Chronik.Ereignis1033 Feldzug Ferkinalager 09: Unterschied zwischen den Versionen
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Romina war überglücklich: Licht - endlich! - und etwas zu Essen. Sie aß langsam, obwohl sie gerne geschlungen hätte. | |||
Sie versuchte, Richezas Unruhe zu ignorieren und hatte auch auf ihre nächtliche Befürchtung nichts erwidert. Eigentlich hatte sie Wachen vorschlagen wollen, doch sie hätte eh nur Hohn und Spott geerntet. So war sie mit einem Gebet auf den Lippen eingeschlafen. | |||
Erst als Richeza von einem Kind, ihrem Vetter, sprach, der hier durch die Berge irrte, schaute sie sie wieder an. Diese Frau war zerrissen, unstet, hatte Angst ... Romina flatterte mit den Lidern, wurde an den Handgelenken gefasst, und diese schönen, dunklen Augen bohrten sich verzweifelt in ihre. | |||
Was erzählte sie da von Verletzung ...? Wie konnten nach den letzten Wochen ein paar wild hingeworfene Worte denn verletzen? Sie schüttelte den Kopf, dann ließ der Blick von ihr ab. Richeza schien ihr Kopfschütteln gar nicht bemerkt zu haben. Sie sprach einfach weiter ... | |||
Romina stand mit blitzenden Augen auf, ließ Richeza aber ausreden. | |||
"Domna, ich bitte Euch!" Ihr Tonfall wurde hart. "Ich bin nicht verletzt und schon gar nicht hilflos. Ich habe Wochen bei den Fekinas gebunden verbracht und mein Körper ist geschwächt. Doch das wird sich bis in einigen Tage wieder geben. Ich bin in der Südpforte bei [[Shahane al'Kasim]] in die Knappenschaft gegangen, Berge jagen mir keine Angst ein, und meine Führerin will mich nach [[Ragath]] bringen - und verzeiht, aber ''ich'' traue ihr das zu. Würdet Ihr also bitte aufhören, Euch als meine Beschützerin aufzuspielen, nur weil wir zufällig im selben Zelt gefangen gehalten wurden?" Sie räusperte sich. | |||
"Ich fände es auch besser, wenn wir zusammenbleiben würden; ich biete Euch gerne meine Hilfe an, was Euren Vetter betrifft, nur befürchte ich, er ist da, wo wir herkommen, schade, dass wir unsere Freundin nicht danach fragen können." Sie lächelte warm zu der Ferkina und schaute dann wieder zu Richeza, ihr Lächeln erstarb. "Ich gehe aber in dieser Konstellation nicht zu den Ferkinas zurück, der Alte ist ein Schamane, da hilft ein Schwert reichlich wenig. Lasst uns die Truppen finden, die mich suchen, dann sehen wir weiter." | |||
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Mehrmals setzte Richeza zu einer Erwiderung an, unterbrach die junge Frau jedoch nicht. Als diese geendet hatte, starrte sie sie von unten herauf an. "Er ist da ... wo wir herkommen? Ihr meint: bei den Ferkinas?" | |||
Die Edle sprang auf und packte Romina an den Schultern. "Habt Ihr ihn gesehen?" Ihr Blick bohrte sich in die Augen der nur unwesentlich größeren Comtessa, als könne sie deren Gedanken darin lesen. "Habt Ihr ihn gesehen, Domnatella? Erinnert Euch: Einen Knaben, acht Jahre alt, schmächtig, blass, kränkliches Aussehen, langes, schwarzes Haar, grüne Augen, vielleicht gekleidet in der lächerlichen Puniner Hofmode? Wisst Ihr, dass er dort ist? Wisst Ihr das? Halten sie ihn als Sklaven dort? Haben sie ihn da hingebracht? Vor ein paar Tagen? Höchstens Wochen? Sagt schon: Ist er dort?" | |||
Version vom 7. Juni 2011, 06:26 Uhr
Im Raschtulswall, 27. Praios 1033 BF
Am Djer Kalkarif im Raschtulswall
Autor: von Scheffelstein
Irgendwo im Dunkeln hatte die Ferkina angehalten, nachdem sie, wer weiß wie lange, durch enge, kühle Stollen gekrochen und sich, wer weiß wie oft, Knie, Ellenbogen und Köpfe gestoßen hatten. "Schlafen!", hatte die Ferkina ihnen dann in ihrer rauen Sprache empfohlen, ein Wort, dass die beiden Almadanerinnen nur zu gerne verstanden.
