Chronik.Ereignis1038 Hochzeitsturnier zu Elenvina 01: Unterschied zwischen den Versionen
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„…und dann wird der Geck auch noch als Reizer gezogen!“, geiferte der Alte zwei Plätze weiter noch immer, und riss so Hernán von Aranjuez aus seinen Gedanken. Zweifellos fürchtete der Ritter die Vorstellung, dass der weniger als halb so alte Caballero seinen Schild mit der Lanzenspitze berühren, und ihn ausgerechnet der Favorit der geschworenen Todfeindin seines [[Lucrann da Vanya|Lehnsherrn]] und seiner [[Belisetha da Vanya|Herzensdame]] aus dem Sattel stoßen könnte. Eine Furcht, die der Baron und Junker nur zu gut nachvollziehen konnte, wenngleich aus anderen Gründen. Ihm graute bei der Vorstellung sich von einem hochgekommenen Rustikal wie [[Servando Cronbiegler]] fordern lassen zu müssen. Oder so spät als Reizer gezogen zu werden, dass nur noch Leute vom Stande dieses Einfaltspinsels zum Fordern übrig blieben. Er legte seinem Vetter die Hand auf die Schulter, ihm so bedeutend nach vorne gebeugt zu verharren, sodass er über seinen Rücken hinweg mit dem neben dem Advocatus sitzenden Ritter parlieren konnte: „Dom Giromo, auf ein Wort…“ | „…und dann wird der Geck auch noch als Reizer gezogen!“, geiferte der Alte zwei Plätze weiter noch immer, und riss so Hernán von Aranjuez aus seinen Gedanken. Zweifellos fürchtete der Ritter die Vorstellung, dass der weniger als halb so alte Caballero seinen Schild mit der Lanzenspitze berühren, und ihn ausgerechnet der Favorit der geschworenen Todfeindin seines [[Lucrann da Vanya|Lehnsherrn]] und seiner [[Belisetha da Vanya|Herzensdame]] aus dem Sattel stoßen könnte. Eine Furcht, die der Baron und Junker nur zu gut nachvollziehen konnte, wenngleich aus anderen Gründen. Ihm graute bei der Vorstellung sich von einem hochgekommenen Rustikal wie [[Servando Cronbiegler]] fordern lassen zu müssen. Oder so spät als Reizer gezogen zu werden, dass nur noch Leute vom Stande dieses Einfaltspinsels zum Fordern übrig blieben. Er legte seinem Vetter die Hand auf die Schulter, ihm so bedeutend nach vorne gebeugt zu verharren, sodass er über seinen Rücken hinweg mit dem neben dem Advocatus sitzenden Ritter parlieren konnte: „Dom Giromo, auf ein Wort…“ | ||
{{Chronik.Ereignis|Zurück=|Chronik:Jahr=Chronik:1038|Ereignisname=[[Chronik:1038# | ---- | ||
'''Autor:''' [[Benutzer:Von Mesch|Von Mesch]] | |||
Nachdem die ersten Speisen und Getränke den Anwesenden durch die Dienerschaft des [[:avwik:Hagrobald Guntwin von Großen Fluss|Herzogs]] gereicht worden waren, ergriff Melcher von Ibenburg die Initiative, um mit den Gästen aus Almada ins Gespräch zu kommen. „Zum Wohlsein, auf ein schönes und spannendes Turnier, Euer Hochgeboren von Aranjuez“, prostete der Ibenburger, neben seiner Gemahlin Orina an der Tafel sitzend, dem dunklen Südländer zu. | |||
„Nachseht mir meine Neugierde, aber wie gefällt es Euch hier in Elenvina?“ Der Ibenburger trank genüsslich einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug. „Aah, Bunt, schwungvoll und süffig wie die Wasser des [[:avwik:Der Große Fluss|Großen Flusses]], was für ein Bier“, lobte der Vogt. „Falls es Eure gesellschaftlichen Verpflichtungen neben dem Turnier und den offiziösen Festlichkeiten zulassen, wäre es mir ein Vergnügen Euch die Herzogenstadt zu zeigen.“ | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
Etwas überrascht sah der Baron und Junker auf, als ihn ein ihm fremder Nordmärker ansprach. Kurz, aber doch sichtbar, neigte er sich in Richtung seines Vetters Rafik, der ihm wohl einflüsterte, dass es sich bei Mann um Melcher von Ibenburg, seines Zeichens Landvogt der Mark Gratenfels handelte. Entschuldigend ob seiner Unwissenheit lächelte er diesen an, und hob seinerseits den Weinkelch: „Auf ein schönes und spannendes Turnier. Und einen würdigen Sieger!“ | |||
Nach einem Schluck Rebensaft neigte er dankend das schwarzgelockte Haupt. „Noch habe ich nicht viel von Elenvina gesehen, daher will ich gerne auf Euer freundliches Angebot zurückkommen. Gewiss versteht Ihr als [[:avwik:Gratenfels|Gratenfelser]] etwas von Befestigungsanlagen? Mir wurde zugetragen, dass die hiesigen Stadtmauern vor wenigen Jahren verstärkt wurden? Vielleicht mögt Ihr mich einmal herum führen? Auch kann ich die Stadt nicht verlassen, ohne einige Schmiedearbeiten erworben zu haben. Und sei es nur, um sie mit unserem [[Taladur]]er Stahl zu vergleichen. Entsprechend wäre ich für die eine oder andere Empfehlung dankbar“, sprach der Almadaner, der als [[Condottiere]] und Bezwinger von [[:lfwiki:Cusimora|Cusimora]] zweifellos an beidem ein professionelles Interesse hegte. | |||
„Und schlussendlich…“, wies er grinsend mit dem Zeigefinger der noch immer den Weinkelch haltenden Hand auf des Vogtes Bierkrug „…warte ich noch immer darauf, dass mich jemand von den Vorzügen des Gerstensaftes überzeugt. Ich habe in [[:gar:Geographie|Garetien]], [[:avwik:Darpatien|Darpatien]] und [[:gar:Greifenfurt:Markgrafschaft Greifenfurt|Greifenfurt]] gedient, und im [[Yaquirbruch]] mit [[Haferyaquirien|haferyaquirischen]] [[Mercenario|Landsknechten]] gezecht. Und jedes Mal wollt‘ ich [[:avwik:Ingerimm|Ingerimm bitten]] am nächsten Tage, mir einen eisernen Ring zu schmieden, weil einem das Haupt fast zerspringt. Kann womöglich Euer Trunk eher mit dem süßen Rausch des Weines mithalten? | |||
Wenngleich…“, fügte er noch schmunzelnd an „…dies eine Wette für nach dem Tjost ist…“ | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Mesch|Von Mesch]] | |||
