YB31 Große Schlacht bei Unterfels: Unterschied zwischen den Versionen
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Doppelsöldner, Bogenschützen und Spießgesellen kamen unter dem Befehl Gräfin Josminas hinzu. Die bekanntesten unter den Mercenarios aber waren die „Rommilyser Reiter“ unter ihrem Rittmeister Gernbrecht von Oppstein, die ehemals darpatischen Gardereiter Fürstin Hildelinds. | Doppelsöldner, Bogenschützen und Spießgesellen kamen unter dem Befehl Gräfin Josminas hinzu. Die bekanntesten unter den Mercenarios aber waren die „Rommilyser Reiter“ unter ihrem Rittmeister Gernbrecht von Oppstein, die ehemals darpatischen Gardereiter Fürstin Hildelinds. | ||
Gemeinsam zog man zur Festung [[lfwiki:Cusimora|Cusimora]] bei [[lfwiki:Oberfels|Oberfels]], wo die überraschten Verteidiger feige die Flucht ergriffen. Das Rossbanner Almadas zeigte bald vom höchsten Turm, dass die Befreiungsarmee ihren ersten Sieg errungen hatte. Der Kaiser, beglückt über die Nachricht, ließ sich zu seinen Titeln den des „Protektors von Yaquirien“ verleihen, auf das Aventurien Kund getan sei: Friede soll einkehren jenseits der Gugella, der geplagten Bevölkerung praiosgefällige Ordnung zurückgegeben werden. | Gemeinsam zog man zur Festung [[lfwiki:Cusimora|Cusimora]] bei [[lfwiki:Oberfels|Oberfels]], wo die überraschten Verteidiger feige die Flucht ergriffen. Das [[Rossbanner]] Almadas zeigte bald vom höchsten Turm, dass die Befreiungsarmee ihren ersten Sieg errungen hatte. Der Kaiser, beglückt über die Nachricht, ließ sich zu seinen Titeln den des „Protektors von Yaquirien“ verleihen, auf das Aventurien Kund getan sei: Friede soll einkehren jenseits der Gugella, der geplagten Bevölkerung praiosgefällige Ordnung zurückgegeben werden. | ||
Und wie sehr dieser Friede benötigt wurde, zeigte sich, als die Armee weiterzog. Götterloses Söldlingsvolk des [[lfwiki:Folnor Sirensteen|Folnor Sirensteen]] hatte das ganze Land mit Rauben, Brennen, Schänden so ruiniert und so grausam gehaust, dass dergleichen noch niemals gehört worden war. Man sah rundum nichts als Feuersbrünste in den Dörfern. Das arme Landvolk, welches entrinnen konnte, kam mit Kindern und Vieh gen Almada marschiert, um Sicherheit zu finden. Durch Hunger und Trauer waren die Bauern und anderes Volk elend und ausgezehrt. | Und wie sehr dieser Friede benötigt wurde, zeigte sich, als die Armee weiterzog. Götterloses Söldlingsvolk des [[lfwiki:Folnor Sirensteen|Folnor Sirensteen]] hatte das ganze Land mit Rauben, Brennen, Schänden so ruiniert und so grausam gehaust, dass dergleichen noch niemals gehört worden war. Man sah rundum nichts als Feuersbrünste in den Dörfern. Das arme Landvolk, welches entrinnen konnte, kam mit Kindern und Vieh gen Almada marschiert, um Sicherheit zu finden. Durch Hunger und Trauer waren die Bauern und anderes Volk elend und ausgezehrt. | ||
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Aktuelle Version vom 10. März 2024, 18:19 Uhr
Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 31
Efferd 1029 BF (1 Hal II.)
UNTERFELS/GFT. BOMED: Wieder einmal wurde almadanisches Blut vergossen zur Verteidigung unserer Heimat! Wieder einmal wehen unsere Banner auf ehemals liebfeldischem Boden, um zu schützen, was unser ist!
