Beni Qasem: Unterschied zwischen den Versionen
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|Text="Alljene Heyden, die man die Söhne Qasems nennet, befleißigen sich ganz und gar der Handlung, reißen zu den unterschiedlichsten Orthen, mit allerley Wahren als Leinwanth, Seyden, Teppichten, Borcelanen, Baum- und Schaffwollen und vielerhandt Specereyen. <br>Diese Wahren führen sie auf eingehöckertten Camellen von einer Statt zur der anderen, wo schon ihre Unterkauffler warten, die den Leuthen die Köpf so voll schwäzen und schreyen, daß einer darüber doll mögte werden. Der meißte Theil von ihnen können weter leßen noch schreiben, dannoch aber wißen sie ihre Rechnung so geschwindt im Kopf zumachen als wir mit der Federen. <br>Wann sie aber den Kauff geschloßen, geben sie ein ander die Handt und küßen sich vielfach - auch die Mannen!" |Quellenangabe=Aus dem Reiseerinnerungen der Angbarer Großkaufmanns Goswin zu Stippwitz }} | |Text="Alljene Heyden, die man die Söhne Qasems nennet, befleißigen sich ganz und gar der Handlung, reißen zu den unterschiedlichsten Orthen, mit allerley Wahren als Leinwanth, Seyden, Teppichten, Borcelanen, Baum- und Schaffwollen und vielerhandt Specereyen. <br>Diese Wahren führen sie auf eingehöckertten Camellen von einer Statt zur der anderen, wo schon ihre Unterkauffler warten, die den Leuthen die Köpf so voll schwäzen und schreyen, daß einer darüber doll mögte werden. Der meißte Theil von ihnen können weter leßen noch schreiben, dannoch aber wißen sie ihre Rechnung so geschwindt im Kopf zumachen als wir mit der Federen. <br>Wann sie aber den Kauff geschloßen, geben sie ein ander die Handt und küßen sich vielfach - auch die Mannen!" |Quellenangabe=Aus dem Reiseerinnerungen der Angbarer Großkaufmanns Goswin zu Stippwitz }} | ||
Die '''{{PAGENAME}}''' sind ein etwa 650 Personen umfassender, heute seßhaft gewordener novadischer Stamm im [[Emirat Amhallassih]], der entlang des ''Djebel el-Kel Essouf'' lebt - dem [[Pass der Winde]]. Ganz im Gegensatz zu ihren Glaubensbrüdern aus manch anderem Stammesverband gelten sie als außerordentlich tolerante und weltoffene Leute, die mit einem sehr stark ausgeprägten Geschäftssinn gesegnet sind. Die Beni Qasem [[Bild:BeniQasem.jpg|left|thumb|580px|Ein typisches Haus der Beni Qasem]]sind heute kein reinblütig novadisches Volk mehr, sondern haben sich stark mit der ursprünglichen alt-almadinen Bevölkerung der Region vermischt. Sie haben der nomadischen Lebensweise komplett den Rücken gekehrt und wohnen heute in festen Steinhäusern in ummauerten Städten. Ihre prächtige Hauptstadt ist [[Eslamabad]], dazu kommen noch die winzigen Berghirtendörfer ''Musaffa'' und ''Ghazzali'' in der Südabdachung der Amhallassihkuppen. Auch in der fremden Palaststadt [[Fercaba]] am weiteren Verlauf des Windpasses leben einige Sippen der Beni Qasem - wenn auch dort als Untertanen des Sheiks der [[Beni Kadha]]. | Die '''{{PAGENAME}}''' sind ein etwa 650 Personen umfassender, heute seßhaft gewordener novadischer Stamm im [[Emirat Amhallassih]], der entlang des ''Djebel el-Kel Essouf'' lebt - dem [[Pass der Winde]]. Ganz im Gegensatz zu ihren Glaubensbrüdern aus manch anderem Stammesverband gelten sie als außerordentlich tolerante und weltoffene Leute, die mit einem sehr stark ausgeprägten Geschäftssinn gesegnet sind. Die Beni Qasem [[Bild:BeniQasem.jpg|left|thumb|580px|Ein typisches Haus und ein Paar in der Tracht der Beni Qasem]]sind heute kein reinblütig novadisches Volk mehr, sondern haben sich stark mit der ursprünglichen alt-almadinen Bevölkerung der Region vermischt. Sie haben der nomadischen Lebensweise komplett den Rücken gekehrt und wohnen heute in festen Steinhäusern in ummauerten Städten. Ihre prächtige Hauptstadt ist [[Eslamabad]], dazu kommen noch die winzigen Berghirtendörfer ''Musaffa'' und ''Ghazzali'' in der Südabdachung der Amhallassihkuppen. Auch in der fremden Palaststadt [[Fercaba]] am weiteren Verlauf des Windpasses leben einige Sippen der Beni Qasem - wenn auch dort als Untertanen des Sheiks der [[Beni Kadha]]. | ||
