Brandil von Ehrenstein ä. H.: Unterschied zwischen den Versionen
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Die alten Ragather Grafengeschlechter Harmamund, Ragathsquell und da Vanya waren von einem auswärtigen Lehnsherrn, der ihnen vor die Nase gesetzt wurde, wenig angetan. Auch die Angehörigen des alten Caldaier Landgrafengeschlechts derer von Jurios, die die Hoffnung auf die Wiedererlangung ihres traditionsreichen Erblandes nie aufgegeben hatten, machten dem Neuankömmling von Anfang an klar, daß er nicht auf ihre große Treue zu hoffen brauchte.<br>So kam es dem Grafen gut zupass, daß er in dem alten Castellan [[Rondrigo vom Eisenwalde]], der bereits unter seinem Amtsvorgänger den gräflichen Stammsitz [[Castillo Ragath]] und die Schatzkammer der Grafschaft verwaltet hatte, zumindest einen väterlichen Ratgeber und Vertrauensmann vorfand, der Brandil peu à peu in die Eigentümlichkeiten und Feinheiten der almadanischen Politik einführte.<br>Der Graf lernte schnell und entwickelte sich für das Volk und insbesondere die Lehnsnehmer der Grafschaft Ragath zu einem sehr genauen und strengen, aber auch gerechten Herrn, ohne die tiefverwurzelten Blutsfeindschaften und weitverästelten Beziehungsgeflechte der almadanischen Nobleza bislang voll durchschaut zu haben. Der Graf legt aber aber auch gar keinen Wert auf einen allzu engen und vertraulichen Kontakt mit seinen Untergeben und Lehnsvasallen, mit denen er ganz bewußt einen eher distanzierten Umgang pflegt. Als etwa der exzentrische Elfenbaron [[Danilo Caerdonnati von Cres]] nach der III. Dämonenschlacht lange Jahre verschollen blieb, ließ Brandil als dessen unmittelbarer Lehnsherr erst nach dem Vergehen von drei Jahren nach ihm suchen und als die heißblütigen Reconquistadores darum baten, die traditionsreiche ''Große Ragather Grafenturnei'' als Ausscheidungskampf für die zwölfgöttlichen Streiter der »[[Schlacht der Zwölfe|Zweite Schlacht der Zwölfe]]« nutzen zu dürfen, stimmte der Graf nur zähneknirschend und auf Druck aus dem General-Commando hin zu. | Die alten Ragather Grafengeschlechter Harmamund, Ragathsquell und da Vanya waren von einem auswärtigen Lehnsherrn, der ihnen vor die Nase gesetzt wurde, wenig angetan. Auch die Angehörigen des alten Caldaier Landgrafengeschlechts derer von Jurios, die die Hoffnung auf die Wiedererlangung ihres traditionsreichen Erblandes nie aufgegeben hatten, machten dem Neuankömmling von Anfang an klar, daß er nicht auf ihre große Treue zu hoffen brauchte.<br>So kam es dem Grafen gut zupass, daß er in dem alten Castellan [[Rondrigo vom Eisenwalde]], der bereits unter seinem Amtsvorgänger den gräflichen Stammsitz [[Castillo Ragath]] und die Schatzkammer der Grafschaft verwaltet hatte, zumindest einen väterlichen Ratgeber und Vertrauensmann vorfand, der Brandil peu à peu in die Eigentümlichkeiten und Feinheiten der almadanischen Politik einführte.<br>Der Graf lernte schnell und entwickelte sich für das Volk und insbesondere die Lehnsnehmer der Grafschaft Ragath zu einem sehr genauen und strengen, aber auch gerechten Herrn, ohne die tiefverwurzelten Blutsfeindschaften und weitverästelten Beziehungsgeflechte der almadanischen Nobleza bislang voll durchschaut zu haben. Der Graf legt aber aber auch gar keinen Wert auf einen allzu engen und vertraulichen Kontakt mit seinen Untergeben und Lehnsvasallen, mit denen er ganz bewußt einen eher distanzierten Umgang pflegt. Als etwa der exzentrische Elfenbaron [[Danilo Caerdonnati von Cres]] nach der III. Dämonenschlacht lange Jahre verschollen blieb, ließ Brandil als dessen unmittelbarer Lehnsherr erst nach dem Vergehen von drei Jahren nach ihm suchen und als die heißblütigen Reconquistadores darum baten, die traditionsreiche ''Große Ragather Grafenturnei'' als Ausscheidungskampf für die zwölfgöttlichen Streiter der »[[Schlacht der Zwölfe|Zweite Schlacht der Zwölfe]]« nutzen zu dürfen, stimmte der Graf nur zähneknirschend und auf Druck aus dem General-Commando hin zu. | ||
