Ragather Rosenkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Famiglia-da-Vanya.jpg|right|Wappen der Familia da Vanya]] [[Bild: Famiglia-von-Harmamund.jpg |right|Wappen der Familia von Harmamund]]
[[Bild:Famiglia-da-Vanya.jpg|right|Wappen der Familia da Vanya]] [[Bild: Famiglia-von-Harmamund.jpg |right|Wappen der Familia von Harmamund]]


Als '''Ragather Rosenkrieg''' wird die seit der Zeit der [[avwik: Kaiserliche Geschwister|Kaiserlichen Geschwister]] schwelende Fehde zwischen den Häusern [[Familia da Vanya|da Vanya]] und [[Familia Harmamund|Harmamund]] bezeichnet. Ihren Ursprung nahm sie mit dem machtbesessenen Schwager der Fürstin [[Rahjada da Vanya]], [[Balbiano Calas von Harmamund|Balbiano dem Älteren von Harmamund]]. Rahjada da Vanya hatte, als sie Fürstin wurde, ihre Schwester [[Ahumeda da Vanya|Ahumeda]] zur Vogtin der Grafschaft Ragath gemacht, bis eines der fürstlichen Kinder alt genug wäre, den Marmorthron zu besteigen. Doch nach Domna Rahjadas Tod riss Balbiano von Harmamund die Grafenkrone an sich und beraubte so seine damals noch unmündige Nichte [[Leonida da Vanya]] des [[Grafschaft Ragath|Grafentitels]] von Ragath. – So jedenfalls lautet der Vorwurf der da Vanyas. Die Harmamunds hingegen berufen sich auf die Gunst der Kaiserlichen Geschwister und die des Kaisers [[avwik:Reto von Gareth|Reto von Gareth]], die den Grafentitel in die Hände des Hauses Harmamund legten.  
Als '''Ragather Rosenkrieg''' wird die seit der Zeit der [[avwik: Kaiserliche Geschwister|Kaiserlichen Geschwister]] schwelende Fehde zwischen den Häusern [[Familia da Vanya|da Vanya]] und [[Familia Harmamund|Harmamund]] bezeichnet. Ihren Ursprung nahm sie mit dem machtbesessenen Schwager der Fürstin [[Rahjada da Vanya]], [[Balbiano Calas von Harmamund|Balbiano dem Älteren von Harmamund]]. Rahjada da Vanya hatte, als sie Fürstin wurde, ihre Schwester [[Ahumeda da Vanya|Ahumeda]] zur Vogtin der Grafschaft Ragath gemacht, bis eines der fürstlichen Kinder alt genug wäre, den [[Marmorthron]] zu besteigen. Doch nach Domna Rahjadas Tod riss Balbiano von Harmamund die Grafenkrone an sich und beraubte so seine damals noch unmündige Nichte [[Leonida da Vanya]] des [[Grafschaft Ragath|Grafentitels]] von Ragath. – So jedenfalls lautet der Vorwurf der da Vanyas. Die Harmamunds hingegen berufen sich auf die Gunst der Kaiserlichen Geschwister und die des Kaisers [[avwik:Reto von Gareth|Reto von Gareth]], die den Grafentitel in die Hände des Hauses Harmamund legten.  


==Der Ragather Rosenkrieg: Kampf um den Grafentitel von Ragath==
==Der Ragather Rosenkrieg: Kampf um den Grafentitel von Ragath==
Zeile 11: Zeile 11:
Auf einer Turney zu [[avwik:Gareth|Gareth]] im Jahr [[Annalen:944|944]] BF, an der auch Leomar da Vanya teilnahm, wurde der Kaiser auf die Töchter des Grafen aufmerksam. Aus einer Laune heraus, versprach er dem Grafen, nächster Fürst Almadas zu werden, so eine seiner Töchter dem Kaiser zu Willen sei. Hin und her gerissen zwischen seinen väterlichen Gefühlen und der Aussicht auf den Fürstenthron, entschied sich der Graf schließlich, dem Kaiser seine noch unverheiratete Tochter Ahumeda zuzuführen.  
Auf einer Turney zu [[avwik:Gareth|Gareth]] im Jahr [[Annalen:944|944]] BF, an der auch Leomar da Vanya teilnahm, wurde der Kaiser auf die Töchter des Grafen aufmerksam. Aus einer Laune heraus, versprach er dem Grafen, nächster Fürst Almadas zu werden, so eine seiner Töchter dem Kaiser zu Willen sei. Hin und her gerissen zwischen seinen väterlichen Gefühlen und der Aussicht auf den Fürstenthron, entschied sich der Graf schließlich, dem Kaiser seine noch unverheiratete Tochter Ahumeda zuzuführen.  