Melcher tupfte sich den Mund mit einem Tuch ab und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Nun, die letzten Stücke des herzoglichen Bratens mit der Zunge aus den Zähnen zuzelnd antwortete er, „Ja die Festungen sind mir bekannt, sowohl in Elenvina als auch in Gratenfels. Ich sehe sie allerdings als Mittel zum Zweck, wenn Ihr versteht, Euer Hochgeboren. Sie mögen nützlich sein, um Steuern und Zölle einzutreiben und einige sind ganz gemütlich eingerichtet. Ihr als Mann der Feldschlachten und ich als Abgänger der [[:avwik:Haus der Hohen Kriegskunst|Akademie in Eslamsgrund]], wir haben unseren Platz doch eher in den Schlachtreihen oder im Feldherrenzelt und nicht hinter den dicken Mauern einer Burg. Gleichwohl, mir meine Aufgaben für den [[:avwik:Alrik Custodias-Greifax|Landgrafen]] wenig Zeit lassen, um dieser Passion auszuüben und bisher nahm ich an keiner größeren Schlacht teil“. | |||
Mit einem weiteren kräftigen Schluck Bier spülte der Vogt die eben befreiten Reste des Bratens aus seinen Zähnen hinunter. „Gut, dass Ihr den Stahl ansprecht. Ich werde noch heute einen Boten heimwärts schicken und Euch einen Brocken Eisenerz auf den [[:kos:Koschberge|Koschbergen]] und einen Sack Gratenfelser [[:avwik:Schwefel|Schwefels]] mit in eure Heimat geben. Ersteres könnt Ihr gerne mit eurem Stahl vergleichen und den Schwefel, hm ja, vielleicht findet Ihr etwas, wofür Ihr ihn brauchen könnt. Mir sagte man, es wäre eine Ingredienz für gute Heilsalben. Oder besucht das schöne Gratenfels selbst. Jetzt im Winter, solange der [[:kos:Greifenpass|Greifenpass]] nicht gangbar ist, tummelt sich in der Stadt allerlei Volk vom [[:lfwiki:Grangor|Grangorer]] [[:lfwiki:Kaufmann Stokkvis|Stokkvis]] bis zum Kiepenkerl. Und das Eierlaufen auf dem beinahe zugefrorenen nahen Buchenweiher ist ein Spaß kann ich Euch sagen. Eine bessere Gelegenheit Land und Leute kennen zu lernen gibt es nur beim jährlichen Schützenfest. Dann können wir uns dann dem Gerstensaft und vielleicht dem ein oder anderen Krug [[Ragatzo]] aus Eurem Reisegepäck widmen. Was meint Ihr?“ | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
„Nun, gewiss wird sich dies im nächsten Sommer ändern, wenn das [[:avwik:Mittelreich|Reich]] gegen [[:avwik:Haffax|Haffax]] zieht. Nicht immer aber tut uns der Feind den Gefallen sich zur offenen Feldschlacht zu stellen“, zuckte Hernán von Aranjuez mit den Schultern. „Ein nennenswerter Ausbau von Befestigungen ist im Reiche selten in den letzten Jahren, daher bin ich durchaus neugierig, was sich die Festungsbaumeister Seiner Hoheit haben einfallen lassen.“ | |||
Halb drehte er sich zur Seite, dass ihm ein Page den Weinkelch nachfüllen konnte, um dann abwehrend die freie Hand zu heben: „Zu freundlich, Dom Melcher, aber macht Euch keine Umstände. Koscher Stahl ist im schönen Almada durchaus nicht unbekannt. Ich interessiere mich mehr für das Endprodukt, die Schmiedearbeit. Zweifellos wäre es interessant neben solchen von beiden Seiten des [[Eisenwald]]es auch die der Gratenfelser Schmiede zu stellen. Allein, ich fürchte, dass mir dieses Mal die Zeit für einen solchen Besuch fehlt. Solange [[Via Ferra]] und [[Roterzpass]] unpassierbar sind, reisen wir über Grangor, und Gratenfels brächte uns zu weit ab. Immerhin erwartet man uns ja in etwas mehr als einen Mond bereits wieder hier, anlässlich der Hochzeit Seiner Hoheit. Womöglich ließe sich aber dort im Nachgang etwas arrangieren. Dann wird auch meine [[Rahjada von Ehrenstein-Streitzig|Gemahlin]] zugegen sein.“ Sein schiefes Grinsen verriet, dass dies dem Vorhaben nicht zwingend dienlich sein musste. Während ihn gewiss auch die berühmt-berüchtigten Umwallungen von Gratenfels reizen würden, konnte er sich lebhaft vorstellen, was die Schwester der Braut von diesem Reiseziel halten würde. Und der Aussicht, die Rückreise womöglich über [[:kos:Angbar|Angbar]] und [[:kos:Ferdok|Ferdok]] und den dann wieder gangbaren Roterzpass anzutreten. | |||
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'''Autor:''' X | |||
Fiona wies ihren Vater auf den gratenfelser Landvogt und seine Gattin hin. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Fiona zusammen mit ihrer Schwester die nähere Bekanntschaft des Paares gemacht, bei einem Treffen auf dem Hohenstein, im Gefolge des Herzogs. Sie wartete bis Orinas Blick in ihre Richtung schweifte, dann hob Fiona das Weinglas und prostete Orina zu. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Mesch|Von Mesch]] | |||
„Du wirst doch dem herzoglichen Gast aus der Ferne keinen Wunsch abschlagen, werter Herr von Ibenburg?“. Mischte sich die wohlgestaltete Gemahlin des Vogtes in das Gespräch der beiden Männer ein. Die Worte der [[:avwik:Haus Bregelsaum|Bregelsaumerin]] waren stets gut durchdacht, manchmal unmissverständlich, aber niemals ihr oder ihres Gemahls unwürdig, wie man eben meinen konnte. Was hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht? War es der Versuch ihres Angetrauten jetzt an dieser ehrwürdigen Tafel des Herzogs ein Handelsgespräch in Gang zu bringen? | |||
„Ja, die Frauen, was soll ich sagen Euer Hochgeboren“, grinsend kommentierte der Vogt den verbalen Einwurf seiner Gemahlin. „Darf ich Euch, Euer Hochgeboren von Aranjuez, meine Gemahlin Orina von Bregelsaum vorstellen." | |||
„Es ist mir eine Ehre Euer Hochgeboren“, erwiderte Orina mit einem anerkennenden Nicken. „Seht, Melcher!“, Orina hob ihren Becher zum herzlichen Gruß, „dort ist Iriane von Tandosch mit ihrem Vater. Wir müssen sie mit unserem herzoglichen Gast bekannt machen. Vielleicht begleitet sie euch ja auf eurem morgendlichen Burg Rundgang“. | |||
