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was auch deine Großmutter oder unsere Altvorderen getan hätten - nämlich beides! Erst sammele ich unsere Vasallen, Verbündeten und Clientes und erober' unser Castillo zurück und dann besuche ich - oder vielleicht sollte ich sagen: besuchen wir beide - Praiosmin zu Hause auf Burg Albacim und holen uns unsere Schätze zurück! Vergiss nicht, daß sie auch alle Erbstücke und Besitztümer deiner Mutter fortgeschafft hat! Dazu sogar die große güldene Monstranz von Amando - der Himmelsfürst selbst wird also auf unserer Seite sein, wenn wir die Dämonenbuhle heimsuchen ... auch wenn ich dabei ehrlich gesagt eher an ein Commando unter dem Schutz Phexens dachte!" | was auch deine Großmutter oder unsere Altvorderen getan hätten - nämlich beides! Erst sammele ich unsere Vasallen, Verbündeten und Clientes und erober' unser Castillo zurück und dann besuche ich - oder vielleicht sollte ich sagen: besuchen wir beide - Praiosmin zu Hause auf Burg Albacim und holen uns unsere Schätze zurück! Vergiss nicht, daß sie auch alle Erbstücke und Besitztümer deiner Mutter fortgeschafft hat! Dazu sogar die große güldene Monstranz von Amando - der Himmelsfürst selbst wird also auf unserer Seite sein, wenn wir die Dämonenbuhle heimsuchen ... auch wenn ich dabei ehrlich gesagt eher an ein Commando unter dem Schutz Phexens dachte!" | ||
Sie bemerkte den entsetzten Blick Richezas und auch Jelissas und Gujadanyas angespannte Mienen und so wechselte sie abrupt das Thema, als die Tochter des Tobriers, die kleine Waldwachterin und | Sie bemerkte den entsetzten Blick Richezas und auch Jelissas und Gujadanyas angespannte Mienen und so wechselte sie abrupt das Thema, als die Tochter des Tobriers, die kleine Waldwachterin und die Wilde noch einmal in Richtung der Höhle gingen, um ein Bündel zu holen, dass sie vergessen hatten: "...ja, ja ... wie gesagt, kann ich euch leider nicht begleiten", fuhr sie gespielt und noch lauter als sonst fort, "denn ich muss wichtige Dinge in Wildenfest regeln - Gujadanya und Jelissa werden nach Schrotenstein reiten, dir selbst werde ich Nachricht nach Quazzano schicken, was nicht weit von Ragath entfernt liegt. Sieh' zunächst zu, den kranken Jungen schnellstmöglich aus Selaque herauszuschaffen, Moritatio soll euch noch bis zur Ragathsqueller Grenze begleiten und dann zusehen, dass er zurück zu seinem Regiment nach Punin kommt. Hier würde uns der Einfaltspinsel ohnehin mehr schaden als nützen und zudem würde er andernfalls unseren Namen am Kaiserhof beschmutzen. Ach ja, wenn euch unterwegs ein junger Edelmann aus dem Valencagrund namens de Vargas begegnet - sagt ihm, ich halte immer meine Versprechen. Er bekommt sein Pferd plus ein weiteres zurück!" | ||
Da sie bemerkte, dass die anderen der Gruppe, die den ersten Teil des Gespräches nicht mitbekommen hatten, irritiert aber zugleich auch ein wenig erleichtert schienen, dass sie sie nicht weiter begleiten würde, fügte sie noch - speziell an Romina-Alba und Gendahar gewandt hinzu: "Weiter unten in Grezzano lagert ein Heerbann von Dom Hernan, dem auch Kriegsknechte deines Vaters respektive Eures Schwagers angehören. Sie suchen bereits nach Euch, also nutzt die Gelegenheit und ihre halbwegs sichere Bedeckung, um Selaque schnellstmöglich zu verlassen und nach Ragath zurückzukehren, denn unsere