Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 10: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „==Kaiserlich Selaque, 19. Praios 1033 BF== ===In der Junkerschaft Vanyadâl, im Ort Vanyadâl=== <br> ===neues K…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 27: Zeile 27:
Fast wäre sie dem Aranjuezer in die Hacken getreten, als dieser stehen blieb. Sie strauchelte und hielt sich an seinem Arm fest, um nicht gegen ihn zu fallen. "Was ...?", fragte sie.
Fast wäre sie dem Aranjuezer in die Hacken getreten, als dieser stehen blieb. Sie strauchelte und hielt sich an seinem Arm fest, um nicht gegen ihn zu fallen. "Was ...?", fragte sie.


"Anzures Ballan", erwiderte der Baron, ein Grinsen in seinem schmutzstarrenden Gesicht. Er wies mit dem Handschuh hinunter auf die Dorfstraße. Und wirklich: Dort befand sich der Kamerad des Aranjuezers mit den verbleibenden vier Mercenarios, den beiden Mädchen und zwei Kriegerinnen Domna [[Rifada da Vanya|Rifadas]]. Offenkundig herrschte auch in dieser Gruppe keine Einigkeit darüber, ob man bleiben oder gehen sollte ...
"[[Anzures Ballan]], Du alter Pferdedieb!", erwiderte der Baron, ein Grinsen in seinem schmutzstarrenden Gesicht. Er wies mit dem Handschuh hinunter auf die Dorfstraße. Und wirklich: Dort befand sich der Kamerad des Aranjuezers mit den verbleibenden vier Mercenarios, den beiden Mädchen und zwei Kriegerinnen Domna [[Rifada da Vanya|Rifadas]]. Offenkundig herrschte auch in dieser Gruppe keine Einigkeit darüber, ob man bleiben oder gehen sollte ...


----
----
'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
Vor der Wiedersehensfreude aber hatte Hernán von Aranjuez noch einen Einwand gesetzt: „Von einer Übernachtung im Dorf würde ich abraten. Unser Entkommen wird schon bald bemerkt werden, sei es wenn sie die Türe aufbrechen, oder aber wenn sie ihrerseits über die Rückseite einsteigen. So würde jedenfalls ich es machen, wenn ich wüsste, dass sich lediglich drei Leute dort verschanzt hätten, die unmöglich mehrere gleichzeitige Angriffe abwehren könnten. Und spätestens wenn sie die Strickleiter sehen, werden sie wissen, was gespielt wird, und zweifellos werden sie uns zuerst im Dorf suchen. Wenn wir also schon hinunter müssen, dann sollten wir uns nur mit trockenen Sachen und vielleicht etwas Proviant aufhalten, aber keinesfalls dort Unterschlupf suchen. Im Gegenteil, vielleicht können wir unsere Verfolger auf eine falsche Fährte locken, indem wir den Bewohnern eine ganz andere Richtung nennen, in welche wir uns zu wenden gedenken.“
Sein Blick glitt über die kleine Gruppe, die erschöpft und frierend im Regen stand, dazu die meisten mehr oder weniger verwundet. Und unten im Dorf hatten sie noch ein verschrecktes Kleinkind und Zaida, wo wohl niemand so genau wusste, was von ihr zu halten war. „[[Burg Schrotenstein|Schrotenstein]] wäre der naheliegende Schluss, doch bin ich mir nicht einmal sicher, ob wir es bis dorthin schaffen, zumal mit Reitern auf den Fersen. Dom [[Lucrann da Vanya|Lucrann]], so hört man, ist ohnehin selten zugegen, sodass wir dort womöglich nicht einmal Hilfe finden werden. Vielleicht ist es das Beste, erst einmal irgendwo in der Wildnis unterzutauchen, und der Elenterin Schergen nach Schrotenstein galoppieren zu lassen. Die zwei oder drei Kräftigsten schlagen sich nach Nordwesten zur Straße nach [[Valenca]] und [[Kornhammer (Ort)|Kornhammer]] durch, von wo gleichermaßen letzteres wie auch [[Junkergut Aranjuez|Aranjuez]] zu erreichen sind. Gewiss kein einfaches Stück Weg, zumal ob der herumstreunenden Ferkinas, doch scheint es mir gerade unsere beste Option zu sein.“
Fragend sah der Baron in die Runde, derweil man sie nun wohl auch unten im Dorf entdeckt hatte, denn nachdem die andere Gruppe zunächst schleunigst die Straße – oder zumindest das, was man dort eine Straße nannte – verlassen hatte, schien jemand mit scharfen Augen mittlerweile bemerkt zu haben, dass es mitnichten etwaige Verfolger waren, sondern vielmehr zumindest ein Teil der Vermissten, die sich offenbar wie durch ein Wunder aus dem zur Falle gewandelten Castillo hatten retten können.