Als Ahumeda bald darauf schwanger wurde, befahl der Kaiser einem seiner Knappen, sie zu ehelichen und sich um das Kind zu sorgen. [[Balbiano Calas von Harmamund]] hatte sich durch Unerbittlichkeit im Kampf und einen klugen Kopf hervorgetan und gehörte zu Pervals Agenten der [[avwik:KGIA|Kaiserlich Garetischen Informationsagentur]]. Ahumedas Geheimnis war nicht das erste, das er bis zu seinem Lebensende zu hüten schwor. [[Annalen:945|945]] gebar [[Ahumeda da Vanya]] eine Bastardtochter des Kaisers: [[Morena von Harmamund]], offiziell das erstgeborene Kind des jung vermählten Paares.
Als Ahumeda bald darauf schwanger wurde, befahl der Kaiser einem seiner Ritter, sie zu ehelichen und sich um das Kind zu sorgen. [[Balbiano Calas von Harmamund]] hatte sich durch Unerbittlichkeit im Kampf und einen klugen Kopf hervorgetan und gehörte zu Pervals Agenten der [[avwik:KGIA|Kaiserlich Garetischen Informationsagentur]]. Ahumedas Geheimnis war nicht das erste, das er bis zu seinem Lebensende zu hüten schwor. [[Annalen:945|945]] gebar [[Ahumeda da Vanya]] eine Bastardtochter des Kaisers: [[Morena die Ältere von Harmamund|Morena von Harmamund]], offiziell das erstgeborene Kind des jung vermählten Paares.


Graf Leomar aber plagte sein Gewissen, zumal seine jüngere Tochter in ihrer Ehe nicht glücklich schien. [[Annalen:947|947]] zog er wider die plündernden [[Ferkina]]s in die Berge und fand dort den Tod. – Nicht ungewollt, hieß es.  
Graf Leomar aber plagte sein Gewissen, zumal seine jüngere Tochter in ihrer Ehe nicht glücklich schien. [[Annalen:947|947]] zog er wider die plündernden [[Ferkina]]s in die Berge und fand dort den Tod. – Nicht ungewollt, hieß es.


===Die junge Gräfin (Familia [[Familia da Vanya|da Vanya]])===  
===Die junge Gräfin (Familia [[Familia da Vanya|da Vanya]])===  
Die ältere Tochter Dom Leomars, [[Rahjada da Vanya]] bestieg [[Annalen:947|947]] BF mit nur 22 Jahren den Marmorthron. Als Gräfin profitierte sie von der politischen Raffinesse ihres Schwagers. Ihr eigener Gemahl, [[Isonzo von Jurios]], war ihr kaum eine Hilfe. Sie hatte den hübschen Jüngling aus Liebe geheiratet, doch es stellte sich bald heraus, dass er zwar von [[avwik:Rahja|Rahja]] gesegnet war, von [[avwik:Praios|Praios]], [[avwik:Hesinde|Hesinde]] oder [[avwik:Rondra|Rondra]] allerdings weniger.
Die ältere Tochter Dom Leomars, [[Rahjada da Vanya]] bestieg [[Annalen:947|947]] BF mit nur 22 Jahren den [[Marmorthron]]. Als Gräfin profitierte sie von der politischen Raffinesse ihres Schwagers. Ihr eigener Gemahl, [[Isonzo von Jurios]], war ihr kaum eine Hilfe. Sie hatte den hübschen Jüngling aus Liebe geheiratet, doch es stellte sich bald heraus, dass er zwar von [[avwik:Rahja|Rahja]] gesegnet war, von [[avwik:Praios|Praios]], [[avwik:Hesinde|Hesinde]] oder [[avwik:Rondra|Rondra]] allerdings weniger.


Anders, als Dom Balbiano sich erhoffte, blieb seine Schwägerin nicht lange auf seine Unterstützung angewiesen. Sie lernte schnell und hatte ihre eigenen Vorstellungen davon, wie die zweitgrößte Grafschaft Almadas zu führen sei. Der almadanische Adel begegnete der klugen Gräfin mit Respekt, im Volk schätzte man die junge Regentin ob ihrer Gerechtigkeit.  
Anders, als Dom Balbiano sich erhoffte, blieb seine Schwägerin nicht lange auf seine Unterstützung angewiesen. Sie lernte schnell und hatte ihre eigenen Vorstellungen davon, wie die zweitgrößte Grafschaft Almadas zu führen sei. Der almadanische Adel begegnete der klugen Gräfin mit Respekt, im Volk schätzte man die junge Regentin ob ihrer Gerechtigkeit.  
Zeile 36: Zeile 36:
Als Domna Ahumeda davon erfuhr, dass Balbiano zum Grafen ernannt worden war, zürnte sie ihrem Gemahl bitterlich. Ein Streit zwischen den Häusern [[Familia da Vanya|da Vanya]] und [[Familia von Harmamund|Harmamund]] entbrannte, der als ''Ragather Rosenkrieg'' bekannt werden sollte. Dom  Balbiano fackelte nicht lange: Er ließ seine eigene Frau für schwachsinnig erklären und schickte sie in ein Noionitenkloster in der [[Mark Ragathsquell]].
Als Domna Ahumeda davon erfuhr, dass Balbiano zum Grafen ernannt worden war, zürnte sie ihrem Gemahl bitterlich. Ein Streit zwischen den Häusern [[Familia da Vanya|da Vanya]] und [[Familia von Harmamund|Harmamund]] entbrannte, der als ''Ragather Rosenkrieg'' bekannt werden sollte. Dom  Balbiano fackelte nicht lange: Er ließ seine eigene Frau für schwachsinnig erklären und schickte sie in ein Noionitenkloster in der [[Mark Ragathsquell]].


