Chronik.Ereignis1036 Wider die Taifas 03: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
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[[Davos Rakane]], der im Torbogen mit seiner Tochter den Weg des [[León Dhachmani de Vivar|Vivar]] und seiner Knappin kreuzte, als sie sich zu Fuß auf den Rückweg zum Heerlager machten, blickte den beiden nur einen kurzen Augenblick lang hinterher. Dann wollte sich der alte [[Condottiere]] mit dem graubärtigen Vollbart aus Kaiser Retos Tagen sich dem Jungspund zuwenden, der mit seinem Gefolge das Tor gestürmt hatte. Als er die Comtessa bemerkte, die ebenfalls dem Baron hinterherblickte, verzog er nur spöttisch das Gesicht. Als er jedoch sah, dass seine eigene Tochter es ihr gleich tat, knurrte er sie an: "In drei Mantikors Namen, [[Smeralda Rakane|Smeralda]]! Halt hier keine Maulaffen feil! Der Feind ist vor, nicht hinter uns!"
[[Davos Rakane]], der im Torbogen mit seiner Tochter den Weg des [[León Dhachmani de Vivar|Vivar]] und seiner Knappin kreuzte, als sie sich zu Fuß auf den Rückweg zum Heerlager machten, blickte den beiden nur einen kurzen Augenblick lang hinterher. Dann wollte sich der alte [[Condottiere]] mit dem graubärtigen Vollbart aus Kaiser Retos Tagen dem Jungspund zuwenden, der mit seinem Gefolge das Tor gestürmt hatte. Als er die Comtessa bemerkte, die ebenfalls dem Baron hinterherblickte, verzog er nur spöttisch das Gesicht. Als er jedoch sah, dass seine eigene Tochter es ihr gleich tat, knurrte er sie an: "In drei Mantikors Namen, [[Smeralda Rakane|Smeralda]]! Halt hier keine Maulaffen feil! Der Feind ist vor, nicht hinter uns!"


Die junge Frau, einen halben Kopf größer als Rakane, aber unter ihrer Plattenrüstung nicht ganz so kräftig wie er, drehte sich um und spuckte aus. Statt der Schaller ihres Vaters bedeckte eine Kappe ihr Haupt, die aus einem Wolfskopf genäht war. Ihr dunkelbraunes Haar trug sie darunter offen. Es umrahmte ein Gesicht mit großen braunen Augen, das ansehnlich zu nennen gewesen wäre, würden nicht eine große Narbe auf der linken Wange und ein paar abgebrochene oder -gefaulte Zähne daran erinnern, dass das Söldnerleben hart und blutig war. In einer Rückenscheide stak eine geschwungene, neun Spann lange Klinge - eine Boronssichel, wie auch Davos Rakane eine führte. "Pah!", rief Smeralda. "Dieser Tag mag ohnehin unser letzter sein, Vater, und da wäre es doch Sünde vor der Herrin Rahja, mir so einen edlen Hintern nicht anzusehen!"
Die junge Frau, einen halben Kopf größer als Rakane, aber unter ihrer Plattenrüstung nicht ganz so kräftig wie er, drehte sich um und spuckte aus. Statt der Schaller ihres Vaters bedeckte eine Kappe ihr Haupt, die aus einem Wolfskopf genäht war. Ihr dunkelbraunes Haar trug sie darunter offen. Es umrahmte ein Gesicht mit großen braunen Augen, das ansehnlich zu nennen gewesen wäre, würden nicht eine große Narbe auf der linken Wange und ein paar abgebrochene oder -gefaulte Zähne daran erinnern, dass das Söldnerleben hart und blutig war. In einer Rückenscheide stak eine geschwungene, neun Spann lange Klinge - eine Boronssichel, wie auch Davos Rakane eine führte. "Pah!", rief Smeralda. "Dieser Tag mag ohnehin unser letzter sein, Vater, und da wäre es doch Sünde vor der Herrin Rahja, mir so einen edlen Hintern nicht anzusehen!"
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"Heute kommt dich der Gevatter noch nicht holen, Smeralda! Dafür werde ich schon sorgen", brummte Davos Rakane unwirsch. Dann blickte er aus dem Torbogen hinaus in die menschenleeren Gassen Dâls hinein, musterte die verschlossenen Fensterläden und Dächer. "Wenn er es aber doch tun wollte, so wäre es ihm in diesen verwinkelten Gassen ein Leichtes", setzte er dann, mehr zu sich selbst, hinzu. Er hasste es, durch enge Gassen zu schleichen. Wald und Gebüsch, ja sogar offenes Feld waren ihm lieber.
"Heute kommt dich der Gevatter noch nicht holen, Smeralda! Dafür werde ich schon sorgen", brummte Davos Rakane unwirsch. Dann blickte er aus dem Torbogen hinaus in die menschenleeren Gassen Dâls hinein, musterte die verschlossenen Fensterläden und Dächer. "Wenn er es aber doch tun wollte, so wäre es ihm in diesen verwinkelten Gassen ein Leichtes", setzte er dann, mehr zu sich selbst, hinzu. Er hasste es, durch enge Gassen zu schleichen. Wald und Gebüsch, ja sogar offenes Feld waren ihm lieber.