Heimat ist für Auswärtige ein äußerst fährnisvolles Land. In den nächsten Wochen werden die Kämpfe noch viel heftiger toben - seht also zu, dass Ihr bis dahin so viele Meilen wie möglich von hier fortkommt." | Da sie bemerkte, dass die anderen der Gruppe, die den ersten Teil des Gespräches nicht mitbekommen hatten, irritiert aber zugleich auch ein wenig erleichtert schienen, dass sie sie nicht weiter begleiten würde, fügte sie noch - speziell an Romina-Alba und Gendahar gewandt hinzu: "Weiter unten in Grezzano lagert ein Heerbann von Dom Hernan, dem auch Kriegsknechte deines Vaters respektive Eures Schwagers angehören. Sie suchen bereits nach Euch, also nutzt die Gelegenheit und ihre halbwegs sichere Bedeckung, um Selaque schnellstmöglich zu verlassen und nach Ragath zurückzukehren, denn unsere Heimat ist für Auswärtige ein äußerst fährnisvolles Land. In den nächsten Wochen werden die Kämpfe noch viel heftiger toben - seht also zu, dass Ihr bis dahin so viele Meilen wie möglich von hier fortkommt." | ||
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''' | '''Autoren:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]], [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]] | ||
Gendahar hatte Romina ein Lächeln zugeworfen ob der guten Nachricht, dass die Leute ihres Vaters schon in Grezzano waren. Und auch Dom Hernán hatte Wort gehalten. | |||
"Habt Dank, Wohlgeboren", richtete er sodann das Wort an Domna Rifada. "Das ist wahrlich gute Kunde! In der Tat erscheint es mir als das Beste, schnellstmöglich nach Grezzano aufzubrechen... und dann weiter nach Ragath zu ziehen, sobald die Umstände es zulassen." Er überlegte, ob er etwas zu Rifadas Ankündigung weiterer Kämpfe sagen sollte, entschied sich aber dann dagegen. Trotzdem wollte er nicht einfach so davon gehen. "Ich... möchte Euch danken, was Ihr für uns getan habt. Und das, obwohl Ihr gegenüber meinen Schwager ganz offensichtlich einen Groll hegt. Ohne Euch wären ich und Domina Romina nicht wieder heil aus den Bergen zurück gekommen..." | |||
Richeza runzelte die Stirn. Die Entwicklungen und die Pläne ihrer Tante gefielen ihr gar nicht, aber es war müßig, mit ihr darüber zu streiten, und solange nicht der Junge in Sicherheit war, mochte sie sich nicht mit anderen Sorgen belasten. | Richeza runzelte die Stirn. Die Entwicklungen und die Pläne ihrer Tante gefielen ihr gar nicht, aber es war müßig, mit ihr darüber zu streiten, und solange nicht der Junge in Sicherheit war, mochte sie sich nicht mit anderen Sorgen belasten. | ||
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"Wartet!", rief sie der Comtessa nach, die sich mit still verhaltenem Zorn ein weiteres Mal zum Gehen gewandt hatte und diesmal nicht gewillt schien, sich von irgendwem aufhalten zu lassen. "Es ist doch unsinnig, wenn Ihr ...", setzte sie an, doch die junge Frau stapfte bereits in den Wald hinein, gefolgt von der kleinen Zaida und der Wilden. "Halt!", wandte sie sich deshalb an Dom Gendahar, der sich offensichtlich gezwungen sah, seiner Nichte zu folgen, und hielt ihn am Arm zurück. "Wartet doch einen Moment! Ich werde Euch begleiten. Es ist doch verrückt, wenn wir alle hintereinander durch den Wald und den Wilden in die Arme laufen. Auch ich gehe nach Ragath, wie Ihr gehört habt, und wenn es Euch genehm ist, so werden wir gemeinsam dorthin