscheinen. So schlug er vor den Mauern ein Lager auf, und ließ seine Reiterkrieger das Umland verheeren, in der Hoffnung die Ragatier zu einer offenen Feldschlacht zu provozieren. Als Sieger hoffte er dann wie Wochen zuvor in Punin erneut kampflos in die Stadt einrücken zu können.
Diese hatten getrennt zu den Fahnen gerufen, Domna Pellice nach Castillo Quazzano, Dom Gutierre nach Burg Harmamund. Vom schnellen Angriff Haruns überrascht, wagte die Gräfin allerdings nicht mehr Ragath zu verlassen, sodass ihr Heer führerlos einen halben Tagesmarsch entfernt kampierte. Hier überrschte sie der Harmamunder und konnte die Magnaten überzeugen gemeinsam mit ihm gen Ragath zu ziehen.
Ausgangslage[Quelltext bearbeiten]
Harun hatte durch seine plündernden Reiter rechtzeitig vom Anmarsch des Entsatzheeres erfahren, sodass ihm ausreichend Zeit blieb seine Truppen zu sammeln. Um nicht zwischen den Mauern der Stadt und dem gegnerischen Heer zerrieben zu werden, stellte er sich südlich von Ragath zu Schlacht.
Die beiden ragatischen Kontrahenten hielten nur einen gleichermaßen kurzen wie eisigen Kriegsrat. Beide mussten sich den plündernden Novadis stellen, wollten sie nicht riskieren wichtige Parteigänger zu verlieren. Und beide wussten, dass sie alleine nicht stark genug dafür wären. So bildete Domna Pellices Infanterie aus Ragath den rechten Flügel, das Zentrum bildeten die Mercenarios und Reisigen der Magnaten beider Parteiungen, während die beiden Kavallerieaufgebote auf dem linken Flügel vereint wurden. Hauptgrund für diese Aufteilung war, dass man nicht annehmen konnte, dass die Novadis abwarten würden, bis man eine ausgefeilte Schlachtordnung gebildet hatte. Somit lag es nahe, dass der größte Teil der Besatzung Ragaths den stadtnahen rechten, die mobile Reiterei den stadtfernen linken Flügel würde bilden müssen. Die Reserve bildete das Aufgebot der Mark Ragathsquell mit den Hausgarden den beiden Rivalen.
Eine solche Aufstellung hatte Harun bis zu einem gewissen Grad vorausgesehen, sodass er voll darauf setzen konnte, dass seine Reiterei wie schon in der Schlacht von Yrosien kurzen Prozess mit dem gegnerischen Fußvolk machen würde. Daher ordnete er links und in der Mitte seine mehrheitlich aus Leichter Reiterei bestehenden Wüstenkrieger nach Stämmen, derweil auf dem rechten Flügel seine Söldnerinfanterie aufzog. Deren Condottieri hatten ihn vor der Schweren Reiterei Ragatiens gewarnt, eine Waffengattung über welche die Gräfin Hadjinsunni nur in geringem Maße verfügt hatte. Die Mercenarios, an deren Motivation er hinsichtlich einer bevorstehenden Schlacht gegen ihre Landsleute er nicht zu Unrecht zweifelte, sollte die gegnerische Kavallerie zumindest lange genug beschäftigen, bis seine eigenen Reiter links und in der Mitte den Sieg davon getragen hätten. Seine besten Einheiten, die ihm verbliebenen Spahjia, behielt er zunächst als Reserve.
Schlachtverlauf[Quelltext bearbeiten]
Wie nicht anders zu erwarten war, eröffneten die kaum mehr im Zaum zu haltenden Wüstenkrieger die Schlacht. Wolken von Pfeilen stiegen auf, und sorgten bei den Ragatiern noch vor dem ersten Aufeinandertreffen für Verluste und einige Unordnung, ehe sich die Novadis, die Reiter vorneweg, die wenigen Fußkämpfer hinterher, auf sie stürzten. Dennoch ging Haruns Plan nicht auf, was vor allem daran lag, dass die gegnerische Infanterie im Gegensatz zur Schlacht von Yrosien nicht größtenteils aus Landwehr bestand. Insbesondere das Kontingent garetischer Landsknechte Dom Gutierres, der sich Kaiser Barduron angeschlossen hatte, war in der Mitte von den wilden aber planlosen Angriffen der Wüstenkrieger nicht zu überwinden, sodass die Schlachtreihen hier zwar wankten, aber nicht fielen.