Nach einem kurzen Augenblick schien sich Melcher wieder gefasst zu haben und erwiderte ebenfalls Irianes Gruß. Nun wieder an den Gast gerichtet versuchte Melcher die Situation zu retten. „Bitte verzeiht, aber lasst uns doch das Gespräch über den Vergleich der Schmiedearbeiten für einen Moment aufschieben und ich werde mich morgen in der Früh bei meinen Amtskollegen hier in Elenvina um einen Passierschein bemühen und Euch dann durch die Wehranlage der Stadt führen. Vielleicht ja in Begleitung der reizenden [[:avwik:Tandosch|Tandoscherin]]. Insofern als Ihr keinen Eroberungszug im Schilde führt und wir uns das nächste Mal von Zinne zu Erdwall gegenüber stehen.“ Mit einem freudigen grinsen hob Melcher seinen Krug um auf das gesagte anzustoßen. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
„Die Ehre ist ganz meinerseits, Domna Orina“, neigte Hernán von Aranjuez das Haupt, die Lippen zu einem vielsagenden Lächeln geschürzt. Offenbar war er nicht der Einzige, dem seine Gemahlin desöfteren den Takt schlug. | |||
„Darf ich Euch meinerseits mit einigen meiner Mitreisenden bekannt machen? Domna Rohaja von Ragathsquell, Tochter eines meiner wohlgeschätzten Nachbarn aus der Mark. Mit [[:avwik:Rondra|Rondras]] Gunst wird sie sich auf dem Turnier einen Platz in der Ehrengarde Ihrer Hochwohlgeboren erstreiten.“, wies er zunächst auf die junge Ragatierin gegenüber, und klopfe dann dem grauhaarigen Advocatus neben sich auf die Schulter: „Und dies ist mein Vetter Rafik von Aranjuez. Bislang haben wir uns hier in Elenvina auf seine höchst bescheidenen Ortskenntnisse verlassen müssen. Ein Wunder, dass wir die Herzogenfeste gefunden haben.“ | |||
Der Angesprochene grinste schief, und neigte seinerseits das Haupt. „Wie stets beliebt sich mein lieber Vetter bescheiden zu geben, immerhin war er es, der uns bis hierher den Weg vorgab. Ein Wunder, dass wir nicht in [[:alb:Grafschaft Winhall|Winhall]] herausgekommen sind. Sollte mein Vetter einen Feldzug planen, müsste sich so wohl auch eher Seine Hochwohlgeboren [[:alb:Bragon Fenwasian|Fenwasian]] Sorgen machen, dass plötzlich ein Söldnerheer vor [[:alb:Winhall|Winhall]] auftaucht.“ Damit hoben die Vettern und die Ragathsquellerin ihre Kelche, und taten sich weiterhin am Weine gütlich. | |||
„Doch sagt, Domna Irina“, wandte sich dann der Baron und Junker wieder an die Gemahlin des Ibenburgers, „welchem Zweig des Hauses Bregelsaums entstammt Ihr, wenn ich fragen darf? Euer Zungenschlag klingt mir nicht nach dem [[Phecadien|phecadischen]] Zweig, mit welchem ich bislang hauptsächlich die Ehre hatte.“ | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Mesch|Von Mesch]] | |||
„Die Herrschaften“, erwiderte die Angesprochene kurz mit einem erneuten Nicken. „Das Licht Dere hab ich auf [[:avwik:Madaleth|Burg Madaleth]] am Fuße der [[:avwik:Schwarze Sichel|Schwarzen Sichel]] einst erblickt. Das ist in der [[:avwik:Baronie Mistelhausen|Baronie Mistelhausen]], zwischen [[:avwik:Wehrheim|Wehrheim]] und [[:avwik:Baliho|Baliho]], so könnte man es grob beschreiben. Ein wilder und rauer Landstrich, sagen selbst die die das Gebirge noch nicht bestiegen haben. Man muss zuerst den Zugang zu Land und Leute finden, um sie zu verstehen. Nach der Pagenzeit auf [[:avwik:Burg Hallingen|Burg Hallingen]] verschlug es mich dann in die Ferne, aber ich komme noch heute gerne dorthin zurück. Das Wiedersehen mit meiner Familie, die kleinen, engen Straßen an denen so manches Getreidefeld liegt, die Gebirgswälder so bezaubernd als auch verderbenbringend, oder schlicht das Quaken der Frösche am Burggraben“, Orinas Blick verharrte für einen Moment. „Alles dort ist genauso wie es sein soll“, grinste sie nun. | |||
„Lasst uns doch den Rundgang, ich muss Euch unbedingt das Denkmal des [[:avwik:Hlûthar von den Nordmarken|Sanct Hluthar]] zeigen, mit einem wärmenden Tee im besten [[:avwik:Tulamidenland|tulamidischen]] Teehaus Elenvinas abschließen, was halte Ihr davon Eure Wohlgeboren?“, hakte Melcher wieder in der Gespräch ein. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
Aufmerksam lauschte der Ragatier den Ausführungen der Bregelsaumerin, um dann mit entschuldigendem Lächeln zu gestehen: „Ich fürchte, soweit gen Firun bin ich noch nie gewesen. Ich kenne nur den Südrand der Schwarzen Sichel ein wenig. Ist dies vergleichbar?“ Die übrigen Almadaner um sie herum, sofern sie nicht ihrerseits in ein Gespräch vertieft waren, zuckten gleichfalls mit den Schultern oder schüttelten die Häupter. Und mancher mochte natürlich auch eine andere Vorstellung davon haben, wie die Dinge beschaffen sein sollten, dort wo alles war, wie es sein sollte. Freilich war man dann zu höflich dies auszusprechen. | |||
Überraschung zeigte sich freilich, als ihr Gemahl Melcher vorschlug, den morgigen Rundgang mit dem Besuch eines Teehauses abzuschließen. „Es gibt tulamidische Teehäuser in Elenvina?“, verlieh die junge Rohaja von Ragathsquell diesen Zweifeln Ausdruck. | |||
„Eine vorzügliche Idee, Dom Melcher“, nickte hingegen Hernán von Aranjuez, der gewiss ebenfalls keine Ahnung gehabt hatte. „Gemeinhin ist es auf den Umwallungen ja eher frisch, insbesondere im Tsa. Was könnte da hernach besser wärmen denn ein Becher heißen Tees? Doch…“, neigte er sich mit verschwörerisch herabgesenkter Stimme nach vorne, und schenkte seinen Nachbarn und Gegenübern während der kurzen rhetorischen Pause einen vielsagenden Blick, „…lasst uns nun zu den wirklich wichtigen Dingen kommen: wer ist der Nordmarken bester Turnierstreiter?“ | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Mesch|Von Mesch]] | |||
„Nein, am Südrand gab es ja in Vergangenheit dem einen oder anderen Konflikt. Burg Madaleth ist davon praioslob verschont geblieben.“ Orina schienen die Worte nun schwerer zu fallen, als noch vor einem Moment. „Sobald die Tafel durch den Herzog aufgehoben wurde, werde ich Fiona von Tandosch zu unserem Spaziergang einladen.“ Merkte die Gemahlin des Vogtes an. | |||
