Chronik.Ereignis1033 LSV 88: Unterschied zwischen den Versionen

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==[[Ragath]], 3. Praios 1033 BF==
==[[Ragath]], 3. Praios 1033 BF==
===In den Gängen des [[Castillo Ragath]] (am Abend)===
===Im Tempel der Schönen Göttin (am Abend)===
'''Autor:''' Sven W.
'''Autor:''' [[Benutzer:Dajin|Dajin]]


Dom [[Leonardo Falcomar di Rastino]] hat zum Ausruf der Pause mit eiligen Schritten
Domna [[Mireia von Culming|Mireia]] kichert. "Dom [[León Dhachmani de Vivar|León]], sehe ich das richtig? Ihr fragt die Rebellin, ob
den Saal verlassen. Es gibt einiges zu überdenken. Die Beiträge und
sie Euch die Tür beim Kopf und beim Verstand meiner Familie öffnet?" Ihre
Vorschläge der anderen Adligen wollen noch einmal genau analysiert
Augen blitzen freudig auf, gefolgt von einem liebevollen Streichen an Dom Leóns
werden auf das, was sich zwischen den Silben und hinter den Kulissen
Wange. "Wohlan, die Tür kann ich Euch natürlich öffnen, doch wollt Ihr das
verbirgt.
wirklich? Dom Stordan wird Euch nicht unterstützen, weil er nicht in der
Lage ist, sein eigenes Wort zu revidieren.  


Seine Ausgangsposition ist denkbar schlecht. Während seine Kusine und
Und meinen Bruder? Ihn überschätzt Ihr. Natürlich spricht er weise Worte, doch er ist und bleibt
Baronin sich öffentlich als Stimme der Dissentes auf dem Reichskongress
der Bruder eines kleinen almadanischen Junkers, [[Hasrolf von Culming|dem er zum verwechseln
zu erkennen gegeben hat, ist es an ihm, den punintreuen Lehnsmann zu
ähnlich sieht]]. Seine Gabe sich auszudrücken, hat ihn vom Goldacker bis in ferne Länder gebracht, doch er ist nicht der Mann, dessen Worte durch seinen Sinn andere dazu bringen, ihren Standpunkt zu wechseln. Bei einer Landesständeversammlung kommt es nicht auf Verstand und Logik an. Sondern nur darum, sein Fähnchen im Wind zu halten, zu schauen, welche Meinung wohl
geben. Zumal weder Familie noch Besitzstand sich schon vollständig in
die Mehrheit haben möge und sich dieser anzuschließen, um vor den anderen
Sicherheit befinden. Er arbeitet daran, im Stillen.
keine Schwäche und damit Minderwertigkeit zu zeigen."
[[Rahjaela Falcomar di Rastino|Seine Schwester]] und seine Cousine [[Madalena Salveri di Punta Falcomar|Madalena]] sind bereits sicher im
Horasreich - so sicher man eben zur Zeit dort als Adeliger sein kann -
und darüber informiert, Almada zu meiden. Auch für seine Eltern sind
bereits Vorkehrungen getroffen, der Zustand Dom [[Asinio Falcomar di Rastino|Asinios]] erschwert
jedoch eine Reise sehr. Antara hingegen... sie wird niemals Almada ohne
ihn verlassen, dessen ist er sich klar.


Es gilt also, äußert vorsichtig zu sein. Die Fassade des selindiantreuen
Dom Leon hat mit einer solchen Antwort sichtlich nicht gerechnet. "Nun,
Vasallen muss auf unbestimmte Zeit noch halten, darf keine Risse
deswegen will ich ja Euren Vetter als Unterstützer. Wenn er nicht auf mich
bekommen. Wie er in dieser Rolle allerdings Kontakt zu Gleichgesinnten
hört, dann vielleicht auf seine Base. Denn überzeugend könnt Ihr sein."
herstellen soll, wie es [[Yanis di Rastino|Yanis]] ihm aufgetragen hatte, das ist ihm noch
schleierhaft.


Und vielleicht ist die Versammlung der [[Landstände]] auch - trotz der
Wieder entgegnet Domna Mireia ihrem Gast mit einem Lächeln. "Ihr wollt Euch also aus der Verantwortung stehlen und Eure neue Errungenschaft, das Spiel mit der Politik, weiter hinter Vorhängen machen? Geschickt, welches Risiko hättet Ihr schon, wenn der [[Soberan]] der großen
günstigen Gelegenheit, ohne große Umstände selbst mit weiter entfernt
[[Familia von Culming]] sein Wort für eine solche Sache gäbe..." Sie wendet sich
residierenden Häusern Gespräche unter vier Augen zu führen - doch nicht
von Dom León ab, hin zu einem Tablett mit Getränken. "Liebt Ihr Euren Kaiser?"
der rechte Rahmen für Verschwörungen.


