Uled Beni Seba: Unterschied zwischen den Versionen
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Das für Fremde auffälligste Merkmal der Uled Beni Seba sind deren verschleierte Gesichter - und zwar bei beiderlei Geschlecht. Wegen der sengenden Sonnenglut über ihrem Lebensraum sind sie nahezu ausschließlich in Weiß gekleidet; die Männer in weite Kaftane, sowie die ''Turach'', ein etwa zwei Schritt langes Tuch, das um Kopf und Hals geschlungen wird und als Turban und Gesichtsschleier in einem dient. Ihre Frauen tragen zumeist die ''Burqa,'' einen ebenfalls weißen Ganzkörperschleier, der allein die Augenpartie ausspart, ansonsten aber den kompletten Körper verhüllt.<br>Die Krieger des Stammes sind mit Krummschwert und Krummdolch und dazu mit der ''Madaya'' bewaffnet - einer Lanze ähnlich der Dschadra, die jedoch unterhalb der Stoßspitze noch eine mondsichelförmige Klinge aufweist, durch die sie auch als Hiebwaffe vom Kamel- oder Pferderücken herab eingesetzt werden kann.<br>Früher setzten die Uled Beni Seba meist auf blitzartige Überfälle vom Pferderücken aus, die im Yaquirtal und der Südpforte gefürchteten ''Razzias''. Die berühmt-berüchtigten [[Baialan]] (novad. "Männer im Krieg") rekrutieren sich größtenteils aus ihren Reihen. Inzwischen setzen sie jedoch mehr auf ihre weißen bis hellbeigen ''Quai'Ghassan Dromedare'', die im Galopp fast die Geschwindigkeit eines Pferdes erreichen, aber dutzendfach ausdauernder selbst die größten Entfernungen zurücklegen können. Die einhöckrigen Rennkamele, die die Uled Beni Seba ursprünglich bei einem Überfall auf eine Karawane des Fernhändlers [[Sahil Al'Kasim]] erbeuteten, züchten sie inzwischen in großer Zahl, da sie wie dafür geschaffen sind, das gesamte Hab und Gut des Stammes durch die unwirrtlichsten Regionen von einem Lagerplatz zu anderen zu schleppen.<br>Ein echtes Alleinstellungsmerkmal der Uled Beni Seba, das gerade in Anbetracht ihrer strengen Auslegung der 99 Gesetze des Rastullahglaubens überrascht, ist die Tatsache, daß es nur bei ihnen auch kämpfende Frauen gibt. Wenn eine Frau Mann, Vater und Brüder in bewaffneten Auseinandersetzungen verloren hat, was bei der Lebensweise der Uled Beni Seba nicht selten vorkommt, so hat sie nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht zur ''Achmadsha'' (novad. "Rächerin") zu werden und Blutrache an den Mördern ihrer Sippe zu | Das für Fremde auffälligste Merkmal der Uled Beni Seba sind deren verschleierte Gesichter - und zwar bei beiderlei Geschlecht. Wegen der sengenden Sonnenglut über ihrem Lebensraum sind sie nahezu ausschließlich in Weiß gekleidet; die Männer in weite Kaftane, sowie die ''Turach'', ein etwa zwei Schritt langes Tuch, das um Kopf und Hals geschlungen wird und als Turban und Gesichtsschleier in einem dient. Ihre Frauen tragen zumeist die ''Burqa,'' einen ebenfalls weißen Ganzkörperschleier, der allein die Augenpartie ausspart, ansonsten aber den kompletten Körper verhüllt.<br>Die Krieger des Stammes sind mit Krummschwert und Krummdolch und dazu mit der ''Madaya'' bewaffnet - einer Lanze ähnlich der Dschadra, die jedoch unterhalb der Stoßspitze noch eine mondsichelförmige Klinge aufweist, durch die sie auch als Hiebwaffe vom Kamel- oder Pferderücken herab eingesetzt werden kann.<br>Früher setzten die Uled Beni Seba meist auf blitzartige Überfälle vom Pferderücken aus, die im Yaquirtal und der Südpforte gefürchteten ''Razzias''. Die berühmt-berüchtigten [[Baialan]] (novad. "Männer im Krieg") rekrutieren sich größtenteils aus ihren Reihen. Inzwischen setzen sie jedoch mehr auf ihre weißen bis hellbeigen ''Quai'Ghassan Dromedare'', die im Galopp fast die Geschwindigkeit eines Pferdes erreichen, aber dutzendfach ausdauernder selbst die größten Entfernungen zurücklegen können. Die einhöckrigen Rennkamele, die die Uled Beni Seba ursprünglich bei einem Überfall auf eine Karawane des Fernhändlers [[Sahil Al'Kasim]] erbeuteten, züchten sie inzwischen in großer Zahl, da sie wie dafür geschaffen sind, das gesamte Hab und Gut des Stammes durch die unwirrtlichsten Regionen von einem Lagerplatz zu anderen zu schleppen.<br>Ein echtes Alleinstellungsmerkmal der Uled Beni Seba, das gerade in Anbetracht ihrer strengen Auslegung der 99 Gesetze des Rastullahglaubens überrascht, ist die Tatsache, daß es nur bei ihnen auch kämpfende Frauen gibt. Wenn eine Frau Mann, Vater und Brüder in bewaffneten Auseinandersetzungen verloren hat, was bei der Lebensweise der Uled Beni Seba nicht selten vorkommt, so hat sie nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht zur ''Achmadsha'' (novad. "Rächerin") zu werden und Blutrache an den Mördern ihrer Sippe zu vollziehen. Jeder Krieger des Stammes ist verpflichtet, eine solche Frau auf ihr Verlangen hin an den Waffen zu unterweisen und sie bei der Erfüllung ihrer Blutrache zu unterstützen. | ||
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Version vom 24. Mai 2012, 09:13 Uhr
-Aus den Reiseerinnerungen des Ragather Handelsherrn Xabio Cronbiegler
Die Uled Beni Seba sind ein räuberisches Nomadenvolk, das am Nordrand der Khomwüste lebt. Sie zählen etwa 800 - 900 Köpfe und als einziger der 5 großen novadischen Stämme des Emirates Amhallassih haben sie sich auch in der dritten oder vierten Generation seit der Eroberung der Reichsmark nicht mit der ursprünglichen alt-almadinen/tulamidischen Bevölkerung vermischt. Sie leben noch immer wie zu Zeiten von Rastullahs Erscheinen in Zeltlagern anstatt in Steinhäusern und ummauerten Städten und sie heiraten nur innerhalb ihres Stammes. Selbst Vermählungen mit Angehörigen anderer novadischer Stämme sind bei ihnen verpönt und mit einem Makel behaftet, da sie versuchen, ein Leben streng nach den 99 Gesetzen des Rastullahglaubens zu führen und alle anderen sind in ihrem Augen verweichlichte, unreine Frevler und Ungläubige.
