Chronik.Ereignis1033 Feldzug Khahirios 05: Unterschied zwischen den Versionen
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|Text='''BERICHT über den Feldzug wider die Barbaren und Menschfresser in [[Caldaia]] | |||
Getreulich niedergeschrieben von Schwester [[Antara D'Altea]], Dienerin Golgaris, Knappin im Orden des heiligen Golgari | ''Getreulich niedergeschrieben von Schwester [[Antara D'Altea]], Dienerin Golgaris, Knappin im Orden des heiligen Golgari. | ||
Nachdem sich am 18. Efferd [[Annalen:1033|1033]] BF die Streitmacht meines Bruders [[Boraccio D'Altea]], Junker zu Aracena, mit dem kaiserlichen Heer unter seiner Excellenz Marschall [[Gwain von Harmamund]] vereinigt hatte, wurde am nächste Tage zum großen Kriegsrat geladen, um zu beraten wie weiter gegen die Feinde der Zwölfgöttergläubigen vorzugehen sei. Es wurde beschlossen, dass der Junker zu Aracena die Vorhut führen solle, da er als Herr der vom Feinde verheerten Lande diese am besten kenne und somit auf am besten dafür gewappnet sei, die blutsaufenden Heiden und die Monster in ihren Diensten aufzuspüren, zum Kampfe zu stellen und der Hauptmacht des kaiserlichen Heeres den rechten Weg zu weisen. Zu diesem Zwecke unterstellte ihm der Marschall weitere Schwadronen der kaiserlichen Reiterei. | ''Nachdem sich am 18. Efferd [[Annalen:1033|1033]] BF die Streitmacht meines Bruders [[Boraccio D'Altea]], Junker zu [[Junkergut Aracena|Aracena]], mit dem kaiserlichen Heer unter seiner Excellenz Marschall [[Gwain von Harmamund]] vereinigt hatte, wurde am nächste Tage zum großen Kriegsrat geladen, um zu beraten wie weiter gegen die Feinde der Zwölfgöttergläubigen vorzugehen sei. Es wurde beschlossen, dass der Junker zu Aracena die Vorhut führen solle, da er als Herr der vom Feinde verheerten Lande diese am besten kenne und somit auf am besten dafür gewappnet sei, die blutsaufenden Heiden und die Monster in ihren Diensten aufzuspüren, zum Kampfe zu stellen und der Hauptmacht des kaiserlichen Heeres den rechten Weg zu weisen. Zu diesem Zwecke unterstellte ihm der Marschall weitere Schwadronen der kaiserlichen Reiterei. | ||
Der Zug von [[Königlich Kornhammer]] gen [[Königlich Khahirios]] verlief ohne großes Gefecht, abgesehen von unbedeutenden Scharmützeln mit den Barbaren aus den Bergen. Bereits zuvor hatte die Streitmacht aus Khahirios größere Haufen des Feindes zerschlagen und angesichts der geballten Macht des kaiserlichen Heeres, erfüllt vom gerechten Zorn ob des Mordens, Plünderns und Brennens, das den Osten des Königreiches so verwüstet hatte, ergriff der Feind eilig die Flucht und floh feige gen Firun ohne sich zum Kampfe zu stellen. Nur einige der Menschenfresser, bekanntlich nicht eben die Lieblingskinder der weisen Herrin Hesinde, brachen aus den Hügeln hervor, wurden aber von den heldenhaften Streitern des Reiches mit mutigem | ''Der Zug von [[Königlich Kornhammer]] gen [[Königlich Khahirios]] verlief ohne großes Gefecht, abgesehen von unbedeutenden Scharmützeln mit den Barbaren aus den Bergen. Bereits zuvor hatte die Streitmacht aus Khahirios größere Haufen des Feindes zerschlagen und angesichts der geballten Macht des kaiserlichen Heeres, erfüllt vom gerechten Zorn ob des Mordens, Plünderns und Brennens, das den Osten des Königreiches so verwüstet hatte, ergriff der Feind eilig die Flucht und floh feige gen Firun, ohne sich zum Kampfe zu stellen. Nur einige der Menschenfresser, bekanntlich nicht eben die Lieblingskinder der weisen Herrin Hesinde, brachen aus den Hügeln hervor, wurden aber von den heldenhaften Streitern des Reiches mit mutigem Herzen und scharfem Stahl zur Strecke gebracht. Und so konnte bald ganz Khahirios wieder als vom Feinde befreit gelten. | ||