{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 09|Teil 09]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 10|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 11|Teil 11]]}}
{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 09|Teil 09]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 10|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 11|Teil 11]]}}


[[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]]
[[Kategorie:Chronik.Ereignis1033]]

Version vom 17. Januar 2011, 20:36 Uhr

Kaiserlich Selaque, 19. Praios 1033 BF

In der Junkerschaft Vanyadâl, im Ort Vanyadâl


neues Kapitel

Autor: von Scheffelstein

Domna Richeza schlugen die Zähne aufeinander. Ihr war nach der Flucht aus dem Bergfried des Castillos nichts anderes übrig geblieben, als durch den Burggraben zu schwimmen. Das Wasser, das ihrem Vetter Moritatio und Dom Gendahar nur zur Brust und Dom Hernán bis zum Halse gereicht hatte, war zu tief gewesen, als dass sie darin hatte stehen können. Schon nach zwei Schritten war die schmutzige Brühe über ihrem Kopf zusammengeschlagen. Der zunehmende Regen wusch zwar den Dreck von Haut und Haaren, dafür aber machte sich die Erschöpfung rasch bemerkbar. Sie hatten nicht einmal das Dorf Vanyadâl erreicht, als Moritatio sie am Arm fasste.

"Wir müssen umkehren", sagte er. "Schau dich nur an, Cousine: Du wirst dir den Tod holen! Und Dom Gendahar - verzeiht - sieht noch elender aus. Wir müssen mit Domna Praiosmin reden. Der Leibmedicus meiner Mutter wird sich um euch kümmern können."

"Bist du verrückt?", fragte Richeza mit klappernden Zähnen. "Sie wird uns in den Kerker werfen lassen. Oder umbringen. So wie ... deine Eltern", fügte sie leise hinzu. "Wer weiß, ob sie noch leben?"

Moritatio senkte den Kopf. "Aber wir sind doch Mitglieder der Nobleza! Was haben wir ihr getan? Sie wird sehen, dass ihr verwundet seid. Bitte", sagte er und sah Richeza flehentlich an, wandte aber sogleich verlegen den Blick ab, als sie ihn anstarrte. "Ich mache mir doch nur Sorgen."

"Die Frau hat den Verstand verloren", erwiderte die Edle von Eslamsstolz. "Der ist es doch vollkommen egal, ob wir im Kerker verrecken. Wahrscheinlich freut es sie noch. Sie hasst deine Mutter ebenso sehr wie diese sie selbst. Ich mache mir auch Sorgen, wir alle machen uns Sorgen. Aber die Elenterin wird uns da kaum behilflich sein. Los, weiter jetzt!", sagte sie.

Ohne Moritatio näher zu beachten, stolperte sie weiter den steinigen Abhang hinunter Richtung Dorf. Mehrmals blieb sie mit den Stiefeln an Steinen oder Wurzeln hängen und wäre fast gefallen. Ein rascher Seitenblick zum Thangolforster sagte ihr, dass sie nicht mehr weit kommen würden, bis wenigstens dieser erneut zusammenbrach.

