YB35 Schändlicher Raubmord in der Streitturmstadt: Unterschied zwischen den Versionen
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Wie unsere Korrespondentin durch eigene Investigationen in Erfahrung bringen konnte, hatten seit dem vergangenen Rahjamond zwei offensichtliche Hochstapler die Gastfreundschaft der Familia von Taladur in Anspruch genommen, indem sie sich als ehemalige Geliebte und Bankertsohn des seligen Dom Murcio ausgaben. Die beiden, eine Frau in den späten Dreißigern und ein schmächtiger Jüngling von 20 Sommern, waren am Morgen der Tat auf gestohlenen Rössern ebenfalls verschwunden. Besagte Rösser wurden herrenlos auf der Königsstraße nach [[Jennbach]] von der Garde wieder eingefangen. Von den Reitern und dem Diebesgut fehlte jede Spur. Auch bleibt ein Rätsel, wie die flüchtigen Mörder an eine gewisslich auf dem [[avwik:Wehrheimer Index|Index Wehrheimium]] stehende tödliche Tinktur gelangten. | Wie unsere Korrespondentin durch eigene Investigationen in Erfahrung bringen konnte, hatten seit dem vergangenen Rahjamond zwei offensichtliche Hochstapler die Gastfreundschaft der Familia von Taladur in Anspruch genommen, indem sie sich als ehemalige Geliebte und Bankertsohn des seligen Dom Murcio ausgaben. Die beiden, eine Frau in den späten Dreißigern und ein schmächtiger Jüngling von 20 Sommern, waren am Morgen der Tat auf gestohlenen Rössern ebenfalls verschwunden. Besagte Rösser wurden herrenlos auf der Königsstraße nach [[Jennbach]] von der Garde wieder eingefangen. Von den Reitern und dem Diebesgut fehlte jede Spur. Auch bleibt ein Rätsel, wie die flüchtigen Mörder an eine gewisslich auf dem [[avwik:Wehrheimer Index|Index Wehrheimium]] stehende tödliche Tinktur gelangten. | ||
Unklar ist auch, auf welche Weise die Schurken ihr falsches Spiel über Wochen aufrecht erhalten konnten. Der greise [[Soberan]] [[Borassimo von Taladur ä. H.|Borassimo von Taladur zu Taladur]] zeigte | Unklar ist auch, auf welche Weise die Schurken ihr falsches Spiel über Wochen aufrecht erhalten konnten. Der greise [[Soberan]] [[Borassimo von Taladur ä. H.|Borassimo von Taladur zu Taladur]] zeigte sich bestürzt über den tragischen Tod seiner Schwiegertochter. Vermutungen, bei dem flüchtigen Jüngling könne es sich tatsächlich um einen unehelichen Sohn des verblichenen Dom Murcio handeln, sprach der Reichsritter jeglichen Wahrheitsgehalt ab: "Von all meinen Kindern führte mein Murcio das travia- und rondragefälligste Leben." Zu der Frage, warum man die beiden Betrüger dann überhaupt im Familienturm aufgenommen habe, schwieg sich Dom Borassimo hartnäckig aus. | ||
Indes konnte eine Stellungnahme seines jüngsten Sohnes, Sr. Excellencia des Reichskanzlers [[Rafik von Taladur ä. H.]], erlangt werden: „Eine eher unappetitliche Geschichte, die mir das Naschen von Punipan vorerst verleidet hat. Denn einer Mandelblüte gleich war mir die Edeldame Travina erschienen: früh zu fragiler Schönheit erblüht und im Moment vollendeter Pracht vom Wind der Ewigkeit davongetragen. Traurig und wehmütig stimmt mich der Vorfall und lehrt uns doch eines: Niemals darf man Hochstaplern oder Aufschneidern sein Vertrauen schenken. Doch werden die Übeltäter ihrer gerechten Strafen nimmermehr entkommen!“ | Indes konnte eine Stellungnahme seines jüngsten Sohnes, Sr. Excellencia des Reichskanzlers [[Rafik von Taladur ä. H.]], erlangt werden: „Eine eher unappetitliche Geschichte, die mir das Naschen von Punipan vorerst verleidet hat. Denn einer Mandelblüte gleich war mir die Edeldame Travina erschienen: früh zu fragiler Schönheit erblüht und im Moment vollendeter Pracht vom Wind der Ewigkeit davongetragen. Traurig und wehmütig stimmt mich der Vorfall und lehrt uns doch eines: Niemals darf man Hochstaplern oder Aufschneidern sein Vertrauen schenken. Doch werden die Übeltäter ihrer gerechten Strafen nimmermehr entkommen!“ |
Aktuelle Version vom 7. April 2020, 16:55 Uhr
Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 35
Rondra 1033 BF (5 Hal II.)