Freilich berichteten aber die ausgesandten Späher, dass sich die mordlüsternen Barbaren und ihre menschenfressenden Verbündeten in den unwirtlichen Hügeln des nördlichen Caldaia versammelten und dort plünderten und brandschatzten. Zweifellos würden sie wieder in die almadanischen Lande einfallen, sobald der kaiserliche Heerbann entlassen wäre und weder die Königin von Garetien | ''Freilich berichteten aber die ausgesandten Späher, dass sich die mordlüsternen Barbaren und ihre menschenfressenden Verbündeten in den unwirtlichen Hügeln des nördlichen Caldaia versammelten und dort plünderten und brandschatzten. Zweifellos würden sie wieder in die almadanischen Lande einfallen, sobald der kaiserliche Heerbann entlassen wäre und weder die Königin von Garetien noch ihre Vasallen schienen ausreichend gewappnet, um dem Übel, das dem Reiche drohte, Herr zu werden. Und so ward beschlossen, gen Norden zu ziehen und das Heer des Feindes zum Kampfe zu stellen und zu vernichten! | ||
Und so wurde das Heer in drei Treffen geteilt. Die Hauptmacht | ''Und so wurde das Heer in drei Treffen geteilt. Die Hauptmacht sollte geradewegs auf den Herz der feindlichen Horde vorstoßen und so seine Blicke auf sich ziehen. Eine zweite Streitmacht wurde ausgesandt, den Gegner im Westen zu umgehen und dabei den Anschein zu erwecken, als sei sie auf Heimlichkeit bedacht und stelle eine geheime Kriegslist dar. Diese Aufgabe fiel aber in Wahrheit den Streitern des dritten Heerhaufens zu. Unter der Führung meines Bruders, der schon vor einigen Jahren erfolgreich gegen die Heiden in den Bergen stritt und somit unzweifelhaft über die größte Erfahrungen verfügte, sollte die Streitmacht im Osten den Feind im eiligen Marsche, aber in großer Heimlichkeit umgehen und so in seinen Rücken gelangen, während er furchtsam auf die Macht des kaiserlichen Heers aus dem starre, wie das Kaninchen auf die Schlange und die Ablenkung aus dem Westen erwartete. Erklärtes Ziel dieser Unternehmung war es, in das Feldlager des Feinde einzudringen und heraus zu finden, mit welchem verderbten Zauber die Heiden Macht über die Menschenfresser ausübten. | ||
Am Morgen des 25. Tages im Namen des Herrn Efferd kam es dann zur Ogerschlacht von Nord-Caldaia. Der kaiserliche Marschall zog mit seiner Heermacht von gegen den Feind, der ihm seinerseits seine Hauptmacht entgegen warf, vorneweg die schrecklichen Menschenfresser, an denen sich die Reihen der kaiserlichen Streiter zunächst brachen wie die Wellen des Yaquir an den Klippen. Der Harmamunder musste schließlich vorerst zum Rückzug blasen lassen, zu schrecklich wüteten die Riesen unter Menschen und Rössern, zu sehr setzen ihm die Barbaren auf ihren struppigen, aber flinken Ponys zu. | ''Am Morgen des 25. Tages im Namen des Herrn Efferd kam es dann zur Ogerschlacht von Nord-Caldaia. Der kaiserliche Marschall zog mit seiner Heermacht von gegen den Feind, der ihm seinerseits seine Hauptmacht entgegen warf, vorneweg die schrecklichen Menschenfresser, an denen sich die Reihen der kaiserlichen Streiter zunächst brachen wie die Wellen des Yaquir an den Klippen. Der Harmamunder musste schließlich vorerst zum Rückzug blasen lassen, zu schrecklich wüteten die Riesen unter Menschen und Rössern, zu sehr setzen ihm die Barbaren auf ihren struppigen, aber flinken Ponys zu. | ||