Auch im stadtnahen Kampfgebiet hielten die Gräflichen Garden mühsam stand, während erwartungsgemäß Haruns Mercenarios rechts nur kurz Widerstand leisteten. Nachdem sie den ersten Anprall noch abgewiesen hatten, wiesen ihre Reihen nach dem dritten Angriff große Lücken auf. Als sie sahen, wie sich die Ragatier unbeeindruckt ein drittes Mal formierten, sank ihr ohnehin nicht allzu guter Mut. Einige Terzios traten den Rückzug an, andere senkten die Banner zum Zeichen, dass sie ihre Waffen streckten, und die wenigen, welche gedachten noch Widerstand zu leisten, würden einfach beiseite gefegt werden. Harun blieb somit nur wenig Zeit mit seiner Kavalleriereserve seinen rechten Flügel zu retten.
Freilich hatte er einsehen müssen, dass sich der leichte Sieg von Yrosien und die kampflose Einnahme von Punin so schnell nicht wiederholen würden. Daher scheute er den Einsatz seiner unersetzlichen Elite-Reiter. Mercenarios konnten leicht ersetzt werden, ihm stand schließlich der gesamte Reichtum der Capitale zur Verfügung. Und auch Wüstenkrieger würden sich im nächsten Frühjahr wieder mit der Aussicht auf Beute locken lassen. Die kostbaren Spahija aber wollte er nicht ohne dann sichere Aussicht auf den Sieg riskieren. Ob dieser jedoch noch zu erringen war, nachdem sein Plan die gegnerische Infanterie abermals zu überrollen dieses Mal nicht aufgegangen war, wusste alleine Rastullah. So befahl er unter dem Schutz seiner Bogenschützen den Rückzug, wobei nicht alle Wüstenkrieger dem nachkamen. Wer weiterfocht, wurde von den nun zahlenmäßig weit überlegenen Ragatiern erschlagen.
Auf deren Seite flammte allerdings sofort das Misstrauen zwischen den beiden Rivalen wieder auf, sodass sich keiner zu einer Verfolgung des geschlagenen Feindes entschließen konnte.
Folgen[Quelltext bearbeiten]
Der Siegeszug der Novadis in Almada war fürs Erste gestoppt. Dennoch ging auch Haruns Rechnung auf. Schon bald waren seine Reihen wieder aufgefüllt, was es ihm, nun um einiges reicher an Erfahrung, ermöglichte nur wenige Monde später die vom Lieblichen Feld unterstützte Prätendentin Rhondara von Albenhus aus der Südpforte zu vertreiben. Sein kühner Vorstoß bis in die Nordmarken noch im gleichen Jahr endete jedoch wiederum mit einer Niederlage in der Schlacht am Heiligenpfad. 927 stirbt er durch die Hand eines goblinischen Wegelagerers. Daraufhin beendet einer seiner almadanischen Condottiere, Flanedrius Gorini, die Novadiherrschaft und schwingt sich in Punin selbst zum Söldnerfürsten auf.
Liste der Beteiligten[Quelltext bearbeiten]
Für Harun I. (Auswahl)
Für Pellice von Ragathsquell (Auswahl)
- Pellice von Ragathsquell, Feldherrin, Gräfin von Ragath und Gegenkaiserin
'Für Gutierre von Harmamund (Auswahl)
- Gutierre von Harmamund, Feldherr, Junker von Harmamund und Gefolgsmann des Gegenkaisers Barduron
- Gonzalo und Gonzago von Aranjuez, Condottieri, Herren von Aranjuez und Gefolgsleute des Gegenkaisers Barduron