Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 08: Unterschied zwischen den Versionen

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Sie wendete das Pferd, bis es seitlich neben dem ihrer Tante stand. "Geht mit [[Belisetha da Vanya|Belisetha]] nach [[Castillo Quazzano|Quazzano]]. Ich werde morgen Abend dort sein. Lasst mich allein reiten", fügte sie schnell hinzu, "Euch will die Vogtin schaden, und wer weiß, wen sie jetzt auf Euch ansetzt, nun, da ihre Mirhamionetten sie sicherlich warnen werden. Mir kann sie nichts, und keine Sorge: Ich gebe schon auf mich Acht!"
Sie wendete das Pferd, bis es seitlich neben dem ihrer Tante stand. "Geht mit [[Belisetha da Vanya|Belisetha]] nach [[Castillo Quazzano|Quazzano]]. Ich werde morgen Abend dort sein. Lasst mich allein reiten", fügte sie schnell hinzu, "Euch will die Vogtin schaden, und wer weiß, wen sie jetzt auf Euch ansetzt, nun, da ihre Mirhamionetten sie sicherlich warnen werden. Mir kann sie nichts, und keine Sorge: Ich gebe schon auf mich Acht!"


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Rifada wendete ihr Pferd ebenfalls auf der Stelle, auch wenn sie dafür verständnislose Blicke von der in einiger Entfernung  wartenden Belisetha und ihren Reiterinnen erntete. Sie ritt so schnell, dass sie schnurstracks wieder zu Richeza aufgeschlossen hatte und fasste dann deren Pferd am Zügel. "He! Hoooh!", rief sie, worauf beide Rösser langsamer wurden und stehenbleiben. "Bist du verrückt geworden?", blickte sie Richeza vorwurfsvoll an. "Was meinst du mit: 'Dir kann sie nichts?'  Seit wir ihr vor ein paar Jahren Schaden zugefügt haben, wie sie auch uns, will dich Praiosmin tot sehen - fast ebenso sehr, wie sie Belisetha oder mich tot sehen will! Und das alles willst du riskieren, nur wegen einem Gaul? Ich weiß, ich weiß, wir sind Almadanerinnen, und ich würde meinen Badajoz" - sie tätschelte ihrem kräftigen Rappen den Hals - "gegen kein anderes Tier eintauschen wollen. Aber ich würde nicht nur wegen ihm meine Gefangennahme riskieren!" 
Ihr Blick wanderte auf Richezas Bauch, wo zum Glück noch kein nennenswerter Zuwachs zu sehen war. "Natürlich könnten wir beide diesen zwei jungen Galgenvögeln unter normalen Umständen problemlos das Fell über die Ohren ziehen. Aber bedenke, dass du jetzt nicht mehr nur für dich alleine verantwortlich bist, sondern auch - so Rondra will - für das Leben deiner Tochter! Deshalb: Lass dein Pferd, wo es ist, es wird ihm ja sicher kein Haar gekrümmt, da dieser Hofjunker bestimmt auch seinen Wert erkennen kann. Wenn wir Belisetha sicher auf Quazzano abgeliefert haben, besorgen wir dir bei der Gräflichen Zucht in Ragath ein neues Pferd - vielleicht sogar eine Blutsverwandte deiner Leyenda. Für heute", sie deutete auf die Silhouette des boronischen Klosters, "sollten wir über Nacht in La Dimenzia Zuflucht suchen, denn das Wetter verschlechtert sich, und es wird früh dunkel dieser Tage!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
"Ich will nicht irgendein blutsverwandtes Ross!", schimpfte Richeza trotzig. "Ich habe schon einmal ein Pferd verloren, das mir geschenkt wurde und dieses …" Sie riss Rifada die Zügel aus der Hand, wendete abermals ihr Pferd, zog sich die Kapuze ihres Mantels ins Gesicht und ließ das Tier rasch auf das Kloster zutraben, vorbei an der erstaunten Gardereiterin, vorbei an der ihr verständnislos hinterher schauenden Belisetha. Sie trieb dem Tier die Hacken in die Seiten, den Kopf gesenkt, damit niemand bemerkte, wie ihr die Tränen über die Wangen strömten, während sie auf das Boronkloster zuhielt und den schweigenden Wald, durch den sie vor wenigen Monden noch lachend und hoffnungsfroh gelaufen war, dessen Anblick schmerzhaft Erinnerungen mit sich brachte, die nunmehr für immer der Vergangenheit angehörten, die bald verblassen und nie wiederholt werden würden.





Version vom 25. Juli 2014, 09:05 Uhr

Mark Ragathsquell, 1. Tsa 1036 BF

Auf den Ländereien des Klosters La Dimenzia

Autor: von Scheffelstein

Richeza von Scheffelstein y da Vanya hatte das Pferd zur Eile angetrieben, als sei ein Dämon des Namenlosen Gottes hinter ihr her. Erst, als sie den verwitterten Grenzstein nach Ragathsquell passiert hatten, ließ sie das Tier wieder in leichten Trab fallen. Nun ritten sie zwischen verschneiten Feldern hindurch, aus denen kahle Pfirsichbäume geisterhaft ihre Äste in den Himmel reckten. Am Horizont nahmen der schlanke Glocken- und der trutzige Galgenturm des Klosters La Dimenzia Gestalt an. Dunkel hob sich der kleinere der Türme vor den weißbeladenen Ästen des dahinterliegenden Waldstücks ab.