Zur Praios-Stunde wendete sich das Blatt erneut zu Gunsten der Zwölfgöttlichen Streiter, als der zweite Heerhaufen von Westen her das Schlachtfeld betrat und die Reiterei, die der Häuptling der Heiden abgestellt um sie aufzuhalten, hinweg fegte. Die Hauptmacht des Feindes wurde nun in der Flanke gepackt und Marschall Gwain befahl dem Hauptheere erneut die Attacke auf den abgelenkten Feind. Aber auch die vereinte Macht der beiden Divisionen vermochte es nicht den Gegner zu werfen. Die riesigen Menschenfresser, sonst nur tumbe Gesellen die nur einen Gedanken kennen, nämlich Fressen, wurden offensichtlich von einem bösartigen Geist gelenkt und bewegten sich mit ungeahnter Schläue, ja, sie befleißigten sich gar regelrechter Kriegskunst. | ''Zur Praios-Stunde wendete sich das Blatt erneut zu Gunsten der Zwölfgöttlichen Streiter, als der zweite Heerhaufen von Westen her das Schlachtfeld betrat und die Reiterei, die der Häuptling der Heiden abgestellt, um sie aufzuhalten, hinweg fegte. Die Hauptmacht des Feindes wurde nun in der Flanke gepackt und Marschall Gwain befahl dem Hauptheere erneut die Attacke auf den abgelenkten Feind. Aber auch die vereinte Macht der beiden Divisionen vermochte es nicht den Gegner zu werfen. Die riesigen Menschenfresser, sonst nur tumbe Gesellen die nur einen Gedanken kennen, nämlich Fressen, wurden offensichtlich von einem bösartigen Geist gelenkt und bewegten sich mit ungeahnter Schläue, ja, sie befleißigten sich gar regelrechter Kriegskunst. | ||
Diese schreckliche Macht forderte zu viele Opfer, als dass zu ertragen gewesen wäre und so | ''Diese schreckliche Macht forderte zu viele Opfer, als dass zu ertragen gewesen wäre und so ließ der Marschall ein weiteres Mal zum Rückzug blasen. Und so ebbte das Tosen der Schlacht für einen Moment ab, als sich die Heere erschöpft trennten. Aber aus dem Lager des Feindes waren die schrecklichen Kriegstrommeln zu hören und die Menschenfresser wurde geradezu aufgepeitscht von ihrem Takt. Der Feind stürmte schließlich vor, aber je weiter die Riesen vom Dröhnen der Trommeln entfernt waren, um so mehr lies ihre Angriffslust nach und sie konnten zurückgeschlagen werden. Es folgte nun ein wechselseitiges Anstürmen und Zurückweichen, ohne des es einem der Heere gelungen wäre einen Vorteil zu erringen. | ||
Das Blatt wendete sich erst, als die dritte Streitmacht zur Stunde des heiligen Herrn Boron im Rücken des Feindes auftauchte. Marschall Gwain erkannte die Gunst der Stunde und befahl einen neuerlichen Angriff des gesamten Heeres. Die Augen nach vorne auf den Ansturm der schweren kaiserlichen Reiterei gerichtet entging dem Feind die Gefahr von hinten und den heldenmutigen Streitern unter der Führung Dom Boraccio gelang es in das Herz des feindlichen Feldlagers vorzustoßen. Dort fanden sie auch die furchtbaren Kriegstrommeln, deren erbarmungsloser Takt die riesigen Menschenfresser lenkte. Der feindliche Häupting erkannte im letzten Augenblicken die Bedrohung in seinem Rücken und warf seine Barbarenkrieger den Streitern des Reiches entgegen. Erbarmungslos wurde Mann gegen Mann gestritten, Pardon wurde weder erwartet noch gewährt. Aber schließlich siegte die eiserne Disziplin der kaiserlichen Soldaten gegen den wilden Blutdurst der Barbaren und sie wandten sich zur kopflosen Flucht. In wilder Hast sprangen sie auf ihre Ponys und flohen in die Berge, alle Beute, die sie geraubten hatten, zurück lassend. Nur die große Kriegstrommel nahmen sie mit auf ihrer abenteuerlichen Flucht. | ''Das Blatt