Damit die Grafenkrone dauerhaft in seine Hände fiele, musste Dom Balbiano nur noch seinen Schwager, Dom [[Isonzo von Jurios|Isonzo]], auf seine Seite ziehen. Dies war eine seiner leichtesten Übungen. Als erstes gab der Graf dem einstigen Fürstgemahl [[Annalen:962|962]] seine noch blutjunge Ziehtochter [[Morena von Harmamund|Morena]] zur Frau, um ihn an sich zu binden und über das Mädchen weiteren Einfluss auf ihn nehmen zu können. Anschließend entzweite er Dom Isonzo und dessen Kinder Amando, Leonida und Belisetha da Vanya. Domna Rahjadas Witwer nämlich galt als ebenso eitel wie eifersüchtig. Nur schwer hatte er ertragen können, dass seine hübsche und kluge Gemahlin Zeit ihres Lebens im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestanden hatte und stets von einer großen Zahl von Galanen umgeben gewesen war.   
Damit die Grafenkrone dauerhaft in seine Hände fiele, musste Dom Balbiano nur noch seinen Schwager, Dom [[Isonzo von Jurios|Isonzo]], auf seine Seite ziehen. Dies war eine seiner leichtesten Übungen. Als erstes gab der Graf dem einstigen Fürstgemahl [[Annalen:962|962]] seine noch blutjunge Ziehtochter [[Morena die Ältere von Harmamund|Morena]] zur Frau, um ihn an sich zu binden und über das Mädchen weiteren Einfluss auf ihn nehmen zu können. Anschließend entzweite er Dom Isonzo und dessen Kinder Amando, Leonida und Belisetha da Vanya. Domna Rahjadas Witwer nämlich galt als ebenso eitel wie eifersüchtig. Nur schwer hatte er ertragen können, dass seine hübsche und kluge Gemahlin Zeit ihres Lebens im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestanden hatte und stets von einer großen Zahl von Galanen umgeben gewesen war.   


Zu diesen hatte auch der Junker [[Zayano von Ragathsquell|Zayano Fermiz von Ragathsquell]] gehört (Großvater des heutigen Pferdejunkers [[Talfan von Ragathsquell|Talfan]]) - ein Minnesänger wie aus den Legenden, der manche [[Schalmeiensang und Lautenklang|Canzone]] über die Schönheit der Fürstin verfasst hatte.
Zu diesen hatte auch der Junker [[Zayano von Ragathsquell|Zayano Fermiz von Ragathsquell]] gehört (Großvater des heutigen Pferdejunkers [[Talfan von Ragathsquell|Talfan]]) - ein Minnesänger wie aus den Legenden, der manche [[Schalmeiensang und Lautenklang|Canzone]] über die Schönheit der Fürstin verfasst hatte.
Zeile 58: Zeile 58:
Nachdem Balbiano von Harmamund seinen Anspruch auf den Grafenthron gesichert hatte, setzte er alles daran, auch die Fürstenkrone zu erhalten. [[Migel von Rebenthal]], der Rahjada da Vanya [[Annalen:961|961]] BF auf den Fürstenthron gefolgt war, war alt und siechte seit Längerem dahin. Dom Balbiano hatte in seinen Jahren als Graf von Ragath den Kaiserlichen Geschwistern treu gedient und dafür Sorge getragen, dass ihr unermesslicher Hunger nach Gold aus seiner Grafschaft stetige Befriedigung erfuhr. Als Fürst, so versprach er ihnen, werde er nicht nur in Ragath die Steuern erhöhen können, sondern in ganz Almada.
Nachdem Balbiano von Harmamund seinen Anspruch auf den Grafenthron gesichert hatte, setzte er alles daran, auch die Fürstenkrone zu erhalten. [[Migel von Rebenthal]], der Rahjada da Vanya [[Annalen:961|961]] BF auf den Fürstenthron gefolgt war, war alt und siechte seit Längerem dahin. Dom Balbiano hatte in seinen Jahren als Graf von Ragath den Kaiserlichen Geschwistern treu gedient und dafür Sorge getragen, dass ihr unermesslicher Hunger nach Gold aus seiner Grafschaft stetige Befriedigung erfuhr. Als Fürst, so versprach er ihnen, werde er nicht nur in Ragath die Steuern erhöhen können, sondern in ganz Almada.


Als Migel von Rebenthal im Frühling [[Annalen:974|974]] verstarb, war Dom Balbiano sich sicher, dessen Nachfolge antreten zu können. Wenige Tage vor der Entscheidung der Kaiserlichen Geschwister erhielt der Ragather Graf jedoch einen Hinweis von [[Hilbarn Al’Shirasgan]], dem verschlagenen Sohn des almadanischen Kanzlers [[Gebegin Al'Shirasgan]]. Dom Hilbarn vertraute dem Grafen an, er wisse aus verlässlicher Quelle, dass auf den Rückhalt der Kaiserlichen Geschwister nicht mehr lange zu vertrauen sei. Der neue Kaiser – und Dom Balbiano konnte sich denken, wer damit gemeint war – würde jedoch kaum auf getreue Anhänger seiner Vorgänger zählen. Wenn der Graf also klug sei, würde er rechtzeitig dafür sorgen, eine dem neuen Kaiser gewogene Person auf den Fürstenthron zu bringen.  
Als Migel von Rebenthal im Frühling [[Annalen:974|974]] verstarb, war Dom Balbiano sich sicher, dessen Nachfolge antreten zu können. Wenige Tage vor der Entscheidung der Kaiserlichen Geschwister erhielt der Ragather Graf jedoch einen Hinweis von [[Hilbarn Al'Shirasgan]], dem verschlagenen Sohn des almadanischen Kanzlers [[Gebegin Al'Shirasgan]]. Dom Hilbarn vertraute dem Grafen an, er wisse aus verlässlicher Quelle, dass auf den Rückhalt der Kaiserlichen Geschwister nicht mehr lange zu vertrauen sei. Der neue Kaiser – und Dom Balbiano konnte sich denken, wer damit gemeint war – würde jedoch kaum auf getreue Anhänger seiner Vorgänger zählen. Wenn der Graf also klug sei, würde er rechtzeitig dafür sorgen, eine dem neuen Kaiser gewogene Person auf den Fürstenthron zu bringen.  