Melchers blick fiel hingegen auf die junge Dame einige Plätze weiter. Seine Augen verrenkten sich etwas und erste Denkfalten zeigten sich auf seiner Stirn. „Bitte verzeiht, Rohaja von Ragathsquell, nicht niedere Absichten führe ich im Schilde und sind Grund meiner Blicke. Um Eure Frage gleich vorweg zu beantworten, es gibt ein Teehaus in Elenvina, das aber sogleich auch das Beste ist, so sagte man mir“, lächelte Melcher. „Irgendwoher kommt mir der Name Eures Hauses jedoch bekannt vor“, grübelte der Vogt laut weiter. „Kurz vor meiner Abreise in Gratenfels tagte der Marktrat der Handelszünfte, an dem ich für den Landgrafen teil zu nehmen hatte. Ihr könnt Euch nicht vorstellen was dort ein Gezeter und Lamento herrschte.“ Mit jeweils anderer Tonlage in der Stimme imitierte der Vogt einige Händler. | |||
''„Sollen wir den Markt für andere Auswärtige öffnen, gar alles freistellen?“,'' | |||
''„Ja“ –'' | |||
''„Nein“,'' | |||
''„Doch“'' | |||
''„Wenn dann nur mit Eintrittshürden, sonst verlieren wir alles!“,'' | |||
''„Du spinnst, alter Schwefel-Krämer“'' | |||
''„Deine Eltern haben noch Kohlen geschaufelt“'' | |||
''„Ihr Fuhrknechte vergesst den Handelsvertrag von vor 10 Jahren“.'' | |||
Ein kurzer Stoßseufzer entfuhr dem Ibenburger. „Seht es mir also nach“, fuhr Melcher mit seiner normalen Stimme fort, „wenn ich mich im Moment nicht an alle Namen erinnere, auch wenn deren Träger so bezaubern sind, wir ihr es seid, Domna von Ragathsquell“. | |||
„Das ist schwer zu beantworten, Dom Aranjuez. Generell sind die Streiter, die der herzoglichen [[:avwik:Elenviner Flussgarde|Flussgarde]] nahestehen, die deren Schwertklinge man nicht auf sich gerichtet sehen möchte. Mein Vetter [http://www.wiki.nordmarken.de/bin/view/Nordmarken/GarobaldVonFischwachttal Garobald vom Fischwachttal] sei da erwähnt. Eine Prognose auf den Turniersieg dieses Jahr will ich lieber nicht abgeben, zumal auch für mich viele neue, mir bisher unbekannte Streiter gemeldet sind.“ | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
„Gewiss“, neigte der Baron und Junker höflich das Haupt, und schien das Thema damit auch auf sich beruhen lassen zu wollen, nachdem der Darpatin offensichtlich bereits wenig angenehme Gedanken durch den Kopf zu gehen schienen. | |||
„Domna Rohaja entstammt einer der edelsten Familien der Grafschaft Ragath“, sprang Rafik von Aranjuez indes der errötenden Caballera bei. „Ihre Altvorderen stellten die ersten Grafen, und dementsprechend ist auch die [[Mark Ragathsquell|Mark]] der heutigen [[Städte und Märkte#Reichsstädte|Reichsstadt]] gleichen Namens. Auch gab es zu Kaiser [[:avwik:Reto von Gareth|Retos]] Zeiten in Gareth einen gewissen [[Harden von Ragathsquell|Harden]], der sich des noblen Namens bemächtigte, und es mit schiefen Streichen und schnellen Reimen zu einem gewissen Ruhme brachte. Oder war es doch umgekehrt?“ Beim Gedanken an den berüchtigten Dichter und vorgeblichen Junker konnte der Advocatus ein Grinsen nicht unterdrücken, breitete man doch zu Ragathsquell am liebsten den Mantel des Schweigens über den missliebigen Bastard. Entsprechend war auch nicht ganz klar, ob die junge Ragatierin die Augen ob der Worte Dom Melchers oder derer Dom Rafiks niederschlug. | |||
Dessen Vetter Hernán wiederum nickte zufrieden ob der Auskunft des Ibenburgers. „Garobald vom Fischwachtal, den Namen will ich mir merken“, sprach er, jedoch galt sein Blick dabei Domna Rohaja, die sich ja vorhin ob all der unbekannten Streiter unsicher zeigte, wen sie am morgigen Tage fordern sollte. Oder wen besser nicht, je nachdem. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Mesch|Von Mesch]] | |||
„[[Yalach von Ragathsquell|Yalach Ragathsky]]“, rief Melcher plötzlich laut und wenig überhörbar. „Es lag mir schon auf der Zunge“. Legte den Trinkbecher an die kinnüberwölbende Unterlippe und leerte den Inhalt rasch in seine Mundhöhle, atmete aus und richtete erneut das Wort an die junge Almadanerin. „Es ist mir ein ausgesprochene Ehre eine so bezaubernde Enkelin? von Oberst Ragathsky so unverhofft zu treffen“. Melcher bot ihr seine Hand an um ihr einen Handkuss über den Tisch hinweg zu geben. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
Die Ragatierin reichte dem Nordmärker mit einer anmutigen Bewegung die Rechte über den Tisch, wenngleich ihr Lächeln ein wenig Verwirrung wiederspiegeln mochte. „Urenkelin träfe es wohl eher, ob der vielen Generationen die zwischen uns liegen.“ | |||
„Da werdet Ihr Euch wohl dran gewöhnen müssen, Domna Rohaja“, sprang wiederum der Advocatus erklärend ein. „Das Haus Ragathsquell mag wesentlich bedeutendere Ahnen haben, doch kennt man außerhalb Almadas vor allem den nach dem Spitznahmen Dom Yalachs benannten [[Ragathsky-Marsch|Marsch]].“ Die [[Massaker von Arivor|Ereignisse zu Arivor]] im Anschluss an die Ermordung des Obristen der [[Almadaner Dragoner]] ließ Rafik von Aranjuez höflichkeitshalber unerwähnt, wenngleich sie sich zweifellos ebenso trauriger Berühmtheit erfreuten. | |||
„Ich muss leider gestehen, Dom Melcher, dass ich so gut wie nichts über Eure Familie weiß…“, räumte alsdann die junge Caballera mit bedauernder Miene ein. Da musste dann auch der sonst gelehrte Aranjuezer passen. | |||
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[[Kategorie:Chronik.Ereignis1038]] | [[Kategorie:Chronik.Ereignis1038]] |
Aktuelle Version vom 7. Oktober 2015, 23:16 Uhr
Elenvina, 25. Tsa 1038 BF[Quelltext bearbeiten]
Eilenwïd-über-den-Wassern, am Abend[Quelltext bearbeiten]
Autor: Der Sinnreiche Junker
„Was macht dieser Lump hier!?“, erboste sich Giromo von Wetterwacht zwei Plätze weiter, und kniff die Augen zusammen, um Azzato von San Owilmar zu fixieren, der es wohlweislich nicht gewagt hatte, sich am gleichen Tisch niederzulassen.
