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===Im Grafenwald=== | ===Im Grafenwald=== | ||
''' | '''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | ||
Schwer atmend ließ [[Condottiere]] die Zipfel des Umhanges sinken. Sein abgehackter Atem zeigte sich als helle Wolke vor seinem Antlitz im fahlen Licht des [[:avwik:Madamal|Madamals]]. Glücklicherweise war die alte Dame nicht allzu schwer, doch das nächtliche Stapfen durch den Schnee forderte dennoch seinen Tribut. "Wechsel", keuchte er, und der bei ihm verbliebene Gardist übernahm nun die Rolle des Zugtieres. | Schwer atmend ließ [[Condottiere]] die Zipfel des Umhanges sinken. Sein abgehackter Atem zeigte sich als helle Wolke vor seinem Antlitz im fahlen Licht des [[:avwik:Madamal|Madamals]]. Glücklicherweise war die alte Dame nicht allzu schwer, doch das nächtliche Stapfen durch den Schnee forderte dennoch seinen Tribut. "Wechsel", keuchte er, und der bei ihm verbliebene Gardist übernahm nun die Rolle des Zugtieres. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|Steve T]] | '''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|Steve T]] | ||
"Ich hoffe, Ihr führt uns nicht in die Irre, junge Frau" ermahnte Meister Praiolob die junge fürstliche Gardereiterin, die ihm und seinem Grautier vorausritt. "Mit solchen Dingen spasst man nicht! Ich habe ein wichtiges Buch für die Heilige Kirche abzuschreiben, auf das man bereits in höheren Weihegraden wartet und außerdem gehe ich zur Nachtzeit nie in den Wald! Es ist gefährlich! Bei dieser Witterung kommen hungrige Bären und Berglöwen aus dem Gebirge herab, um sich im Flachland Nahrung zu suchen - von menschlichem Räubergesindel gar nicht zu sprechen!" | "Ich hoffe, Ihr führt uns nicht in die Irre, junge Frau" ermahnte Meister Praiolob die junge fürstliche Gardereiterin, die ihm und seinem Grautier vorausritt. "Mit solchen Dingen spasst man nicht! Ich habe ein wichtiges Buch für die Heilige Kirche abzuschreiben, auf das man bereits in höheren Weihegraden wartet und außerdem gehe ich zur Nachtzeit nie in den Wald! Es ist gefährlich! Bei dieser Witterung kommen hungrige Bären und Berglöwen aus dem Gebirge herab, um sich im Flachland Nahrung zu suchen - von menschlichem Räubergesindel gar nicht zu sprechen!" | ||
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"Dom Hernan? Seit Ihr es, Commandant?" rief die Reiterin vorsichtig, eine Hand an ihrem Säbel. Auch Meister Praiolob tastete nach dem langen Messer, dass er zur Sicherheit, versteckt unter seinem Mantel, mitgenommen hatte. | "Dom Hernan? Seit Ihr es, Commandant?" rief die Reiterin vorsichtig, eine Hand an ihrem Säbel. Auch Meister Praiolob tastete nach dem langen Messer, dass er zur Sicherheit, versteckt unter seinem Mantel, mitgenommen hatte. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
Der Angerufene hatte die Hand ohnehin schon am Degengriff, und routiniert griff sich die Linke die Scheide und drehte sie ein wenig zur Seite, sodass er problemlos die schlanke Klinge einen Spann weit ziehen konnte. Während Hernán von Aranjuez nach rechts vom Weg trat, ließ nun auch der bei ihm verbliebene Gardist die Mantelzipfel los und postierte sich links des Weges, es mit seinem Schwert seinem Befehlshaber gleichtuend. | |||
Aus Macht der Gewohnheit wollte erfahrene Condottiere schon nach der Parole rufen, als ihm einfiel, dass sie gar keine abgesprochen hatten. So rief er schlicht: "Harmamund?", und Augenblicke später ertönte hinter der Biegung ein freudiges "Harmamund!" aus dem Halse der Gardistin. | |||
"Na endlich, den Göttern sei Dank", murmelte Hernán von Aranjuez, zweifellos erleichtert, dass ihm somit etwaige Entscheidungen, über die er soeben noch nachgegrübelt hatte, abgenommen waren. "Beeilt Euch, die Domna muss endlich ins Warme!", rief er. Und ein Medicus wäre gewiss auch kein Fehler, bei aller Schlachtfelderfahrung hatten sie Belisetha da Vanya letztlich nicht mehr Behandlung angedeihen lassen können, als es ein betrunkener Feldscher vermocht hätte. | |||
Als sein Blick freilich auf die kleine Gruppe fiel, erstarrte er. Für einen Moment blinzelte er ungläubig, dann verzog sich sein Gesicht vor Zorn. "Wo zum Henker sind meine verlangten Wagen!?", brüllte er, und auch wenn den Degen zurück in die Scheide stieß und die Hand vom Griff nahm, mochte der eine oder andere Neuankömmling schlucken, als der Baron und Junker mit ebenso schnellen wie wütigem Schritt auf sie zu stapfte. | |||