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Einer der horasischen Söldner sprach aus, was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriffs der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Straße zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Magnaten schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert waren, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der großen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und Horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert. | Einer der horasischen Söldner sprach aus, was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriffs der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Straße zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Magnaten schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert waren, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der großen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und Horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert. | ||
Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in [[Brig-Lo]] das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schliesslich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte | Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in [[Brig-Lo]] das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schliesslich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte Osttor angreifen. | ||
Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordostseite Dâls rannten mehrere Hundert Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Osttor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien außer Bogenschussweite stehengeblieben waren. | Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordostseite Dâls rannten mehrere Hundert Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Osttor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien außer Bogenschussweite stehengeblieben waren. | ||
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Das wuchtige Stadttor Dâls zerbarst auf zwei Schritt Breite in einer Wolke von Spänen und Splittern. Ehe die überraschten Verteidiger reagieren konnten, hatten bereits die ersten horasischen Söldner die wenigen Schritte Entfernung zum Loch im Tor überwunden, sich hindurchgedrängt und mit der Bildung einer Verteidigungsformation begonnen, während hundert Schritt weiter hinten weitere hundertfünfzig weitere losrannten, um ihre Kameraden im Brückenkopf zu verstärken. | Das wuchtige Stadttor Dâls zerbarst auf zwei Schritt Breite in einer Wolke von Spänen und Splittern. Ehe die überraschten Verteidiger reagieren konnten, hatten bereits die ersten horasischen Söldner die wenigen Schritte Entfernung zum Loch im Tor überwunden, sich hindurchgedrängt und mit der Bildung einer Verteidigungsformation begonnen, während hundert Schritt weiter hinten weitere hundertfünfzig weitere losrannten, um ihre Kameraden im Brückenkopf zu verstärken. | ||
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"Sie gehen zurück! Auf und Drauf!" brüllte Ferando als er erneut die Truppen anspornte. Leiche um Leiche pflasterte die Stufen des Turmes als die almadaner sich blutig mit den novadi den Aufgangen zu den Turmzinnen schlugen, so mancher Kämpfer stürzte in den Tod als die beiden feindlichen Gruppierungen auf engsten Raum auf den Zinnen stritten. Falls noch irgendwelche Kampflinien mit genügend Platz versehen waren, so lösten diese sich auf und jegliche Strategie und Taktik wich dem Kampf ohne jegliche Regel als beide Seiten krampfhaft versuchten sich gegenseitig auszulöschen, Dolche, Schwerter, Säbel, was immer man habhaft werden konnte, wurde zur Waffe. Mag es der Wille des Kor oder einfach nur Zufall gewesen sein, als den letzten Novadis die Klingen in deren Leiber getrieben wurden ergab sich der kommandierende der Torturmverteidigung. Er flehte um Gnade doch ein Speer durchborte ihn und er sackte über die Zinnen, sein lebloser Körper zum almadanischen Heer hin hängend. Schnell befahl Ferando das Tor zu öffnen und den Zugang um jeden Preis zu halten, die Kämpfer, welcher er entsenden konnte, schickte er zur anderen Seite wo Dom Léon den Rücken für die Einnahme des Torturmes freigehalten hatte. Als das Tor sich öffnete wurde das Rossbanner von Almada auf dem Turm emporgehoben, im Wind wehte es als Zeichen, dass ein Zugang zu Dâl genommen war und mit ihm das Tüchlein welches Leonora vom Berg ihm gab zum Ruhme von ihr und ihrer Familia. | "Sie gehen zurück! Auf und Drauf!" brüllte Ferando als er erneut die Truppen anspornte. Leiche um Leiche pflasterte die Stufen des Turmes als die almadaner sich blutig mit den novadi den Aufgangen zu den Turmzinnen schlugen, so mancher Kämpfer stürzte in den Tod als die beiden feindlichen Gruppierungen auf engsten Raum auf den Zinnen stritten. Falls noch irgendwelche Kampflinien mit genügend Platz versehen waren, so lösten diese sich auf und jegliche Strategie und Taktik wich dem Kampf ohne jegliche Regel als beide Seiten krampfhaft versuchten sich gegenseitig auszulöschen, Dolche, Schwerter, Säbel, was immer man habhaft werden konnte, wurde zur Waffe. Mag es der Wille des Kor oder einfach nur Zufall gewesen sein, als den letzten Novadis die Klingen in deren Leiber getrieben wurden ergab sich der kommandierende der Torturmverteidigung. Er flehte um Gnade doch ein Speer durchborte ihn und er sackte über die Zinnen, sein lebloser Körper zum almadanischen Heer hin hängend. Schnell befahl Ferando das Tor zu öffnen und den Zugang um jeden Preis zu halten, die Kämpfer, welcher er entsenden konnte, schickte er zur anderen Seite wo Dom Léon den Rücken für die Einnahme des Torturmes freigehalten hatte. Als das Tor sich öffnete wurde das Rossbanner von Almada auf dem Turm emporgehoben, im Wind wehte es als Zeichen, dass ein Zugang zu Dâl genommen war und mit ihm das Tüchlein welches Leonora vom Berg ihm gab zum Ruhme von ihr und ihrer Familia. | ||