So nachdenklich, wie er gegangen ist, kehrt Dom Leonardo nach einer
Dom León stutzt: "Wie bitte?"
ganzen Weile wieder an den Ort der Versammlung zurück. Auch wenn Dom
[[Alrik de Braast|Alrik]] die Sitzung für den Nachmittag unterbrochen hat, erwartet er,
dass viele noch vor Ort die brennenden Fragen diskutieren ... und
Gespräche unter wenigen Augen suchen.


Mireia hat zwei Becher gegriffen und dreht sich wieder zu dem Vivar. "Ich fragte, ob Ihr Euren Kaiser liebt."
"So, wie man einen Kaiser lieben kann."
"Manchmal mit der Liebe einer sorgenden Mutter oder einem sorgenden Vater,
stimmt es?"
Dom León nimmt den Becher entgegen, fragende Blicke werfend. "Worauf wollt Ihr
hinaus."
"Wisst Ihr, immer wieder habe ich Besucher vom Goldacker und selbst Dom
[[Rafik von Taladur ä. H.|Rafik]] ist hin und wieder da, um sein Leid und seine Sorge zu klagen. Für ihn haben wir immer ganz besondere Punipantörtchen mit glasierten Kirchen darauf
und einer leichten Spur Blattgold. Ein exquisites Vergnügen, doch es hilft
ihm über seinen Gram hinweg, denn er fühlt sich als Vater eines wütenden
Reiches. Wusstet Ihr das?"
"Ein wütendes Reich?"
"Seine Kaiserliche Majestät. Immer öfter soll ihn Groll überkommen und Dom
Rafik kann ihn kaum beruhigen. Gäste, als Freunde gerufen, erleben ihn in einem Moment als besten Freunde, im nächsten Moment stellt man fest, dass der Kelch vergiftet war." Mit diesen Worten stößt Domna Mireia mit Dom León an.
Dom León, der gerade am Wein nippen will, zögert auf einmal und wirft einen
irritierten Blick auf sein Getränk.
Domna Mireia kichert und trinkt einen Schluck aus dem Becher.
"Warum erzählt Ihr mir das?"
"Ist nicht Eure Schwester des Kaisers Musiklehrerin?"
"Ja? Und?"
Domna Mireia stellt den Becher auf das Tischchen vor sich, setzt sich neben Dom León auf und
nimmt ihm auch seinen Becher ab. Dann nimmt sie beide seiner Hände und
sieht ihm mit ernstem Blick fest in die Augen. "Das politische Parkett, dass
es Euch zu betreten gelüstet, ist nicht mehr das, was es einmal war und aus Eurer
bunten Freude daran kann schnell eine monotones Trauermär werden. Ihr
begebt Euch auf das politische Parkett mit dem Kaiser. Ihr stellt Forderungen
und sucht nach Buhlern, aber ich frage Euch allen Ernstes, könnt Ihr die
Antwort vertragen?
Denn wenn Ihr nicht gute Argumente habt, welche die anderen
davon überzeugen können, Eurer Sache zu dienen, könnte der Kaiser den
Vorschlag eines - nehmt dies nun nicht persönlich, sondern eindenkend -
jungen, verspielten, unbedachten und nur durch zahlreiche Bettgeschichten
gerühmten Adelsmann als Beleidigung empfinden. Und seine Reaktion könnte
nicht Euch treffen, sondern diejenigen, die dann einfach nur zum falschen
Zeitpunkt am falschen Ort sind. Würdet Ihr einen Vivar zu diesem Zeitpunkt
dann gerne in seiner Nähe haben? Oder besser gesagt... EINE Vivar?" Domna Mireias
Blick bleibt eindringlich und wartet auf seine Antwort.


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Aktuelle Version vom 6. Juli 2010, 13:21 Uhr

Ragath, 3. Praios 1033 BF

Im Tempel der Schönen Göttin (am Abend)

Autor: Dajin

Domna Mireia kichert. "Dom León, sehe ich das richtig? Ihr fragt die Rebellin, ob sie Euch die Tür beim Kopf und beim Verstand meiner Familie öffnet?" Ihre Augen blitzen freudig auf, gefolgt von einem liebevollen Streichen an Dom Leóns Wange. "Wohlan, die Tür kann ich Euch natürlich öffnen, doch wollt Ihr das wirklich? Dom Stordan wird Euch nicht unterstützen, weil er nicht in der Lage ist, sein eigenes Wort zu revidieren.