Dom Balbiano war selbst nicht entgangen, dass der Adel zusehends unzufriedener wurde mit den Kaiserlichen Geschwistern, insbesondere nach dem "Tag der Schande" im Jahr [[Annalen:972|972]], sodass eine Revolte nicht auszuschließen war. Er entschied sich daher, das erbliche Grafenamt zu behalten und den Fürstentitel – angeblich aus Altersgründen – abzulehnen. Stattdessen folgte er Dom Hilbarns Rat und schlug seine zweite Tochter [[Solivai von Harmamund]] als Fürstin vor. Die Kaiserlichen Geschwister stimmten dem Vorschlag zu, und der Graf hielt sein Versprechen, das Kanzleramt in den Händen der [[Familia Al'Shirasgan|Al'Shirasgans]] zu lassen.
Dom Balbiano war selbst nicht entgangen, dass der Adel zusehends unzufriedener wurde mit den Kaiserlichen Geschwistern, insbesondere nach dem "Tag der Schande" im Jahr [[Annalen:972|972]], sodass eine Revolte nicht auszuschließen war. Er entschied sich daher, das erbliche Grafenamt zu behalten und den Fürstentitel – angeblich aus Altersgründen – abzulehnen. Stattdessen folgte er Dom Hilbarns Rat und schlug seine zweite Tochter [[Solivai von Harmamund]] als Fürstin vor. Die Kaiserlichen Geschwister stimmten dem Vorschlag zu, und der Graf hielt sein Versprechen, das Kanzleramt in den Händen der [[Familia Al'Shirasgan|Al'Shirasgans]] zu lassen.


[[Morena von Harmamund]], die nicht ahnte, dass sie kein leibliches Kind ihres Vaters war, war zutiefst gekränkt, in der Erbfolge übergangen worden zu sein. Sie brachte ihren Gemahl dazu, gegen Dom Balbiano zu intrigieren. Doch Isonzo von Jurios' Bemühungen, sich als Spion der Kaiserlichen Zwillinge zu verdingen, waren so tölpelhaft, dass der gerissene Graf ihn nicht nur mit unwichtigen Informationen abspeisen konnte, sondern auch dafür sorgte, dass Dom Isonzo Ruf beträchtlichen Schaden nahm. Der eitle Mann, heißt es, habe unter dem Verlust seiner Reputation so gelitten, dass er sich [[Annalen:975|975]] selbst das Leben genommen habe. Hinter vorgehaltener Hand flüsterte man sich im almadanischen Adel jedoch Gerüchte zu, der Graf sei auch am Tod seines Schwagers und Schwiegersohnes nicht unbeteiligt gewesen. Seine Ziehtochter Morena verbannte der Graf auf das Landgut der Familie in der [[Mark Ragathsquell]], wo sie sich fortan der Pferdezucht widmete. Morenas Kinder, [[Aldea von Harmamund|Aldea]] und [[Gwain Isonzo von Harmamund|Gwain]], die schon unter Bardo und Cella am Kaiserhof gedient hatten, begannen bald darauf ihre Knappenschaft.
[[Morena die Ältere von Harmamund|Morena von Harmamund]], die nicht ahnte, dass sie kein leibliches Kind ihres Vaters war, war zutiefst gekränkt, in der Erbfolge übergangen worden zu sein. Sie brachte ihren Gemahl dazu, gegen Dom Balbiano zu intrigieren. Doch Isonzo von Jurios' Bemühungen, sich als Spion der Kaiserlichen Zwillinge zu verdingen, waren so tölpelhaft, dass der gerissene Graf ihn nicht nur mit unwichtigen Informationen abspeisen konnte, sondern auch dafür sorgte, dass Dom Isonzo Ruf beträchtlichen Schaden nahm. Der eitle Mann, heißt es, habe unter dem Verlust seiner Reputation so gelitten, dass er sich [[Annalen:975|975]] selbst das Leben genommen habe. Hinter vorgehaltener Hand flüsterte man sich im almadanischen Adel jedoch Gerüchte zu, der Graf sei auch am Tod seines Schwagers und Schwiegersohnes nicht unbeteiligt gewesen. Seine Ziehtochter Morena verbannte der Graf auf das Landgut der Familie in der [[Mark Ragathsquell]], wo sie sich fortan der Pferdezucht widmete. Morenas Kinder, [[Aldea von Harmamund|Aldea]] und [[Gwain Isonzo von Harmamund|Gwain]], die schon unter Bardo und Cella am Kaiserhof gedient hatten, begannen bald darauf ihre Knappenschaft.