Die Festivitäten am Rande der erwähnten Grafenturnei als der größten [[Djosta]] Almadas, ebenso wie auch die Frühjahrsempfänge und Herbstbälle auf Castillo Ragath stellen | Die Festivitäten am Rande der erwähnten Grafenturnei als der größten [[Djosta]] Almadas, ebenso wie auch die Frühjahrsempfänge und Herbstbälle auf Castillo Ragath stellen bedeutende Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben Almadas dar, auf denen sich der Graf als perfekter und großzügiger Gastgeber, gebildeter Gesprächspartner und vortrefflicher Tänzer erweist. Ja selbst singen soll man ihn auf wirklich gelungenen Balpares schon gehört haben. | ||
Des Grafen schwacher Punkt und zugleich auch sein größtes Glück, sollen seine drei gebildeten und jugendschönen, in ihrem Temperament völlig unterschiedlichen Töchter Concabella, Rahjada-Mera und Romina-Alba sein, die er wie seine Augäpfel hütet und die bezeichnenderweise auch noch alle auf der Grafenfeste wohnen, obwohl sie längst im heiratsfähigen Alter wären. Gerüchten zufolge, ist Graf Brandil kein Galan gut genug, die ihm seine eigene Ehegemahlin Rohalija als potentielle Schwiegersöhne vorschlägt. Während Gräfin Rohalija im Sinne der Streitzig'schen Traviabundspolitik erzogen wurde und Ehegemahls-Candidaten rein nach politischem Nutzen auswählt, (er)findet Graf Brandil händeringend Punkte, die gegen jeden einzelnen von ihnen sprechen - wie Spötter meinen, nur um seine geliebten Töchter niemals aus dem Haus gehen zu sehen. | Des Grafen schwacher Punkt und zugleich auch sein größtes Glück, sollen seine drei gebildeten und jugendschönen, in ihrem Temperament völlig unterschiedlichen Töchter Concabella, Rahjada-Mera und [[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina-Alba]] sein, die er wie seine Augäpfel hütet und die bezeichnenderweise auch noch alle auf der Grafenfeste wohnen, obwohl sie längst im heiratsfähigen Alter wären. Gerüchten zufolge, ist Graf Brandil kein Galan gut genug, die ihm seine eigene Ehegemahlin Rohalija als potentielle Schwiegersöhne vorschlägt. Während Gräfin Rohalija im Sinne der Streitzig'schen Traviabundspolitik erzogen wurde und Ehegemahls-Candidaten rein nach politischem Nutzen auswählt, (er)findet Graf Brandil händeringend Punkte, die gegen jeden einzelnen von ihnen sprechen - wie Spötter meinen, nur um seine geliebten Töchter niemals aus dem Haus gehen zu sehen.<br>Umso schwerer traf den Grafen und Familienvater im Praiosmond 1033 die Nachricht, daß seine jüngste Tochter Romina-Alba - sein Augenstern, der als ausgemachter Wildfang gilt - von den barbarischen Ferkinas des Raschtulswalls verschleppt wurde, nachdem diese beinahe den kompletten gräflichen [[Rossbanner-Orden|Hausorden vom wundersamen Rossbannner der heiligen Hadjinsunni zu Blutfels]] ausgemordet hatten. | ||
Dass sich sein eigener Monarch Selindian-Hal zum Kaiser krönen ließ, stieß bei Brandil insgeheim auf Ablehnung. Er hielt den unstrittenen Thronanspruch von dessen älterer Schwester Rohaja für gerechtfertigter und fürchtete, daß die Eskaltation irgendwann in einem Waffengang zwischen Almada und dem restlichen Reich gipfeln würde, von dem seine eigene Grafschaft an der Almadanischen Pforte wahrscheinlich als erstes und am härtesten betroffen wäre. Obwohl sich Graf Brandil hinsichtlich seiner Loyalität immer bedeckt hielt und weder den haltreuen Mayores, deren Sprecher sein eigener Schweigervater Praiodar von Streitzig ä. H. war, noch den rohajatreuen Disentes irgendwelche Unterstützung zusicherte, handelte er letztlich doch, als der Renegat [[Gwain von Harmamund]] im Traviamond 1034 BF mit einem Heer gegen [[Punin]] und [[Al'Muktur]] zog. Brandil führte ein eigenes Aufgebot aus ihm treu ergebenen Caballeros, Partisanieris, Amrbrustschützen und Ragather Schlachtreitern in den Kampf um den [[Almadinpalast]] und das nachfolgende »[[Massaker von Al'Muktur]]«, das er selbst und die meisten seiner Streiter überlebten. | |||
Version vom 17. Dezember 2010, 08:34 Uhr
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Graf Brandil Ingenius Leoderich II.von Ehrenstein ä.H. und Streitzig ä.H. ist seit dem Götterlauf 1015 BF Herr der großen und bevölkerungsreichen Grafschaft Ragath im Osten des Mittäglichen Königreiches. Er gilt als vollendeter Höfling und Meister der Etikette und Cortezia, jedoch auch als strenger und unnachsichtiger Herrscher, der bei seinen Lehnsvasallen und Untertanen nur mäßig beliebt ist. Er ist ein Gegner des Doppelkaisertums und heimlicher Unterstützer der Disentes - der Adelsfraktion, die die Regentschaft des Mondenkaisers zu beenden sucht.