Und meinen Bruder? Ihn überschätzt Ihr. Natürlich spricht er weise Worte, doch er ist und bleibt der Bruder eines kleinen almadanischen Junkers, dem er zum verwechseln ähnlich sieht. Seine Gabe sich auszudrücken, hat ihn vom Goldacker bis in ferne Länder gebracht, doch er ist nicht der Mann, dessen Worte durch seinen Sinn andere dazu bringen, ihren Standpunkt zu wechseln. Bei einer Landesständeversammlung kommt es nicht auf Verstand und Logik an. Sondern nur darum, sein Fähnchen im Wind zu halten, zu schauen, welche Meinung wohl die Mehrheit haben möge und sich dieser anzuschließen, um vor den anderen keine Schwäche und damit Minderwertigkeit zu zeigen."

Dom Leon hat mit einer solchen Antwort sichtlich nicht gerechnet. "Nun, deswegen will ich ja Euren Vetter als Unterstützer. Wenn er nicht auf mich hört, dann vielleicht auf seine Base. Denn überzeugend könnt Ihr sein."

Wieder entgegnet Domna Mireia ihrem Gast mit einem Lächeln. "Ihr wollt Euch also aus der Verantwortung stehlen und Eure neue Errungenschaft, das Spiel mit der Politik, weiter hinter Vorhängen machen? Geschickt, welches Risiko hättet Ihr schon, wenn der Soberan der großen Familia von Culming sein Wort für eine solche Sache gäbe..." Sie wendet sich von Dom León ab, hin zu einem Tablett mit Getränken. "Liebt Ihr Euren Kaiser?"

Dom León stutzt: "Wie bitte?"

Mireia hat zwei Becher gegriffen und dreht sich wieder zu dem Vivar. "Ich fragte, ob Ihr Euren Kaiser liebt."

"So, wie man einen Kaiser lieben kann."

"Manchmal mit der Liebe einer sorgenden Mutter oder einem sorgenden Vater, stimmt es?" Dom León nimmt den Becher entgegen, fragende Blicke werfend. "Worauf wollt Ihr hinaus."

"Wisst Ihr, immer wieder habe ich Besucher vom Goldacker und selbst Dom Rafik ist hin und wieder da, um sein Leid und seine Sorge zu klagen. Für ihn haben wir immer ganz besondere Punipantörtchen mit glasierten Kirchen darauf und einer leichten Spur Blattgold. Ein exquisites Vergnügen, doch es hilft ihm über seinen Gram hinweg, denn er fühlt sich als Vater eines wütenden Reiches. Wusstet Ihr das?"

"Ein wütendes Reich?"

"Seine Kaiserliche Majestät. Immer öfter soll ihn Groll überkommen und Dom Rafik kann ihn kaum beruhigen. Gäste, als Freunde gerufen, erleben ihn in einem Moment als besten Freunde, im nächsten Moment stellt man fest, dass der Kelch vergiftet war." Mit diesen Worten stößt Domna Mireia mit Dom León an.

Dom León, der gerade am Wein nippen will, zögert auf einmal und wirft einen irritierten Blick auf sein Getränk.

Domna Mireia kichert und trinkt einen Schluck aus dem Becher.

"Warum erzählt Ihr mir das?"

"Ist nicht Eure Schwester des Kaisers Musiklehrerin?"

"Ja? Und?"

Domna Mireia stellt den Becher auf das Tischchen vor sich, setzt sich neben Dom León auf und nimmt ihm auch seinen Becher ab. Dann nimmt sie beide seiner Hände und sieht ihm mit ernstem Blick fest in die Augen. "Das politische Parkett, dass es Euch zu betreten gelüstet, ist nicht mehr das, was es einmal war und aus Eurer bunten Freude daran kann schnell eine monotones Trauermär werden. Ihr begebt Euch auf das politische Parkett mit dem Kaiser. Ihr stellt Forderungen und sucht nach Buhlern, aber ich frage Euch allen Ernstes, könnt Ihr die Antwort vertragen?

Denn wenn Ihr nicht gute Argumente habt, welche die anderen davon überzeugen können, Eurer Sache zu dienen, könnte der Kaiser den Vorschlag eines - nehmt dies nun nicht persönlich, sondern eindenkend - jungen, verspielten, unbedachten und nur durch zahlreiche Bettgeschichten gerühmten Adelsmann als Beleidigung empfinden. Und seine Reaktion könnte nicht Euch treffen, sondern diejenigen, die dann einfach nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sind. Würdet Ihr einen Vivar zu diesem Zeitpunkt dann gerne in seiner Nähe haben? Oder besser gesagt... EINE Vivar?" Domna Mireias Blick bleibt eindringlich und wartet auf seine Antwort.

Chronik:1033
Die Landständeversammlung
Teil 88