Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 29: Unterschied zwischen den Versionen

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"[[Santa Catalina]] steh' uns bei!", flüsterte Bruder Zafir entsetzt.
"[[Santa Catalina]] steh' uns bei!", flüsterte Bruder Zafir entsetzt.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Dom Gualdo|dalias]]
"Höhöhö, da-da-da liegt er!", lachte Lodovico di Dalias, Administrador von Vivar, laut auf. Beide Hände legte er auf seinen vor Lachen bebenden Wanst. "Da scheint einer... einer seinen eigenen Wein nicht vertragen zu können. Eulalalalia, Täubchen, wie kommt's, dass ich noch so nüchtern bin... hmm? Ich kann noch sitzen ohne mich festzuhalten. Schau... hick!" Zum Beweis dieser kühnen These hob Lodovico beide Arm hoch, was ihn doch rasch in erheblich Schieflage brachte. Um nicht so wie sein Herr auf dem Boden zu landen, besann er sich eines Besseren und klammerte sich am Diwan fest. "Und nun, Eulalalalalia, noch ein Becher,... einer geht immer... das wusste schon mein Herr Vater. Alte Familienweisheit... ja, ja."
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
Romina zitterte am ganzen Leib. Gift, er war vergiftet worden. Es war ihr, als würde sie schlagartig nüchtern, als die Erinnerung sie überfiel.
"Gift! Einen Magier!", schrie sie laut und schaute zu ihrem Leutnant, der herbeigeilt war. "Das Gegengift, schnell, wo habt ihr es?"
Ardan von Kündoch schüttelte betreten den Kopf und stürzte fluchend aus dem Tempel. Immer hatte er es am Gürtel gehabt, am anderen Gürtel, der hier war verziert und war ihm angebrachter erschienen.
Die Comtessa drückte ihr Entsetzen nieder, Tränen rannen ihr über ihre Wangen, sie erinnerte sich zu gut an den Schmerz von damals, einen Schmerz, wie sie ihn nie wieder erleben wollte. Sie ging neben Dom León auf die Knie und begann zu beten.
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]]
"Dom León", entfuhr es auch Zaida, die vor Schreck fast den Inhalt ihrer Karaffe über den Rücken der schönen Comtessa verteilt hätte. Mit zittrigen Händen stellte sie das Kunstwerk aus geschliffenem Kristall beiseite, um sich bestürzt dem Geschehen zuzuwenden, als sie stutzte. Es mochte wohl der Vielzahl von Abenteuerromanen geschuldet sein, so wie ihrer wilden Fantasie und den Erzählungen ihres Zahorifreundes, dass ihr Blick mit einem Mal auf die Karaffe in Leonoras Händen fiel. Denn, so ratterte es gerade in ihrem Kopf, wie mochte es wohl jemand gelungen sein, Dom León zu vergiften, ohne dass ein anderer der Gäste siech darnieder sank?
Beherzt griff sie zu und entwand aus den Händen von Dom Leóns zuvor noch etwas abwesend wirkender Knappin die Karaffe mit Wein und sah sich dann suchend um. Alle Gedanken an den Grund für solch ein namenloses Verbrechen schob sie strikt von sich, ebenso das dringende Bedürfnis, sich auch besorgt um den sich vor Schmerz windenden Baron des Taubenthals zu scharen.
Na, wer mochte von all den Versammelten wohl eine Ahnung von Giften haben? Ihr Blick huschte suchend umher.
Das Gackern des feisten Gockels Lodovico ignorierend, schob sich Domna Fiona hastig unter den Bärenpranken ihres Gatten hervor, der sich seinerseits schon alarmiert aufgesetzt hatte. Für einen kurzen Moment huschte ihr der Gedanke durch den Kopf, dass die Herrschaft über das Taubenthal wohl doch noch einmal neu und vielleicht sogar zu ihren Gunsten verteilt werden könnte. Doch beim Anblick des sich windenden Dom León zerstob jeder Gedanke an Intrigen und an seiner statt trat ein kalter, schneidender Zorn. Wer auch immer es gewagt haben mochte, den Günstling der schönen Göttin auf ihrem eigenen Fest und mit ihrem lieblichen Wein zu vergiften, den sollte ein Fluch treffen, auf das ihm mehr verginge, als nur das Sehen!
Noch während ihr diese Gedanken durch den Kopf huschten, schob sie sich energisch und gewandt an den verwirrten, bestürzten und zuweilen auch abschätzenden Beobachtern dieses Spektakels vorbei und rutschte an Domna Rominas Seite neben dem schönen Baron auf die Knie. "Domna Romina, Zafir, helft mir!", wies sie den Geweihten und die Comtessa mit befehlsgewohntem Ton an und suchte den Baron an den Schultern festzuhalten. "Zaida!" Ein kurzer Blick zu ihrer Tochter sorgte für ein irritiertes Stirnrunzeln. Was wollte das Mädchen bei Satuaria ausgerechnet jetzt mit dieser vermaledeiten Karaffe? "Komm her und hilf mir!"