Äußeres
Eine der ersten und wichtigsten Lektionen, die der heutige Graf bei seinem Amtsantritt in Almada als Auswärtiger lernte, ist die immense Bedeutung des äußeren Scheins. Es gibt keine schlecht gekleideten Almadaner, sagt der Volksmund, und tatsächlich zählt »La bella figura« - überall und jederzeit einen gepflegten und möglichst gutaussehenden Eindruck zu machen - in Almada weit mehr als anderswo (das ähnlich geartete Horasreich einmal ausgenommen). Demfolglich passte sich Graf Brandil nicht nur der hierzulande vorherrschenden Hofmode an - er wurde im Laufe der Zeit sogar selbst zu einem modischen Vorbild für viele Nachahmer innerhalb der Nobleza und nur Spötter und Neider würden es wagen, ihn als Stutzer, Laffe oder Geck zu bezeichnen.
Wie die meisten Angehörigen seines Hauses hat Graf Brandil blondes Haar und tiefblaue Augen. Er trägt einen sorgsam aufgezwirbelten Kaiser-Alrik-Schnauzbart und dazu einen eigenwilligen, aber kunstvoll in Form geschnittenen Kinnbart. Da sein Haupthaar langsam schütter zu werden beginnt, trägt der äußerst eitle Graf auch auf seiner eigenen Burg zumeist einen Caldabreser, den er höchstens im Kreise seiner engsten Familie ablegt.
Curriculum Vitae
Als Neffe des früheren Herzogs Kunibald von Tobrien wuchs Brandil zunächst ebendort auf, später siedelte er an den Hof seiner gräflichen Tante Efferdane nach Eslamsgrund um. Nach Ausbruch des Khomkrieges im Jahre 1008 beschloß der damalige Ragather Graf Julka Tilma von Harmamund, gemeinsam mit seinem engen Freund, dem späteren Reichsverräter Khorim Uchakbar, ins Kalifat zu reiten, um dort »ein wenig zu jagen und ein Tänzchen mit Tar Honak zu wagen« wie er es seinerzeit salopp formulierte. Die beiden Freunde stritten auf Seiten des Großen Zeltes gegen das Al'Anfanische Imperium - doch nur der Yaquirtaler Graf Khorim Uchakbar kehrte aus der Wüste nach Almada zurück. Julka Tilma blieb über Jahre hinweg verschollen, bis Kaiser Hal I. schließlich im Jahre 1015 BF den bis dato im Großfürstentum Almada vollkommen unbekannten Brandil von Ehrenstein und Streitzig auf den verwaisten Marmorthron von Ragath erhob. Eingeweihte munkelten, daß der kaiserliche Ratgeber Praiodar von Streitzig ä. H. bei der Belehnung seines Schwiegersohnes seine Finger im Spiel beziehungsweise seine Stimme am Ohr des Kaisers hatte - der frischgekührte Graf hatte einige Götterläufe zuvor Dom Praiodars älteste Tochter Rohalija geheiratet.
Die alten Ragather Grafengeschlechter Harmamund, Ragathsquell und da Vanya waren von einem auswärtigen Lehnsherrn, der ihnen vor die Nase gesetzt wurde, wenig angetan. Auch die Angehörigen des alten Caldaier Landgrafengeschlechts derer von Jurios, die die Hoffnung auf die Wiedererlangung ihres traditionsreichen Erblandes nie aufgegeben hatten, machten dem Neuankömmling von Anfang an klar, daß er nicht auf ihre große Treue zu hoffen brauchte.
So kam es dem Grafen gut zupass, daß er in dem alten Castellan Rondrigo vom Eisenwalde, der bereits unter seinem Amtsvorgänger den gräflichen Stammsitz Castillo Ragath und die Schatzkammer der Grafschaft verwaltet hatte, zumindest einen väterlichen Ratgeber und Vertrauensmann vorfand, der Brandil peu à peu in die Eigentümlichkeiten und Feinheiten der almadanischen Politik einführte.