wendete sich erst, als die dritte Streitmacht zur Stunde des heiligen Herrn Boron im Rücken des Feindes auftauchte. Marschall Gwain erkannte die Gunst der Stunde und befahl einen neuerlichen Angriff des gesamten Heeres. Die Augen nach vorne auf den Ansturm der schweren kaiserlichen Reiterei gerichtet entging dem Feind die Gefahr von hinten und den heldenmutigen Streitern unter der Führung Dom Boraccio gelang es in das Herz des feindlichen Feldlagers vorzustoßen. Dort fanden sie auch die furchtbaren Kriegstrommeln, deren erbarmungsloser Takt die riesigen Menschenfresser lenkte. Der feindliche Häupting erkannte im letzten Augenblicken die Bedrohung in seinem Rücken und warf seine Barbarenkrieger den Streitern des Reiches entgegen. Erbarmungslos wurde Mann gegen Mann gestritten, Pardon wurde weder erwartet noch gewährt. Aber schließlich siegte die eiserne Disziplin der kaiserlichen Soldaten gegen den wilden Blutdurst der Barbaren und sie wandten sich zur kopflosen Flucht. In wilder Hast sprangen sie auf ihre Ponys und flohen in die Berge, alle Beute, die sie geraubten hatten, zurück lassend. Nur die große Kriegstrommel nahmen sie mit auf ihrer abenteuerlichen Flucht. | ||
Als das Dröhnen der Trommeln verstummte verschwand auch der lenkende Geist, der die Oger vorwärts getrieben hatten. Nun mehr wieder nur tumbe Riesen gelang es den Kaiserlichen einen nach dem anderen zu Fall zu bringen. Ihr Anführer aber, die größte und wildeste von allen, schwang bis zum Schluss seine schreckliche Keule, die noch so manchen tapferen Krieger fällte, bis das Monster schließlich mit der einbrechenden Dunkelheit endlich zu Boden ging, aus unzähligen Wunden blutend aber von einem wahren Wall gefallener Helden Almadas umgeben, die es noch mit in den Tod gerissen hatte. | ''Als das Dröhnen der Trommeln verstummte verschwand auch der lenkende Geist, der die Oger vorwärts getrieben hatten. Nun mehr wieder nur tumbe Riesen gelang es den Kaiserlichen einen nach dem anderen zu Fall zu bringen. Ihr Anführer aber, die größte und wildeste von allen, schwang bis zum Schluss seine schreckliche Keule, die noch so manchen tapferen Krieger fällte, bis das Monster schließlich mit der einbrechenden Dunkelheit endlich zu Boden ging, aus unzähligen Wunden blutend aber von einem wahren Wall gefallener Helden Almadas umgeben, die es noch mit in den Tod gerissen hatte. | ||
Meine traurige Pflicht begann nun erst. So viele Seelen warteten auf ihren Flug über das Nirgendmeer, dass ich Golgaris Schwingen leibhaftig rauschen hören konnte, wie er eine nach der anderen vor Rethon trug. Das Herz drohte mir zu zerbersten ob des Anblicks der vielen Gräber, die eines Segen bedurften. Doch eine Frau mit einem gütigen Lächeln trat zu mir und ihr Anblick spendete Trost | ''Meine traurige Pflicht begann nun erst. So viele Seelen warteten auf ihren Flug über das Nirgendmeer, dass ich Golgaris Schwingen leibhaftig rauschen hören konnte, wie er eine nach der anderen vor Rethon trug. Das Herz drohte mir zu zerbersten ob des Anblicks der vielen Gräber, die eines Segen bedurften. Doch eine Frau mit einem gütigen Lächeln trat zu mir und ihr Anblick spendete Trost; Trost darüber, dass diese Seelen bald in den zwölfgöttlichen Hallen eingehen würden. Kurz lenkte mich ein Ruf ab und als ich mich wieder zu der geheimnisvollen Frau wendete, so war diese auf genau so unerklärliche Weise wieder verschwunden wie sie erschienen war. Schnell ergriff ich das Bildnis der Sancta Etilia und betete zum Herrn. Und er gab mir die Kraft meine traurige Bürde zu tragen. | ||