Hilflos sah sich Zaida einen Moment lang hektisch um und drückte dann ihrem Vater die Karaffe in die Hand, der verdutzt auf diese hernieder sah und hinter dessen Stirn sich die Vinsalter Zahnräder sichtlich drehten.
Mit knappen Gesten wies Fiona ihre Tochter an, sich zu positionieren, um den Baron zu halten - und sich wie zufällig auch zwischen das was sie zu tun gedachte und die all zu neugierigen Blicke der sie Umringenden zu stellen. Ihr Hoffen war, dass Schwester Melisandra ebenfalls zur Stelle war - rasch warf sie ihr einen hilfesuchenden Blick zu - so ihre Kraft nicht ausreichen sollte, den Baron lange genug am Leben zu halten bis... ja... bis hoffentlich die vorausschauende Comtessa für Rettung sorgte.
Fest wie beim Griff in die Zügel eines bockenden Pferdes hielt sie Dom Leóns Kopf und beugte sich vor. Ihre schwarzen Haare breiteten sich wie ein Vorhang vor ihrem Gesicht aus, als sie sich hinabbeugte und ihren Baron einen satuarischen Kuss zuteil werden ließ.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Dom Thallian|damotil]]
Melisandra hatte mit einem Stirnrunzeln ihr aktuelles Gespräch unterbrochen und den Blick ebenfalls in die Richtung gelenkt, in der jener rahjaungefällige Tumult ausgebrochen war. Als sie den Blick Fionas bemerkte, den diese ihr zuwarf, seufzte sie leise und stellte den Pokal mit dem edlen roten Rebenblut behutsam ab. Elegant erhob sie sich und wollte gerade herüberschreiten, als ihre Schülerin Lessina an ihre Seite eilte.
„Meisterin!“ Aufregung schwang in der Stimme der jungen Dame mit kupferroten Haaren mit. „Was ist geschehen?“
Erneut hob die Aranierin die Augenbrauen und mit leicht tadelndem Tonfall erwiderte sie: „Lessina, bei Rahja! Woher sollte ich das jetzt schon wissen? Kehr zu Deiner Gesellschaft zurück. Wir reden später.“ Lessina wollte etwas erwidern, aber der kaum merklich erhobene Finger der Hand ihrer Lehrmeisterin ließ sie verstummen noch ehe die erste Silbe über ihre Lippen gekommen war. Melisandra entschuldigte sich höflich auf Tulamidya bei Yashima saba Dhachmani. Dann schritt sie, nicht unbedingt eilend, zu der Gruppe, die sich um den scheinbar mit dem Tode ringenden Dom gebildet hatte.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Lindholz|lindholz]]
'Was tut diese Frau denn da?', schoss es Domnatella Alisea durch den Kopf, während sie versuchte, einen klareren Blick auf das zu erhaschen, was beim Baron vor sich ging. Als der schöne Taubentaler zusammengebrochen war, war sie sogar noch schneller auf den Beinen gewesen als ihr Sitznachbar von Kündoch. Besorgt war sie zu der niedergesunkenen Gestalt geeilt, während ihre Schwester und Mutter bei den Plätzen verharrten, um jene, die möglicherweise helfen konnten, in ihrem Tun nicht zu behindern. Auf solch einen Gedanken kam die blondhaarige Adlige freilich nicht und reagierte stattdessen eher ungehalten, als ihr auch noch diese schwarzgelockte Göre im Weg herumstand.
'Warum beugt sich die Domna denn so nach unten? Küsst sie etwa Dom Leon?' Die dunklen Haare der ihr Fremden versperrten den Blick, aber es sah ganz danach aus, als würde sie dem Baron zumindest ungebührlich nahe kommen. Ein Pfeil der Eifersucht bohrte sich in ein Herz, welches sich vor Sorge ohnehin schon zu einem kleinen Etwas zusammengekrümmt hatte. Alisea hatte schon so viel von dem schönen Dom Leon gehört und jetzt starb er hier einfach so, ohne dass sie auch nur ein Wort mit ihm hatte wechseln können. Und zu allem Überfluss war da auch noch diese Frau, die seine Mutter sein könnte, aber es sicher nicht war und sich ungefähr dort befand, wo die junge Domna sich gelegentlich hingeträumt hatte. 'Das darf nicht wahr sein. Oh, du Schöne Göttin, lass es nicht geschehen, dass Boron ihn von einem Fest zu Deinen Ehren reißt!', flehte sie innerlich, während sie die Hand zum Mund hob und sich in das Fleisch des Zeigefingers beißen musste, um ihre Gefühle im Zaum zu halten.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Nandra|beiras]]
Auch Dom Franco war geschwind aufgesprungen, ohne seinen fast noch vollständig gefüllten Weinkelch zu verschütten. Er trat näher an seinen Vetter heran, ließ aber genug Platz für diejeniegen, die diesem bereits zur Hilfe geeilt waren. Seine Gemahlin blickte ihm aus weitaufgerissenen Augen hinterher und verzog das Gesicht ob des schrecklichen Schauspiels, dass sich den Anwesenden hier bot. Zuckend wand sich Dom León auf dem Boden.