Der Graf lernte schnell und entwickelte sich für das Volk und insbesondere die Lehnsnehmer der Grafschaft Ragath zu einem sehr genauen und strengen, aber auch gerechten Herrn, ohne die tiefverwurzelten Blutsfeindschaften und weitverästelten Beziehungsgeflechte der almadanischen Nobleza bislang voll durchschaut zu haben. Der Graf legt aber aber auch gar keinen Wert auf einen allzu engen und vertraulichen Kontakt mit seinen Untergeben und Lehnsvasallen, mit denen er ganz bewußt einen eher distanzierten Umgang pflegt. Als etwa der exzentrische Elfenbaron Danilo Caerdonnati von Cres nach der III. Dämonenschlacht lange Jahre verschollen blieb, ließ Brandil als dessen unmittelbarer Lehnsherr erst nach dem Vergehen von drei Jahren nach ihm suchen und als die heißblütigen Reconquistadores darum baten, die traditionsreiche Große Ragather Grafenturnei als Ausscheidungskampf für die zwölfgöttlichen Streiter der »Zweite Schlacht der Zwölfe« nutzen zu dürfen, stimmte der Graf nur zähneknirschend und auf Druck aus dem General-Commando hin zu.
Die Festivitäten am Rande der erwähnten Grafenturnei als der größten Djosta Almadas, ebenso wie auch die Frühjahrsempfänge und Herbstbälle auf Castillo Ragath stellen bedeutende Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben Almadas dar, auf denen sich der Graf als perfekter und großzügiger Gastgeber, gebildeter Gesprächspartner und vortrefflicher Tänzer erweist. Ja selbst singen soll man ihn auf wirklich gelungenen Balpares schon gehört haben.
Des Grafen schwacher Punkt und zugleich auch sein größtes Glück, sollen seine drei gebildeten und jugendschönen, in ihrem Temperament völlig unterschiedlichen Töchter Concabella, Rahjada-Mera und Romina-Alba sein, die er wie seine Augäpfel hütet und die bezeichnenderweise auch noch alle auf der Grafenfeste wohnen, obwohl sie längst im heiratsfähigen Alter wären. Gerüchten zufolge, ist Graf Brandil kein Galan gut genug, die ihm seine eigene Ehegemahlin Rohalija als potentielle Schwiegersöhne vorschlägt. Während Gräfin Rohalija im Sinne der Streitzig'schen Traviabundspolitik erzogen wurde und Ehegemahls-Candidaten rein nach politischem Nutzen auswählt, (er)findet Graf Brandil händeringend Punkte, die gegen jeden einzelnen von ihnen sprechen - wie Spötter meinen, nur um seine geliebten Töchter niemals aus dem Haus gehen zu sehen.
Umso schwerer traf den Grafen und Familienvater im Praiosmond 1033 die Nachricht, daß seine jüngste Tochter Romina-Alba - sein Augenstern, der als ausgemachter Wildfang gilt - von den barbarischen Ferkinas des Raschtulswalls verschleppt wurde, nachdem diese beinahe den kompletten gräflichen Hausorden vom wundersamen Rossbannner der heiligen Hadjinsunni zu Blutfels ausgemordet hatten.
Dass sich sein eigener Monarch Selindian-Hal zum Kaiser krönen ließ, stieß bei Brandil insgeheim auf Ablehnung. Er hielt den unstrittenen Thronanspruch von dessen älterer Schwester Rohaja für gerechtfertigter und fürchtete, daß die Eskaltation irgendwann in einem Waffengang zwischen Almada und dem restlichen Reich gipfeln würde, von dem seine eigene Grafschaft an der Almadanischen Pforte wahrscheinlich als erstes und am härtesten betroffen wäre. Obwohl sich Graf Brandil hinsichtlich seiner Loyalität immer bedeckt hielt und weder den haltreuen Mayores, deren Sprecher sein eigener Schweigervater Praiodar von Streitzig ä. H. war, noch den rohajatreuen Disentes irgendwelche Unterstützung zusicherte, handelte er letztlich doch, als der Renegat Gwain von Harmamund im Traviamond 1034 BF mit einem Heer gegen Punin und Al'Muktur zog. Brandil führte ein eigenes Aufgebot aus ihm treu ergebenen Caballeros, Partisanieris, Amrbrustschützen und Ragather Schlachtreitern in den Kampf um den Almadinpalast und das nachfolgende »Massaker von Al'Muktur«, das er selbst und die meisten seiner Streiter überlebten.
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