===Die Ränke des älteren Hauses Streitzig (Familias: [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Streitzig ä, H.|von Streitzig]], [[Familia von Harmamund|von Harmamund]], [[Familia von Ragathsquell|von Ragathsquell]])===
===Die Ränke des älteren Hauses Streitzig (Familias: [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Streitzig ä. H.|von Streitzig]], [[Familia von Harmamund|von Harmamund]], [[Familia von Ragathsquell|von Ragathsquell]])===
Leonida da Vanya hatte ihren Schwur nicht vergessen, dereinst ihren Onkel vom Thron zu jagen. Die stolze junge Frau suchte Verbündete unter den Adligen, die ihr helfen sollten, den Grafen zu stürzen und ihr Erbe zurückzuerlangen.  
Leonida da Vanya hatte ihren Schwur nicht vergessen, dereinst ihren Onkel vom Thron zu jagen. Die stolze junge Frau suchte Verbündete unter den Adligen, die ihr helfen sollten, den Grafen zu stürzen und ihr Erbe zurückzuerlangen.  


Zu Domna Leonidas einflussreichsten Verbündeten zählte niemand Geringeres als der Vetter des Kaisers, [[avwik:Raimund von Streitzig| Raimund von Streitzig]]. Der spätere Soberan des Eslamsgrunder [[Familia von Streitzig ä. H.|Hauses Streitzig]] hatte selbst Ambitionen auf den Almadinthron und hatte alles daran gesetzt, die Bestätigung Domna Solivais als Fürstin unter Reto zu verhindern. Domna Leonida hatte ihm das Versprechen abgerungen, sie erneut zur Gräfin zu ernennen, wenn er erst Fürst Almadas wäre.  
Zu Domna Leonidas einflussreichsten Verbündeten zählte niemand Geringeres als der Vetter des Kaisers, [[Raimund von Streitzig ä. H.]]. Der spätere Soberan des Eslamsgrunder [[Familia von Streitzig ä. H.|Hauses Streitzig]] hatte selbst Ambitionen auf den Almadinthron und hatte alles daran gesetzt, die Bestätigung Domna Solivais als Fürstin unter Reto zu verhindern. Domna Leonida hatte ihm das Versprechen abgerungen, sie erneut zur Gräfin zu ernennen, wenn er erst Fürst Almadas wäre.  


Doch als die Ränke gegen das Haus Harmamund nicht fruchteten, verlegten sich die von Streitzig auf eine neue Strategie: Im Rahja [[Annalen:976|976]] BF ehelichte [[avwik:Raimund von Streitzig|Raimund von Streitzig]] die noch immer unvermählte Solivai von Harmamund.  
Doch als die Ränke gegen das Haus Harmamund nicht fruchteten, verlegten sich die von Streitzig auf eine neue Strategie: Im Rahja [[Annalen:976|976]] BF ehelichte Raimund von Streitzig ä. H. die noch immer unvermählte Solivai von Harmamund.  


Domna Leonidas Enttäuschung war maßlos, aber sie gab nicht auf. Um aller Welt zu zeigen, wie wenig sie von den Verleumdungen hielt, die Dom Balbiano gegen ihre Mutter vorgebracht hatte und dass sie das Urteil des Hohen Gerichts von [[Annalen:972|972]] niemals anerkennen werde, heiratete sie [[Annalen:977|977]] [[Rohalio von Ragathsquell|Rohalio Gujadal von Ragathsquell]], einen Sohn des Barden Zayano und somit den Gerüchten zufolge ihr Halbbruder.
Domna Leonidas Enttäuschung war maßlos, aber sie gab nicht auf. Um aller Welt zu zeigen, wie wenig sie von den Verleumdungen hielt, die Dom Balbiano gegen ihre Mutter vorgebracht hatte und dass sie das Urteil des Hohen Gerichts von [[Annalen:972|972]] niemals anerkennen werde, heiratete sie [[Annalen:977|977]] [[Rohalio von Ragathsquell|Rohalio Gujadal von Ragathsquell]], einen Sohn des Barden Zayano und somit den Gerüchten zufolge ihr Halbbruder.


===Der Kampf der Löwin (Familias: [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Harmamund|von Harmamund]], [[Familia von Streitzig ä, H.|von Streitzig]])===
===Der Kampf der Löwin (Familias: [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Harmamund|von Harmamund]], [[Familia von Streitzig ä. H.|von Streitzig]])===
[[Bild:Familia-da-Vanya.gif|right|thumb|250px|Die Familia da Vanya im Jahr 991 BF: <br>Leonida da Vanya, Rohalio von Ragathsquell, Madalena da Vanya, Rifada da Vanya]]
[[Bild:Familia-da-Vanya.gif|right|thumb|250px|Die Familia da Vanya im Jahr 991 BF: <br>Leonida da Vanya, Rohalio von Ragathsquell, Madalena da Vanya, Rifada da Vanya]]
[[Annalen:982|982]] BF erschlug Fürstin Solivai ihren Gemahl im Streit – aus Notwehr, wie ihr das Reichgericht später bestätigte. Die kinderlose Ehe mit Raimund von Streitzig hatte unter keinem guten Stern gestanden. Doch auch der Fürstin war kein langes Leben vergönnt: [[Annalen:983|983]], nur wenige Monate später, starb sie in einem Scharmützel mit [[avwik:Novadi|novadischen]] Viehdieben. [[Reto von Gareth]] nahm selbst die Großfürstenwürde Almadas an, Balbiano von Harmamund blieb weiterhin Graf von Ragath.
[[Annalen:982|982]] BF erschlug Fürstin Solivai ihren Gemahl im Streit – aus Notwehr, wie ihr das Reichgericht später bestätigte. Die kinderlose Ehe mit Raimund von Streitzig hatte unter keinem guten Stern gestanden. Doch auch der Fürstin war kein langes Leben vergönnt: [[Annalen:983|983]], nur wenige Monate später, starb sie in einem Scharmützel mit [[avwik:Novadi|novadischen]] Viehdieben. [[avwik:Reto von Gareth|Reto von Gareth]] nahm selbst die Großfürstenwürde Almadas an, Balbiano von Harmamund blieb weiterhin Graf von Ragath.