Richeza Aldonaza von Scheffelstein hatte seit dem Streit mit der Comtessa kein Wort mehr gesprochen und auch das "Caballera" geflissentlich überhört. Erst, als schon bald die gleichmäßigen Atemzüge der Ferkina zu vernehmen waren, erklang der gereizte Kommentar der Edlen in der Dunkelheit: "Sehr geschickt, diese Ratte: hat uns hier reingelockt und schläft nun seelenruhig, wohlwissend, dass wir hier drin verhungern werden, wenn wir sie töten." Doch kurz darauf war sie selbst eingeschlafen.
Irgendwann hatte die Wilde sie geweckt. Hungrig hatten sie ihren Weg durch die Dunkelheit fortgesetzt. Zu spät war Richeza eingefallen, dass sie eine Kerze in ihrer Gürteltasche trug – da war bereits Licht in den Gang gefallen, und kurz darauf waren sie blinzelnd auf ein kleines Plateau getreten, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die im Morgenlicht glänzenden Bergkuppen hatte.
Die Ferkina zerrte einen Schinken aus dem Tuchbündel, teilte ihn in drei Stücke und reichte den Almadanerinnen jeweils eines. Schweigend sahen die Frauen zu, wie die Sonne über den Rand des Gebirges kletterte und die Gletscher erst in rosiges, dann in oranges Licht tauchte, ehe die Eisflächen in hellem Blau erstrahlten.
Richeza war die Erste, die den Zauber der Stille durchbrach. "Wie soll ich ihn nur finden?", fragte sie, den Blick auf einen Adler gerichtet, der in der Ferne über einem Tal kreiste. "Sagt mir das, Comtessa! Meinen Vetter: Acht Jahre alt. Er irrt hier irgendwo durch die Berge, mit seiner Mutter. Seit Wochen vielleicht, falls sie noch leben." Sie nahm einen Stein und schleuderte ihn in die Schlucht zu ihren Füßen. "Er lebt nicht mehr", sagte sie leise, runzelte ärgerlich die Stirn. "Doch, er lebt noch!"
Sie schüttelte den Kopf, dann sah sie zu Domnatella Romina, hob das Kinn und musterte die junge Frau. "Ich habe Euch verletzt." Sie griff nach Rominas Handgelenk und sah ihr eindringlich in die Augen. "Nicht wahr?" Sie seufzte, hielt die Comtessa jedoch weiterhin mit ihrem Blick fest. Nach einem Moment ließ sie sie los und schaute wieder hinüber zu dem Adler, der höher und höher stieg – ein dunkler Schatten vor der Sonne.
"Ihr müsst entschuldigen. Ihr seid jung, Ihr habt eine harte Zeit durchgemacht, Ihr seid nicht unfreundlich. Ihr habt es nicht verdient." Richeza warf einen weiteren Stein in den Abgrund und ignorierte die Ferkina, die die beiden Almadanerinnen interessiert beobachtete.
"Ich kann gut verstehen, wenn Ihr froh wärt, mich bald los zu sein", sagte die Edle, und wandte sich wieder der jungen Adligen zu. "Doch ich fürchte, Ihr müsst mich noch ein Stück begleiten. Ich werde die Berge nicht verlassen, ohne meinen Vetter gefunden zu haben, was immer es mich kostet. Und Euch kann ich nicht allein mit einer Wilden zurücklassen. Also werdet Ihr wohl oder übel mitkommen müssen."