Schließlich pflanzt er sich vor Dom [[Ferando Meeltheuer von Brigellan|Ferando]] auf und richtete das Wort an ihn: "Davos Rakane, Dom. Nebst 80 [[Rakanes Rauwölfe|Rauwölfen]], die noch unter den Mauern stehen. Wir sollen bis zum Cabildo Dâls vordringen. Und wie lauten Eure Befehle?"
Schließlich pflanzte er sich vor Dom [[Ferando Meeltheuer von Brigellan|Ferando]] auf und richtete das Wort an ihn: "Davos Rakane, Dom. Nebst 80 [[Rakanes Rauwölfe|Rauwölfen]], die noch unter den Mauern stehen. Wir sollen bis zum Cabildo Dâls vordringen. Und wie lauten Eure Befehle?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]
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"Ferando Meeltheuer von Brigellan" erwiderte dieser und nickte in Annerkennung dem alten Condottiere zu. Er blickte kurz zu der weiblichen Begleiterin, welche sich noch auf dem Pferd befand, um dann Rakane erneut anzusprechen.
"Ferando Meeltheuer von Brigellan", erwiderte dieser und nickte in Annerkennung dem alten Condottiere zu. Er blickte kurz zu der weiblichen Begleiterin, welche sich noch auf dem Pferd befand, um dann Rakane erneut anzusprechen.


"Auch wir haben die Anordnung erhalten, bis zu jenem Ort vorzurücken. Eure Truppe wird uns wertvolle Dienste leisten, wenn wir die Heiden aus den Häusern prügeln und sie vor Boron richten." Seine Augen richteten sich auf die Waffen des Condottiere, dann auf die verwinkelten Gassen von Dâl. "Ich würde empfehlen eine etwas günstigere Waffe zu wählen. Eure Boronssichel könnte in den Gassen zum Nachteil gereichen und die Bastarde schlachten Euch ab wie Vieh." Ferando befleißigte sich nicht der höfischen Sprache, der blumigen Umschreibungen, der verdeckten Andeutungen und des Innuendo, als er mit dem Condottiere sprach. Er wusste, dass die einfachen Worte oftmals bei der käuflichen Gewalt besser verstanden wurden als an so manch edlem Hofe. "Habt Ihr Eure Truppe für den Häuserkampf gerüstet? Wie mir scheint, werden wir nicht umhin kommen, so manchen das Dach über ihrem Kopf zu zertrümmern, bis das die Schweine flüchten oder sterben."
"Auch wir haben die Anordnung erhalten, bis zu jenem Ort vorzurücken. Eure Truppe wird uns wertvolle Dienste leisten, wenn wir die Heiden aus den Häusern prügeln und sie vor Boron richten." Seine Augen richteten sich auf die Waffen des Condottiere, dann auf die verwinkelten Gassen von Dâl. "Ich würde empfehlen eine etwas günstigere Waffe zu wählen. Eure Boronssichel könnte in den Gassen zum Nachteil gereichen und die Bastarde schlachten Euch ab wie Vieh." Ferando befleißigte sich nicht der höfischen Sprache, der blumigen Umschreibungen, der verdeckten Andeutungen und des Innuendo, als er mit dem Condottiere sprach. Er wusste, dass die einfachen Worte oftmals bei der käuflichen Gewalt besser verstanden wurden als an so manch edlem Hofe. "Habt Ihr Eure Truppe für den Häuserkampf gerüstet? Wie mir scheint, werden wir nicht umhin kommen, so manchen das Dach über ihrem Kopf zu zertrümmern, bis dass die Schweine flüchten oder sterben."