Feige und ohne jeden Anlass wurde der inner-horasische Krieg in unser Königreich getragen, als der Verräter Cusimo Garlischgrötz (welcher keinen Lehnseid auf unseren Kaiser leistete und darob nimmermehr Adliger des Reiches sein kann) Ende Rahja die Festung Eslamsberge in der Mark Südpforte angriff. Mit gieriger Soldateska war er vor den Mauern erschienen, um zu plündern und almadanisches Land zu annektieren. Doch was ihm gebührt, zeigte ihm die Kommandantin Josmina von Bregelsaum: Feuer und Stahl ließ sie die Angreifer schmecken, wie eine Löwin kämpfte sie gegen die vielfache Übermacht der „Goldenen Legion“. Allein, es wollte nichts nutzen, die Festung war nicht zu halten. Durch einen kühnen Ausbruch jedoch gelang es Domna Josmina, einige Tapfere aus der Belagerung herauszuführen, während Freiwillige bis zum letzten Blutstropfen die Zinnen bemannten und den Rückzug deckten.
Die Kunde von dem dreisten Bubenstück hatte im Königreich bereits die Runde gemacht, als unser geliebter Kaiser zu den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Zweiten Dämonenschlacht in Brig-Lo eintraf. Viel Volk umdrängte seinen Einzug, doch eine Frau warf sich vor ihn hin. Niemand anderes als Domna Josmina war es, die tränenüberströmt Gnade und Hilfe erflehte. „Helft uns in unserer Not, mein Kaiser! Euch will ich die Gefolgschaft schwören, da Ihr göttergesandt seid, das Reich aus seiner Pein zu erretten! Ich bin hier, um das von Almadanern ehrenvoll vergossene Blut zu rächen und demütigst mein Erbrecht einzufordern.“ Denn wie jeder Gebildete weiß, waren die Bregelsaums die Grafen zu Bomed vor dem Kusliker Frieden.
Mitleid zeigte sich auf dem Antlitz Selindian Hals, aber auch Ingrimm darüber, dass sein Land von marodierenden Horasiern entweiht wurde. So stieg er vom Pferd, nahm Domna Josminas Hände und gab ihr die Grafschaft Bomed zum Lehen, wie es altes und gutes Recht ist. Hernach aber ließ er die Trommeln rühren und die Fanfaren erschallen, auf dass ein jeder wusste: Almada zieht in den Krieg!
Nur drei Wochen später, am Todestag des Hl. Praiodor, überschritt das prächtige Heer Almadas die Gugella. Der Kaiser hatte unter Obristin Cassamira von Streitzig das gesamte Regiment der Puniner Rabenschnäbler entsandt, ebenso Soldaten seines Leibregimentes „Eslam von Almada“. Ihnen schlossen sich Adlige aus allen Teilen des Königreiches an: Shahane Al'Kasim von Agum, die Markverweserin der Reichsmark Südpforte, mit dem Heerbann der Mark; an dessen Spitze Stordan von Culming, dem sein Vetter Leonardo di Rastino nicht weniger denn zehn Panzerreiter als persönliche Bedeckung geschickt hatte. Neben ihm ritten sein Vetter Hasrolf von Culming, Borlando di Aragança, der Bannerträger der Culmings, und Esperjo di Juantilla, der Schwertführer der Culminger Liga. Baron Thorom von Haffith, der sich seiner Angroscho-Natur entsprechend weit von der Kavallerie entfernt hielt, hatte sich mit seinen Zwergen-Kriegern zur Infanterie der Mark gesellt.
Hernán Eslam von Aranjuez und Domnito Ranárion Nazir Misterio di Rueda waren erschienen, Ettel von Derp brachte tulamidische Mercenarios mit, weitere hatte Escalio d’Artésa geschickt. Nicht weit entfernt wehte das Banner der Streitzigs bei Dom Gendahar, dem Anführer der Gewalthaufen der Grafschaft Yaquirtal, der seine Klinge diesmal an den Feinden des Königreiches wetzen wollte. Dort weilte auch Caballero Lodovico von Dalias mit seinen Waffenknechten.