Das Gleiche freilich hätte Hernán von Aranjuez auch den alten Kämpen aus dem Bosquirtal fragen können. Vor drei Götterläufen hatte er beim Grafenturnier noch den Tjost gescheut, und sich lediglich im Fußkampf versucht. Dort hatte er in etwa so alt ausgesehen wie die 72 Sommer die er damals zählte. Lediglich ein einziger Sieg war herausgesprungen, gegen Lilithrud Ernathesa von Silvansbühler, die hier auch irgendwo in der Gefolgschaft Comtessa Concabellas sein musste. Tsaya von Ragathsquell, die Schwester seiner Gegenüber Rohaja hingegen hatte den Ritter richtiggehend verdroschen. Und ebenso wie es verständlich war, dass er sich als Vasall des Hauses da Vanya über die Anwesenheit des Gefolgsmannes der mit den da Vanyas verfeindeten Reichsvogtin Praiosmin von Elenta echauffierte, blieb es ein Rätsel, was Giromo von Wetterwacht hierher verschlagen hatte. Immerhin waren die da Vanyas auch Konkurrenten der Ehrenstein-Streitzigs um die Ragather Grafenkrone, und gewiss keine Freunde der Verbindung mit den mächtigen Herzögen der Nordmarken. Hätten sie die Hochzeit sabotieren wollen, hätten sie jedoch gewiss jemand anderen gesandt. Oder?
Statt weiter über die Motive seiner almadanischen Landsleute zu grübeln, schenkte der Baron und Junker Rohaja von Ragathsquell gegenüber ein Lächeln. „Und, wie gefällt Euch Elenvina soweit, Domna Rohaja?“
Die junge Caballera war eine weitere Teilnehmerin, mit der nicht unbedingt zu rechnen gewesen war. Auch das Haus Ragathsquell erhob Ansprüche auf den Grafenthron, wiewohl der derzeitige Soberan Talfan sich mehr für seine Küche interessierte, denn für Politik. Dennoch war Hernán von Aranjuez überrascht gewesen, als dessen Tochter kurz vor ihrem Aufbruch in Ragath an ihn herangetreten war, und um seine Unterstützung ersucht hatte, einen Platz in Domna Concabellas Ehrengarde zu gewinnen. Die ganze Anreise hatte er vorsichtig versucht zu ergründen, ob sich dahinter nicht irgendeine Agenda wider seinen Schwiegervater verbarg. Doch bislang war es ihm nicht gelungen, sich einen Reim darauf zu machen. Die Anwesenheit des Wetterwachters freilich hatte wieder alle Sturmglocken bei ihm Läuten lassen.
„Noch habe ich nicht viel gesehen. Die Stadt aber scheint Ragath nicht unähnlich. Nur größer“, antwortete Rohaja von Ragathsquell vorsichtig, und blickte scheu zu beiden Seiten. Immerhin wusste man nicht, wer noch zuhörte.
„Aber es ist nicht Punin“, schmunzelte Hernán von Aranjuez weit weniger besorgt.
So recht mochte die junge Ragathsquellerin nicht auftauen, und versteckte ihre Lippen rasch hinter dem zum Mund geführten Weinbecher. „Es ist ein wenig…kühl“, stellte sie schließlich diplomatisch fest.
Der Aranjuezer legte kurz den Kopf schief. „Kaum kühler als bei uns im Tsamond. Stellt Euch dagegen vor aus welchen Wolken der gemeine Nordmärker mit seinen Vorstellungen von Almada fiele, bereiste er manchen Teil Ragatiens während der Tristeza.“
„Wer Ragatien während der Tristeza überlebt, der überlebt auch Elenvina. Zumindest im Sommer“, mischte sich Rafik von Aranjuez gut gelaunt ein.
Der jungen Adligen schienen derlei Scherze unangenehm. Teil solcher Frotzeleien zu sein war wohl kaum ein guter Auftakt für einen möglichen Aufenthalt am Herzogenhof. Rasch wechselte sie das Thema: „Ich weiß nicht wen ich fordern soll.“
Drei Augenpaare wandten sich teils mehr, teils weniger lange zur Wappentafel. „Nun ja“, zuckte der Baron und Junker mit den Schultern. „Offen gestanden vermag auch ich kaum einen der nordmärkischen Streiter einzuschätzen. Zweifellos wird Euch mein Vetter Rafik hier die eine oder andere Empfehlung geben können. Doch lasst mich Euch einen allgemein Ratschlag geben: gewisslich wird in den Schranken erworbener Ruhm Eurem Ansinnen wohlan stehen. Doch hütet Euch zu ehrgeizig zu fordern. Landet Ihr allzu rasch im Staube, wird mancher es als Anmaßung erachten. Und dann schadet Ihr Eurer Sache nur.“
Beipflichtend nickte der aranjuezer Advocatus, und beugte sich über die Tafel, um mit herabgesenkter Stimme sein begrenztes Wissen über die hohen Damen und Herren mit der Ragathsquellerin zu teilen. Der Blick seines Vetters indes wanderte wieder zur Tafel. Wen gedachte eigentlich er zu fordern?
„…und dann wird der Geck auch noch als Reizer gezogen!“, geiferte der Alte zwei Plätze weiter noch immer, und riss so Hernán von Aranjuez aus seinen Gedanken. Zweifellos fürchtete der Ritter die Vorstellung, dass der weniger als halb so alte Caballero seinen Schild mit der Lanzenspitze berühren, und ihn ausgerechnet der Favorit der geschworenen Todfeindin seines Lehnsherrn und seiner Herzensdame aus dem Sattel stoßen könnte. Eine Furcht, die der Baron und Junker nur zu gut nachvollziehen konnte, wenngleich aus anderen Gründen. Ihm graute bei der Vorstellung sich von einem hochgekommenen Rustikal wie Servando Cronbiegler fordern lassen zu müssen. Oder so spät als Reizer gezogen zu werden, dass nur noch Leute vom Stande dieses Einfaltspinsels zum Fordern übrig blieben. Er legte seinem Vetter die Hand auf die Schulter, ihm so bedeutend nach vorne gebeugt zu verharren, sodass er über seinen Rücken hinweg mit dem neben dem Advocatus sitzenden Ritter parlieren konnte: „Dom Giromo, auf ein Wort…“
Autor: Von Mesch
Nachdem die ersten Speisen und Getränke den Anwesenden durch die Dienerschaft des Herzogs gereicht worden waren, ergriff Melcher von Ibenburg die Initiative, um mit den Gästen aus Almada ins Gespräch zu kommen. „Zum Wohlsein, auf ein schönes und spannendes Turnier, Euer Hochgeboren von Aranjuez“, prostete der Ibenburger, neben seiner Gemahlin Orina an der Tafel sitzend, dem dunklen Südländer zu.