Autor: Romina Alba
Romina war überglücklich: Licht - endlich! - und etwas zu Essen. Sie aß langsam, obwohl sie gerne geschlungen hätte.
Sie versuchte, Richezas Unruhe zu ignorieren und hatte auch auf ihre nächtliche Befürchtung nichts erwidert. Eigentlich hatte sie Wachen vorschlagen wollen, doch sie hätte eh nur Hohn und Spott geerntet. So war sie mit einem Gebet auf den Lippen eingeschlafen.
Erst als Richeza von einem Kind, ihrem Vetter, sprach, der hier durch die Berge irrte, schaute sie sie wieder an. Diese Frau war zerrissen, unstet, hatte Angst ... Romina flatterte mit den Lidern, wurde an den Handgelenken gefasst, und diese schönen, dunklen Augen bohrten sich verzweifelt in ihre.
Was erzählte sie da von Verletzung ...? Wie konnten nach den letzten Wochen ein paar wild hingeworfene Worte denn verletzen? Sie schüttelte den Kopf, dann ließ der Blick von ihr ab. Richeza schien ihr Kopfschütteln gar nicht bemerkt zu haben. Sie sprach einfach weiter ...
Romina stand mit blitzenden Augen auf, ließ Richeza aber ausreden.
"Domna, ich bitte Euch!" Ihr Tonfall wurde hart. "Ich bin nicht verletzt und schon gar nicht hilflos. Ich habe Wochen bei den Fekinas gebunden verbracht und mein Körper ist geschwächt. Doch das wird sich bis in einigen Tage wieder geben. Ich bin in der Südpforte bei Shahane al'Kasim in die Knappenschaft gegangen, Berge jagen mir keine Angst ein, und meine Führerin will mich nach Ragath bringen - und verzeiht, aber ich traue ihr das zu. Würdet Ihr also bitte aufhören, Euch als meine Beschützerin aufzuspielen, nur weil wir zufällig im selben Zelt gefangen gehalten wurden?" Sie räusperte sich.
"Ich fände es auch besser, wenn wir zusammenbleiben würden; ich biete Euch gerne meine Hilfe an, was Euren Vetter betrifft, nur befürchte ich, er ist da, wo wir herkommen, schade, dass wir unsere Freundin nicht danach fragen können." Sie lächelte warm zu der Ferkina und schaute dann wieder zu Richeza, ihr Lächeln erstarb. "Ich gehe aber in dieser Konstellation nicht zu den Ferkinas zurück, der Alte ist ein Schamane, da hilft ein Schwert reichlich wenig. Lasst uns die Truppen finden, die mich suchen, dann sehen wir weiter."
Autor: von Scheffelstein
Mehrmals setzte Richeza zu einer Erwiderung an, unterbrach die junge Frau jedoch nicht. Als diese geendet hatte, starrte sie sie von unten herauf an. "Er ist da ... wo wir herkommen? Ihr meint: bei den Ferkinas?"
Die Edle sprang auf und packte Romina an den Schultern. "Habt Ihr ihn gesehen?" Ihr Blick bohrte sich in die Augen der nur unwesentlich größeren Comtessa, als könne sie deren Gedanken darin lesen. "Habt Ihr ihn gesehen, Domnatella? Erinnert Euch: Einen Knaben, acht Jahre alt, schmächtig, blass, kränkliches Aussehen, langes, schwarzes Haar, grüne Augen, vielleicht gekleidet in der lächerlichen Puniner Hofmode? Wisst Ihr, dass er dort ist? Wisst Ihr das? Halten sie ihn als Sklaven dort? Haben sie ihn da hingebracht? Vor ein paar Tagen? Höchstens Wochen? Sagt schon: Ist er dort?"
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