"Also schön", wandte sie sich an Moritatio. "Wir werden nicht umkehren. Aber wir müssen aus dem Regen raus und aus den nassen Sachen. Gibt es im Dorf jemanden, dem du vertraust? Irgendwen, bei dem wir die Nacht verbringen können?"

"Schon", erwiderte ihr Vetter zögernd, "aber ..."

"Dann führe uns hin, wir ..."

Fast wäre sie dem Aranjuezer in die Hacken getreten, als dieser stehen blieb. Sie strauchelte und hielt sich an seinem Arm fest, um nicht gegen ihn zu fallen. "Was ...?", fragte sie.

"Anzures Ballan, Du alter Pferdedieb!", erwiderte der Baron, ein Grinsen in seinem schmutzstarrenden Gesicht. Er wies mit dem Handschuh hinunter auf die Dorfstraße. Und wirklich: Dort befand sich der Kamerad des Aranjuezers mit den verbleibenden vier Mercenarios, den beiden Mädchen und zwei Kriegerinnen Domna Rifadas. Offenkundig herrschte auch in dieser Gruppe keine Einigkeit darüber, ob man bleiben oder gehen sollte ...


Autor: Der Sinnreiche Junker

Vor der Wiedersehensfreude aber hatte Hernán von Aranjuez noch einen Einwand gesetzt: „Von einer Übernachtung im Dorf würde ich abraten. Unser Entkommen wird schon bald bemerkt werden, sei es wenn sie die Türe aufbrechen, oder aber wenn sie ihrerseits über die Rückseite einsteigen. So würde jedenfalls ich es machen, wenn ich wüsste, dass sich lediglich drei Leute dort verschanzt hätten, die unmöglich mehrere gleichzeitige Angriffe abwehren könnten. Und spätestens wenn sie die Strickleiter sehen, werden sie wissen, was gespielt wird, und zweifellos werden sie uns zuerst im Dorf suchen. Wenn wir also schon hinunter müssen, dann sollten wir uns nur mit trockenen Sachen und vielleicht etwas Proviant aufhalten, aber keinesfalls dort Unterschlupf suchen. Im Gegenteil, vielleicht können wir unsere Verfolger auf eine falsche Fährte locken, indem wir den Bewohnern eine ganz andere Richtung nennen, in welche wir uns zu wenden gedenken.“

Sein Blick glitt über die kleine Gruppe, die erschöpft und frierend im Regen stand, dazu die meisten mehr oder weniger verwundet. Und unten im Dorf hatten sie noch ein verschrecktes Kleinkind und Zaida, wo wohl niemand so genau wusste, was von ihr zu halten war. „Schrotenstein wäre der naheliegende Schluss, doch bin ich mir nicht einmal sicher, ob wir es bis dorthin schaffen, zumal mit Reitern auf den Fersen. Dom Lucrann, so hört man, ist ohnehin selten zugegen, sodass wir dort womöglich nicht einmal Hilfe finden werden. Vielleicht ist es das Beste, erst einmal irgendwo in der Wildnis unterzutauchen, und der Elenterin Schergen nach Schrotenstein galoppieren zu lassen. Die zwei oder drei Kräftigsten schlagen sich nach Nordwesten zur Straße nach Valenca und Kornhammer durch, von wo gleichermaßen letzteres wie auch Aranjuez zu erreichen sind. Gewiss kein einfaches Stück Weg, zumal ob der herumstreunenden Ferkinas, doch scheint es mir gerade unsere beste Option zu sein.“

Fragend sah der Baron in die Runde, derweil man sie nun wohl auch unten im Dorf entdeckt hatte, denn nachdem die andere Gruppe zunächst schleunigst die Straße – oder zumindest das, was man dort eine Straße nannte – verlassen hatte, schien jemand mit scharfen Augen mittlerweile bemerkt zu haben, dass es mitnichten etwaige Verfolger waren, sondern vielmehr zumindest ein Teil der Vermissten, die sich offenbar wie durch ein Wunder aus dem zur Falle gewandelten Castillo hatten retten können.


Chronik:1033
Der Ferkina-Feldzug
Teil 10