Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 20: Unterschied zwischen den Versionen

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"Was werdet Ihr nun tun, Tante?", fragte sie deshalb. "Wohin werdet Ihr Euch wenden? Und was werdet Ihr tun? Mit Söldnern und Eurer Garde Euer Castillo zurückerobern? Domna Praiosmin auf Albacim heimsuchen?" Beides erschien ihr wenig erfolgversprechend, denn das eine Castillo war so wehrhaft und uneinnehmbar wie das andere. "Vielleicht solltet Ihr warten, bis Dom Hernán die Briefe in Punin abgegeben hat und man die alte Vettel für ihren Verrat büßen lässt." Doch im selben Moment, da sie es  ausgesprochen hatte, wusste sie, dass ihre Tante sich niemals auf diesen Vorschlag einlassen würde. Warten, bis die zähen Mühlen höfischer Ämter sich in Gang setzten, um ihrer Familia Gerechtigkeit widerfahren zu lassen? Das konnte Jahre dauern! Und sie hatte Rifada da Vanya nicht eben als geduldige Frau kennengelernt. Nein, zweifellos würde ihre Tante die Sache selbst in die Hand nehmen. Richeza ertappte sich dabei, dass sie Domna Jelissa einen besorgten Blick zuwarf.
"Was werdet Ihr nun tun, Tante?", fragte sie deshalb. "Wohin werdet Ihr Euch wenden? Und was werdet Ihr tun? Mit Söldnern und Eurer Garde Euer Castillo zurückerobern? Domna Praiosmin auf Albacim heimsuchen?" Beides erschien ihr wenig erfolgversprechend, denn das eine Castillo war so wehrhaft und uneinnehmbar wie das andere. "Vielleicht solltet Ihr warten, bis Dom Hernán die Briefe in Punin abgegeben hat und man die alte Vettel für ihren Verrat büßen lässt." Doch im selben Moment, da sie es  ausgesprochen hatte, wusste sie, dass ihre Tante sich niemals auf diesen Vorschlag einlassen würde. Warten, bis die zähen Mühlen höfischer Ämter sich in Gang setzten, um ihrer Familia Gerechtigkeit widerfahren zu lassen? Das konnte Jahre dauern! Und sie hatte Rifada da Vanya nicht eben als geduldige Frau kennengelernt. Nein, zweifellos würde ihre Tante die Sache selbst in die Hand nehmen. Richeza ertappte sich dabei, dass sie Domna Jelissa einen besorgten Blick zuwarf.
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Wie es Richeza kommen gesehen hatte, schnaufte ihre Tante nur kurz verächtlich und verzog das Gesicht: "Wozu die Fragen? Du gibst dir die Antworten ja bereits selbst! Ich werde selbstverständlich tun, was eine Da Vanya in einem solchen Falle zu tun hat und
was auch deine Großmutter oder unsere Altvorderen getan hätten - nämlich beides! Erst sammele ich unsere Vasallen, Verbündeten und Clientes und erober' unser Castillo zurück und dann besuche ich - oder vielleicht sollte ich sagen: besuchen wir beide - Praiosmin zu Hause auf Burg Albacim und holen uns unsere Schätze zurück! Vergiss nicht, daß sie auch alle Erbstücke und Besitztümer deiner Mutter fortgeschafft hat! Dazu sogar die große güldene Monstranz von Amando - der Himmelsfürst selbst wird also auf unserer Seite sein, wenn wir die Dämonenbuhle heimsuchen ... auch wenn ich dabei ehrlich gesagt eher an ein Commando unter dem Schutz Phexens dachte!"
Sie bemerkte den entsetzten Blick Richezas und auch Jelissas und Gujadanyas angespannte Mienen und so wechselte sie abrupt das Thema, als die Tochter des Tobriers, die kleine Waldwachterin und der Yaquirtaler Stenz noch einmal in Richtung der Höhle gingen, um ein Bündel zu holen, dass sie vergessen hatten: "...ja, ja ... wie gesagt, kann ich euch leider nicht begleiten", fuhr sie gespielt und noch lauter als sonst fort, "denn ich muss wichtige Dinge in Wildenfest regeln - Gujadanya und Jelissa werden nach Schrotenstein reiten, dir selbst werde ich Nachricht nach Quazzano schicken, was nicht weit von Ragath entfernt liegt. Sieh' zunächst zu, den kranken Jungen schnellstmöglich aus Selaque herauszuschaffen, Moritatio soll euch noch bis zur Ragathsqueller Grenze begleiten und dann zusehen, dass er zurück zu seinem Regiment nach Punin kommt. Hier würde uns der Einfaltspinsel ohnehin mehr schaden als nützen und zudem würde er andernfalls unseren Namen am Kaiserhof beschmutzen. Ach ja, wenn euch unterwegs ein junger Edelmann aus dem Valencagrund namens de Vargas begegnet - sagt ihm, ich halte immer meine Versprechen. Er bekommt sein Pferd plus ein weiteres zurück!"