„Nachseht mir meine Neugierde, aber wie gefällt es Euch hier in Elenvina?“ Der Ibenburger trank genüsslich einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug. „Aah, Bunt, schwungvoll und süffig wie die Wasser des Großen Flusses, was für ein Bier“, lobte der Vogt. „Falls es Eure gesellschaftlichen Verpflichtungen neben dem Turnier und den offiziösen Festlichkeiten zulassen, wäre es mir ein Vergnügen Euch die Herzogenstadt zu zeigen.“
Autor: Der Sinnreiche Junker
Etwas überrascht sah der Baron und Junker auf, als ihn ein ihm fremder Nordmärker ansprach. Kurz, aber doch sichtbar, neigte er sich in Richtung seines Vetters Rafik, der ihm wohl einflüsterte, dass es sich bei Mann um Melcher von Ibenburg, seines Zeichens Landvogt der Mark Gratenfels handelte. Entschuldigend ob seiner Unwissenheit lächelte er diesen an, und hob seinerseits den Weinkelch: „Auf ein schönes und spannendes Turnier. Und einen würdigen Sieger!“
Nach einem Schluck Rebensaft neigte er dankend das schwarzgelockte Haupt. „Noch habe ich nicht viel von Elenvina gesehen, daher will ich gerne auf Euer freundliches Angebot zurückkommen. Gewiss versteht Ihr als Gratenfelser etwas von Befestigungsanlagen? Mir wurde zugetragen, dass die hiesigen Stadtmauern vor wenigen Jahren verstärkt wurden? Vielleicht mögt Ihr mich einmal herum führen? Auch kann ich die Stadt nicht verlassen, ohne einige Schmiedearbeiten erworben zu haben. Und sei es nur, um sie mit unserem Taladurer Stahl zu vergleichen. Entsprechend wäre ich für die eine oder andere Empfehlung dankbar“, sprach der Almadaner, der als Condottiere und Bezwinger von Cusimora zweifellos an beidem ein professionelles Interesse hegte.
„Und schlussendlich…“, wies er grinsend mit dem Zeigefinger der noch immer den Weinkelch haltenden Hand auf des Vogtes Bierkrug „…warte ich noch immer darauf, dass mich jemand von den Vorzügen des Gerstensaftes überzeugt. Ich habe in Garetien, Darpatien und Greifenfurt gedient, und im Yaquirbruch mit haferyaquirischen Landsknechten gezecht. Und jedes Mal wollt‘ ich Ingerimm bitten am nächsten Tage, mir einen eisernen Ring zu schmieden, weil einem das Haupt fast zerspringt. Kann womöglich Euer Trunk eher mit dem süßen Rausch des Weines mithalten?
Wenngleich…“, fügte er noch schmunzelnd an „…dies eine Wette für nach dem Tjost ist…“
Autor: Von Mesch
Melcher tupfte sich den Mund mit einem Tuch ab und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Nun, die letzten Stücke des herzoglichen Bratens mit der Zunge aus den Zähnen zuzelnd antwortete er, „Ja die Festungen sind mir bekannt, sowohl in Elenvina als auch in Gratenfels. Ich sehe sie allerdings als Mittel zum Zweck, wenn Ihr versteht, Euer Hochgeboren. Sie mögen nützlich sein, um Steuern und Zölle einzutreiben und einige sind ganz gemütlich eingerichtet. Ihr als Mann der Feldschlachten und ich als Abgänger der Akademie in Eslamsgrund, wir haben unseren Platz doch eher in den Schlachtreihen oder im Feldherrenzelt und nicht hinter den dicken Mauern einer Burg. Gleichwohl, mir meine Aufgaben für den Landgrafen wenig Zeit lassen, um dieser Passion auszuüben und bisher nahm ich an keiner größeren Schlacht teil“.
Mit einem weiteren kräftigen Schluck Bier spülte der Vogt die eben befreiten Reste des Bratens aus seinen Zähnen hinunter. „Gut, dass Ihr den Stahl ansprecht. Ich werde noch heute einen Boten heimwärts schicken und Euch einen Brocken Eisenerz auf den Koschbergen und einen Sack Gratenfelser Schwefels mit in eure Heimat geben. Ersteres könnt Ihr gerne mit eurem Stahl vergleichen und den Schwefel, hm ja, vielleicht findet Ihr etwas, wofür Ihr ihn brauchen könnt. Mir sagte man, es wäre eine Ingredienz für gute Heilsalben. Oder besucht das schöne Gratenfels selbst. Jetzt im Winter, solange der Greifenpass nicht gangbar ist, tummelt sich in der Stadt allerlei Volk vom Grangorer Stokkvis bis zum Kiepenkerl. Und das Eierlaufen auf dem beinahe zugefrorenen nahen Buchenweiher ist ein Spaß kann ich Euch sagen. Eine bessere Gelegenheit Land und Leute kennen zu lernen gibt es nur beim jährlichen Schützenfest. Dann können wir uns dann dem Gerstensaft und vielleicht dem ein oder anderen Krug Ragatzo aus Eurem Reisegepäck widmen. Was meint Ihr?“
Autor: Der Sinnreiche Junker
„Nun, gewiss wird sich dies im nächsten Sommer ändern, wenn das Reich gegen Haffax zieht. Nicht immer aber tut uns der Feind den Gefallen sich zur offenen Feldschlacht zu stellen“, zuckte Hernán von Aranjuez mit den Schultern. „Ein nennenswerter Ausbau von Befestigungen ist im Reiche selten in den letzten Jahren, daher bin ich durchaus neugierig, was sich die Festungsbaumeister Seiner Hoheit haben einfallen lassen.“
Halb drehte er sich zur Seite, dass ihm ein Page den Weinkelch nachfüllen konnte, um dann abwehrend die freie Hand zu heben: „Zu freundlich, Dom Melcher, aber macht Euch keine Umstände. Koscher Stahl ist im schönen Almada durchaus nicht unbekannt. Ich interessiere mich mehr für das Endprodukt, die Schmiedearbeit. Zweifellos wäre es interessant neben solchen von beiden Seiten des Eisenwaldes auch die der Gratenfelser Schmiede zu stellen. Allein, ich fürchte, dass mir dieses Mal die Zeit für einen solchen Besuch fehlt. Solange Via Ferra und Roterzpass unpassierbar sind, reisen wir über Grangor, und Gratenfels brächte uns zu weit ab. Immerhin erwartet man uns ja in etwas mehr als einen Mond bereits wieder hier, anlässlich der Hochzeit Seiner Hoheit. Womöglich ließe sich aber dort im Nachgang etwas arrangieren. Dann wird auch meine Gemahlin zugegen sein.“ Sein schiefes Grinsen verriet, dass dies dem Vorhaben nicht zwingend dienlich sein musste. Während ihn gewiss auch die berühmt-berüchtigten Umwallungen von Gratenfels reizen würden, konnte er sich lebhaft vorstellen, was die Schwester der Braut von diesem Reiseziel halten würde. Und der Aussicht, die Rückreise womöglich über Angbar und Ferdok und den dann wieder gangbaren Roterzpass anzutreten.