Amando Laconda da Vanya, nach dem Tod seiner Mutter Rahjada Soberan des Hauses [[Familia da Vanya|da Vanya]], aber als Geistlicher von der Erbfolge ausgeschlossen, teilte die Ansicht seiner Schwester Leonida zwar, dass das Urteil, das gegen seine Mutter und gegen ihn und seine Geschwister gefällt worden war, unrechtmäßig sei, wünschte jedoch Frieden zwischen den Häusern da Vanya und Harmamund, da er sich als aufstrebender Geweihter den Makel einer Fehde, die seinem Namen anhaftete, nicht leisten konnte.  
Amando Laconda da Vanya, nach dem Tod seiner Mutter Rahjada Soberan des Hauses [[Familia da Vanya|da Vanya]], aber als Geistlicher von der Erbfolge ausgeschlossen, teilte die Ansicht seiner Schwester Leonida zwar, dass das Urteil, das gegen seine Mutter und gegen ihn und seine Geschwister gefällt worden war, unrechtmäßig sei, wünschte jedoch Frieden zwischen den Häusern da Vanya und Harmamund, da er sich als aufstrebender Geweihter den Makel einer Fehde, die seinem Namen anhaftete, nicht leisten konnte.  
Zeile 85: Zeile 85:
Aufgrund der zum Teil sehr weitgehenden Eingriffe in die Rechte des Adels durch Kaiser Retos Reichsgrundreform und durch die Belastungen des aufziehenden [[avwik:Maraskan|Maraskan]]-Konflikts war die Zahl der Unzufriedenen im Reichsadel sehr groß. Der Puniner Hof glich einer Schlangengrube. Intrigen, Duelle und Anschläge, bis hin zum Giftmord, waren an der Tagesordnung.  
Aufgrund der zum Teil sehr weitgehenden Eingriffe in die Rechte des Adels durch Kaiser Retos Reichsgrundreform und durch die Belastungen des aufziehenden [[avwik:Maraskan|Maraskan]]-Konflikts war die Zahl der Unzufriedenen im Reichsadel sehr groß. Der Puniner Hof glich einer Schlangengrube. Intrigen, Duelle und Anschläge, bis hin zum Giftmord, waren an der Tagesordnung.  


In dieser unüberschaubaren Lage erneuerte Leonida da Vanya das Bündnis mit dem Haus Streitzig, diesmal mit der neuen Soberana [[Mera von Streitzig]], einer Tante Kaiser Retos und ihres vormaligen Verbündeten Raimund von Streitzig. Mera von Streitzig war erbost, dass Reto selbst die Großfürstenwürde angenommen hatte, anstatt sie zur Fürstin zu machen. Sie schürte die Unzufriedenheit des Adels und suchte Magnaten, die ihren Anspruch auf den Fürstenthron unterstützten. Nur zu gern erneuerte sie das Versprechen, dass einst ihr Neffe Raimund gegeben hatte, den da Vanyas die Grafenkrone zu verschaffen, sollten die Streitzigs die Fürstenkrone erhalten. Diesmal hatte Domna Leonida dazu gelernt und ließ das Versprechen urkundlich festhalten.
In dieser unüberschaubaren Lage erneuerte Leonida da Vanya das Bündnis mit dem Haus Streitzig, diesmal mit der neuen Soberana [[Mera von Streitzig ä. H.]], einer Tante Kaiser Retos und ihres vormaligen Verbündeten Raimund von Streitzig. Mera von Streitzig war erbost, dass Reto selbst die Großfürstenwürde angenommen hatte, anstatt sie zur Fürstin zu machen. Sie schürte die Unzufriedenheit des Adels und suchte Magnaten, die ihren Anspruch auf den Fürstenthron unterstützten. Nur zu gern erneuerte sie das Versprechen, dass einst ihr Neffe Raimund gegeben hatte, den da Vanyas die Grafenkrone zu verschaffen, sollten die Streitzigs die Fürstenkrone erhalten. Diesmal hatte Domna Leonida dazu gelernt und ließ das Versprechen urkundlich festhalten.