Doppelsöldner, Bogenschützen und Spießgesellen kamen unter dem Befehl Gräfin Josminas hinzu. Die bekanntesten unter den Mercenarios aber waren die „Rommilyser Reiter“ unter ihrem Rittmeister Gernbrecht von Oppstein, die ehemals darpatischen Gardereiter Fürstin Hildelinds.
Gemeinsam zog man zur Festung Cusimora bei Oberfels, wo die überraschten Verteidiger feige die Flucht ergriffen. Das Rossbanner Almadas zeigte bald vom höchsten Turm, dass die Befreiungsarmee ihren ersten Sieg errungen hatte. Der Kaiser, beglückt über die Nachricht, ließ sich zu seinen Titeln den des „Protektors von Yaquirien“ verleihen, auf das Aventurien Kund getan sei: Friede soll einkehren jenseits der Gugella, der geplagten Bevölkerung praiosgefällige Ordnung zurückgegeben werden.
Und wie sehr dieser Friede benötigt wurde, zeigte sich, als die Armee weiterzog. Götterloses Söldlingsvolk des Folnor Sirensteen hatte das ganze Land mit Rauben, Brennen, Schänden so ruiniert und so grausam gehaust, dass dergleichen noch niemals gehört worden war. Man sah rundum nichts als Feuersbrünste in den Dörfern. Das arme Landvolk, welches entrinnen konnte, kam mit Kindern und Vieh gen Almada marschiert, um Sicherheit zu finden. Durch Hunger und Trauer waren die Bauern und anderes Volk elend und ausgezehrt.
Der weitere Weg war überall mit Viehkadavern übersät, Pferde, Hühner, Katzen, Schweine, eine Menge Gedärm lagen hier und da herum, doch auch Helme, Stücke vom Harnisch oder weggeworfene Spieße. Es gab viele Ruinen verbrannter Dörfer, die noch rauchten. Alle Häuser waren leer, nicht ein einziger Landmann war zu sehen. Und alles stank.
So voller Zorn waren die Unsrigen ob dieser niederhöllischen Geschehen, ob dieses entsetzlichen Anblicks, dass sie wie ein Rondrikan über das Land zogen. Keine Hürde konnte sie aufhalten, kein Gegner sie bezwingen! Die Bastion von Unterfels, welche sich nicht ergeben wollte, wurde überrannt, siegreich zog man am Tag von Bosparans Fall (sic!) in die Stadt ein.
Aber der Feind war nicht weit. Folnor Sirensteen hatte sich an die Spitze der Horaslegion gesetzt, hinzu kamen die „Weißen Reiter“ aus Arivor mit furchtbarem Hass auf alles Almadanische. Die grausigen „Brüder des Blutes“ und selbst eine Einheit Bombarden aus Schradok ließ der Schlächter anrücken. Er schreckte nicht einmal zurück, die Heiden aus der Khôm gegen Zwölfgöttergläubige einzusetzen, denn Reiter der Beni Shadif dienten ihm als Kavallerie!
Westlich von Unterfels stellte sich das glorreiche Heer Almadas am 28. Rondra 1029 dem Feind. Das Flüsschen Uras, welches aufgrund der Hitze nur wenig Wasser führte, trennte die Hauptheere. Zwei Meilen weiter, an der Furt von Ovanola, standen sich Rommilyser und Arivorer Reiter gegenüber. Auf unserer Seite war man zuversichtlich, die Haferyaquirier mores zu lehren. Sorge bereitete allein, dass man die genaue Stärke des Gegners nicht kannte (waren doch einige Späher nicht zurückgekehrt).
Plänkler und Bogenschützen begannen die Schlacht, bis Folnor der Blutige seine Kavallerie angreifen ließ, die Spott- und Hohnlieder auf den Lippen hatte:
ALMADA, du bist das Land des sauren Weins, Almada, nur du! ALMADA, du bist das Land des falschen Scheins, Almada, nur du... ALMADA, von deinen Trauben muss ich KOTZEN, und vor Ekel spein, ALMADA, in deinen armen, verdorrten Landen will ich nimmer sein…
Keine Gnade kannten daher die Puniner und die Säbelschwinger des Leibregimentes, das Treffen war bald entschieden und jämmerlich zogen sich die Horasier und Novadis zurück, verfolgt von den Unsrigen.