REICHSSTADT TALADUR. Während die Reichscapitale Punin noch wie betört von den neuntägigen Feierlichkeiten zu Ehren der Hochzeit SKM Hal II. mit der IKM Tulameth von Unau ist und mit staunendem Blick die Schau der K. u. K. Regimenter auf der Schwanenhöh verfolgt, die der K. u. K. Marschall Gwain von Harmamund wider die barbarischen Ferkinaten führen wird (s. Leitartikel dieser Ausgabe), hat sich zu Taladur, der Stadt der Streittürme, ein abscheulicher Raubmord ereignet.
Die Edeldame Travina de Bejar y Berg, letzte bekannte Nachfahrin der Baronin Alena im Taubental, wurde am Morgen des 17. Rondra tot in ihrer Kammer im Streitturm der Familia ihres seligen Gemahls, des an den Folgen der III. Dämonenschlacht gestorbenen Kriegshelden Dom Murcio von Taladur ä. H. - seinerseits älterer Bruder Sr. Excellencia des Reichskanzlers -, aufgefunden. Zunächst konnte keine unnatürliche Todesursache festgestellt werden. Wie Domna Contessina Amazetti, Subcommandantin der Taladurer Wehr, im Gespräch mit unserer Korrespondentin erläuterte, erhärtete sich jedoch alsbald der Verdacht auf einen Mord anhand dreier Indizien: erstens, die für eine 38-jährige Frau zwar zarte, aber keinesfalls kränkliche Konstitution der Domna Travina; zweitens, ein zerborstener Kristallbecher mit Resten einer bislang nicht identifizierten Flüssigkeit und drittens, das Fehlen von Barschaft und Schmuckstücken der Toten sowie eines beträchtlichen Teils des Tafelsilbers der Familia von Taladur ä. H., welches in der Nähe ihrer Kammer aufbewahrt worden war.
Wie unsere Korrespondentin durch eigene Investigationen in Erfahrung bringen konnte, hatten seit dem vergangenen Rahjamond zwei offensichtliche Hochstapler die Gastfreundschaft der Familia von Taladur in Anspruch genommen, indem sie sich als ehemalige Geliebte und Bankertsohn des seligen Dom Murcio ausgaben. Die beiden, eine Frau in den späten Dreißigern und ein schmächtiger Jüngling von 20 Sommern, waren am Morgen der Tat auf gestohlenen Rössern ebenfalls verschwunden. Besagte Rösser wurden herrenlos auf der Königsstraße nach Jennbach von der Garde wieder eingefangen. Von den Reitern und dem Diebesgut fehlte jede Spur. Auch bleibt ein Rätsel, wie die flüchtigen Mörder an eine gewisslich auf dem Index Wehrheimium stehende tödliche Tinktur gelangten.
Unklar ist auch, auf welche Weise die Schurken ihr falsches Spiel über Wochen aufrecht erhalten konnten. Der greise Soberan Borassimo von Taladur zu Taladur zeigte sich bestürzt über den tragischen Tod seiner Schwiegertochter. Vermutungen, bei dem flüchtigen Jüngling könne es sich tatsächlich um einen unehelichen Sohn des verblichenen Dom Murcio handeln, sprach der Reichsritter jeglichen Wahrheitsgehalt ab: "Von all meinen Kindern führte mein Murcio das travia- und rondragefälligste Leben." Zu der Frage, warum man die beiden Betrüger dann überhaupt im Familienturm aufgenommen habe, schwieg sich Dom Borassimo hartnäckig aus.
Indes konnte eine Stellungnahme seines jüngsten Sohnes, Sr. Excellencia des Reichskanzlers Rafik von Taladur ä. H., erlangt werden: „Eine eher unappetitliche Geschichte, die mir das Naschen von Punipan vorerst verleidet hat. Denn einer Mandelblüte gleich war mir die Edeldame Travina erschienen: früh zu fragiler Schönheit erblüht und im Moment vollendeter Pracht vom Wind der Ewigkeit davongetragen. Traurig und wehmütig stimmt mich der Vorfall und lehrt uns doch eines: Niemals darf man Hochstaplern oder Aufschneidern sein Vertrauen schenken. Doch werden die Übeltäter ihrer gerechten Strafen nimmermehr entkommen!“