Autor: X
Fiona wies ihren Vater auf den gratenfelser Landvogt und seine Gattin hin. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Fiona zusammen mit ihrer Schwester die nähere Bekanntschaft des Paares gemacht, bei einem Treffen auf dem Hohenstein, im Gefolge des Herzogs. Sie wartete bis Orinas Blick in ihre Richtung schweifte, dann hob Fiona das Weinglas und prostete Orina zu.
Autor: Von Mesch
„Du wirst doch dem herzoglichen Gast aus der Ferne keinen Wunsch abschlagen, werter Herr von Ibenburg?“. Mischte sich die wohlgestaltete Gemahlin des Vogtes in das Gespräch der beiden Männer ein. Die Worte der Bregelsaumerin waren stets gut durchdacht, manchmal unmissverständlich, aber niemals ihr oder ihres Gemahls unwürdig, wie man eben meinen konnte. Was hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht? War es der Versuch ihres Angetrauten jetzt an dieser ehrwürdigen Tafel des Herzogs ein Handelsgespräch in Gang zu bringen?
„Ja, die Frauen, was soll ich sagen Euer Hochgeboren“, grinsend kommentierte der Vogt den verbalen Einwurf seiner Gemahlin. „Darf ich Euch, Euer Hochgeboren von Aranjuez, meine Gemahlin Orina von Bregelsaum vorstellen."
„Es ist mir eine Ehre Euer Hochgeboren“, erwiderte Orina mit einem anerkennenden Nicken. „Seht, Melcher!“, Orina hob ihren Becher zum herzlichen Gruß, „dort ist Iriane von Tandosch mit ihrem Vater. Wir müssen sie mit unserem herzoglichen Gast bekannt machen. Vielleicht begleitet sie euch ja auf eurem morgendlichen Burg Rundgang“.
Nach einem kurzen Augenblick schien sich Melcher wieder gefasst zu haben und erwiderte ebenfalls Irianes Gruß. Nun wieder an den Gast gerichtet versuchte Melcher die Situation zu retten. „Bitte verzeiht, aber lasst uns doch das Gespräch über den Vergleich der Schmiedearbeiten für einen Moment aufschieben und ich werde mich morgen in der Früh bei meinen Amtskollegen hier in Elenvina um einen Passierschein bemühen und Euch dann durch die Wehranlage der Stadt führen. Vielleicht ja in Begleitung der reizenden Tandoscherin. Insofern als Ihr keinen Eroberungszug im Schilde führt und wir uns das nächste Mal von Zinne zu Erdwall gegenüber stehen.“ Mit einem freudigen grinsen hob Melcher seinen Krug um auf das gesagte anzustoßen.
Autor: Der Sinnreiche Junker
„Die Ehre ist ganz meinerseits, Domna Orina“, neigte Hernán von Aranjuez das Haupt, die Lippen zu einem vielsagenden Lächeln geschürzt. Offenbar war er nicht der Einzige, dem seine Gemahlin desöfteren den Takt schlug.
„Darf ich Euch meinerseits mit einigen meiner Mitreisenden bekannt machen? Domna Rohaja von Ragathsquell, Tochter eines meiner wohlgeschätzten Nachbarn aus der Mark. Mit Rondras Gunst wird sie sich auf dem Turnier einen Platz in der Ehrengarde Ihrer Hochwohlgeboren erstreiten.“, wies er zunächst auf die junge Ragatierin gegenüber, und klopfe dann dem grauhaarigen Advocatus neben sich auf die Schulter: „Und dies ist mein Vetter Rafik von Aranjuez. Bislang haben wir uns hier in Elenvina auf seine höchst bescheidenen Ortskenntnisse verlassen müssen. Ein Wunder, dass wir die Herzogenfeste gefunden haben.“
Der Angesprochene grinste schief, und neigte seinerseits das Haupt. „Wie stets beliebt sich mein lieber Vetter bescheiden zu geben, immerhin war er es, der uns bis hierher den Weg vorgab. Ein Wunder, dass wir nicht in Winhall herausgekommen sind. Sollte mein Vetter einen Feldzug planen, müsste sich so wohl auch eher Seine Hochwohlgeboren Fenwasian Sorgen machen, dass plötzlich ein Söldnerheer vor Winhall auftaucht.“ Damit hoben die Vettern und die Ragathsquellerin ihre Kelche, und taten sich weiterhin am Weine gütlich.
„Doch sagt, Domna Irina“, wandte sich dann der Baron und Junker wieder an die Gemahlin des Ibenburgers, „welchem Zweig des Hauses Bregelsaums entstammt Ihr, wenn ich fragen darf? Euer Zungenschlag klingt mir nicht nach dem phecadischen Zweig, mit welchem ich bislang hauptsächlich die Ehre hatte.“
Autor: Von Mesch
„Die Herrschaften“, erwiderte die Angesprochene kurz mit einem erneuten Nicken. „Das Licht Dere hab ich auf Burg Madaleth am Fuße der Schwarzen Sichel einst erblickt. Das ist in der Baronie Mistelhausen, zwischen Wehrheim und Baliho, so könnte man es grob beschreiben. Ein wilder und rauer Landstrich, sagen selbst die die das Gebirge noch nicht bestiegen haben. Man muss zuerst den Zugang zu Land und Leute finden, um sie zu verstehen. Nach der Pagenzeit auf Burg Hallingen verschlug es mich dann in die Ferne, aber ich komme noch heute gerne dorthin zurück. Das Wiedersehen mit meiner Familie, die kleinen, engen Straßen an denen so manches Getreidefeld liegt, die Gebirgswälder so bezaubernd als auch verderbenbringend, oder schlicht das Quaken der Frösche am Burggraben“, Orinas Blick verharrte für einen Moment. „Alles dort ist genauso wie es sein soll“, grinste sie nun.
„Lasst uns doch den Rundgang, ich muss Euch unbedingt das Denkmal des Sanct Hluthar zeigen, mit einem wärmenden Tee im besten tulamidischen Teehaus Elenvinas abschließen, was halte Ihr davon Eure Wohlgeboren?“, hakte Melcher wieder in der Gespräch ein.
Autor: Der Sinnreiche Junker
Aufmerksam lauschte der Ragatier den Ausführungen der Bregelsaumerin, um dann mit entschuldigendem Lächeln zu gestehen: „Ich fürchte, soweit gen Firun bin ich noch nie gewesen. Ich kenne nur den Südrand der Schwarzen Sichel ein wenig. Ist dies vergleichbar?“ Die übrigen Almadaner um sie herum, sofern sie nicht ihrerseits in ein Gespräch vertieft waren, zuckten gleichfalls mit den Schultern oder schüttelten die Häupter. Und mancher mochte natürlich auch eine andere Vorstellung davon haben, wie die Dinge beschaffen sein sollten, dort wo alles war, wie es sein sollte. Freilich war man dann zu höflich dies auszusprechen.
Überraschung zeigte sich freilich, als ihr Gemahl Melcher vorschlug, den morgigen Rundgang mit dem Besuch eines Teehauses abzuschließen. „Es gibt tulamidische Teehäuser in Elenvina?“, verlieh die junge Rohaja von Ragathsquell diesen Zweifeln Ausdruck.