Jedoch: einen Pakt mit dem Namenlosen hatte Folnor geschlossen, nur so lässt sich erklären, dass unsere Reiter in einen Hinterhalt gerieten. In einem ausgetrockneten Flussbett, das hinter einem Hügel verborgen war, sahen sie sich plötzlich einem Wall von Piken gegenüber, zu spät, um den Angriff abzubrechen. Der Reitersturm brach an den mit eiserner Disziplin vorrückenden Karrees der Horaslegion, die durch nichts zu erschüttern schienen. Vor sich den Feind, um sich das Gestöhne der Sterbenden, die entsetzlichen Gräuel und Massaker der von Dämonen beseelten Horasier an den Verletzten, Glut, Hitze, hunderte von Leichen… es blieb nur der Rückzug. Cassamira von Streitzig jedoch, die mutig ihre Reiter zu retten versuchte, wurde überwältigt und von den horasischen Bestien in Stücke gehackt.
Aber der Tag war noch nicht verloren, denn noch wehte das Rossbanner im Winde! Unbeschadet stand das Heer Almadas, den Sieg davonzutragen. Wenn, ja, wenn nicht die Darpaten gewesen wären! Gernbrecht von Oppstein, welcher den Untergang der Rabenschnäbler untätig verfolgt hatte, zog sich zurück! Die Weißen Reiter verfolgten ihn, bis die Rommilyser Reiter, ohne einen einzigen Gefallen, ohne auch nur das Schwert gezogen zu haben, im Felsfelder Forst verschwanden. Einen solch beispiellosen Verrat hatte es noch nicht gegeben, diese Feigheit ward noch nicht gesehen!
Die Reiter aus Arivor nutzten den Augenblick, in dem die Flanke der Almadaner weit offen stand, und griffen an. Auch die Horaslegion rückte vor, unbeeindruckt von dem Blutzoll, der ihnen durch die almadanischen Bogenschützen abgefordert wurde. Ein unbeschreibliches Gemetzel hub an. Verbissen, Schlag um Schlag, Stich um Stich, ja sogar mit bloßen Händen rangen die Kämpfenden um jeden Flecken Boden. Langsam wurden die Almadaner zurückgedrängt, viele Caballeros sollten den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben. Es schien, als würde die Fahne Almadas fallen, als die Götter ein Einsehen hatten. Einer unserer besten Bogenschützen zeigte, aus welchem Holz unsere Kämpfer geschnitzt sind! Ein Pfeil, der von Rondra selber gesegnet sein musste, traf den Blutigen Folnor ins Auge und drang ins Hirn. Tot fiel er vom Pferd! Seine Armee von Metzgern und Heiden aber war plötzlich kopflos, Verwirrung überkam die Soldaten. Shahane Al'Kasim packte die Gelegenheit beim Schopfe, löste ihre Kämpfer aus dem Gefecht und führte einen brillanten Rückzug mit dem Rest des Heeres durch. Zum gleichen Zeitpunkt gab Gräfin Josmina auch diesen Befehl an ihre Mercenarios, da beide Domnas vermeinten, nach dem Tode der Obristin von Streitzig den Oberbefehl übernommen zu haben. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es wegen dieses Umstandes zu einem heftigen Wortwechsel zwischen den beiden gekommen sein.
Ein Fazit zu ziehen fällt dem Chronisten schwer ob all dieser beklagenswerten Ereignisse. Das Banner der Puniner Rabenschnäbler ist in die Hände des Feindes gefallen, das Regiment ausgelöscht. Die Caballeros der Südpforte zahlten einen enormen Blutzoll, eine Generation wird es dauern, die Blüte der märkischen Kämpfer zu ersetzen. Der Yaquirbruch ist nunmehr eine entsetzliche Wüste voll Blut und Leichen. Welche Folgen das Königreich noch zu tragen hat, wird erst die Zeit zeigen.
Mögen die Götter Almada schützen!
Jago Sensendengler