Doch zunächst musste ein gemeinsamer Kontrahent aus dem Weg geräumt werden: Balbiano Calas von Harmamund, Graf von Ragath ...  
Doch zunächst musste ein gemeinsamer Kontrahent aus dem Weg geräumt werden: Balbiano Calas von Harmamund, Graf von Ragath ...  
Zeile 91: Zeile 91:
Als [[Annalen:987|987]] die Gräfin vom Yaquirtal, [[Malberga von Eschgeier]], und ihr Gemahl [[Thor von Eschgeier|Thor I.]] tödlich verunglückten, wurde der mit allen Wassern gewaschen Dom Balbiano selbst Opfer einer Intrige: Man zieh ihn des Mordes – doch ausnahmsweise einmal war er unschuldig. Seine Feinde brachten ihn vor das Hofgericht, und Kanzler [[Hilbarn Al'Shirasgan]], der eigentliche Hintermann der Mörder, der dem Grafen an Skrupellosigkeit in nichts nachstand, legte Beweise vor, die die Richter von der Schuld des Ragather Grafen überzeugten. So fand Balbiano von Harmamund im Ingerimm [[Annalen:987|987]] den Tod durch das Schwert. Mit ihm aber starb einer der letzten Menschen, der hätte bezeugen können, dass Leonida da Vanya rechtmäßige Gräfin von Ragath war. Als kurz darauf Dom Balbianos Sohn Tolak den Marmorthron bestieg, schien Domna Leonida ihre Wünsche begraben zu können.
Als [[Annalen:987|987]] die Gräfin vom Yaquirtal, [[Malberga von Eschgeier]], und ihr Gemahl [[Thor von Eschgeier|Thor I.]] tödlich verunglückten, wurde der mit allen Wassern gewaschen Dom Balbiano selbst Opfer einer Intrige: Man zieh ihn des Mordes – doch ausnahmsweise einmal war er unschuldig. Seine Feinde brachten ihn vor das Hofgericht, und Kanzler [[Hilbarn Al'Shirasgan]], der eigentliche Hintermann der Mörder, der dem Grafen an Skrupellosigkeit in nichts nachstand, legte Beweise vor, die die Richter von der Schuld des Ragather Grafen überzeugten. So fand Balbiano von Harmamund im Ingerimm [[Annalen:987|987]] den Tod durch das Schwert. Mit ihm aber starb einer der letzten Menschen, der hätte bezeugen können, dass Leonida da Vanya rechtmäßige Gräfin von Ragath war. Als kurz darauf Dom Balbianos Sohn Tolak den Marmorthron bestieg, schien Domna Leonida ihre Wünsche begraben zu können.


Vergeblich bemühte Leonida da Vanya sich, Beweise für die Unschuld ihrer Mutter und die Rechtmäßigkeit ihres Anspruchs auf den Marmorthron zu beschaffen. Ihre Töchter aber erzog sie in der Gewissheit, legitime Erbinnen des Grafenthrons zu sein und bläute ihnen unnachgiebig ein, nie zu vergessen, dass sie Enkelinnen der vorletzten Fürstin Almadas seien und sich entsprechend zu verhalten hätten.
Vergeblich bemühte Leonida da Vanya sich, Beweise für die Unschuld ihrer Mutter und die Rechtmäßigkeit ihres Anspruchs auf den Marmorthron zu beschaffen. Ihre Töchter aber erzog sie in der Gewissheit, legitime Erbinnen des Grafenthrons zu sein und bläute ihnen unnachgiebig ein, nie zu vergessen, dass sie Enkelinnen der vorletzten Fürstin Almadas seien und sich entsprechend zu verhalten hätten.


===Trügerischer Frieden (Familias: [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Harmamund|von Harmamund]], [[Familia von Kornhammer-Scheffelstein|von Kornhammer-Scheffelstein]])===
===Trügerischer Frieden (Familias: [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Harmamund|von Harmamund]], [[Familia von Kornhammer-Scheffelstein|von Kornhammer-Scheffelstein]])===
Zeile 104: Zeile 104:
Die Götter schienen Domna Leonida wohlgesonnen: Kurze Zeit nach der Hochzeit Madalenas kehrte deren ältere Schwester Rifada aus dem [[Raschtulswall]] zurück – und Domna Leonida hatte wieder eine würdige Erbin, die entschlossen war, den Marmorthron zurückzuerobern.
Die Götter schienen Domna Leonida wohlgesonnen: Kurze Zeit nach der Hochzeit Madalenas kehrte deren ältere Schwester Rifada aus dem [[Raschtulswall]] zurück – und Domna Leonida hatte wieder eine würdige Erbin, die entschlossen war, den Marmorthron zurückzuerobern.


