2.609
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
K (→Die Verlobung) |
||
Zeile 189: | Zeile 189: | ||
Denn Graf Brandil, von manch alteingesessenem Ragatier noch immer als 'Auswärtiger auf dem Grafenthron' angesehen, sah sich stets mit den Ansprüchen verschiedener mehr oder weniger mächtiger Geschlechter auf den [[Marmorthron]] konfrontiert: [[Familia von Harmamund|Harmamund]], [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Ragathsquell|Ragathsquell]] und [[Familia von Graytenau|Graytenau]] hielten alle bereits die Grafenwürde in Händen, dazu kam noch das [[Familia von Jurios|Haus Jurios]] als ehemalige Landgrafen von [[Caldaia]]. Die Familia von Aranjuez war eine der wenigen alteingesessenen Familias in der Grafschaft, die keinen Anspruch auf Graf Brandils Titel erhob, sodass die Animositäten der Vergangenheit hier im Vergleich leicht zu überbrücken schienen. | Denn Graf Brandil, von manch alteingesessenem Ragatier noch immer als 'Auswärtiger auf dem Grafenthron' angesehen, sah sich stets mit den Ansprüchen verschiedener mehr oder weniger mächtiger Geschlechter auf den [[Marmorthron]] konfrontiert: [[Familia von Harmamund|Harmamund]], [[Familia da Vanya|da Vanya]], [[Familia von Ragathsquell|Ragathsquell]] und [[Familia von Graytenau|Graytenau]] hielten alle bereits die Grafenwürde in Händen, dazu kam noch das [[Familia von Jurios|Haus Jurios]] als ehemalige Landgrafen von [[Caldaia]]. Die Familia von Aranjuez war eine der wenigen alteingesessenen Familias in der Grafschaft, die keinen Anspruch auf Graf Brandils Titel erhob, sodass die Animositäten der Vergangenheit hier im Vergleich leicht zu überbrücken schienen. | ||
Allein dies wäre Dom Brandil freilich wohl kaum die Hand einer seiner geliebten Töchter wert gewesen. Jedoch war die Mutter des Aranjuezer [[Soberan]]s nicht nur eine Harmamund gewesen, sondern der Baron und Junker pflegte bekanntlich ob der gemeinsamen Vergangenheit ausnehmend gute Beziehungen zum Fürsten. Ein Ausgleich mit den Harmamundern bedeutete also nicht nur die Unterstützung des Fürsten, sondern auch den Wegfall einer der mächtigsten Konkurrenten um die Grafenwürde. Im Gegenzug durfte Fürst Gwain, ledig und hoch an Jahren, kaum mehr auf eigene Erben hoffen, sodass sein Streben darauf gerichtet sein musste, den Fürstenthron für seine Nichte | Allein dies wäre Dom Brandil freilich wohl kaum die Hand einer seiner geliebten Töchter wert gewesen. Jedoch war die Mutter des Aranjuezer [[Soberan]]s nicht nur eine Harmamund gewesen, sondern der Baron und Junker pflegte bekanntlich ob der gemeinsamen Vergangenheit ausnehmend gute Beziehungen zum Fürsten. Ein Ausgleich mit den Harmamundern bedeutete also nicht nur die Unterstützung des Fürsten, sondern auch den Wegfall einer der mächtigsten Konkurrenten um die Grafenwürde. Im Gegenzug durfte Fürst Gwain, ledig und hoch an Jahren, kaum mehr auf eigene Erben hoffen, sodass sein Streben darauf gerichtet sein musste, den Fürstenthron für seine Nichte Morena zu sichern. Die Fürsprache eines seiner Grafen mochte hier gewichtig erscheinen, das wahre Pfund zum Wuchern aber waren über Graf Brandil und seine Ehegattin [[Rohalija von Streitzig ä. H.]] deren Familien im Hintergrund, die reichsweit bedeutenden Häuser von [[:gar:Garetien:Haus Ehrenstein|Ehrenstein]] und [[Streitzig]]. | ||
Somit kam man letztlich auf Vermittlung der Aranjuezer überein, dass das Grafenpaar den Anspruch der Harmamunds auf die Fürstenwürde stützen würden, derweil die Harmamunder ihren Anspruch auf den Grafenthron ruhen lassen würden. Zur Festigung dieses Bündnisses sollte nun der fürstliche Vertraute Hernán von Aranjuez Rahjada von Ehrenstein-Streitzig ehelichen. Zwar hätte man es in Ragath gewiss lieber gesehen, wenn zu diesem Behufe gleich der Fürst selbst eine der Töchter geheiratet hätte, doch schien der Fürst zu sehr auf seine ausgleichende Rolle im konflikt- und fehdefreudigen Königreich mit seinen zahlreichen widerstreitenden Interessen bedacht. | Somit kam man letztlich auf Vermittlung der Aranjuezer überein, dass das Grafenpaar den Anspruch der Harmamunds auf die Fürstenwürde stützen würden, derweil die Harmamunder ihren Anspruch auf den Grafenthron ruhen lassen würden. Zur Festigung dieses Bündnisses sollte nun der fürstliche Vertraute Hernán von Aranjuez Rahjada von Ehrenstein-Streitzig ehelichen. Zwar hätte man es in Ragath gewiss lieber gesehen, wenn zu diesem Behufe gleich der Fürst selbst eine der Töchter geheiratet hätte, doch schien der Fürst zu sehr auf seine ausgleichende Rolle im konflikt- und fehdefreudigen Königreich mit seinen zahlreichen widerstreitenden Interessen bedacht. |