Die Reiterei hetzte die noch verbliebenen Barbaren wie tollwütige Hunde, aber ihre Häuptlinge und Schamanen waren bereits in die Berge entkommen. Und mit ihnen die schrecklichen Trommeln, mit denen sie über die Menschenfresser geboten. Aber der Sieg war unser und nachdem wir ein einfaches Mahnmal zu Ehren der gefallenen Helden des Reiches errichtet hatten befahl Marschall Gwain den Abmarsch gen Ragath. | ''Die Reiterei hetzte die noch verbliebenen Barbaren wie tollwütige Hunde, aber ihre Häuptlinge und Schamanen waren bereits in die Berge entkommen. Und mit ihnen die schrecklichen Trommeln, mit denen sie über die Menschenfresser geboten. Aber der Sieg war unser und nachdem wir ein einfaches Mahnmal zu Ehren der gefallenen Helden des Reiches errichtet hatten befahl Marschall Gwain den Abmarsch gen Ragath. | ||
Niedergeschrieben im Efferd des 1033. Götterlauf nach dem Fall des hunderttürmigen Bosparan | ''Niedergeschrieben im Efferd des 1033. Götterlauf nach dem Fall des hunderttürmigen Bosparan | ||
|Quellenangabe=Bericht der Golgaritin [[Antara D'Altea]] an ihre Ordensoberen, Efferd [[Annalen:1033|1033]]}} | |||
{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Khahirios 04|Teil 04]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 05|Weiter=}} | {{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Khahirios 04|Teil 04]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 05|Weiter=}} | ||
[[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]] | [[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]][[Kategorie:Archiv.Dokument1033]] |
Aktuelle Version vom 9. Januar 2013, 22:19 Uhr
Autor: Boraccio D'Altea
BERICHT über den Feldzug wider die Barbaren und Menschfresser in Caldaia
Getreulich niedergeschrieben von Schwester Antara D'Altea, Dienerin Golgaris, Knappin im Orden des heiligen Golgari.
Nachdem sich am 18. Efferd 1033 BF die Streitmacht meines Bruders Boraccio D'Altea, Junker zu Aracena, mit dem kaiserlichen Heer unter seiner Excellenz Marschall Gwain von Harmamund vereinigt hatte, wurde am nächste Tage zum großen Kriegsrat geladen, um zu beraten wie weiter gegen die Feinde der Zwölfgöttergläubigen vorzugehen sei. Es wurde beschlossen, dass der Junker zu Aracena die Vorhut führen solle, da er als Herr der vom Feinde verheerten Lande diese am besten kenne und somit auf am besten dafür gewappnet sei, die blutsaufenden Heiden und die Monster in ihren Diensten aufzuspüren, zum Kampfe zu stellen und der Hauptmacht des kaiserlichen Heeres den rechten Weg zu weisen. Zu diesem Zwecke unterstellte ihm der Marschall weitere Schwadronen der kaiserlichen Reiterei.
Der Zug von Königlich Kornhammer gen Königlich Khahirios verlief ohne großes Gefecht, abgesehen von unbedeutenden Scharmützeln mit den Barbaren aus den Bergen. Bereits zuvor hatte die Streitmacht aus Khahirios größere Haufen des Feindes zerschlagen und angesichts der geballten Macht des kaiserlichen Heeres, erfüllt vom gerechten Zorn ob des Mordens, Plünderns und Brennens, das den Osten des Königreiches so verwüstet hatte, ergriff der Feind eilig die Flucht und floh feige gen Firun, ohne sich zum Kampfe zu stellen. Nur einige der Menschenfresser, bekanntlich nicht eben die Lieblingskinder der weisen Herrin Hesinde, brachen aus den Hügeln hervor, wurden aber von den heldenhaften Streitern des Reiches mit mutigem Herzen und scharfem Stahl zur Strecke gebracht. Und so konnte bald ganz Khahirios wieder als vom Feinde befreit gelten.