Da sie bemerkte, dass die anderen der Gruppe, die den ersten Teil des Gespräches nicht mitbekommen hatten, irritiert aber zugleich auch ein wenig erleichtert schienen, dass sie sie nicht weiter begleiten würde, fügte sie noch - speziell an Romina-Alba und Gendahar gewandt hinzu: "Weiter unten in Grezzano lagert ein Heerbann von Dom Hernan, dem auch Kriegsknechte deines Vaters respektive Eures Schwagers angehören. Sie suchen bereits nach Euch, also nutzt die Gelegenheit und ihre halbwegs sichere Bedeckung, um Selaque schnellstmöglich zu verlassen und nach Ragath zurückzukehren, denn unsere Heimat ist für Auswärtige ein äußerst fährnisvolles Land. In den nächsten Wochen werden die Kämpfe noch viel heftiger toben - seht also zu, dass Ihr bis dahin so viele Meilen wie möglich von hier fortkommt."
So ernst, wie sie es sagte, klang Rifada fast wie eine strenge, aber besorgte Mutter - nur dass sie dabei offenließ, ob es ihr wirklich um den Schutz der Adressaten oder doch eher um den Schutz des ihr anvertrauten Landes ging ...
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Richeza runzelte die Stirn. Die Entwicklungen und die Pläne ihrer Tante gefielen ihr gar nicht, aber es war müßig, mit ihr darüber zu streiten, und solange nicht der Junge in Sicherheit war, mochte sie sich nicht mit anderen Sorgen belasten.
"Wartet!", rief sie der Comtessa nach, die sich mit still verhaltenem Zorn ein weiteres Mal zum Gehen gewandt hatte und diesmal nicht gewillt schien, sich von irgendwem aufhalten zu lassen. "Es ist doch unsinnig, wenn Ihr ...", setzte sie an, doch die junge Frau stapfte bereits in den Wald hinein, gefolgt von der kleinen Zaida und der Wilden. "Halt!", wandte sie sich deshalb an Dom Gendahar, der sich offensichtlich gezwungen sah, seiner Nichte zu folgen, und hielt ihn am Arm zurück. "Wartet doch einen Moment! Ich werde Euch begleiten. Es ist doch verrückt, wenn wir alle hintereinander durch den Wald und den Wilden in die Arme laufen. Auch ich gehe nach Ragath, wie Ihr gehört habt, und wenn es Euch genehm ist, so werden wir gemeinsam dorthin reisen."
Sie nickte ihm zu und dann den jungen Männern aus Domna Rifadas Gefolge. "Geht, holt den Jungen aus der Höhle, aber gebt Acht, er ist verwundet. - Und Ihr", wandte sie sich an Tsacharias, "kommt bitte mit mir, auf dass Ihr dem Jungen helfen mögt. Ich werde dafür Sorge tragen, dass Euch in Ragath nichts geschieht."
Der Alte bedachte  sie mit einem unergründlichen Lächeln, aber Richeza drehte sich bereits ihrer Tante zu. Für all das, was sie zu sagen drängte, war nicht die Zeit und nicht der rechte Ort. Also nickte sie auch ihr nur zu und sagte: "Ich werde mir Eure Nachricht in Quazzano abholen."
Die jungen Männer kamen mit der Trage und Praiodor aus der Höhle zurück. Richeza zögerte einen Moment, dann fasste sie Rifada am Arm, kurz über den Eisenschellen, die diese noch immer um ihre Handgelenke trug und blickte ihr fest in die Augen. "Danke. Für alles. Ich weiß, was ich Euch schuldig bin."
Sie trat zu Domna Jelissa und Gujadanya, um sich auch von diesen mit einem Handschlag zu verabschieden. Mit einem kurzen Schulterblick vergewisserte sie sich, dass Rifada abgelenkt war, dann raunte sie Jelissa zu: "Gebt auf sie acht, ich bitte Euch, es würde mich schmerzen, sie nicht wiederzusehen, und auf Euch scheint sie immerhin zu hören!" Rasch drehte sie sich um und winkte dem alten Heiler, Moritatio und Praiodors Trägern, ihr zu folgen.




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