Sie waren nicht die Einzigen, die auf das Noionitenkloster zuhielten. Vor ihnen auf dem Weg waren Reiter unterwegs. Es könnten Belisetha und ihre Gardereiterinnen sein, mutmaßte Rifada. Richeza nickte stumm. Je näher sie dem Kloster kamen, desto langsamer wurde sie. Auch die Reiterinnen hatten angehalten. Eine von ihnen kam zurückgeritten - und wirklich: Sie trug Da-Vanya-Farben.

"Es geht nicht!", sagte Richeza plötzlich und ließ das Pferd stillstehen. "Ich muss umkehren! Sie haben mein Ross! Was soll ich mit diesem verfluchten Gaul hier? Leyenda ist nicht irgendein Tier, ich kann sie nicht diesem Hofjunker oder dem Caballero überlassen."

Sie wendete das Pferd, bis es seitlich neben dem ihrer Tante stand. "Geht mit Belisetha nach Quazzano. Ich werde morgen Abend dort sein. Lasst mich allein reiten", fügte sie schnell hinzu, "Euch will die Vogtin schaden, und wer weiß, wen sie jetzt auf Euch ansetzt, nun, da ihre Mirhamionetten sie sicherlich warnen werden. Mir kann sie nichts, und keine Sorge: Ich gebe schon auf mich Acht!"


Autor: SteveT

Rifada wendete ihr Pferd ebenfalls auf der Stelle, auch wenn sie dafür verständnislose Blicke von der in einiger Entfernung wartenden Belisetha und ihren Reiterinnen erntete. Sie ritt so schnell, dass sie schnurstracks wieder zu Richeza aufgeschlossen hatte und fasste dann deren Pferd am Zügel. "He! Hoooh!", rief sie, worauf beide Rösser langsamer wurden und stehenbleiben. "Bist du verrückt geworden?", blickte sie Richeza vorwurfsvoll an. "Was meinst du mit: 'Dir kann sie nichts?' Seit wir ihr vor ein paar Jahren Schaden zugefügt haben, wie sie auch uns, will dich Praiosmin tot sehen - fast ebenso sehr, wie sie Belisetha oder mich tot sehen will! Und das alles willst du riskieren, nur wegen einem Gaul? Ich weiß, ich weiß, wir sind Almadanerinnen, und ich würde meinen Badajoz" - sie tätschelte ihrem kräftigen Rappen den Hals - "gegen kein anderes Tier eintauschen wollen. Aber ich würde nicht nur wegen ihm meine Gefangennahme riskieren!"

Ihr Blick wanderte auf Richezas Bauch, wo zum Glück noch kein nennenswerter Zuwachs zu sehen war. "Natürlich könnten wir beide diesen zwei jungen Galgenvögeln unter normalen Umständen problemlos das Fell über die Ohren ziehen. Aber bedenke, dass du jetzt nicht mehr nur für dich alleine verantwortlich bist, sondern auch - so Rondra will - für das Leben deiner Tochter! Deshalb: Lass dein Pferd, wo es ist, es wird ihm ja sicher kein Haar gekrümmt, da dieser Hofjunker bestimmt auch seinen Wert erkennen kann. Wenn wir Belisetha sicher auf Quazzano abgeliefert haben, besorgen wir dir bei der Gräflichen Zucht in Ragath ein neues Pferd - vielleicht sogar eine Blutsverwandte deiner Leyenda. Für heute", sie deutete auf die Silhouette des boronischen Klosters, "sollten wir über Nacht in La Dimenzia Zuflucht suchen, denn das Wetter verschlechtert sich, und es wird früh dunkel dieser Tage!"


Autor: von Scheffelstein

"Ich will nicht irgendein blutsverwandtes Ross!", schimpfte Richeza trotzig. "Ich habe schon einmal ein Pferd verloren, das mir geschenkt wurde und dieses …" Sie riss Rifada die Zügel aus der Hand, wendete abermals ihr Pferd, zog sich die Kapuze ihres Mantels ins Gesicht und ließ das Tier rasch auf das Kloster zutraben, vorbei an der erstaunten Gardereiterin, vorbei an der ihr verständnislos hinterher schauenden Belisetha. Sie trieb dem Tier die Hacken in die Seiten, den Kopf gesenkt, damit niemand bemerkte, wie ihr die Tränen über die Wangen strömten, während sie auf das Boronkloster zuhielt und den schweigenden Wald, durch den sie vor wenigen Monden noch lachend und hoffnungsfroh gelaufen war, dessen Anblick schmerzhaft Erinnerungen mit sich brachte, die nunmehr für immer der Vergangenheit angehörten, die bald verblassen und nie wiederholt werden würden.