Freilich berichteten aber die ausgesandten Späher, dass sich die mordlüsternen Barbaren und ihre menschenfressenden Verbündeten in den unwirtlichen Hügeln des nördlichen Caldaia versammelten und dort plünderten und brandschatzten. Zweifellos würden sie wieder in die almadanischen Lande einfallen, sobald der kaiserliche Heerbann entlassen wäre und weder die Königin von Garetien noch ihre Vasallen schienen ausreichend gewappnet, um dem Übel, das dem Reiche drohte, Herr zu werden. Und so ward beschlossen, gen Norden zu ziehen und das Heer des Feindes zum Kampfe zu stellen und zu vernichten!
Und so wurde das Heer in drei Treffen geteilt. Die Hauptmacht sollte geradewegs auf den Herz der feindlichen Horde vorstoßen und so seine Blicke auf sich ziehen. Eine zweite Streitmacht wurde ausgesandt, den Gegner im Westen zu umgehen und dabei den Anschein zu erwecken, als sei sie auf Heimlichkeit bedacht und stelle eine geheime Kriegslist dar. Diese Aufgabe fiel aber in Wahrheit den Streitern des dritten Heerhaufens zu. Unter der Führung meines Bruders, der schon vor einigen Jahren erfolgreich gegen die Heiden in den Bergen stritt und somit unzweifelhaft über die größte Erfahrungen verfügte, sollte die Streitmacht im Osten den Feind im eiligen Marsche, aber in großer Heimlichkeit umgehen und so in seinen Rücken gelangen, während er furchtsam auf die Macht des kaiserlichen Heers aus dem starre, wie das Kaninchen auf die Schlange und die Ablenkung aus dem Westen erwartete. Erklärtes Ziel dieser Unternehmung war es, in das Feldlager des Feinde einzudringen und heraus zu finden, mit welchem verderbten Zauber die Heiden Macht über die Menschenfresser ausübten.
Am Morgen des 25. Tages im Namen des Herrn Efferd kam es dann zur Ogerschlacht von Nord-Caldaia. Der kaiserliche Marschall zog mit seiner Heermacht von gegen den Feind, der ihm seinerseits seine Hauptmacht entgegen warf, vorneweg die schrecklichen Menschenfresser, an denen sich die Reihen der kaiserlichen Streiter zunächst brachen wie die Wellen des Yaquir an den Klippen. Der Harmamunder musste schließlich vorerst zum Rückzug blasen lassen, zu schrecklich wüteten die Riesen unter Menschen und Rössern, zu sehr setzen ihm die Barbaren auf ihren struppigen, aber flinken Ponys zu.
Zur Praios-Stunde wendete sich das Blatt erneut zu Gunsten der Zwölfgöttlichen Streiter, als der zweite Heerhaufen von Westen her das Schlachtfeld betrat und die Reiterei, die der Häuptling der Heiden abgestellt, um sie aufzuhalten, hinweg fegte. Die Hauptmacht des Feindes wurde nun in der Flanke gepackt und Marschall Gwain befahl dem Hauptheere erneut die Attacke auf den abgelenkten Feind. Aber auch die vereinte Macht der beiden Divisionen vermochte es nicht den Gegner zu werfen. Die riesigen Menschenfresser, sonst nur tumbe Gesellen die nur einen Gedanken kennen, nämlich Fressen, wurden offensichtlich von einem bösartigen Geist gelenkt und bewegten sich mit ungeahnter Schläue, ja, sie befleißigten sich gar regelrechter Kriegskunst.
Diese schreckliche Macht forderte zu viele Opfer, als dass zu ertragen gewesen wäre und so ließ der Marschall ein weiteres Mal zum Rückzug blasen. Und so ebbte das Tosen der Schlacht für einen Moment ab, als sich die Heere erschöpft trennten. Aber aus dem Lager des Feindes waren die schrecklichen Kriegstrommeln zu hören und die Menschenfresser wurde geradezu aufgepeitscht von ihrem Takt. Der Feind stürmte schließlich vor, aber je weiter die Riesen vom Dröhnen der Trommeln entfernt waren, um so mehr lies ihre Angriffslust nach und sie konnten zurückgeschlagen werden. Es folgte nun ein wechselseitiges Anstürmen und Zurückweichen, ohne des es einem der Heere gelungen wäre einen Vorteil zu erringen.