Dom Franco kniete sich dicht neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter, woraufhin der am Boden liegende versuchte, sich dieser Hand zu entziehen. "Verhaltet Euch ruhig, Vetter.... man versucht Euch zu helfen", sprach Dom Franco mit seiner melodischen Stimme auf ihn ein. Der Klang seiner Stimme hätte nicht anders geklungen, hätte er auf ein kleines Kind eingeredet, welches verängstigt in einem Baum saß. Er schien ob der Situation die Ruhe zu bewahren, auch, wenn seine Augen flink über die anwesenden Gäste huschten, als suche er nach jemandem... oder etwas. Eine Hand ließ er auf der Schulter des mit dem Tode ringenden Mannes liegen, während er mit der anderen vorsichtig dessen Gesicht berührte: Das Gesicht war mit kaltem Schweiß bedeckt.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Sein Leib indes hörte nicht auf zu zittern und zu zucken. Unter den Händen von Domna Romina, Zaida und Bruder Zafir wand er sich, verdrehte die Augen und verkrallte die Finger im Gewand Domna Fionas, die ihre Lippen wieder von den seinen gelöst hatte.
Die Catalinenser hatten schlagartig ihre Darbietung unterbrochen. Die Musiker hatten die Instrumente abgesetzt und die Tänzer wankten atemlos und verstört umher. Bonaventura XXII. blickte verwirrt von einem zum anderen, doch niemand seiner Mittänzer schien ihm Auskunft geben zu können. Die Novizen an den Tischen hatten ihre Pflicht vergessen und waren neugierig zum Ort des Unglücks geeilt, wo sie die Traube der ratlosen Schaulustigen verstärkten.
Einzig Bruder Zafir hatte sich mit Domna Romina niedergekniet und versuchte, den spastisch zuckenden Baron festzuhalten, doch auch das half nichts. "Eine Katastrophe", flüsterte er, "eine Katastrophe!" Dann schrie er laut: "Wo bleibt dieses Gegengift?"
"Lasst mich durch!", rief eine helle Stimme, doch es war nicht der Leutnant, sondern die kindliche Maestra Lampérez, die sich durch die Zuschauer schob. Stumm betrachtete sie den sich windenden Barons aus ihren Rehaugen. Dann deutete  sie mit ihrem kurzen Stab auf ihn und flüsterte eine unhörbare Formel.Doch bereits nach wenigen Augenblicken senkte sie den Stab wieder und ein Schatten der Trauer legte sich über ihr blasses Antlitz. "Oh mein lieber Baron! Ich kann nichts für Euch tun! Wäre ein böser Geist in Euch gefahren, so hätte ich ihn vertreiben können, doch Ihr seid von Menschenhand vergiftet worden und dagegen bin ich machtlos."
"Was für eine miserable Kophta bist du eigentlich?", keifte Yashima saba Dhachmani. "Mein Lieblingsneffe liegt im Sterben und du bist machtlos? Radscha gebe, dass diesen Gegengift wirke!"
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
Leutnant Ardan von Kündoch war wirklich sehr schnell. Den Gedanken, dass es um den Waldwachter Gockel eigetlich nicht schade wäre, verdrängte er. In seinem Gemach schnappte er sich den anderen Gürtel und löste im Zurücklaufen die kleine Metallphiole aus der Halterung. Er erinnerte sich gut, wie ihre Hochwohlgeboren Gräfin Rohalija ihm die Phiole gegeben hatte. Alle am gräflichen Hofe wussten von dem Giftattentat vor einigen Jahren. Die Gräfin hatte es ihm gegeben, weil Romina nachlässig geworden war, was gefährlich war, solange noch [[Familia von Rebenthal|Rebenthaler]] lebten.
Er kam zurück in den Tempel und eilte weiter, bis er schweratmend hinter Romina stand. Er reichte seiner Comtessa das Fläschen, die es öffnete und Domna Fiona an der Schulter rüttelte. Es hatte sie irritiert, als die ältere Frau den zuckenden Mann küsste, doch was wusste sie schon über Rahjarituale? Vielleicht half so etwas, schaden konnte es wohl nicht. Doch jetzt sollte Dom León Mund freigegeben werden.
"Domna Fiona, ich habe hier ein Gegengift; ich würde es dem Baron gerne geben."




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