reisen." | "Wartet!", rief sie der Comtessa nach, die sich mit still verhaltenem Zorn ein weiteres Mal zum Gehen gewandt hatte und diesmal nicht gewillt schien, sich von irgendwem aufhalten zu lassen. "Es ist doch unsinnig, wenn Ihr ...", setzte sie an, doch die junge Frau stapfte bereits in den Wald hinein, gefolgt von der kleinen Zaida und der Wilden. "Halt!", wandte sie sich deshalb an Dom Gendahar, der sich offensichtlich gezwungen sah, seiner Nichte zu folgen, und hielt ihn am Arm zurück. "Wartet doch einen Moment! Ich werde Euch begleiten. Es ist doch verrückt, wenn wir alle hintereinander durch den Wald und den Wilden in die Arme laufen. Auch ich gehe nach Ragath, wie Ihr gehört habt, und wenn es Euch genehm ist, so werden wir gemeinsam dorthin reisen." | ||
Gendahar wandte sich zu Romina um und bemerkte erst jetzt, dass sie sich schon auf den Weg in den Wald gemacht hatte. Als Richeza hinter ihr her rief, wollte er hinter Romina her laufen, um sie aufzuhalten, wurde aber von Richzea am Arm zurück gehalten. | |||
Er lauschte ihren Worten und antwortete: "Auch ich halte es für das Beste, wenn wir zusammen reisen, denn dann können die Leute des Grafen auch Euch und den kleinen Praiodor schützen." Und auch sonst spürte er plötzlich, dass es ihm widerstrebt hätte, die Scheffelsteinerin hier und in diesem Aufzug zurück zu lassen. "Warte, Romina, so eilig haben wir es nun auch wieder nicht!" | |||
Richeza nickte ihm zu und dann den jungen Männern aus Domna Rifadas Gefolge. "Geht, holt den Jungen aus der Höhle, aber gebt Acht, er ist verwundet. - Und Ihr", wandte sie sich an Tsacharias, "kommt bitte mit mir, auf dass Ihr dem Jungen helfen mögt. Ich werde dafür Sorge tragen, dass Euch in Ragath nichts geschieht." | |||
Der Alte bedachte sie mit einem unergründlichen Lächeln, aber Richeza drehte sich bereits ihrer Tante zu. Für all das, was sie zu sagen drängte, war nicht die Zeit und nicht der rechte Ort. Also nickte sie auch ihr nur zu und sagte: "Ich werde mir Eure Nachricht in Quazzano abholen." | Der Alte bedachte sie mit einem unergründlichen Lächeln, aber Richeza drehte sich bereits ihrer Tante zu. Für all das, was sie zu sagen drängte, war nicht die Zeit und nicht der rechte Ort. Also nickte sie auch ihr nur zu und sagte: "Ich werde mir Eure Nachricht in Quazzano abholen." | ||
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Sie trat zu Domna Jelissa und Gujadanya, um sich auch von diesen mit einem Handschlag zu verabschieden. Mit einem kurzen Schulterblick vergewisserte sie sich, dass Rifada abgelenkt war, dann raunte sie Jelissa zu: "Gebt auf sie acht, ich bitte Euch, es würde mich schmerzen, sie nicht wiederzusehen, und auf Euch scheint sie immerhin zu hören!" Rasch drehte sie sich um und winkte dem alten Heiler, Moritatio und Praiodors Trägern, ihr zu folgen. | Sie trat zu Domna Jelissa und Gujadanya, um sich auch von diesen mit einem Handschlag zu verabschieden. Mit einem kurzen Schulterblick vergewisserte sie sich, dass Rifada abgelenkt war, dann raunte sie Jelissa zu: "Gebt auf sie acht, ich bitte Euch, es würde mich schmerzen, sie nicht wiederzusehen, und auf Euch scheint sie immerhin zu hören!" Rasch drehte sie sich um und winkte dem alten Heiler, Moritatio und Praiodors Trägern, ihr zu folgen. | ||
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