==Historie== | ===Historie=== | ||
Als das wilde Reiterheer [[avwik:Malkillah II.|Rafim Al'Maugirs]], des zweiten Malkillah, im Jahre [[Annalen:921|921]] BF die damals noch ungeschützte Oasenstadt Eslamsbad überfiel, ritt an der Seite des neuen Kalifen auch der Krieger Qasem ben Al'Rik, Hairan einer Großsippe, die ursprünglich aus der Gegend von [[avwik:Khunchom|Khunchom]] stammte, der später zum Gründervater eines nach ihm benannten Stammes werden sollte. Wegen seiner Tapferkeit im Kampf gegen die Krieger des Kaisers der [[Docenyo]]s ließ Malkillah II. [[Qasem ben Al'Rik]] als seinen Befehlshaber in der eroberten Oasenstadt zurück, während die Hauptmacht des Heeres durch den Norden und Westen der [[Reichsmark Amhallas]] und schließlich gen [[Punin]] weiterzog. Qasems erstgeborener Sohn [[Rashmal ibn Qasem|Rashmal]] folgte seinem Vater als Oberhaupt der Oase Al'Mharim und als Bey des von Malkillah II. geschaffenen [[Sandschak Eslamabad]]. Er ließ eine mächtige Ringmauer um die Hauptstadt seines wachsenden und sich vermehrenden Stammes ziehen, deren Fertigstellung und Krönung durch zwei mächtige, kuppelgekrönte Stadttore erst sein Sohn Hachmed anno [[Annalen:992|992]] erleben durfte. | Als das wilde Reiterheer [[avwik:Malkillah II.|Rafim Al'Maugirs]], des zweiten Malkillah, im Jahre [[Annalen:921|921]] BF die damals noch ungeschützte Oasenstadt Eslamsbad überfiel, ritt an der Seite des neuen Kalifen auch der Krieger Qasem ben Al'Rik, Hairan einer Großsippe, die ursprünglich aus der Gegend von [[avwik:Khunchom|Khunchom]] stammte, der später zum Gründervater eines nach ihm benannten Stammes werden sollte. Wegen seiner Tapferkeit im Kampf gegen die Krieger des Kaisers der [[Docenyo]]s ließ Malkillah II. [[Qasem ben Al'Rik]] als seinen Befehlshaber in der eroberten Oasenstadt zurück, während die Hauptmacht des Heeres durch den Norden und Westen der [[Reichsmark Amhallas]] und schließlich gen [[Punin]] weiterzog. Qasems erstgeborener Sohn [[Rashmal ibn Qasem|Rashmal]] folgte seinem Vater als Oberhaupt der Oase Al'Mharim und als Bey des von Malkillah II. geschaffenen [[Sandschak Eslamabad]]. Er ließ eine mächtige Ringmauer um die Hauptstadt seines wachsenden und sich vermehrenden Stammes ziehen, deren Fertigstellung und Krönung durch zwei mächtige, kuppelgekrönte Stadttore erst sein Sohn Hachmed anno [[Annalen:992|992]] erleben durfte. | ||
===Kultur & Lebensweise:=== | |||
Etwa ein Drittel der Beni Qasem lebt direkt oder indirekt vom Karawanenhandel und dem vielfältigen Warenumschlag in ihren ''Funduqs'': Die Ärmeren als Lastträger, Kamel- und Maultiertreiber oder als Karawansereibedienstete, die Wohlhabenden als Karawanenführer oder gar als Fernhändler. Kaum weniger bedeutsam ist auch das curative Gewerbe - Ärzte, Bader, Salbenhändler, Quacksalber, Pillendreher und Elixier brauende Al'Chemisten finden sich zuhauf unter ihnen - und bezeichnenderweise betreiben auch Sippen der Beni Qasems in der Fremde zumeist entweder die örtliche Karawanserei oder aber das ''Hammam'', ein Badehaus. | |||
[[Kategorie:Novadischer Stammesverband]] | [[Kategorie:Novadischer Stammesverband]] |
Version vom 11. Juni 2012, 13:44 Uhr
Diese Wahren führen sie auf eingehöckertten Camellen von einer Statt zur der anderen, wo schon ihre Unterkauffler warten, die den Leuthen die Köpf so voll schwäzen und schreyen, daß einer darüber doll mögte werden. Der meißte Theil von ihnen können weter leßen noch schreiben, dannoch aber wißen sie ihre Rechnung so geschwindt im Kopf zumachen als wir mit der Federen.