Domna Leonida selbst aber blieb es versagt, die Grafenkrone zu tragen. [[Tolak von Harmamund]] folgte [[Annalen:1003|1003]] sein Sohn [[Julka Tilma von Harmamund|Julka Tilma]] auf den Thron. Wie die da Vanyas in den folgenden Jahren nicht müde wurden hervorzuheben, war dessen seine Mutter nicht von Adel, sondern eine Rahjageweihte aus dem fernen [[avwik:Tjolmar|Tjolmar]]. Als er [[Annalen:1008|1008]] in den Wirren des [[avwik:Khômkrieg|Khômkrieges]] verschwand, ernannte Kaiser [[avwik:Hal von Gareth| Hal von Gareth]] mit der Vogtin [[Radia von Franfeld]] zunächst eine Unbeteiligte zur Vogtin von Ragath, bis dass der Streit entschieden wäre. Doch bevor eine der Familias das Recht für sich beanspruchen konnte, machte der willkürliche Kaiser mit [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] einen gänzlich Unbeteiligten zu Dom Julka Tilmas Nachfolger.  
Domna Leonida selbst aber blieb es versagt, die Grafenkrone zu tragen. [[Tolak von Harmamund]] folgte [[Annalen:1003|1003]] sein Sohn [[Julka Tilma von Harmamund|Julka Tilma]] auf den Thron. Wie die da Vanyas in den folgenden Jahren nicht müde wurden hervorzuheben, war dessen Mutter nicht von Adel, sondern eine Rahjageweihte aus dem fernen [[avwik:Tjolmar|Tjolmar]]. Als er [[Annalen:1008|1008]] in den Wirren des [[avwik:Khômkrieg|Khômkrieges]] verschwand, beließ Kaiser [[avwik:Hal von Gareth| Hal von Gareth]] die Geschäfte der Grafschaft zunächst in den Händen der von Dom Julka Tilma kurz vor seinem Aufbruch in die Khômische Wüste zum [[Banus]] erhobenen Vogtin [[Radia von Franfeld]], bis dass der Streit entschieden wäre. Diese höchst ungewöhnliche Personalie sorgte für einigen Unmut in der ragatischen Nobleza, hatte es doch seit der Zeit der Magierkriege in der Grafschaft Ragath keinen Banus mehr gegeben.


Obwohl Domna Leonida den Kaiser für diese Tat verachtete, unterstützte sie dessen Sohn, Prinz [[avwik:Brin von Gareth|Brin von Gareth]] gegen den Thronräuber [[avwik:Answin von Rabenmund|Answin von Rabenmund]]. [[Annalen:1011|1011]] schloss sie sich den Kaisertreuen an, die gen Ragath zogen, das von Answin von Rabenmunds Gefolgsleuten besetzt gehalten wurde. Nicht zuletzt die Tatsache, dass ihr Halbbruder [[Gwain von Harmamund]] aufseiten des Verräters focht, hatte Leonida da Vanya dazu bewogen, gegen die Answinisten vorzugehen. Wenn erst die Familia von Harmamund zu Fall gebracht wäre und das Haus Ehrenstein, das dem Thronräuber nahe stand, ebenso, dann, so hoffte sie, werde Brin von Gareth sie für ihre Treue belohnen und ihr den Grafentitel zurückgeben.
Obwohl Domna Leonida den Kaiser für diese Tat verachtete, unterstützte sie dessen Sohn, Prinz [[avwik:Brin von Gareth|Brin von Gareth]] gegen den Thronräuber [[avwik:Answin von Rabenmund|Answin von Rabenmund]]. [[Annalen:1011|1011]] schloss sie sich den Kaisertreuen an, die gen Ragath zogen, das von Answin von Rabenmunds Gefolgsleuten besetzt gehalten wurde. Nicht zuletzt die Tatsache, dass ihr Halbbruder [[Gwain von Harmamund]] aufseiten des Verräters focht, hatte Leonida da Vanya dazu bewogen, gegen die Answinisten vorzugehen. Wenn erst die Familia von Harmamund zu Fall gebracht wäre und das Haus Ehrenstein, das dem Thronräuber nahe stand, ebenso, dann, so hoffte sie, werde Brin von Gareth sie für ihre Treue belohnen und ihr den Grafentitel zurückgeben.  


Ob der spätere Reichsbehüter ihre Ergebenheit zu schätzen wusste oder nicht, musste er nie beweisen, denn Domna Leonida starb, noch ehe Answin von Rabenmund des Thrones verwiesen wurde.  
Ob der spätere Reichsbehüter ihre Ergebenheit zu schätzen wusste oder nicht, musste er nie beweisen, denn Domna Leonida starb, noch ehe Answin von Rabenmund des Thrones verwiesen wurde.  


Im Boron [[Annalen:1011|1011]] zogen die Kaisertreuen in [[Ragath]] ein. Unter den Verlusten, die sie zu verzeichnen hatten, war auch Leonida da Vanya. Tragischerweise fand sie den Tod bei der Eroberung der Stadt, um die sie ihr ganzes Leben gekämpft hatte.
Im Boron [[Annalen:1011|1011]] zogen die Kaisertreuen in [[Ragath]] ein. Unter den Verlusten, die sie zu verzeichnen hatten, war auch Leonida da Vanya. Tragischerweise fand sie den Tod bei der Eroberung der Stadt, um die sie ihr ganzes Leben gekämpft hatte. Der Reichsbehüter  machte auf dem Großen Hoftag [[Annalen:1014|1014]] mit [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] erhob einen gänzlich Unbeteiligten zu Dom Julka Tilmas Nachfolger.


Bis heute ist es Domna Leonidas Tochter, der streitbaren Junkerin [[Rifada da Vanya]], nicht gelungen, den Grafenthron zurückzugewinnen. Doch sie wäre keine da Vanya, wenn sie nicht alles daran setzte, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen ...
Bis heute ist es Domna Leonidas Tochter, der streitbaren Junkerin [[Rifada da Vanya]], nicht gelungen, den Grafenthron zurückzugewinnen. Doch sie wäre keine da Vanya, wenn sie nicht alles daran setzte, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen ...