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'''Autoren:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]], [[Benutzer:SteveT|SteveT]] | '''Autoren:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]], [[Benutzer:SteveT|SteveT]] | ||
Derweil hatten Morena von Harmamund und der Söldner Berengar ihr Ziel erreicht, als sie einige Schritt vor der hochgezogenen Zugbrücke innehielten. Wirklich viel war auf den Zinnen nicht zu sehen, doch zweifellos lauerte hinter mehr als einer Schießscharte der Tod, sodass zumindest Domna Morena ein wenig nervös wirkte. Dennoch klang ihre Stimme fest und entschlossen als sie rief: „Die Zwölfe zum Gruße! Ich bin Morena von Harmamund, und begehre im Namen Praiosmin von Elentas und Seiner Kaiserlichen Majestät Einlass in dieses Castillo!“ | Derweil hatten Morena von Harmamund und der Söldner Berengar ihr Ziel erreicht, als sie einige Schritt vor der hochgezogenen Zugbrücke innehielten. Wirklich viel war auf den Zinnen nicht zu sehen, doch zweifellos lauerte hinter mehr als einer Schießscharte der Tod, sodass zumindest Domna Morena ein wenig nervös wirkte. Dennoch klang ihre Stimme fest und entschlossen als sie rief: „Die Zwölfe zum Gruße! Ich bin Morena von Harmamund, und begehre im Namen Praiosmin von Elentas und Seiner [[Selindian Hal von Gareth|Kaiserlichen Majestät]] Einlass in dieses Castillo!“ | ||
Tatsächlich tauchten direkt nach dem Ruf der Harmamund zwischen den Schießscharten der Barbakane drei behelmte Köpfe auf. Die zweier bärtiger Männer und in ihrer Mitte der einer recht attraktiven Frau - alle drei trugen frostige Firunsmienen zur Schau, Feindseligkeit lag in ihrem Blick. | Tatsächlich tauchten direkt nach dem Ruf der Harmamund zwischen den Schießscharten der Barbakane drei behelmte Köpfe auf. Die zweier bärtiger Männer und in ihrer Mitte der einer recht attraktiven Frau - alle drei trugen frostige Firunsmienen zur Schau, Feindseligkeit lag in ihrem Blick. | ||
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"Verschwindet! Aber rapido, elendiges Söldnerpack! Hier gibt es für euch nichts zu gewinnen, außer einer harte Bestrafung! Ich bin selbst die Statthalterin Ihrer Hochgeboren Praiosmin, und sie schrieb uns nichts von einem Terzio, das in ihrem Namen reist", brüllte die braunhaarige Frau als Erwiderung herunter. "Wir lösen unsere Probleme selbst und brauchen keine Kriegsgewinnler, die allhier auf fette Beute hoffen. Also los! Verschwindet von diesem Platz, ehe ich euch Beine machen lasse!", drohte sie, worauf einer der Männer neben ihr demonstrativ einen Pfeil aus seinem Rückenköcher zog und mit dem Bogen auf Berengar und Morena zielte. | "Verschwindet! Aber rapido, elendiges Söldnerpack! Hier gibt es für euch nichts zu gewinnen, außer einer harte Bestrafung! Ich bin selbst die Statthalterin Ihrer Hochgeboren Praiosmin, und sie schrieb uns nichts von einem Terzio, das in ihrem Namen reist", brüllte die braunhaarige Frau als Erwiderung herunter. "Wir lösen unsere Probleme selbst und brauchen keine Kriegsgewinnler, die allhier auf fette Beute hoffen. Also los! Verschwindet von diesem Platz, ehe ich euch Beine machen lasse!", drohte sie, worauf einer der Männer neben ihr demonstrativ einen Pfeil aus seinem Rückenköcher zog und mit dem Bogen auf Berengar und Morena zielte. | ||