„Eine vorzügliche Idee, Dom Melcher“, nickte hingegen Hernán von Aranjuez, der gewiss ebenfalls keine Ahnung gehabt hatte. „Gemeinhin ist es auf den Umwallungen ja eher frisch, insbesondere im Tsa. Was könnte da hernach besser wärmen denn ein Becher heißen Tees? Doch…“, neigte er sich mit verschwörerisch herabgesenkter Stimme nach vorne, und schenkte seinen Nachbarn und Gegenübern während der kurzen rhetorischen Pause einen vielsagenden Blick, „…lasst uns nun zu den wirklich wichtigen Dingen kommen: wer ist der Nordmarken bester Turnierstreiter?“
Autor: Von Mesch
„Nein, am Südrand gab es ja in Vergangenheit dem einen oder anderen Konflikt. Burg Madaleth ist davon praioslob verschont geblieben.“ Orina schienen die Worte nun schwerer zu fallen, als noch vor einem Moment. „Sobald die Tafel durch den Herzog aufgehoben wurde, werde ich Fiona von Tandosch zu unserem Spaziergang einladen.“ Merkte die Gemahlin des Vogtes an.
Melchers blick fiel hingegen auf die junge Dame einige Plätze weiter. Seine Augen verrenkten sich etwas und erste Denkfalten zeigten sich auf seiner Stirn. „Bitte verzeiht, Rohaja von Ragathsquell, nicht niedere Absichten führe ich im Schilde und sind Grund meiner Blicke. Um Eure Frage gleich vorweg zu beantworten, es gibt ein Teehaus in Elenvina, das aber sogleich auch das Beste ist, so sagte man mir“, lächelte Melcher. „Irgendwoher kommt mir der Name Eures Hauses jedoch bekannt vor“, grübelte der Vogt laut weiter. „Kurz vor meiner Abreise in Gratenfels tagte der Marktrat der Handelszünfte, an dem ich für den Landgrafen teil zu nehmen hatte. Ihr könnt Euch nicht vorstellen was dort ein Gezeter und Lamento herrschte.“ Mit jeweils anderer Tonlage in der Stimme imitierte der Vogt einige Händler.
„Sollen wir den Markt für andere Auswärtige öffnen, gar alles freistellen?“,
„Ja“ –
„Nein“,
„Doch“
„Wenn dann nur mit Eintrittshürden, sonst verlieren wir alles!“,
„Du spinnst, alter Schwefel-Krämer“
„Deine Eltern haben noch Kohlen geschaufelt“
„Ihr Fuhrknechte vergesst den Handelsvertrag von vor 10 Jahren“.
Ein kurzer Stoßseufzer entfuhr dem Ibenburger. „Seht es mir also nach“, fuhr Melcher mit seiner normalen Stimme fort, „wenn ich mich im Moment nicht an alle Namen erinnere, auch wenn deren Träger so bezaubern sind, wir ihr es seid, Domna von Ragathsquell“.
„Das ist schwer zu beantworten, Dom Aranjuez. Generell sind die Streiter, die der herzoglichen Flussgarde nahestehen, die deren Schwertklinge man nicht auf sich gerichtet sehen möchte. Mein Vetter Garobald vom Fischwachttal sei da erwähnt. Eine Prognose auf den Turniersieg dieses Jahr will ich lieber nicht abgeben, zumal auch für mich viele neue, mir bisher unbekannte Streiter gemeldet sind.“
Autor: Der Sinnreiche Junker
„Gewiss“, neigte der Baron und Junker höflich das Haupt, und schien das Thema damit auch auf sich beruhen lassen zu wollen, nachdem der Darpatin offensichtlich bereits wenig angenehme Gedanken durch den Kopf zu gehen schienen.
„Domna Rohaja entstammt einer der edelsten Familien der Grafschaft Ragath“, sprang Rafik von Aranjuez indes der errötenden Caballera bei. „Ihre Altvorderen stellten die ersten Grafen, und dementsprechend ist auch die Mark der heutigen Reichsstadt gleichen Namens. Auch gab es zu Kaiser Retos Zeiten in Gareth einen gewissen Harden, der sich des noblen Namens bemächtigte, und es mit schiefen Streichen und schnellen Reimen zu einem gewissen Ruhme brachte. Oder war es doch umgekehrt?“ Beim Gedanken an den berüchtigten Dichter und vorgeblichen Junker konnte der Advocatus ein Grinsen nicht unterdrücken, breitete man doch zu Ragathsquell am liebsten den Mantel des Schweigens über den missliebigen Bastard. Entsprechend war auch nicht ganz klar, ob die junge Ragatierin die Augen ob der Worte Dom Melchers oder derer Dom Rafiks niederschlug.
Dessen Vetter Hernán wiederum nickte zufrieden ob der Auskunft des Ibenburgers. „Garobald vom Fischwachtal, den Namen will ich mir merken“, sprach er, jedoch galt sein Blick dabei Domna Rohaja, die sich ja vorhin ob all der unbekannten Streiter unsicher zeigte, wen sie am morgigen Tage fordern sollte. Oder wen besser nicht, je nachdem.
Autor: Von Mesch
„Yalach Ragathsky“, rief Melcher plötzlich laut und wenig überhörbar. „Es lag mir schon auf der Zunge“. Legte den Trinkbecher an die kinnüberwölbende Unterlippe und leerte den Inhalt rasch in seine Mundhöhle, atmete aus und richtete erneut das Wort an die junge Almadanerin. „Es ist mir ein ausgesprochene Ehre eine so bezaubernde Enkelin? von Oberst Ragathsky so unverhofft zu treffen“. Melcher bot ihr seine Hand an um ihr einen Handkuss über den Tisch hinweg zu geben.
Autor: Der Sinnreiche Junker
Die Ragatierin reichte dem Nordmärker mit einer anmutigen Bewegung die Rechte über den Tisch, wenngleich ihr Lächeln ein wenig Verwirrung wiederspiegeln mochte. „Urenkelin träfe es wohl eher, ob der vielen Generationen die zwischen uns liegen.“
„Da werdet Ihr Euch wohl dran gewöhnen müssen, Domna Rohaja“, sprang wiederum der Advocatus erklärend ein. „Das Haus Ragathsquell mag wesentlich bedeutendere Ahnen haben, doch kennt man außerhalb Almadas vor allem den nach dem Spitznahmen Dom Yalachs benannten Marsch.“ Die Ereignisse zu Arivor im Anschluss an die Ermordung des Obristen der Almadaner Dragoner ließ Rafik von Aranjuez höflichkeitshalber unerwähnt, wenngleich sie sich zweifellos ebenso trauriger Berühmtheit erfreuten.
„Ich muss leider gestehen, Dom Melcher, dass ich so gut wie nichts über Eure Familie weiß…“, räumte alsdann die junge Caballera mit bedauernder Miene ein. Da musste dann auch der sonst gelehrte Aranjuezer passen.
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