Chronik.Ereignis1033 Feldzug Mark Ragathsquell 03: Unterschied zwischen den Versionen

(Die Seite wurde neu angelegt: „==Mark Ragathsquell, 25. Praios 1033 BF== ===Östlich von Ragath=== '''Autor:''' Dom Thallian '''Nachmittags'…“)
 
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Wenig später sassen Ferox und Thallian dann auf den Pferden und ritten so schnell es die inzwischen spärlichen Lichtverhältnisse zuliessen den gut gepflegten Weg in Dorf hinab, um von dort dem Weg weiter zur Strasse zu folgen. Dort verlangsamten sie ihr Tempo und dämpften die Lautstärke ihrer Unterhaltung darüber wer dort unten wohl lagern könnte.  
Wenig später sassen Ferox und Thallian dann auf den Pferden und ritten so schnell es die inzwischen spärlichen Lichtverhältnisse zuliessen den gut gepflegten Weg in Dorf hinab, um von dort dem Weg weiter zur Strasse zu folgen. Dort verlangsamten sie ihr Tempo und dämpften die Lautstärke ihrer Unterhaltung darüber wer dort unten wohl lagern könnte.  


Im lockeren Schritt, die Waffen griffbereit und bereit jederzeit das Pferd herumzureissen und kehrtzumachen, naehrten sich der Dom und sein schlachterfahrener Begleiter dem Lager.
Im lockeren Schritt, die Waffen griffbereit und bereit jederzeit das Pferd herumzureissen und kehrtzumachen, näherten sich der Dom und sein schlachterfahrener Begleiter dem Lager.