Er wusste, dass viele der Edlen sich der ritterlichen Tugenden, der formalen Geplänkel näher sahen als der Wirklichkeit des Schlachtens. Seinem Studium der rondrianischen Schriften waren die des Kor gefolgt und sofern es die Zeit erlaubt hatte, auch die der Nanduskirche in Belangen des Krieges. Er war nicht so engstirnig, wie manch anderer mit denen er gedient hatte während seiner Zeit des Mondenkaisers, manch einer möge ihn vor einen Widersacher halten, jedoch nie wissen, dass sein Vater ihn zum Schutz vor möglichen Repressalien an die damalig Herrschenden schickte. Viele mochten vermuten, dass er ein weiterer Adliger war, der Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld suchte, um dann auf Festivitäten von diesen in übermäßgen Tönen zu prahlen. Dies war jedoch nicht die Welt, die er sah. Gewiss, Rang und Ordnung waren Teil seines Seins, doch Mittel zum Zweck für manch größeres Unterfangen. Der Zug in die Südpforte war der erste Schritt und all diejenigen, die dachten, er sei ein unbedeutender Sprössling eines Barons, würden ihre Verblendung noch verwünschen.
Er wusste, dass viele der Edlen sich der ritterlichen Tugenden, der formalen Geplänkel näher sahen als der Wirklichkeit des Schlachtens. Seinem Studium der rondrianischen Schriften waren die des Kor gefolgt und sofern es die Zeit erlaubt hatte, auch die der Nanduskirche in Belangen des Krieges. Er war nicht so engstirnig, wie manch anderer, mit denen er gedient hatte während seiner Zeit des Mondenkaisers. Manch einer möge ihn vor einen Widersacher halten, jedoch nie wissen, dass sein Vater ihn zum Schutz vor möglichen Repressalien an die damalig Herrschenden schickte. Viele mochten vermuten, dass er ein weiterer Adliger war, der Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld suchte, um dann auf Festivitäten von diesen in übermäßgen Tönen zu prahlen. Dies war jedoch nicht die Welt, die er sah. Gewiss, Rang und Ordnung waren Teil seines Seins, doch Mittel zum Zweck für manch größeres Unterfangen. Der Zug in die Südpforte war der erste Schritt und all diejenigen, die dachten, er sei ein unbedeutender Sprössling eines Barons, würden ihre Verblendung noch verwünschen.


Er blickte erneut zu der Reiterin, als der Gedanke ihm wieder entwich. "Eventuell mag Eure Begleiterin sich auch des Pferdes entledigen und die Aufwartung machen?"
Er blickte erneut zu der Reiterin, als der Gedanke ihm wieder entwich. "Eventuell mag Eure Begleiterin sich auch des Pferdes entledigen und die Aufwartung machen?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Meeltheuer|Meeltheuer]]


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Ferando blickte ebenfalls auf die geographischen Beschaffenheiten und erwiderte Davos: "Ein direktes Vorrücken durch den Flussgraben wäre am einfachsten zu bewerkstelligen, jedoch würde es uns ungeschützt feindlichem Feuer von der anderen Seite aussetzen. Die Brücke wäre sicherlich dem ein oder anderen bequem, doch wird sie ohne Weiteres von den Heiden verstärkt gehalten und noch schwerer zu überqueren sein.
Sofern Ihr Schützen unter Euch habt, so würde ich vorschlagen, dass wir zuerst die Häuser von Ungeziefer säubern, um dann dort die Schützen in Stellung gehen lassen, dann unter ihrem Schutz wird ein Sturmlauf auf die andere Seite unternommen und alles niedergemacht, was Widerstand leistet, sofern es sich nicht um Zivilisten handelt; Befehl der Marschallin, sie zu schonen. Sollte alles verlaufen wie erhofft, so sollten die Verluste sich gering halten und mehr von Eurem Leuten können nachher den Trosshuren frönen. Wenn Ihr nun noch Euren stellvertretenden Kommandanten mir vorstellt, für den Fall der Fälle, dass Ihr zu Boron geht und koordiniert werden muss, dem Vorhaben zustimmt, können wir sofort zur Tat schreiten, es sei denn, die Domna hat Einwände und schlägt ein anderes Vorgehen vor."
 