Wann sie aber den Kauff geschloßen, geben sie ein ander die Handt und küßen sich vielfach - auch die Mannen!"
-Aus dem Reiseerinnerungen der Angbarer Großkaufmanns Goswin zu Stippwitz
Die Beni Qasem sind ein etwa 650 Personen umfassender, heute seßhaft gewordener novadischer Stamm im Emirat Amhallassih, der entlang des Djebel el-Kel Essouf lebt - dem Pass der Winde. Ganz im Gegensatz zu ihren Glaubensbrüdern aus manch anderem Stammesverband gelten sie als außerordentlich tolerante und weltoffene Leute, die mit einem sehr stark ausgeprägten Geschäftssinn gesegnet sind. Die Beni Qasem
sind heute kein reinblütig novadisches Volk mehr, sondern haben sich stark mit der ursprünglichen alt-almadinen Bevölkerung der Region vermischt. Sie haben der nomadischen Lebensweise komplett den Rücken gekehrt und wohnen heute in festen Steinhäusern in ummauerten Städten. Ihre prächtige Hauptstadt ist Eslamabad, dazu kommen noch die winzigen Berghirtendörfer Musaffa und Ghazzali in der Südabdachung der Amhallassihkuppen. Auch in der fremden Palaststadt Fercaba am weiteren Verlauf des Windpasses leben einige Sippen der Beni Qasem - wenn auch dort als Untertanen des Sheiks der Beni Kadha.
Historie
Als das wilde Reiterheer Rafim Al'Maugirs, des zweiten Malkillah, im Jahre 921 BF die damals noch ungeschützte Oasenstadt Eslamsbad überfiel, ritt an der Seite des neuen Kalifen auch der Krieger Qasem ben Al'Rik, Hairan einer Großsippe, die ursprünglich aus der Gegend von Khunchom stammte, der später zum Gründervater eines nach ihm benannten Stammes werden sollte. Wegen seiner Tapferkeit im Kampf gegen die Krieger des Kaisers der Docenyos ließ Malkillah II. Qasem ben Al'Rik als seinen Befehlshaber in der eroberten Oasenstadt zurück, während die Hauptmacht des Heeres durch den Norden und Westen der Reichsmark Amhallas und schließlich gen Punin weiterzog. Qasems erstgeborener Sohn Rashmal folgte seinem Vater als Oberhaupt der Oase Al'Mharim und als Bey des von Malkillah II. geschaffenen Sandschak Eslamabad. Er ließ eine mächtige Ringmauer um die Hauptstadt seines wachsenden und sich vermehrenden Stammes ziehen, deren Fertigstellung und Krönung durch zwei mächtige, kuppelgekrönte Stadttore erst sein Sohn Hachmed anno 992 erleben durfte.
Kultur & Lebensweise:
Etwa ein Drittel der Beni Qasem lebt direkt oder indirekt vom Karawanenhandel und dem vielfältigen Warenumschlag in ihren Funduqs: Die Ärmeren als Lastträger, Kamel- und Maultiertreiber oder als Karawansereibedienstete, die Wohlhabenden als Karawanenführer oder gar als Fernhändler. Kaum weniger bedeutsam ist auch das curative Gewerbe - Ärzte, Bader, Salbenhändler, Quacksalber, Pillendreher und Elixier brauende Al'Chemisten finden sich zuhauf unter ihnen - und bezeichnenderweise betreiben auch Sippen der Beni Qasems in der Fremde zumeist entweder die örtliche Karawanserei oder aber das Hammam, ein Badehaus.