Stammesterritorium & Lebensraum
Die Uled Beni Seba beanspruchen das größte Territorium von allen novadischen Völksgruppen des Amhallassihs für sich und scheren sich herzlich wenig daran, ob ihre nomadischen Wanderrouten mit den Gebietsansprüchen fremder Potentaten oder anderer Stämme kollidieren. Ihr Lebensraum erstreckt sich vom wilden und gesetzlosen Niemandsland Zul'Djerim im Osten, das Emir Dschelafan nicht ohne Hintergedanken seinem Generali Paschah Khorim Uchakbar zusprach (ohne selbst wirklich faktisch darüber zu gebieten), über das fruchtbare Zweistromland zwischen Orbun und Yrosa und das hitzeflirrende Wadi Quaihadschan, über den gesamten Nordrand der Khomwüste bis etwa auf Höhe der Oase Virinlassih. Während es in Zul'Djerim häufig zu Kämpfen mit den Chimären der selbsternannten Moghuli Mordaza Maraneta, dem barbarischen Ferkinastamm der Bân Sedesh, den Amazonen des Königreiches Keshal Rondra oder der mitelreichischen Grenzwacht kommt, sind es weiter im Westen die Krieger der Beni Qasem, Beni Sabah und Beni Kadha, die die aggresiven und raubinteressierten Uled Beni Sebah stets so schnell wie nur irgend möglich wieder von ihrem Land vertreiben möchten.
Tracht, Bewaffnung & Erkennungszeichen
Das für Fremde auffälligste Merkmal der Uled Beni Seba sind deren verschleierte Gesichter - und zwar bei beiderlei Geschlecht. Wegen der sengenden Sonnenglut über ihrem Lebensraum sind sie nahezu ausschließlich in Weiß gekleidet; die Männer in weite Kaftane, sowie die Turach, ein etwa zwei Schritt langes Tuch, das um Kopf und Hals geschlungen wird und als Turban und Gesichtsschleier in einem dient. Ihre Frauen tragen zumeist die Burqa, einen ebenfalls weißen Ganzkörperschleier, der allein die Augenpartie ausspart, ansonsten aber den kompletten Körper verhüllt.
Die Krieger des Stammes sind mit Krummschwert und Krummdolch und dazu mit der Madaya bewaffnet - einer Lanze ähnlich der Dschadra, die jedoch unterhalb der Stoßspitze noch eine mondsichelförmige Klinge aufweist, durch die sie auch als Hiebwaffe vom Kamel- oder Pferderücken herab eingesetzt werden kann.
Früher setzten die Uled Beni Seba meist auf blitzartige Überfälle vom Pferderücken aus, die im Yaquirtal und der Südpforte gefürchteten Razzias. Die berühmt-berüchtigten Baialan (novad. "Männer im Krieg") rekrutieren sich größtenteils aus ihren Reihen. Inzwischen setzen sie jedoch mehr auf ihre weißen bis hellbeigen Quai'Ghassan Dromedare, die im Galopp fast die Geschwindigkeit eines Pferdes erreichen, aber dutzendfach ausdauernder selbst die größten Entfernungen zurücklegen können. Die einhöckrigen Rennkamele, die die Uled Beni Seba ursprünglich bei einem Überfall auf eine Karawane des Fernhändlers Sahil Al'Kasim erbeuteten, züchten sie inzwischen in großer Zahl, da sie wie dafür geschaffen sind, das gesamte Hab und Gut des Stammes durch die unwirrtlichsten Regionen von einem Lagerplatz zu anderen zu schleppen.
Ein echtes Alleinstellungsmerkmal der Uled Beni Seba, das gerade in Anbetracht ihrer strengen Auslegung der 99 Gesetze des Rastullahglaubens überrascht, ist die Tatsache, daß es nur bei ihnen auch kämpfende Frauen gibt. Wenn eine Frau Mann, Vater und Brüder in bewaffneten Auseinandersetzungen verloren hat, was bei der Lebensweise der Uled Beni Seba nicht selten vorkommt, so hat sie nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht zur Achmadsha (novad. "Rächerin") zu werden und Blutrache an den Mördern ihrer Sippe zu vollziehen. Jeder Krieger des Stammes ist verpflichtet, eine solche Frau auf ihr Verlangen hin an den Waffen zu unterweisen und sie bei der Erfüllung ihrer Blutrache zu unterstützen.