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"Ich habe Euch meine Unterstützung zugesagt, dann stehe ich auch zu meinen Taten" brummte der Aracener. "Seht nur zu, dass Ihr keine unnötiges Aufsehen erregt und lasst uns die Angelegenheit schnell zu Ende bringen. Der Gedanke, dass Eure Nichte länger als nötig gefangen gehalten wird, gefällt mir nicht sonderlich." | "Ich habe Euch meine Unterstützung zugesagt, dann stehe ich auch zu meinen Taten" brummte der Aracener. "Seht nur zu, dass Ihr keine unnötiges Aufsehen erregt und lasst uns die Angelegenheit schnell zu Ende bringen. Der Gedanke, dass Eure Nichte länger als nötig gefangen gehalten wird, gefällt mir nicht sonderlich." | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
[[Amando Almadarich von Harmamund]] beugte sich über die Karte, die seine Schwester ihm mitgegeben hatte und auf der sämtliche Ländereien des Klosters verzeichnet waren. Nachdenklich strich er sich über den Ziegenbart. Die Brüder hatten einvernehmlich eine düstere Geschichte erzählt: Ein Frevler habe das Kloster heimgesucht mit Feuervögeln und wandelnden Leichen. Gegen die Toten habe er sich versündigt und gegen die Lebenden. | |||
Uneinheitlich jedoch war, was sie sich über mögliche Verbündete des Nekromanten erzählten. Mal hieß es, er sei dem Schrotensteiner Baron entflohen, der ihn der Suprema hatte überstellen wollen. Dann wieder hieß es, er sei mit der Junkerin vom Vanyadâl im Bunde, die den Abt auf den Friedhof gelockt habe, wo dieser umgekommen sei. Andere behaupteten im Gegenteil, ohne die da Vanyas wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Und ein Bruder hatte behauptet, eine Insassin, die auf den Namen [[Rahjeline von Abundil]] höre, sei in der Nacht des Brandes geflohen, mal, hieß es, mit Hilfe der Vanyadâlerin, mal: mit ihrem Ross. | |||
Auch, was eine mögliche Verstrickung der alten Junkerin [[Belisetha da Vanya]] anging, gab es unterschiedliche Stimmen. Allerdings nicht unter den Brüdern: Alle hatten gesagt, sie habe nur durch Glück den Brand auf dem Abort überlebt. Nur Amandos Schwester behauptete, sie sei möglicherweise ebenso schuldig wie die übrigen da Vanyas. Amando wusste es besser, er kannte die alte Dame gut genug. Sie war es gewesen, die damals seine angedachte Hochzeit mit seiner Base [[Madalena da Vanya|Madalena]] bis zum Schluss verteidigt hatte. Auch dann noch, als ihre Schwester nach dem [[Querella#Berühmte Hader und Ehrduelle aufs Zweite Blut|Hochzeitsduell]] in eine Heirat Madalenas mit dem Scheffelsteiner eingewilligt hatte. | |||
Amando blickte aus dem offenen Fenster der notdürftig eingerichteten und noch immer nach Asche riechenden Stube hinaus auf den Hof. In seinem leidenschafts- und bedürfnislosen Leben war das gebrochene Verlöbnis seine einzig verwundbare Stelle. Er hatte es Leonida da Vanya nie verziehen, ihn um ihre Tochter geprellt zu haben. Er war zu jung gewesen, um sich wehren zu können gegen den Verrat, der ebenso über seinen Kopf hinweg entschieden worden war wie ursprünglich die Hochzeit. Aber, bei Boron: Niemand wusste, wie sehr er bis heute darunter litt, die Hand seiner Base verloren zu haben, der seine Liebe zu beichten er nie gewagt hatte. | |||
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