Er blickte kurz hinauf zum Banner um sich dann wieder der Schlacht zu widmen, er begab sich zur anderen Seite um Dom Léon und seinen neuen Begleiterinnen Hilfe zu leisten während im selben Augenblick die novadische Reiterei in den horasichen Brückenkopf mit voller Wucht prallte. | Er blickte kurz hinauf zum Banner um sich dann wieder der Schlacht zu widmen, er begab sich zur anderen Seite um Dom Léon und seinen neuen Begleiterinnen Hilfe zu leisten während im selben Augenblick die novadische Reiterei in den horasichen Brückenkopf mit voller Wucht prallte. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Luntfeld|Luntfeld]] | |||
Wenig überraschend stiessen die Eindringlinge hinter dem Tor auf keinen Widerstand. Ein kurzer Moment der Stille herrschte am Osttor, während vom Hundert Schritt entfernten Nordtor der Kampflärm herübertönte. Colmar nickte anerkennend, offenbar hatten die Almadaner die Zinnen erreicht. | |||
Ein kurzer Blick, links und rechts führten zwei Pforten ins Innere der beiden Tortürme. Einigen kräftigen Schlägen mit Äxten und Hämmern hielten die Riegel nicht stand, dahinter führten Wendeltreppen die Türme hoch. Colmar schickte je fünf Kämpferinnen die Türme hoch und schon nach wenigen Augenblicken kündeten Waffenklirren und Geschrei davon, dass das Osttor durchaus verteidigt wurde. Doch darum konnte er sich nicht weiter kümmern. Seine Jungs und Mädels waren erfahren genug um die Türme zu nehmen, doch das würde nicht einfach werden – Wendeltreppen liessen sich von erfahrenen Verteidigern auch gegen mehrfache Übermachten halten und gerade diese Zeit hatten sie nicht. | |||
Colmar sah wie erschreckte Bürger die Fensterläden und Haustüren der nächstgelegenen Häuser schlossen und verbarrikadierten. Zeitverschwendung sich mit Gewalt Eintritt zu verschaffen und einmal in Häusern waren sie einerseits vom Tor abgeschnitten, welches noch nicht vollständig in ihrer Hand war, und andererseits über mehrere Häuser zersplittert war der Sturmtrupp eine leichte Beute für einen Gegenangriff. | |||
Linker Hand fünfzig Schritte die Gasse in Richtung Yaquir hinunter war auch bereits ein erstes Dutzend feindliche Fusskämpfer versammelt, vermutlich Hafenwachen die jetzt hier dringender benötigt wurden. Weitere würden sicher dazukommen, doch solange sie nicht näher kamen sollte es Colmar recht sein. | |||
"Zehn Schützen sollten reichen diese in Schach zu halten, bis der Rest hier ist", dachte Colmar, doch seine Aufmerksamkeit wurde jäh von der rechten Flanke in Anspruch genommen, wo plötzlich Dutzende novadischer Reiter zwischen den Häusern hervorquollen. Im Kampfeslärm, der vom Nordtor herüberhallte, war ihr Anmarsch völlig überhört worden. | |||
"Ein Feuerball wäre jetzt etwas Feines, doch man muss die Würfel nehmen wie Kor sie wirft", dachte Colmar. Doch Santz hatte mit dem Zauber, der das Tor öffnete, den Grossteil seiner magischen Energie verbraucht und war vor dem Tor in Deckung der Schutzkonstruktion geblieben um sich dort um die Verwundeten der Sturmtruppe zu kümmern – trotz Deckungsfeuer hatte der ein oder andere Novadipfeil sein Ziel gefunden – während der Andergaster Alrik erst mit der Hauptmacht da war, da Colmar nicht beide seiner kostbaren Kampfmagier hatte risikeren wollen. | |||
Auch ohne Befehl wussten die Cavallieri was zu tun war. Zwei Dutzend Bolzen flogen den angreifenden Reitern entgegen, ehe die Schützen ihre Armbrüste fallen liessen um ihre Säbel zu ziehen. Sämtliche Schüsse waren auf die Pferde gezielt worden und mindestens fünf der Tiere gingen wiehernd, strampelnd und ihre Reiter abwerfend zu Boden. In der Enge zwischen den Häusern liess es sich nicht vermeiden dass weitere Pferde aus dem Tritt gerieten und stolperten oder wegen der schauerlichen Schreie der getroffenen Artgenossen in Panik gerieten. Ein geschlossener Reiterangriff auf das Tor war unmöglich, doch dies würde sich in wenigen Augenblicken wieder ändern. | |||
"Cavallieri, auf sie!!" Colmar schwang den Säbel in seiner Rechten und stand mit wenigen Sprüngen neben einem stolpernden Pferd, liess den herabsausenden Khunchomer an seinem eigenen Säbel entlang abgleiten um gleichzeitig mit der linken Hand nach dem Arm zu greifen und den Novadi von seinem Ross zu ziehen. Ein Fusstritt warf den Gestürzten auf den Rücken und ein Stich in den Bauch schickte ihn zu seinem Wüstengott. Colmar trat über die Leiche und hieb die scharfe Klinge ins Hinterbein des nächsten Pferdes, dessen Reiter gerade Yasinde vom Terzio Giallo den Schädel gespalten hatte. Wiehernd knickte das Tier ein und warf seinen Reiter dem Condottiere zu Füssen; einen Herzschlag später war Yasinde gerächt. In Unterzahl und abgebrüht und pragmatisch wie sie ohnehin waren, hatten die Cavallieri keine Hemmungen, im Nahkampf mit Berittenen das Pferd zu schlagen um den Reiter zu Fall zu bringen und binnen weniger Augenblicke geriet das Durcheinander auf dem kleinen Platz vor dem Osttor Dâls zu einer Orgie der Gewalt aus Waffengeklirr, Schreien von Kämpfenden, Stöhnen von Verwundeten und alles übertönenden schaurigen Lauten verwundeter und sterbender Pferde. | |||
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