Ferandos Blick wandte sich zu Romina, die bis jetzt geschwiegen hatte.


Ferando blickte ebenfalls auf die geographischen Beschaffenheiten und erwiderte Davos: "Ein direktes Vorrücken durch den Flussgraben wäre am einfachsten zu bewerkstelligen, jedoch würde es uns ungeschützt von feindlichem Feuer von der anderen Seite aussetzen. Die Brücke wäre sicherlich dem ein oder anderen bequem, doch wird sie ohne weiteres von den Heiden verstärkt gehalten und noch schwerer zu überqueren sein.
Als von dieser keine Antwort kam, nahm er dies als Akzeptanz des Planes an und wandte sich erneut an den altgedienten Condottiere: "So sei es denn. Auf Euer Zeichen beginnt der Vormarsch. Gebt Euren Leuten Bescheid was sie erwartet! Der Novadi wird nicht uns einfach in dieser Stadt herumspazieren lassen." Ein erneuter Blick zu Romina entlockte ihm die Worte: "Der Geist ist auf dem Schlachtfeld, nicht in dem Bett mit einem anderen, egal wie verlockend dies klingen mag. Wir sehen uns auf der anderen Seite, Domna." Er verbeugte sich leicht zu ihr und drehte seinen Kopf zu Davos; auf das Zeichen wartend.
Sofern ihr Schützen unter euch habt, so würde ich vorschlagen dass wir zuerst die Häuser von Ungeziefer säubern um dann dort die Schützen in Stellung gehen lassen, dann unter ihrem Schutz wird ein Sturmlauf auf die andere Seite unternommen und alles niedergemacht was Widerstand leistet sofern es sich nicht um Zivilisten handelt, Befehl der Marschallin sie zu schonen. Sollte alles verlaufen wie erhofft, so sollten die Verluste sich gering halten und mehr von eurem Leuten können nachher den Trosshuren fröhnen. Wenn ihr nun noch euren stellvertretenden Kommandanten mir vorstellt, für den Fall der Fälle dass ihr zu Boron geht und koordiniert werden muss, dem Vorhaben zustimmt, können wir sofort zur Tat schreiten, ausser die Domna hat einwände und schlägt ein anderes Vorgehen vor."  
Ferandos Blick wandte sich zu Romina die bis jetzt geschwiegen hatte.


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Davos Rakane kämmte sich mit dem stählernen Handschuh den Kaiser-Reto-Bart. "Ei, Dom Ferando, mir dünkt, dass Euer Gefolge weitaus behänder ist als meine schwer gepanzerten Rauwölfe. Ihr habt den Torturm flink genommen, flink werden auch Eure Weiber und Mannen sein, wenn es gilt, die Schaben aus den Häusern zu treiben. Wir sind dagegen sind stark gerüstet und können wohl am ehesten den Sturmlauf durch den Bach überstehen, wenn versteckte Heiden ihre Pfeile schleudern. Seht Ihr dieses rote Haus auf der Linken und die Taberna auf der Rechten?" Er wies auf zwei Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite des Torplatzes. Dazwischen neigte sich der Torplatz zum Bachufer hinunter.
 
Als von Romina keine Antwort kam, nahm er dies als Akzeptanz der Planes an und wendete sich erneut an den altgedienten Mercenario: "So sei es denn, auf euer Zeichen beginnt der Vormarsch. Gebt euren Leuten bescheid was sie erwartet, der Novadi wird nicht uns einfach in dieser Stadt herumspazieren lassen." Ein erneuter Blick zu Romina entlockten ihm die Worte: "Der Geist ist auf dem Schlachtfeld, nicht in dem Bett mit einem anderen, egal wie verlockend dies klingen mag. Wir sehen uns auf der anderen Seite Domna." Er verbeugte sich leicht zu ihr und drehte seinen Kopf zu Davos auf das Zeichen wartend.


"Lasst mich vorrücken und die Türen aufbrechen. Dann dringt Ihr ein und sichert den Übergang, während wir die Furt durchqueren und das selbe jenseits des Baches erledigen, so dass Ihr mit Euren und die Domna Romina mit den Streitziger Knechten ungehindert queren könnt. Einverstanden?"




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