„Gute Dame“, rief Morena von Harmamund lächelnd hinauf, auch wenn sich ihre Fingerknöchel weiß verfärbten, als sie fester die Zügel griff, sei es ob der bedrohlichen Situation, sei es ob der Wut, was dieser Schnepfe eigentlich einfiel, sie dergestalt zu behandeln. „Ihr missversteht unsere Absichten. Auch ich bin eine Verbündete Ihrer Hochgeboren, und Seine Majestät schickt uns höchstselbst, um Seinen Untertanen hier in Seinen eigenen Ländereien wider Ferkinas und andere Feinde beizustehen. Gerne will ich Euch die schriftliche Order Seiner Exzellenz, des Kaiserlichen Marschalls, zur Ansicht geben.“ | „Gute Dame“, rief Morena von Harmamund lächelnd hinauf, auch wenn sich ihre Fingerknöchel weiß verfärbten, als sie fester die Zügel griff, sei es ob der bedrohlichen Situation, sei es ob der Wut, was dieser Schnepfe eigentlich einfiel, sie dergestalt zu behandeln. „Ihr missversteht unsere Absichten. Auch ich bin eine Verbündete Ihrer Hochgeboren, und Seine Majestät schickt uns höchstselbst, um Seinen Untertanen hier in Seinen eigenen Ländereien wider Ferkinas und andere Feinde beizustehen. Gerne will ich Euch die schriftliche Order [[Gwain von Harmamund|Seiner Exzellenz]], des Kaiserlichen Marschalls, zur Ansicht geben.“ | ||
Damit zog sie das gesiegelte Pergament hervor, welches ihr Hernán von Aranjuez wieder zurückgegeben hatte, und hielt es auffordernd in die Luft. | Damit zog sie das gesiegelte Pergament hervor, welches ihr Hernán von Aranjuez wieder zurückgegeben hatte, und hielt es auffordernd in die Luft. | ||
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Yegua wandte sich wieder Morena und Berengar zu: "Es wird Euch gleich ein Eimer herabgelassen - dort legt Ihr Euer Schreiben hinein, damit ich es begutachten kann. Wenn ich es für echt erachte, benötige ich dennoch die Bestätigung Ihrer Hochgeboren, der Reichsvogtin, Euch in ihr Castillo hineinlassen zu dürfen, über das sie mir die Befehlsgewalt erteilte. Diese Anfrage wird per Botentaube vonstatten gehen - wenn Ihr Glück habt, erreicht mich auch heute noch ihre Antwort. Bis dahin werdet Ihr Euch so oder so gedulden müssen - wir leben in unruhigen Zeiten, und ich werde keinem mir unbekannten Kriegshaufen Tür und Tor öffnen - selbst wenn Eure Absichten edel sein mögen. Wartet also einen Augenblick, dann kommt nur Ihr ganz alleine näher und legt Euer Schreiben in den Eimer!" | Yegua wandte sich wieder Morena und Berengar zu: "Es wird Euch gleich ein Eimer herabgelassen - dort legt Ihr Euer Schreiben hinein, damit ich es begutachten kann. Wenn ich es für echt erachte, benötige ich dennoch die Bestätigung Ihrer Hochgeboren, der Reichsvogtin, Euch in ihr Castillo hineinlassen zu dürfen, über das sie mir die Befehlsgewalt erteilte. Diese Anfrage wird per Botentaube vonstatten gehen - wenn Ihr Glück habt, erreicht mich auch heute noch ihre Antwort. Bis dahin werdet Ihr Euch so oder so gedulden müssen - wir leben in unruhigen Zeiten, und ich werde keinem mir unbekannten Kriegshaufen Tür und Tor öffnen - selbst wenn Eure Absichten edel sein mögen. Wartet also einen Augenblick, dann kommt nur Ihr ganz alleine näher und legt Euer Schreiben in den Eimer!" | ||
Berengar konnte hören, wie die Zähne seiner Herrin knirschten. Die Sache mit dem Eimer mochte ja noch angehen, aber dass sie auch dann noch, wenn diese Usurpatorin das kaiserliche Schreiben als echt erachten sollte, vor den Toren ihres eigenen Castillos schmoren sollte…? Rasch legte er ihr beruhigend die Hand auf den Unterarm, bevor sie noch etwas hinauf riefe, was sie bereuen würde. Was sie beide bereuen würden. | |||
So schnaubte Domna Morena von Harmamund kurz, legte aber dann das Pergament in den herabgelassenen Eimer. Einen abschließenden Kommentar konnte sie sich dann aber doch nicht verkneifen: „Seine Kaiserliche Majestät wird nicht erfreut sein, über derlei Verzögerungen.“ Immerhin waren sie hier in Kaiserlich Selaque beide so etwas wie Dienstleute des Kaisers, und wo käme man denn da hin, wenn in [[Punin]] der eine Diener dem anderen die kaiserlichen Pantoffeln verweigerte, um sich zunächst irgendwo langwierig rückzuversichern. Auch darüber wäre seine Kaiserliche Majestät gewiss nicht erfreut. | |||