Am Rande des Lagers:
„Halt! Wer da?“, rief ihnen ein Wachtposten aus der Dunkelheit entgegen. Das Lager war noch ein Stückchen entfernt, doch konnte man im Schein zweier Lagerfeuer und einiger Fackeln bereits die Zelte zählen, sodass der erfahrene Ferox raunte: „Mindestens dreißig, eher vierzig. Schlecht.“
„Hmm...“ brummte Thallian, als sein Begleiter die Anzahl der erwarteten Bewaffneten nach oben korrigierte. „Wollen wir doch mal sehen wer sie anführt.“
Der Posten, der seine Runde ein gutes Stück vom Lager entfernt machte, um nicht vom Feuerschein geblendet zu werden, trat aus heran, sodass man ihn besser erkennen konnte. Ein ausgebleichter Caldabreser, abgewetztes Lederzeug und die eine Hand an der Klinge, die andere am Horn, welches um seinen Hals hing. Misstrauisch blinzelte er die beiden Reiter an, die ihre Rösser in sicherer Entfernung gezügelt hatten.
Im langsamen Schritt und mit der Hand am Zügel, liess Thallian dann sein Pferd noch etwas näher an den Wachposten herankommen, auf dass dieser ihn besser erkennen konnte. „Berechtigte Frage, guter Mann.“ erwiderte der Dom dann dem Wachposten. „Ich jedenfalls bin Caballero Dom Thallian zu Simancas und der Herr dieser wunderschönen Dominie auf dessen Grund und Boden ihr euch derzeit befindet.“ Er brachte das Pferd zum stehen und betrachte den Mann neugierig. Er selbst machte wohl keinen zu gefährlichen Eindruck, denn er trug wie meist eher bequeme und modische Kleidung als kampftaugliche. Der bullige Mann an seiner Seite indes mochte eingedenkt seines ganz und gar kriegerischen Aussehens schon eher den Wachposten alarmieren. Während Dom Thallian sich darauf beschränkte ein schlichtes Rapier an seiner Seite zu tragen, war Ferox da nicht so zurückhaltend. Kreuzweise über seinen Ruecken geschnallt, ragten die Griffe zweier Schwerter über den Schultern empor. Hartes, schlachterprobtes und schweres Lederzeug panzerte den Leib des Veteranen. „So wie ich das also sehe...“ fuhr Thallian fort und lächelte breit, „befindet ihr euch auf meinem Grund und daher stelle ich mal die Fragen. Wer seid ihr und wer führt euch an?“
Einen Moment lang behielt die Wache die Hände dort, wo sie sie hatte, und drehte sich halb in Richtung des Lagers um. „Besuuuuuuchäääääääär!“, rief er laut und langgezogen. Wieder zu den beiden Reitern gewandt fuhr er fort: „Wir sind auf dem Weg nach Selaque, Dom Thallian, unter Hernán von Aranjuez und Rondrigo vom Eisenwalde, des Grafen Castellans.“ Dennoch machte er keine Anstalten beiseite zu treten, wiewohl die beiden Berittenen natürlich im offenen Gelände kein Problem gehabt hätten, ihm einfach auszuweichen. Einige Augenblicke später eilte ein weiterer Wachtposten aus der Dunkelheit heran, woraufhin der Erste nun beiseite trat, und den beiden Gästen mit einem Nicken bedeutete, dass sie dem Neuankömmling folgen sollten.
Neugierige Blicke folgten den beiden Reitern auf dem Weg durch das kleine Lager. Ein gutes Dutzend Zelte, eine längere Reihe von angepflockten Rössern, einige aneinander gelehnte Spieße und wie Ferox zutreffend geschätzt hatte um die 40 Bewaffnete, die sich teils lauter, teils leiser an oder in der Nähe der beiden Feuer unterhielten. An diesen vorbei ging es zu einem kleinen, unscheinbar wirkenden Zelt, vor dem ein Mann auf einem einfachen Feldstuhl saß, den Thallian Damotil als seinen seit langer Zeit absenten Nachbarn Hernán von Aranjuez kannte. Der Condottiere trug lediglich wattierte Unterkleidung, sodass anzunehmen war, dass er erst vor kurzem eine Rüstung abgelegt hatte, und einzig eine purpurne Schärpe zeigte seinen Rang. Bei ihm stand, im Gegensatz zu ihm noch in Stahl gewandet, eine junge, nicht allzu glücklich dreinblickende Ritterin.
„Wäre das soweit alles?“, wandte er sich kurz an sie. Ein knappes Nicken, dann wandte sie sich um, und stapfte mit langen Schritten davon. Der Aranjuezer indes blickte den Gästen mit scheinbar ruhiger Miene entgegen, doch durfte sein Sitzenbleiben durchaus als Gradmesser des Maßes an Wertschätzung dienen, welche er seinem neuadligen Nachbarn entgegen brachte. „Dom Thallian“, war seine Begrüßung dann auch eher eine Feststellung denn ein Willkommensgruß.
‚Sieh an... der Condotierre von nebenan...‘ ging es dem Caballero durch den Sinn, als er erkannte wer hier ganz offensichtlich das Kommando inne hatte. „Die Götter zum Abendgruss, Dom Hernan.“ Er setzte ein höfliches Lächeln um die Begrüssung freundlich abzurunden. „Es ist mir eine Ehre Euch hier, auf dem Grund meiner Dominie zu begrüssen.“ Zwar war er sich selbst nicht ganz sicher ob das wirklich so erfreulich war, aber etwas freundlich zu sein hatte noch nie einem Geschäft geschadet. Eine der Weisheiten seines verblichenen Vaters, wie er sich erinnerte in dem Moment. Andererseits fragte er sich zugleich welcher Art dieses Geschäft wohl sein könnte. Immerhin war der Nachbar bislang nicht durch freundliche Worte gegenüber Simancas aufgefallen. Kurz wanderte sein Blick zu seinem Begleiter, der in stoischer Ruhe, nachdem er kurz aufmerksam sich umgesehen hatte, nun dastand und dem bisherigen Wortgeplänkel gefolgt war. „Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches, Dom?“
„Ich fürchte…“ lächelte der Condottiere dünn „…es handelt sich hier mitnichten um einen Besuch, hätten wir doch ansonsten die zweifellos vorhandenen Annehmlichkeiten Eures Gutes der Unbill des freien Feldlagers vorgezogen.“ Die Geste, welche er mit der Rechten vollführte, schloss die sie umgebende Ansammlung von Zelten ein. „Tatsächlich sind wir auf den Weg gen Osten, wo, wie Ihr zweifellos gehört haben werdet, der Ferkina wütet. Gewiss wollt Ihr uns hier, an der Straße des Grafen, nicht die Lagerstatt verweigern, wiewohl ich einräume, dass es ein beinahe unverzeihliches Versäumnis meinerseits war, Euch nicht vorab zu informieren. Vergebt mir, Dom Thallian.“ Und obgleich die Worte wenn auch nicht ohne Spitzen, so doch mit ausgesuchter Höflichkeit gesprochen waren, sprach das übertrieben freundliche Lächeln im Gesicht des Barons und Junkers doch Bände, wie es tatsächlich um seine Zerknirschtheit bestellt war. 
Ungerührt hatte der ehemalige Patriziersohn aus Gareth die Spitzen des Doms aus alt-almadanischen Adelsgeschlecht zur Kenntnis genommen. Vor einem Dutzend Götterläufe wären nun sicher mit ihm die Pferde durchgegangen und er hätte ein Duell der Worte begonnen um den Nachbar Baron zu reizen und zu provozieren. Aber in Anbetracht der Umstände, der drängenden Situation und nicht zuletzt auch weil mit dem Alter bei ihm so etwas wie ein Ansatz von Vernunft Einzug gehalten hatte, verzichtete er dann doch in diesem Momente darauf.
Er wollte gerade zu einem Wort ansetzen, als ihn das polternde „Wie?!“ des Castellan unterbrach bevor er überhaupt beginnen konnte. Ein wenig überrascht und auch mit etwas Bestürzung folgte er dem Wortwechsel und der Nachricht, dass sich Domna Romina in den Händen der Wilden befände. „Die Götter zum Abendgrusse Dom Rondrigo. Im Namen Travias willkommen in Simancas.“ Er deutet eine kurze höfliche Verneigung gegenüber dem Castellan an bevor er fortfuhr. „Wie ich zuvor anmerkte war der Plan erst übermorgen aufzubrechen, allerdings stimme ich euch vollkommen zu, dass die Situation nach Eile gebietet. Ich denke wir können auch morgen früh bereits aufbrechen.“ Kurz sah er fragend zu Ferox, der gelassen bis gleichgültig mit dem Schultern zuckte aber keinen Widerspruch erhob. „ich werde selbstredend alles Nötige umgehend veranlassen.“ Sein Blick kehrte zu Dom Hernan zurück für einen kurzen Augenblick. „Allerdings Castellan, erlaubt mir eine kurze Anmerkung: Meine Leute folgten meinem Aufruf aus Treue zu unserer almadanischen Heimat...“ - fügte in Gedanken aber hinzu ‚wenngleich ein Teil der Treue recht golden schimmerte‘ – „... aber es sind naturgemäss keine Veteranen vieler Schlachten, wie ich sie hier versammelt sehe.“


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