Das Blatt wendete sich erst, als die dritte Streitmacht zur Stunde des heiligen Herrn Boron im Rücken des Feindes auftauchte. Marschall Gwain erkannte die Gunst der Stunde und befahl einen neuerlichen Angriff des gesamten Heeres. Die Augen nach vorne auf den Ansturm der schweren kaiserlichen Reiterei gerichtet entging dem Feind die Gefahr von hinten und den heldenmutigen Streitern unter der Führung Dom Boraccio gelang es in das Herz des feindlichen Feldlagers vorzustoßen. Dort fanden sie auch die furchtbaren Kriegstrommeln, deren erbarmungsloser Takt die riesigen Menschenfresser lenkte. Der feindliche Häupting erkannte im letzten Augenblicken die Bedrohung in seinem Rücken und warf seine Barbarenkrieger den Streitern des Reiches entgegen. Erbarmungslos wurde Mann gegen Mann gestritten, Pardon wurde weder erwartet noch gewährt. Aber schließlich siegte die eiserne Disziplin der kaiserlichen Soldaten gegen den wilden Blutdurst der Barbaren und sie wandten sich zur kopflosen Flucht. In wilder Hast sprangen sie auf ihre Ponys und flohen in die Berge, alle Beute, die sie geraubten hatten, zurück lassend. Nur die große Kriegstrommel nahmen sie mit auf ihrer abenteuerlichen Flucht.
Als das Dröhnen der Trommeln verstummte verschwand auch der lenkende Geist, der die Oger vorwärts getrieben hatten. Nun mehr wieder nur tumbe Riesen gelang es den Kaiserlichen einen nach dem anderen zu Fall zu bringen. Ihr Anführer aber, die größte und wildeste von allen, schwang bis zum Schluss seine schreckliche Keule, die noch so manchen tapferen Krieger fällte, bis das Monster schließlich mit der einbrechenden Dunkelheit endlich zu Boden ging, aus unzähligen Wunden blutend aber von einem wahren Wall gefallener Helden Almadas umgeben, die es noch mit in den Tod gerissen hatte.
Meine traurige Pflicht begann nun erst. So viele Seelen warteten auf ihren Flug über das Nirgendmeer, dass ich Golgaris Schwingen leibhaftig rauschen hören konnte, wie er eine nach der anderen vor Rethon trug. Das Herz drohte mir zu zerbersten ob des Anblicks der vielen Gräber, die eines Segen bedurften. Doch eine Frau mit einem gütigen Lächeln trat zu mir und ihr Anblick spendete Trost; Trost darüber, dass diese Seelen bald in den zwölfgöttlichen Hallen eingehen würden. Kurz lenkte mich ein Ruf ab und als ich mich wieder zu der geheimnisvollen Frau wendete, so war diese auf genau so unerklärliche Weise wieder verschwunden wie sie erschienen war. Schnell ergriff ich das Bildnis der Sancta Etilia und betete zum Herrn. Und er gab mir die Kraft meine traurige Bürde zu tragen.
Die Reiterei hetzte die noch verbliebenen Barbaren wie tollwütige Hunde, aber ihre Häuptlinge und Schamanen waren bereits in die Berge entkommen. Und mit ihnen die schrecklichen Trommeln, mit denen sie über die Menschenfresser geboten. Aber der Sieg war unser und nachdem wir ein einfaches Mahnmal zu Ehren der gefallenen Helden des Reiches errichtet hatten befahl Marschall Gwain den Abmarsch gen Ragath.
Niedergeschrieben im Efferd des 1033. Götterlauf nach dem Fall des hunderttürmigen Bosparan-Bericht der Golgaritin Antara D'Altea an ihre Ordensoberen, Efferd 1033
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