YB40 Was für ein rauschendes Fest!

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 39
Rondra 1036 BF


JAGDSCHLOSS BALIIRI. Die ersten sechs Tage im Monde Rahjens sind schon immer für ihre frivolen, ausgelassenen Feste bekannt gewesen. Und auch im Jahr 1035 BF verteilte Rahja ihre Gunst an Tausende von Menschen - unter ihnen auch eine Schar Adliger aus Almada und dem Horasreich, die auf Schloss Baliiri zusammen kamen, um bei der Sommerhatz ihre neue Freundschaft zu feiern. Geladen hatte der neue Graf von Baliiri, im Lieblichen Feld als großer Held und Kämpfer bekannt, doch auch als Lebemann. Und ihm folgte die große Prominenz der Loge vom goldenen Strome beider Yaquirien, einschließlich ihrem Vorstand, dem Signor von Elmantessa, Dom Randulfio Aurandis und dem Administrador der Stadtmark Punin, Dom Ansvin Ferbras. Zusammen galt es, als Geste der neuen Verbrüderung ein junges Paar zu verloben, bestehend aus der Almadanerin Zafira de Vargas und dem Horasier Rimaldo di Piastinza.

Doch wie heißt es so schön? Es lässt sich nicht in Frieden feiern, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Feiernde Almadaner am Ort der horasischen Unabhängigkeit brachten Traditionalisten dazu, das Schloss mit einer Unzahl von schändlichen Pamphleten zu bedecken. Und auch wenn einige tapfere Recken die Druckerpresse ausfindig machen konnten und sie nun einem wesentlich nützlicheren Zweck zuführten, war ein kleiner Schatten auf das Fest geworfen - verglichen mit den üblichen Skandalen solcher Adelszusammenkünfte sicher noch harmlos. Auch die diebische Gefährtin des Grafens konnte mit ihrer Kleptomanie niemandem wirklich die Stimmung vermiesen und höchstens der Zeremonienmeister, im Herzen Horasier durch und durch, verzweifelte ob dem Wunsch des Grafen, in diesen heiligen Hallen eine Puninesca zu tanzen. Immerhin konnte er sich durchsetzen, als der Graf das Almadalied anstimmen lassen wollte und erreichte, dass dieser letzte Funke Respekt vor dem Ort gewahrt werden konnte.

Schon etwas delikater war dann, was sich auf der Sommerhatz selbst zutrug. Die Jagdgesellschaft trieb (alte Tanz-)Bären und sonstiges Getier vor sich heran und so mancher Pfeil traf fast sein Ziel. So war es ausgerechnet der Firungeweihte, der eine Art kapitalen Bock schoss. Denn sein Pfeil fand den Weg durch ein dichtes Gebüsch und genau in das Hinterteil des dort überraschend befindlichen Grafen. Die Hose herabgelassen, stellte sich dessen rahjaberauschte Begleitung als Tsajane de Braast heraus, die Ehefrau des Logenvorsitzenden. Der almadanische Landvogt war dummerweise Teil der Jagdgesellschaft und wurde so direkter Zeuge dieses überraschenden Stelldicheins. In seiner Ehre im höchsten Maße verletzt, kündigte er sofort seinen Austritt aus der Loge an und verurteilte beide aufs Schärfste. Aus Solidarität trat auch der Signor von Elmantessa zurück und so wirkte es, als sei die Loge, nun ohne Vorstand, kurz nach ihrer Wiedereröffnung gänzlich dem Ende nahe.

Doch wo Freunde werken, kann nur Freundschaft erwachsen. Einige Logenbrüder gingen der Geschichte nach und fanden so heraus, dass Domna Tsajane zuvor ein Liebestrunk verabreicht wurde und sie nicht Herr... oder Frau ihrer Sinne war. Nur so war es erklärbar, dass sie sich überhaupt auf dieses Stelldichein mit dem Grafen, für den sie zuvor nur ein genervtes Augenrollen übrig gehabt hatte, einlassen konnte.

So war eindeutig, dass hier eine Intrige geplant wurde, um der Loge aktiv zu schaden und ihre Wiedervereinigung zu verhindern. Wieder wurden Fakten gesucht und zusammen getragen und schon bald hatte man überraschende Antworten. So war nicht etwa die Loge das Ziel der Intrige, sondern der Graf von Baliiri. Und der Intrigant kam aus dessen direktem Umfeld. In seiner Zeit als Questador war der Seine Hochwohlgeboren mit einem Magier namens Araldo Vasaio umher gezogen, welcher wohl meistens damit beschäftigt gewesen war, die Impulsivität des Grafens im Rahmen zu halten. Die Eifersucht auf dessen Erfolg war bald ins Unermessliche gestiegen, denn wo der Magier die Arbeit machte, staubte der Graf den Gewinn ab. Mit diesem Fest war die Zeit der Rache für Vasaio gekommen. Den Göttern sei Dank konnten ihm ihm die Logenbrüder einen Strich durch die Rechnung machen und enttarnten den Magier. Er entzog sich seiner Verhaftung durch Magie und ist seitdem auf der Flucht. Gerüchten zufolge soll er Rache geschworen haben an all denjenigen, die ihm das Handwerk legten. Die Logenmitglieder jedoch störten sich daran nicht, denn sie hatten erkannt, dass sie gemeinsam Großes erreichen können.

So zögerten sie denn auch nicht, sondern begaben sich sofort daran, einen neuen Logenvorstand zu wählen. Und wahrlich viele trauten sich in die Mitte und stellten sich zur Wahl, manche lockten mit gar höchst interessanten Verlockungen wie einem Hausboot. Doch am Ende gewannen Domna Madalena Salveri di Punta Falcomar sowie Dom Armato della Pena die Wahl und sollten so die Loge in ein neues Zeitalter führen. Beginnend mit der Einweihung eben jenes Hausbootes am 27. Praios in Cumrat. Dort sollte sogar Seine Durchlaucht Gwain Isonzo von Harmamund selbst anwesend sein. Es wird sich zeigen, ob man auch den Fürsten von dieser neuen Freundschaft begeistern kann.

Danilo Maximilliaro di Minni,
(mit Dank an die Gäste des Yaquiriencons 2012)